Anbei findet ihr meinen Abschlussbeitrag zur gestellten Frage: "Was ist für mich Mobile Business?" bzw. kann diese auch als .pdf gedownloaded werden: mobile_business_wagner.pdf (137 KB)
Mobile Business ist für mich ein wirtschaftlich rasch wachsenden Markt mit enormen Potential für Unternehmen, Private aber auch der Öffentlichkeit. Als Ausgangspunkt für mein Verständnis von Mobile Business steht für mich die Definition von Picot und Neuburger (2002, S.56) (Q1):
Mobile Business bezeichnet jede Möglichkeit, Geschäftsprozesse und Transaktionen mit Hilfe mobiler Endgeräte auf der Basis von Mobilfunknetzen abzuwickeln.
Anhand der Grafik zur mobilen Nutzung des Internets via Smartphone in Deutschland erkennt man auf einen Blick, dass der Anteil der Nutzer sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt hat (Q2). Dieses rasche Wachstum zeigt welches Potential bei der Nutzung des Mobile Business vorhanden ist und man kann daraus auch schließen, dass dieser Trend so weitergehen wird:
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Der Erfolg des Mobile Business wurde vor allem durch die Entwicklung höherwertiger und funktionellerer Mobiltelefone– den sogenannten Smartphones – gepusht. Das Gerät mit seinen technischen Funktionalitäten (GPS, Kamera, NFC-Funktion, …) war aber nicht alleine ausschlaggebend für den Erfolg – das Gesamtpacket war verantwortlich dafür. Mit der Entwicklung und Produktion von Mobilgeräten entwickelte sich das Konzept der App-Stores. Die Nutzung und Nachfrage nach Apps ist bereits so groß, dass manche Menschen bereits von einer „app economy“ sprechen. Alle bekannten Plattformen haben das von Apple entwickelte Konzept des App-Stores übernommen, wobei das Angebot im App-Store gegnüber anderen Stores (zB Google Play Store) nicht zu übertreffen ist (Q3).
Durchaus interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Auswirkungen auf die Machtposition bzw. den Einfluss den MNOs auf den mobilen Markt haben. Die Entwickler bzw. Eigentümer von Application Stores haben über die Zeit mehr Einfluss erhalten und gefährden die Rolle der MNOs - mehr dazu findet ihr im Artikel von Karla & Bröker (Q3).
Eines der wohl am häufigsten genutzten Funktion durch Apps und andere Anwendungen am Smartphone sind Location-based Services. Das große Potential dieses Services liegt an der Möglichkeit eine hohe Personalisierung und kontextbasierte Inhalte zur Verfügung zu stellen. Dies ist nur möglich indem auf positionsbestimmende Informationen am Mobiltelefon zugegriffen wird. Das Smartphone arbeitet mit Hilfe satellitenbasierter Systeme GPS (U.S.), GLONASS (Russian), GALILEO (EU), and COMPASS (China) oder auch RFID, Bluetooth, WiMax und Wireless LAN für die Navigation in geschlossenen Räumen (Q4).
Folgende Location-based Services können genutzt werden (Q4):
Durch diese Services entstehen neue Business-Modelle und Einnahmeformen für Unternehmen. Zum einen wird der mobilen Werbung ein großes Potential zugeschrieben. Smartphones enthalten personalisierte Informationen über die Benutzer und haben meist einen dauerhaften Zugriff auf das Internet. Zudem können ortsabhängige Informationen gewonnen werden. Die Gesamtheit dieser Informationen bzw. das Wissen darüber ermöglicht eine noch nie dagewesene Chance benutzerdefinierter Werbung mit Erfolgschancen (Q4).
Nicht nur die Werbung profitiert von diesen Features. Viele Apps nutzen diese Funktionalitäten um dem User einen Nutzen zu bringen bzw. Ertrag für das Unternehmen zu erwirtschaften. So unterstützt das App „Runtastic“ den Smartphone-Nutzer beim Sport (siehe dazu auch meinen Blogbeitrag zum Thema „Anwendungsbeispiele im E-Business“) oder andere Apps nutzen die Funktion als Location Finder.
