Wearables und Datenschutz
natalia.zmajkovicova.uni-linz, 13. Mai 2015, 14:41
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Wie viele Schritte habe ich heute schon gemacht? Zu wenige? Dann muss ich auf dem Nachhauseweg unbedingt die Treppe statt dem Aufzug nehmen. Wie lange dauerte meine Tiefschlafphase? Welche Auswirkung hatte diese auf meine Blutdruckwerte?
Immer mehr Menschen, möchten immer mehr über sich erfahren, um herauszufinden was ihnen gut, oder auch weniger gut tut. Die Wearables haben zwar das Potential hierauf Antworten zu geben, allen voran jedoch werfen sie neue Fragen - in Hinblick auf die Privatsphäre und den Datenschutz - auf.
Das bereits das Smartphone eine Menge Daten über seine Nutzer sammelt ist nichts Neues und wir haben uns fast schon daran gewöhnt unsere Lauferfolge zu trackern, zu vergleichen und mit unserem Freunden auf Social Media Netzwerken zu teilen. Die Fragen, die man sich hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre in der Welt der Wearable Technology stellt, sind vom Prinzip her nicht anders als die, die man sich sowieso im Netz stellen sollte:
"Welche Art von Daten werden durch die Anwendung und/oder das Wearable erfasst? Wie werden diese gegen unberechtigten Zugriff und Missbrauch gesichert? Wer darf auf die Daten zugreifen? Wofür können diese Daten zukünftig verwendet werden?"
Wichtige Hinweise zu den Datenschutzbedingungen liefern hierzu die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des jeweiligen Herstellers. Die Frage ist, wieviele informieren sich auf diesen Weg? Laut einer von Statista durchgeführten Befragung lesen beim Online-Shopping immerhin 14% aller Befragten "immer" die AGBs bevor sie ein Produkt online erwerben (Quelle: Statista 2012).
Wenn wir von den Möglichkeiten der Wearable Technologien profitieren möchten, wird es wichtig sein einen sensiblen Umgang mit den Themen Datenschutz und Privatsphäre zu entwickeln. Eine kleine Orientierung liefert hier nach wie vor die Faustregel: „Ist ein Dienst kostenlos, bist du das Produkt“. Dieses Prinzip spielt vor allem im Bereich der kostenlosen Apps eine große Rolle, wird aber sicherlich auch in den zukünftigen Geschäftsmodellen der Wearable Anbieter spielen. Es hat aber jeder Nutzer die freie Wahl, ob er die BIG Data-Händler mit solchen Informationen versorgen möchte, oder nicht.
Apple beschreibt auf seiner Webseite die Smartwatch als „unsere persönlichste Technologie“. Und genau so ist das mit den Wearables. Sie sollen ein ganz persönlicher Begleiter und Unterstützer in allen Lebenslagen für uns werden. Bei der ständigen Kommunikation sammeln sie immerwährend eine riesige Menge an Daten, darunter auch personenbezogene und persönliche Daten über uns, unsere Vorhaben, Verhalten, Fitness, Vorlieben, Abneigungen, Schlafgewohnheiten und ja sogar unseren Gesundheitszustand. Wie beim Browser, wird auch bei den Wearable Geräten alles was besucht wurde in einer „Historie“ gespeichert. Mit jedem weiteren Datenschnipsel kann man mit entsprechenden Algorithmen ein immer genaueres Bild bzw. Profil über die Person, die das Wearable trägt, mit all ihren Neigungen und Interessen, erstellen. Problematisch wird das erst wenn diese Daten ohne unsere Zustimmung an Dritte gelangen und zu unserem Nachteil genutzt werden. Das klassische Schreckszenario wäre z.B. ein Datentransfer an die Versicherung über das eigene Fahrverhalten oder die körperliche Fitness und daraus resultierende Anpassung der Versicherungspolizze.
Watch Video "Datenschutz im Internet der Dinge // Kreativ Lounge // MIZ-Babelsberg" Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6nbw4JJU_BI
Quellen:
Alle Quellen wurden zuletzt am 13.05.2015 aufgerufen.
- http://www.datenschutz-notizen.de/wearables-und-datenschutz-2-022992/
- http://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-3-Cloud-Zwang-Datenschutz-und-Versicherungen-Sind-Aktivitaetstracker-gefaehrlich-2508701.html
- http://www.computerwelt.at/news/technologie-strategie/security/detail/artikel/109941-das-internet-der-dinge-als-sicherheitsrisiko/
- http://www.datenschutz-notizen.de/wearables-und-datenschutz-2-022992/
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Sicherheitsprobleme bei IoT Devices
bernhard.gerhardter.uni-linz, 13. Mai 2015, 20:10
Der im Unterricht angesprochene Bericht über die Gefahr von Hackangriffen auf IoT Devices beim Securityforum im Mai 2015 in Hagenberg.
“Das Bewusstsein für die Probleme ist noch nicht hoch genug”