Aufgabe 5: Statement zu "Krise der Tageszeitungen"

hannes werner.steininger.uni-linz, 10. Juli 2014, 16:21

 

In Aufgabe 5 sollten wir uns mit dem Thema "Die Krise der Tageszeitungen" befassen, dabei mussten wir 2 Beiträge aus einer Debatte zwischen Wissenschaftlern und Praktikern in "Spiegel Online" auswählen und analysieren.

Ich habe die Webbeiträge "#6: Revolutionen sind unangenehm" (Q1) von Mario Sixtus und "#7: Journalisten sind Dienstleister keine Monopolisten" (Q2) von Jeff Jarvis ausgewählt.

Hier noch ein paar Informationen zu den Autoren Mario Sixtus und Jeff Jarvis.

Mario Sixtus wurde 1965 geboren und ist ein freier deutscher Journalist in Berlin. Schwerpunkte seiner Berichterstattung sind aktuelle Entwicklungen in Internet, Netzkultur und Netzpolitik. Seine Artikel erscheinen unter anderem in der Zeit, im Focus, Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, im Handelsblatt und in diversen Fachzeitschriften. (Q3)

Jeff Jarvis ist 1954 geboren und ist ein amerikanischer Journalist. Er schreibt für People Magazine, New York Daily News, Chicago Tribune und The Guardian. Weiter ist er Mitbegründer des Magazines Entertianment Weekly und wurde bekannt durch sein Buch "What would Google do?". Er hat dabei Google als Vorbild genommen und in seinem Buch 30 Strategien für Unternehmen der Zukunft und das unternehmerische Handeln der Zukunft entwickelt. Zusätzlich betreibt Jeff Jarvis noch einen sehr erfolgreichen Blog mit dem Namen "buzzmachine.com". (Q4)

 

 "Revolutionen sind unangenehm" (Mario Sixtus)

Sixtus erwähnt in seinem Beitrag eine Umfrage nach der 30% aller Zeitungsleser in Norwegen überzeugt davon sind, dass gedruckte Zeitungen höchstens noch 10 Jahre bestehen. Aber auf der anderen Seite gibt es Befragungen wo nach nur 10 Prozent der norwegischen Zeitungsredakteure glauben, ihre Zeitung existiert in 10 Jahre nicht mehr. Aus diesem Widerspruch heraus meint Sixtus, dass Zeitungsleser und Zeitungsmacher auf der ganzen Welt nicht mehr in der gleichen Welt leben.

Auch erwähnt Sixtus das "Rieplsche Gesetz", welches im Zusammenhang mit der Krise der Tageszeitungen oft von Chefredakteuren, Herausgebern und Verlegern erwähnt wird. Diese Hypothese wurde 1913 vom Chefredakteuer der Nürnberger Zeitung Wolfgang Riepl formuliert und besagt, dass kein Medium je ein anderes verdrängt habe, sondern nebeneinander existieren. Diese These ist veraltet und hat laut Sixtus noch nie zu getroffen und wir auch in der Gegenwart nicht zu treffen.

Er meint weiter, dass es gedruckte Tageszeitungen weiterhin geben wird, aber sie werden keine Rolle mehr als Massenmedium spielen, sondern nur mehr für Liebhaber. Laut Sixtus gibt es 5 Gründe warum Tageszeitungen aus Papier als Massenmedium nicht weiter existieren werden.

Dies Gründe lautet wie folgt:

- Ökonomie und Ökologie (Transport, Druck usw.)

- Die Schnappschuss-Problematik (kein dynamischer Prozess)

- Das Gemischtwaren-Paket (Bündel aus verschiedensten Informationen & Dienstl.)

- Die Problem-Vererbung (E-Paper haben gleiche Probleme wie gedruckte Ausgabe)

- Ignoranz und Arroganz (heutzutage Medienmassen anstatt Massenmedien)

 

Sixtus kann im Beitrag selber nicht sagen, wie die Zukunft des Journalismus aussieht und wie er sich finanzieren lässt. Aber er denkt, es wird mutige neue Player geben, welche völlig neue Methoden erfinden, um den Journalismus finanzieren zu können, aber die Verlage werden nicht zu diesen Innovatoren gehören.

 

"Journalisten sind Dienstleister keine Monopolisten" (Jeff Jarvis)

Laut Jarvis haben sich die Aufgaben des Journalisten stark verändert, da die Menschen heute im Internet selbst mitteilen, was sie sehen, erleben und denken. Der Journalist von heute muss Informationen ordnen, einordnen und Zusammenhänge deutlich machen können.

Früher galten die Journalisten als Wächter, die darüber entschieden, welche Nachrichten das Tor zur Öffentlichkeit passieren durften und behielten stehts darüber die Kontrolle. Damals wurde der Journalismus finanziert, indem Nachrichten zusammen mit Unterhaltung, Sport, Lifestyle und Werbung geliefert worden sind.

Heutzutage teilt die Gesellschaft selber mit und nützt dazu Internetdienste wie Google, Facebook, Twitter, YouTube und viele mehr. Dabei werden die Medien von den Menschen nicht mehr als Vermittler benötigt. Aber nach Jeff Jarvis werden genau aus diesem Grund die Journalisten mehr denn je benötigt, da sie diesem Informationsfluss einen Mehrwert geben müssen, Fakten prüfen müssen, Zusammenhänge und Erklärungen hinzufügen und Fragen stellen und Antworten finden, welche noch nicht im Informationsfluss enthalten sind.

Laut Jeff Jarvis werden die einzelnen Nachrichtenartikel in einzelne Posten aufgeteilt und in den einzelnen Internetdienste aufgeteilt. Beispielsweise werden die aktuellsten News über Twitter verbreitet, Hintergründe auf Wikipedia erläutert und Zitate auf You Tube festgehalten.

Jeff Jarvis definiert in seinem Beitrag Journalismus wie folgt:

"Was zählt, sind nicht Zeitungen. Was zählt, sind Nachrichten und der Journalismus. Und wie sie der Gesellschaft dabei helfen können, ihr Wissen zu organisieren, um sich selber besser zu organiseren."

 

Befinden sich die Tageszeitungen in der Krise?

Ich denke nicht, dass die Zeitungsbranche in der Krise ist, sondern sie befindet sich lediglich im Wandel. Am Ende werden nur jene Tageszeitungen übrigbleiben, die für Inhalte, Qualität und eine bestimmte Marke bzw. Image stehen. Eine gedruckte Zeitung ist sortiert und gewichtet, dabei hat sich die Redaktion gedanken über Themen und Konsistenz einer Ausgabe gemacht. Eine offline Zeitung ist auch überschaubar, da der Inhalt im Gegensatz zu online Plattformen begrenzt ist, was kein Nachteil sein soll, da somit der Aufwand für den Leser absehbar ist.

 

Quellen:

Q1: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/mario-sixtus-zur-zeitungsdebatte-revolutionen-sind-unangenehm-a-915281.html (abgerufen am 01.07.2014)

Q2: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/jeff-jarvis-journalisten-sind-dienstleister-keine-monopolisten-a-914915.html (abgerufen am 01.07.2014)

Q3: http://sixtus.net/ueber-sixtus/ (abgerufen am 01.07.2014)

Q4: http://buzzmachine.com/about/ (abgerufen am 01.07.2014)

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