Durch die starke Nutzung der Apps durch Smartphone-Besitzer bzw. den gleichzeitigen Zugriff auf Location-based Services und die Verwendung des Internets sind auch die hohen Anforderungen an LTE-Netzwerke bzw. den hohen Akkuverbrauch zu beachten. Mehr dazu findet ihr in meinem Blogbeitrag zur „Schlüsseltechnologie LTE“.
Mobile Anwendungen (zB Apps die auf Smartphones installiert werden können) ermöglichen es somit Unternehmen und auch Mitarbeitern Funktionen ortsunabhängig zu nutzen und neue Arbeitsweisen, neue Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Weiters wird mit Hilfe der mobilen Technologie ein komplett neuer Trend im Marketing und der Werbung entwickelt. Es wird sogar erwartet, dass die aktuelle Nachfrage nach mobilen Websiten (speziell auf die Eigenheiten von Smartphones zugeschnittene Websites) zu einem weitaus größeren Umfang führen wird, als es derzeit Websites für den PC gibt (Q5).
Neben der bereits erwähnten Nutzung von Location-based Services gibt es noch weitere Features am Smartphone die für den Bereich Mobile Business spannend sind. Mit Hilfe von QR-Codes können zB. Werbungen, Informationen oder auch Downloaddateien von Plakaten oder Leinwänden am Smartphone ausgelesen werden – eines der bekanntesten Beispiele ist der virtuelle Tesco-Shop "Home Plus" in Korea (siehe dazu auch den Blogbeitrag von Hrn. Mitterndorfer: "Zum Standord des Mobile Business"). Die Entwicklung dieses Konzepts führte bei Tesco zu einer wesentlichen Steigerung der Verkäufe (Q6)
Tesco Home Plus Video (Q7)
Ein weiterer neuer Trend der mit Hilfe der Smartphones ermöglicht wird ist mit dem Stichwort „Mobile Payments“ verbunden. Mit Hilfe der NFC (Near Field Technologie) die bereits in einigen Smartphones verbaut ist (ausgenommen dem iPhone, hier warten wir noch vergeblich auf den Einbau einer NFC-Funktion (Q8)) wird es ermöglicht mit Hilfe des Handys Zahlungen an NFC-fähigen Terminals abzusetzen. Wie dies genau funktioniert könnt ihr in meinem Beitrag: "Anwendungsbeispiele im E-Business" genau nachlesen.
Ein Problem im Mobile Business ist die beschränkte Bildschirmgröße auf Smartphones. Unternehmen müssen dem bei der Entwicklung von Apps oder mobiler Werbung besondere Beachtung schenken, da es schwierig wird eine große Menge an Informationen und Grafiken oder Bilder auf einem kleinen Bildschirm darzustellen (Q4).
Speziell für Unternehmen die auf Apps setzen wollen stellt sich die Frage, für welche mobile Plattformen die Apps programmiert werden sollen. iOS, Android, Windows Phone, Symbian oder auch für Blackberry? Lt. aktueller Prognose zu den erwarteten Marktanteilen bis 2017 ist es auf jeden Fall ratsam auf Android, iOs und Windows zu setzen, sofern man sich dies auch leisten kann (Q9).
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Letzter Punkt den ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen möchte sind datenschutzrechtliche Probleme. Trotz der vielen Vorteile die ich bereits erwähnt habe hinsichtlich Nutzung von Location-based Services bzw. nutzerspezifischer Daten stellt sich oft die Frage, wie weit kann eine Anwendung oder mobile Webseite diese Informationen auch nutzen. Dies ist je Anwendungsfall sicherlich unterschiedlich zu beurteilen, sollte aber nie unbeachtet bleiben.
Zusammengefasst sind in diesem Beitrag die wichtigsten Aspekte angeführt, die für mich in Zusammenhang mit Mobile Business stehen. Ich denke, dass der Anteil an Mobile Business in den kommenden Jahren noch enorm steigen wird und den E-Business immer weiter verdrängen wird. Smarpthones und Tablets werden schön langsam die PCs und Laptops verdrängen und vorrangig am Markt verfügbar sein.
Q1: Picot, A. & Neuburger, R. (2002). Mobile Business — Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen. In: Reichwald, R. (Hrsg.), Mobile Kommunikation. Wertschöpfung, Technologien, neue Dienste (55-69). Wiesbaden: Gabler Verlag.
Q2: Online: Statista – Anteil der Nutzer des mobilen Internets via Smartphone in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2013, aufgerufen am 23.2.2014.
