Aufgabe 4: partizipativer Journalismus im Web 2.0

hannes werner.steininger.uni-linz, 5. Juni 2014, 19:40

 

Der partizipative Journalismus wird auch "Bürger-Journalismus" oder "Grasswurzel-Journalismus" genannt. Es handelt sich dabei um eine Form des Journalimus, bei der Bürger durch eigene Medien am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen könnnen. Oft sind es Beiträge, die Augenzeugenberichte aus erster Hand beinhalten und die direkt vom Ort des Ereignisses kommen. Diese Texte sind meist sehr subjektiv gehalten, dadurch vermitteln sie den Lesern die Lebendigkeit des Ereignisses. Durch die neuen Publikationsmöglichkeiten im Web, wie Weblogs oder kollaborative Nachrichtenseiten verbreiten sich solche Beiträge sehr schnell in der Welt. Aber auch die Zusendung von Fotos oder Videos durch einen Augenzeugen an eine kommerzielle Zeitungs- oder Fernsehreaktion gehört zum Bürger-Journalismus. (Q1, Q4)

 

Eine Definition des Autors und Journalist Shayne Bowman und des Songwrites Chris Willis beschreibt sehr gut die Tätigkeiten und die Ziele des Graswurzel-Journalismus.

 

"The act of a ciitizen, or group of citizens, playing an active role in the process of collecting, reporting, analyzing and disseminating news and information. The intent of this participation is to provide independent, reliable, accurate, wide-ranging and relevant information that democracy requires." (Q2)

 

Der Journalistik Professor Jay Rosen aus New York empfiehlt eher die im ersten Absatz als zweites erwähnte Form des Bürger-Journalismus, da durch die Lieferung von Fakten und Bilder der Augenzeugen an professionelle Redaktionen eine Zusammenarbeit gegeben ist, welche die Qualität der Beiträge bzw. Informationen erhöht. Vor dem Zeitalter des Internets publizierten die professionellen Redaktionen qualitätiv höherwertige Beiträge als der partizipative Journalismus, da in solch einem geschlossenen Redaktionssystem die gegenseitigen Kontrollen gegeben waren. Durch das Aufkommen des Internets und die Veröffentlichung von Bürger-Journalismus Beiträgen in privaten Weblogs wurde die Qualität dieser Beiträge stark erhöht, da nun jeder Leser ohne viel Aufwand falsche Informationen bzw. Fehler in Beiträgen aufzeigen konnte. Somit wurde ein neuer Kontrollmechanismus geschaffen und der Qualitätsvorteil der professionellen Redaktionen gegenüber privaten Beiträgen war nicht mehr gegeben. (Q1)

 

Geschicht des partizipativen Journalismus

Der Begriff des Bürger-Journalismus lehnt sich an die Graswurzelbewegung an und stammt aus dem US amerikanischen Sprachraum, welcher bereits Anfang des Zwanzigstenjahrhunderts beim Wahlkampf des US Präsidenten Roosevelt erwähnt wurde. Im deutschsprachigen Raum entstand diese Form des Journalismus durch die alternativen Stadtzeitungen der 1970er und der Freien Radios der 1980er Jahre. Als Verläufer werden teilweise auch veröffentliche Leserbriefe und Zuschaltung von Hörern oder Zusehern während einer Sendung gesehen. Seit das Internet weit verbreitet ist und die meisten Menschen einen Webzugang haben bzw. mit ihren mobilen Geräten ständig auf das Web zugreifen können, ist der Graswurzel-Journalismus stark angestiegen. (Q3)

 

Verbreitung

Der Bürger-Journalismus wird stark von tragischen Ereignissen mit schlimmen Auswirkungen auf die Gesellschaft getrieben. Es sind oft Anschläge, Unfälle, Katastrophen die Menschen dazu bewegen Statements, Bilder, Videos im Web zu verbreiten. Zum Beispiel hat der Fernsehsender BBC 6 Stunden nach den Bombenanschlägen 2005 in London 1.000 Bilddateien, 20 Amateurvideos, 4.000 Textnachrichten und 20.000 Mails von Augezeugen und Schaulustigen erhalten. Dabei schildern die "Bürger-Journalisten" die Ergebnisse meist sehr subjektiv und bring sehr viele persönliche Gefühle in ihre Berichte ein. Diese Umstände macht die Beiträge sehr lebendig und lebensnahe, was wiederum die Leser an solchen Beiträgen fasziniert. Bei Web-Blogs wo private Personen ihre Erlebnisse, Gefühle und Eindrücke zu einem bestimmten tragischen Ereignis, welches Auswirkungen auf die Gesellschaft hat, spricht man von "War-Blogs". (Q1,Q5)

Durch die mittlerweile weite Verbereitung des Webs in allen Kontinenten durch allen gesellschaftlichen Schichten hindurch, ist es in vielen Teilen der Welt der Bevölkerung nun möglich über Missstände in deren Heimatland im Web zu berichten. So erfährt die ganze Welt, was in Ägypten, Südkorea, Ukraine usw. gerade passiert und zusätlich können die Menschen sich innerhalb des Landes besser mobilisieren. Auch die Sperre von Internetdiensten wie YouTube oder Twitter in der Türkei kann diese Bewegungen und die Verbreitung von Informationen nicht aufhalten. (Q6)

 

Q1:http://www.jana-burmeister.de/studie-partizipative-medien/aufgaben-und-formen-journalismus/partizipativer-journalismus/#sdfootnote11sym(abgerufen am 04.06.2014)

Q2:http://www.hypergene.net/wemedia/weblog.php?id=P36(abgerufen am 04.06.2014)

Q3:http://www.infospeed.de/partizipativer_journalismus.htm(abgerufen am 04.06.2014)

Q4:http://www.halem-verlag.de/2012/partizipativer-journalismus-zwischen-wunsch-und-wirklichkeit/ (abgerufen am 04.06.2014)

Q5: http://journalistik-journal.lookingintomedia.com/?p=832 (abgerufen am 04.06.2014)

Q6:http://derstandard.at/1395363437528/Tuerkei-Auf-die-Twitter-Sperre-folgt-die-Youtube-Sperre(abgerufen am 05.06.2014)

 

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