Aufgabe 6: Statement zu "Eco`s Aussagen aus dem Interview"
hannes werner.steininger.uni-linz, 9. Juli 2014, 15:35
In dieser Aufgabe durften wir uns mit den Aussagen von Umberto Eco im Interview mit SR-Moderator Norbert Bischofberger befassen.
Umberto Eco ist 1932 in Alessandria geboren und ist ein berühmter Kritiker, Essayist, Schriftsteller und Semiologe. Als Schriftsteller erlangte er 1986 mit seinem Debütroman "Der Name der Rose" internationalen Ruhm. Dieser Roman wurde 1986 mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt. Auch seine weiteren Roman wurden zu Bestsellern, damit zählt Umberto Eco zu den meistgelesesten Romanautoren der Gegenwart. (Q1)
Das angebsprochene Interview wurde im Rahmen der Schweizer TV-Sendung "Sternstunde Philosophie" geführt und dauerte ca. 60 Minuten. Hier das erwähnte Video:
In den folgenden Absätzen findet ihr drei Statements die ich für dies Aufgabe ausgewählt habe.
Erste Aussage Umberto Eco's zum Thema Regeln in der Gesellschaft aus der Stelle 03:00 bis 03:48 min:
"Gewisse Regeln sind nicht absolut, gewisse Frauen tragen Schleier, die Japaner machen beim Essen Geräusche die bei uns als ungezogen gelten. Regeln sind also nicht absolut.".....
"Es gibt Regeln die verhindern, dass man betrügt, oder die Pistole zieht und auf ihn schießt, das ist sehr wichtig."
Bei diesen beiden Aussagen von Eco zum Thema Regeln handelt es sich meines Erachtens um Kernausssagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Einerseits zeigt er auf, dass es extreme Unterschiede in den verschiedenen Kulturen weltweit gibt und nicht alle Regeln in allen Kulturen sinnvoll sind. Beispielsweise wird uns in unserer Gesellschaft von klein auf gesagt, dass wir beim Essen nicht schmatzen und nicht mit vollem Mund sprechen dürfen. Hingegen ist in Japan das Erzeugen von Geräuschen beim Essen nicht verpönt. Andererseits stellt er aber auch klar, dass es gewisse Regeln im sozialen Zusammenleben geben muss, an die sich alle halten müssen, damit es eine friedliche Gesellschaft gibt.
Im Bezug zum Internet treffen diese Aussagen von Eco beispielsweise im Webdesign zu, da es in diesem Bereich hinsichtlich gesellschaftliche Kulturen starke Differenzen gibt. Es muss beispielsweise berücksichtigt werden, dass nicht alle Sprachen von links nach rechts gelesen werden, somit müssen Navigationsmenüs bei verschiedenen Kulturen unterschiedlich positioniert werden. Auch gibt es bezüglich Bildsprache unterschiedliche Regeln in den Kulturkreisen, so sind Models in knappen Outfits in der östlichen Kultur ein absolutes no go. Auch haben Farben in den unterschiedlichen Kulturen ganz andere Bedeutungen, beispielsweise wird in Europa die Farbe Schwarz mit Trauer verbunden, hingegen in China ist es die Farbe der Braut. Auch wird die Farbe Rot in China mit Glück, bei uns eher mit Gefahr verbunden. Somit ist immer zu beachten, ob eine Regel in unserem Kulturkreis auch die gleiche Bedeutung in einer anderen Kultur hat. (Q2)
Zweite Aussage Umberto Eco's zum Thema Internet aus der Stelle 16:35 bis 16:55 min:
"Das Internet ist wie das Auto, man soll es benutzen, wann man es braucht. Doch es gibt Menschen, die sich davon in den Abgrund ziehen lassen, sie surfen Tag und Nacht darin herum und finden nicht mehr aus diesem Strudel, diesem Labyrinth heraus."
Mittlerweile gibt es hunderte von Millionen Menschen die das Internet nützen und diese Zahl wächst ständig. Im heutigen Informationszeitalter ist das Internet eines der wichtigsten Informationsinstrumente geworden, ohne ginge es nicht mehr. Die Internetabhängig bzw. Onlinesucht wurde lange Zeit nicht ernst genommen, aber es gibt sie. Vor allem Rollenspiele und soziale Netzwerke bergen hohes Suchtpotenzial, teilweise sitzen Jugendliche über 16 Stunden pro Tag vor dem PC. Teilweise stellen sich Jugendliche den Wecker in der Nacht um international mitspielen zu können, der mobile Zugang über Smartphones macht es noch schlimmer. Schweizer Psychologen sehen ab einer Wochenspielzeit von 35 Stunden das gesunde Maß als überschritten an. (Q3, Q4)
Dritte Aussage Umberto Eco's zum Thema Kommunikation und Demokratie aus der Stelle 48:39 bis 48:50 min:
"Dabei geht es immer darum, sich kritisch zu äußern. Ich kann ja nicht in den Regierunspalast gehen, Berlusconi packen und hinauswerfen. Das wäre undemokratisch."
Diese Aussage von Umberto Eco erinnert mich einerseits an die Aufgabe "partizipativer Journalismus im Web 2.0" in der VU Webkom und andererseits an die Aufgabe "Wird die Gesellschaft durch das Web demokratischer?" aus dem WebWi Propädeutikum. In beiden Fällen wurde behandelt ob und wie sich die Gesellschaft im Web kritisch über Missstände äußern soll und die Bedeutung von Demokratie & Web und ihre Zusammenhänge.
Ich denke, das Web hat viel dazu beigetragen, dass die Menschen leichter ihre Meinung zu bestimmten Themen kundtun und sich darüber kritsch äußern können. Durch die mittlerweile weite Verbereitung des Webs in allen Kontinenten durch allen gesellschaftlichen Schichten hindurch, ist es in vielen Teilen der Welt der Bevölkerung nun möglich über Missstände in deren Heimatland im Web zu berichten. So erfährt die ganze Welt, was in Ägypten, Südkorea, Ukraine usw. gerade passiert und zusätzlich können die Menschen sich innerhalb des Landes besser mobilisieren. Auch die Sperre von Internetdiensten wie YouTube oder Twitter in der Türkei kann diese Bewegungen und die Verbreitung von Informationen nicht aufhalten. (Q5)
Quellen:
Q1: http://www.umberto-eco.de/umberto-eco/umberto-eco.html (abgerufen am 01.07.2014)
Q2: http://www.designenlassen.de/blog/2012/08/07/webdesign-kulturelle-unterschiede/(abgerufen am 01.07.2014)
Q3: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/internet.html (abgerufen am 01.07.2014)
Q4: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/internetabhaengigkeit-elektronisch-gefesselt-1.1822094 (abgerufen am 01.07.2014)
Q5: http://derstandard.at/1395363437528/Tuerkei-Auf-die-Twitter-Sperre-folgt-die-Youtube-Sperre (abgerufen am 01.07.2014)
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