Q3: Karla, J. & Bröker, H. (2011). Emergence of the App-Economy: What drives the mobile business industry in Germany? In: International Journal of Business Research, 11 (5), S. 67-75.
Q4: Dhar, S, & Varshney, U. (2011). Challenges and Business Models for Mobile Location-based Services and Advertising. In: Communications of the ACM, 54(5), S. 121-129.
Q5: N.N. (2012). Mobile technology for increased productivity and profitability. In: Management Services, 56(3), S. 15-17.
Q6: Online: Tesco Home Plus Presseartikel, aufgerufen am 25.2.2014
Q7: Online: Tesco Home Plus Video, aufgerufen am 25.02.2014
Q8: Online: Warum das neue iPhone keinen NFC-Chip hat, aufgerufen am 25.02.2014
Q9: Online: Statista – Prognose zu den Marktanteilen der Betriebssysteme am Absatz vom Smartphones weltweit in den Jahren 2013 und 2017, aufgerufen am 26.2.2014
Grimmelikhuijsen zeigt in seinem Artikel auf, dass die erhöhte Transparenz der Verwaltung und der Tätigkeiten einer Regierung nicht immer nur positive Auswirkungen haben. Mit Hilfe der verfügbaren it-basierten Kommunikationstechnologien lässt sich Transparenz einfacher leben und durchführen, führt aber oft auch zu einer Überlast an Informationen bzw. zu genau dem gegenteiligen Effekt den man eigentlich erreichen will.
Transparenz wird im öffentlichen Bereich als Allheilmittel gesehen, um das gesunkene Vertrauen der Gesellschaft zu erhöhen, Korruption aufzudecken und ein nachvollziehbare Verwaltung zu erschaffen. Dabei werden folgende drei Vorteile herausgehoben – welche im Zuge des Artikels vom Autor widerlegt werden:
Transparenz wird geschaffen indem Informationen offen dargelegt werden. Diese Veröffentlichung bringt aber nicht nur positive Effekte, denn nicht alle Informationen sind auch für die Öffentlichkeit bestimmt bzw. nützlich, zB. Informationen die die öffentliche Sicherheit gefährden oder die Privatsphäre des Einzelnen.
Zudem besteht die Gefahr, dass die Bürger Probleme bei der Interpretation und dem Verständnis von veröffentlichten Informationen haben. In diesem Zusammenhang sieht der Autor das Problem der Informationsweitergabe durch die Medien. Medien berichten meist nur über die spannendsten und leider oft negativsten Entwicklungen. In diesem Fall würde die Transparenz zu falschen Annahmen und Falsch-Interpretation bei den Bürgern führen.
Ein weiterer Aspekt ist das Problem von ungewollter Veröffentlichung von Informationen. Nicht alle Entscheidungen in der Politik wurden rational getroffen – die Veröffentlichung der Ergebnisse kann somit zu einer Verunsicherung führen.
Der Anforderung nach Transparenz im öffentlichen Bereich wurde bisher durch öffentliche Sitzungen und gewährleistet. Die technologischen Entwicklungen im IT-Bereich schaffen nun neue Möglichkeiten an Transparenz. Die verfügbaren Daten können auf einfache Weise verarbeitet und ausgewertet werden. In diesem Zusammenhang wird oft auch der Begriff der New Public Management (öffentliche Verwaltungsreform) genannt, mit dem Ziel die öffentliche Verwaltung mehr wie ein privates Unternehmen zu führen. Diese soll durch die Bekanntgabe von Leistungsindikatoren und Kennzahlen erreicht werden, um öffentliche Güter messbarer zu machen.
Ein oft nicht beachtetes Problem mit der technologischen Entwicklung des Internets ist die Überlastung der Bürger mit Informationen bzw. auch an Überflutung mit Fehlinformationen. Diese Fehlinformationen führen wiederum zu weniger Vertrauen in den öffentlichen Bereich.
Wie im Fall von WikiLeaks führen it-basierte Kommunikationstechnologien auch zur Bekanntgabe von ungewollten Daten. Die Veröffentlichung tausender von geheimen Regierungsdokumenten führte zur allgemeinen Verunsicherung der Bevölkerung und dadurch sank auch das Vertrauen in die Regierung.
Transparenz führt zu vermehrter Information der Bürger und soll diese mehr an den Geschehnissen der öffentlichen Bereiche teilhaben lassen. Meist werden öffentliche Entscheidungen aber nicht rational getroffen, da nicht alle benötigten Informationen zur Verfügung stehen bzw. politische Hintergründe eine rationale Entscheidung verhindern. Transparenz würde dabei zur Veröffentlichung dieser Tatsachen und gleichzeitig zu weniger Vertrauen der Öffentlichkeit in die Entscheidungsprozesse.
Ein weiterer Aspekt sind die gestiegenen Erwartungen und Anforderungen der Bevölkerung durch die technologischen Mittel Informationen zu erhalten und zu veröffentlichen. Ein ewiger Teufelskreis denn durch die Bereitstellung der geforderten Daten besteht die Gefahr Missinformationen und Misstände aufzudecken bzw. zu verbreitern.
Zusätzliche können durch die gestiegen Transparenz auch unerwartete ökonomische und soziale Nebeneffekte entstehen. So werden durch die Veröffentlichung von Daten einzelner Stadtgebiete zu Kriminalitätsraten und öffentlichen Einrichtungen, wie etwa Schulen, zu vermehrter Abwanderung oder Zuwanderung von Bewohnern führen.
Die gerade dargestellten Auswirkungen zeigen die Grenzen der Transparenz auf. Wobei festzuhalten ist, dass durch die Entwicklung der it-basierten Technologien Entscheidungen der Regierung und in der öffentlichen Verwaltung kaum mehr unbeobachtet gefällt werden können bzw. unbeachtet bleiben. Gerade der Fall WikiLeaks zeigt auch, dass die Veröffentlichung von Daten zu enormen Schäden führen kann (durch zB. die Bekanntgabe von Namen einiger Geheimagenten). In diesem Sinne – Transparenz ist immer ein erstrebenswertes Ziel aber nicht um jeden Preis.
Viele Regierungen nehmen dieses Thema bereits sehr ernst und schaffen mehr Offenheit. Um die veröffentlichten Informationen in gewisser Weise zu kontrollieren und auch sensible Daten zu schützen ist es unbedingt notwendig gewisse Kontrollmechanismen anzuwenden. Wobei je größer die Auswirkung und das Ausmaß öffentlicher Entscheidungen sind desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Informationen geheim gehalten werden können.
Die eben dargestellten Grenzen und Probleme von öffentlicher Transparenz sollen nicht dazu führen Informationen weiterhin geheim zu halten und die Bürger nicht einzubinden sondern zur Bewusstseinsschaffung. Es ist auf jeden Fall wichtig die öffentlichen Entscheidungen mitzutragen und darüber informiert zu werden bzw. Mißstände dadurch aufzudecken. Werden die genannten Faktoren beachten so können Fehler und Missinterpretationen vermieden werden.
Grimmelikhuijsen, S. (2012). A good man but a bad wizard. About the limits and future of transparency of democratic governments. In: Information Polity, 17(3-4), S. 293-302.
Die durch das Internet gesteigerte Transparenz am Markt und die einfache Möglichkeit der Informationsbeschaffung für Endkunden erhöht die Anforderungen an Unternehmen auch transparent zu sein und ihre Prozesse offen zu legen.
Die Auswirkungen die Unternehmen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben werden dadurch immer offensichtlicher bzw. auch wesentlich leichter zu messen– egal ob in positivem als negativem Sinne. Unternehmen müssen daher ihre Strategie und Führungsprinzipien überdenken und auf die neue Anforderung der Kunden und Gesellschaft nach Transparenz ausrichten.
Die Autoren sprechen in diesem Zusammenhang von der Berücksichtigung externer Effekte (sogenannte externalities). Genauer gesagt sind dies Auswirkungen eines Unternehmens auf deren Umwelt bzw. Umgebung. Wobei das Unternehmen dafür nicht aufkommen muss oder nicht verpflichtet ist deren Resultat in betriebliche Entscheidungen einzubeziehen (Bsp. Fabrik – umliegende Missernten).
Die Internalisierung externer Effekte wird von den Autoren als Ziel und notwendiges Verhalten gesehen, um eine führende Rolle in der Gesellschaft zu vertreten. Solange Unternehmen Auswirkungen auf Dritte haben ist es auch wichtig diese Auswirkungen in Entscheidungen mit einzubeziehen (auch wenn sie nicht gesetzlich vorgeschrieben sind).
Folgende Faktoren sind ausschlaggebend für die von den Autoren als notwendig gesehenen Veränderungen im Unternehmen:
Ausmaß – Viele der von Unternehmen verursachten Effekte sind so bedeutsam geworden, dass sie nicht mehr unbeachtet werden können. Das rasche Wachstum in den Schwellenländern verstärkt diesen Effekt noch. So haben oft kleine Entscheidungen multinationaler Unternehmen große Auswirkungen auf die Umwelt (Bsp. UPS – statt Aufkleber wurde ein Stempel erfunden).
Sensoren – Technische Messverfahren ermöglichen den Vergleich von externen Effekten. Zudem werden immer mehr Daten gespeichert, aufgezeichnet und festgehalten – unter anderem auch das menschliche Verhalten. Ermöglicht und vereinfacht wird dies durch das Medium Internet. Der Zugang zu diesen Informationen gestattet es Rückschlüsse auf ein gewisses Verhalten zu ziehen (Bsp. Google – Grippeepidemie). Dadurch hat die Gesellschaft viel einfacher die Möglichkeit externe Effekte von Unternehmen zu finden, zu bewerten und darauf basierend zu handeln.
Gefühle – Die unmittelbare Kommunikation, die durch das Internet und auch Fernsehen etc. erschaffen wurde, erhöht die globale Verbundenheit und Verantwortung der Gesellschaft. Dies führt auch dazu, dass gefühlslose oder umweltschädigende Aktivitäten eines Unternehmens viel leichter Aufmerksamkeit erregen als noch vor 30 Jahren (Bsp. Fair Trade Kaffee).
Diese drei Bereiche sind die Hauptgründe für die notwendige Veränderung bei Unternehmensentscheidungen im Zeitalter der Transparenz. Denn wenn Messtechniken sich verbessern und der Zugang zu diesen Messungen erleichtert wird, agieren Menschen viel schneller auf Probleme oder Mißstände auf Basis dieser Informationen und deren gestiegenen Sensibilität zum Thema.
Diese notwendige Entwicklung der Unternehmen wird auch als soziale Verantwortung bezeichnet. Von verantwortungsbewussten Unternehmen wird daher die ständige Internalisierung externer Effekte verlangt – der Druck der Gesellschaft wird dabei immer höher.
Ebenso hat sich mein Kollege Hr. Leithinger auf seinem Blog mit dem Thema "Corporate Social Responsibility" auseinander gesetzt. In seiner Studie werden die 10 wichtigsten Themen, die unter diesen Begriff fallen aufgezeigt.
Um sich den richtigen und bedeutendsten externen Effekten als Unternehmen anzunehmen, verwenden die Autoren ein Modell mit vier konzentrischen Kreisen. Der innerste Kreis steht für die direkt dem Unternehmen zuschreibbaren Probleme und der äußerste Kreis für entferntere Probleme. Je nach Problem und zugeordnetem Kreis, sind vom Unternehmen folgende Aktivitäten zu setzen:
Meyer, C. & Kirby, J. (2010). Leadership in the Age of Transparency. In: Harvard Business Review, 88(4), S. S. 38-46.
In folgendem Beitrag habe ich mir zwei bekannte Anwendungsbeispiele im E-Commerce ausgesucht, die meiner Meinung nach jeder kennt bzw. jeder davon schon einmal gehört hat. Beide Beispiele sind auf die Funktionen und Besonderheiten im Mobile Business angewiesen bzw. bauen darauf auf.
Eines der passendsten und bekanntesten Anwendungsbeispiele im E-Business ist für mich die 2009 erschienene App „Runtastic“. Gegründet wurde Runtastic von vier Absolventen der FH Hagenberg in der Nähe von Linz (Q1).
Mitte 2013 konnte das Unternehmen den 30-millionsten App-Download bekannt geben, sowie 10 Millionen Registrierungen. Durchschnittlich jede Sekunde wird das App heruntergeladen (Q2).
Technologie
runtastic bietet Apps an die sich mit der Erfassung und Verwaltung von Sportdaten beschäftigen. Mit Hilfe der verfügbaren Sensoren, wie GPS oder Beschleunigungssensoren, können die Bewegungen des Sportlers während des Sports aufgezeichnet und vom Smartphone gespeichert werden. Die dabei erfassten Daten können live am Gerät mitverfolgt werden (Distanz, Geschwindigkeit, Höhenmeter, etc) und nach Bedarf auch auf das Webportal von Runtastic zur Analyse hochgeladen oder per Social Media Anwendung „geteilt“ werden (Q3).
Quelle: Runtastic
Entwicklung
Damit das die App auch wirtschaftlich etwas bringt wird eine Art Basisversion zumeist kostenlos ausgegeben bzw. bestehen kostenpflichtige Pro-Versionen mit Zusatzfunktionen. Bei der Entwicklung der App basiert auf eine agile Softwareentwicklung. Zur Entwicklung wurde Open Source und gratis Software verwendet. Zudem wird ein Linux basiertes System verwendet. Um die Systemsicherheit zu gewährleisten wurde darauf geachtet die Softwarekomponenten soweit wie möglich unabhängig voneinander zu programmieren und mit Netzknoten zu versehen, so verursachen einzelne Ausfälle von Komponenten keinen kompletten Stillstand (Q4).
Fazit - Technologische Determiniertheit
Ohne der verfügbaren technischen Mittel auf dem Smartphone und der einfachen Verknüpfung der Daten mit den sozialen Profilen der Nutzer würde der Erfolg aus meiner Sicht nicht in diesem Ausmaß erreichbar gewesen. Die Entwicklung der Smartphones sowie des Mobile Commerce sind Grundvoraussetzungen für die Entwicklung sowie den Erfolg der App und des Unternehmens. Runtastic setzt mittlerweile nicht nur auf eine App fürs Tracking der Daten beim Laufen sondern bietet auch eigene Apps für den perfekten "Six Pack" oder für den Wintersport etc. an bzw. entwickelte eigene Fitnessprodukte in Verbindung mit der App.
Viele Studien und Pilotversuche beschäftigen sich mit dem Mobilen Bezahlen am Smartphone.
Mein Kollege Hr. Naderer hat sich auf seinem Blog näher mit der NFC-Technologie und seinen unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten beschäftigt.
Ich möchte hier speziell auf den Bereich von Mobile Payments und NFC eingehen - mit dem Hintergrund Kleinstbetragszahlungen schnell und einfach (ohne PIN) am Smartphone abzuwickeln.
Technologie
Eine Vielzahl der am Markt befindlichen Mobile Payments Lösungen nutzen die NFC (Near Field Communication) Technologie, in Verbindung mit einem Smartphone, um Zahlungen durchführen zu können. Dazu in Verbindung steht auch immer eine App, mit der die Bezahlung gesteuert werden kann bzw. welche einen Überblick über die bereits getätigten Zahlungen gibt.
Anm: Unter NFC versteht man in diesem Zusammenhang einen internationalen Übertragungsstandard, der zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken verwendet wird (Q6).
Im Bereich von Mobile Payments hat sich bisher noch kein Standard herauskristallisiert – derzeit befinden sich zahlreiche unterschiedliche Lösungen am Markt. Daher möchte ich zwei Beispiele kurz erklären (eines basiert auf der NFC-Technologie und eines nicht):
Zahlung per NFC und Terminal
Raiffeisen hat 2012 eine Lösung für Kleinstbetragszahlungen in Linz getestet. Verwendet wurde dazu das iPhone, samt iCaisse Hülle (als Antenne) mit einem Slot für einer microSC-Karte (auf dem sich der NFC Chip befindet). Mittels einer App, auf dem eine virtuelle Kreditkarte gespeichert ist, konnten Bezahlvorgänge durchgeführt werden (Q7). Grundvoraussetzung für diese Lösung ist eine vorhandene NFC-Funktion, sowie eine entsprechende Verknüpfung zu einem Kreditkarten-Aquirer (um die Bezahlvorgänge über eine Kreditkarte abwickeln zu können).
Quelle: Raiffeisen
Zahlung per App und Barcode
Die Firma MPREIS hat Bezahl-App Secure Shopping eingeführt. Zur Bezahlung ist in einer speziellen App ein PIN Code einzugeben und dann erscheint ein Barcode am Display. Dieser Barcode kann dann vom Scanner der Kassa eingelesen werden und der Kauf wird damit abgeschlossen (Q8). Grundvoraussetzung für die Lösung ist die Einbettung im Kassa-System des Supermarktes.
Ablauf des Verfahrens - Quelle: Secure Shopping
Fazit - Technologische Determiniertheit
Wie bereits erwähnt gibt es unzählige Mobile-Payments Lösungen. Unter anderem beschäftigt sich meine Kollegin Fr. Scheba auf ihrem Blog mit der Bezahlmöglichkeit per QR-Code und dem Thema Mobile Wallet.
Wie die obigen Beispiele zeigen ist eine Lösung immer von mehreren „Parteien“ aufzusetzen. Die Verwendung eines Smartphones ist dabei nicht immer Grundvoraussetzung (es gibt auch bereits NFC-Kreditkarten), bietet aber großes Potential. Neben der einfachen, bequemen und schnellen Möglichkeit zu bezahlen wird das Smartphone meist immer und überall mitgetragen. Bis ein Standard sich etabliert werden noch zahlreiche Lösungen auf den Markt kommen, das Smartphone ist für aber Voraussetzung zukünftig schnell und einfach bezahlen zu können.
- Q1: Online: Das Handy als Fitnessgerät, aufgerufen am 14. Jänner 2014.
- Q2: Online: 30 Millionen Downloads, aufgerufen am 14. Jänner 2014.
- Q3: Online: Runtastic – LinzWiki, aufgerufen am 14. Jänner 2014.
- Q4: Online: Interview mit Florian Gschwandtner und Rene Gieretzlehner, aufgerufen am 14. Jänner 2014.
- Q5: Online: Runtastic, aufgerufen am 14. Jänner 2014.
- Q6: Online: Arbeitskreis NFC, aufgerufen am 15. Jänner 2014.
- Q7: Online: Bezahlen per iPhone, aufgerufen am 15. Jänner 2014
- Q8: Online: MPreis und SecureShopping, aufgerufen am 15. Jänner 2014
Anbei findet ihr meinem Beitrag zur gestellten Frage: "Welchen Einfluss wird die LTE-Technolgie auf die Endgeräte und damit auf neue Anwendungen üben?"
Wie bereits auch mein Kollege Hr. Eibelhuber in seinem Blog erwähnt stellt der Rückgang der stationären Computer und das enorme Wachstum der mobilen Anwendungen die Netzbetreiber vor enorme Herausforderungen. Mit der Verbreiterung von Smartphones wird es immer leichter von unterwegs wichtige Informationen über das Internet abzurufen und/oder sogenannte Apps dazu zu verwenden. Wichtig dabei ist uns, dass die Informationen und Apps schnell abrufbar und downloadbar sind – eine wesentliche Verbesserung bringt hier der Einsatz von LTE-Technologie (4G).
Ein Phänomen, dass mit der steigenden Nutzung von Smartphones einhergeht, ist der schnelle Verbrauch des Akkus. Viele von euch erinnern sich sicherlich noch an ihr erstes Handy – meines war ein Alcatel. Dieses Handy hat mindestens eine Woche (oder auch länger) ohne Aufladen funktioniert. Die LTE-Technologie ist an dieser negativen Folge merklich beteiligt.
Diese bereits von mir erwähnten Fakten werden im Artikel von Gupta, M., Jha, S.C., Koc, A.T. & Vannithamby, R. (2013) untermauert (Q1). In der gewählten Studie werden die hohen Anforderungen an LTE Netzwerke (schnelle und leistungsfähige Datenübertragung) und deren negativen Auswirkungen auf die Akkulaufzeiten nicht nur diskutiert sondern es werden auch Lösungsmöglichkeiten und aktuelle Entwicklungen der 3GPP dargestellt.
In ihrem Artikel beschreiben die Autoren, dass durch die neue und leistungsfähigere LTE-Technologie eine „always-on always-connected“ Ära eingeleitet wurde. Internet-Applikationen verwendeten bisher den Status „verbunden“, wenn sie Datenpakete abrufen und den Status „inaktiv“, wenn der Datentransfer abgeschlossen wurde. Der Abruf von Daten benötigt allerdings um ein Vielfaches mehr an Akkulaufzeit als im „Ruhemodus“.
Aufgrund der wachsenden Anforderungen aktueller Apps (zB Facebook, Twitter, etc) verschwimmen diese beiden Stati immer mehr ineinander – es gibt keine klare Abgrenzung mehr wann die Applikation Daten transferiert oder nicht mehr arbeitet. Als negative Folge daraus werden die Datennetze mit übermäßig viel Anfragen und Datendownloads ausgelastet und auf der andren Seite wird die Akkuladezeit des Smartphones enorm beansprucht. Vor allem Anwendungen die nur im Hintergrund des Gerätes laufen und ständig Daten abrufen verursachen einen enormen Energieverbrauch.
Die Autoren haben auf Basis dieses Wissens unterschiedliche Lösungsansätze erarbeitet:
- Immer im Datenübertragungsmodus
Der Datenübertragungsmodus des Gerätes ist immer aktiv, mit Hilfe einer Energiesparfunktion im Aktiv-Modus wird der Akkuverbrauch verbessert. Der Energieverbrauch kann aber weit nicht so viel reduziert werden wie im inaktiven Modus.
- Schneller Übergang in den Inaktiv-Modus
Mit Hilfe eines Timers soll sofort nach Abschluss einer Übertragung in den Inaktiv-Modus gewechselt werden. Die Akkulaufzeit wird in diesem Fall wesentlich verbessert, auf der anderen Seite erreicht man dadurch Einschränkungen bei der Geschwindigkeit von Datenübertragungen.
- Anpassungsfähiger Wechselmodus
Eine Mischung der beiden genannten Varianten soll zur optimalen Lösung für Datenübertragungsgeschwindigkeit und Akkulaufzeiten führen.
Das 3rd Generation Partnership Projekt (3GPP) - eine Organisation zur Entwicklung weltweit gültiger Telekommunikations-Standards – definiert den Standard für LTE (auch LTE advanced). Unter anderem haben sie sich auch mit den geschilderten Problemen beschäftigt und Verbesserungen in Ihren Ausarbeitungen (sogenannte Releases) eingebaut (Q2). Im Release 11 wurde schwerpunktmäßig die Minimierung der Datenübertragung von Anwendungen die im Hintergrund laufen behandelt. Weiters wurde auch die Möglichkeit aufgenommen, dass das Gerät über das Datennetzwerk steuern kann, wieviel Energie es benötigt. Der Einsatz dieser Funktion obliegt aber dem Gerätehersteller.
Dass die immer leistungsfähigeren Smartphones immer schneller den Akku aufbrauchen liegt meiner Meinung nach schon alleine an der gesteigerten Nutzung durch die Handybesitzer. Aufgrund der vielen Möglichkeiten sich zu informieren, Spiele am Handy zu spielen etc. wird das Smartphone immer mehr zum kleinen Computer und immer öfter verwendet. Die LTE-Technologie und auch die Leistungsanforderungen der Apps sind für mich ein zusätzlicher Faktor der die Akku-Situation verschlimmert. Mir persönlich würde es zumindest helfen, wenn sich die Smartphone Hersteller einmal Gedanken darüber machen wie sie bessere Akkus in die Geräte einbauen könnten, anstatt andere Features immer weiter auszubauen
- Q1: Gupta, M., Jha, S.C., Koc, A.T. & Vannithamby, R. (2013). Energy Impact of Emerging Mobile Internet Applications on LTE Networks: Issues and Solutions. In: IEEE Communications Magazine, 51(2), S. 90-97.
- Q2: Online: 3GPP, aufgerufen am 18. November 2013.
Die Autoren diskutieren in diesem Artikel den Zusammenhang von elektronische Marktplätze, deren Fähigkeit die Preistransparenz zu erhöhen, den daraus resultierenden niedrigeren Preisen für Konsumenten, sowie deren Erfolgsauswirkungen. Wider aller Erwartung sind elektronische Marktplätze mit hoher Preistransparenz und niedrigen Preisen nicht am erfolgreichsten.
Elektronische Marktplätze sind unabhängige, IT-fähige Intermediäre welche Käufer und Verkäufer an einem Ort zusammenbringen.
Das Konzept der Preistransparenz wird beschrieben als das Ausmaß indem Marktteilnehmer die vorherrschenden Preise und Charakteristika bzw. Attribute eines Produktes/Serviceleistung kennen. Ist der Aufwand für die Informationssuche gleich 0, dh Käufer haben alle notwendigen Preisinformationen um eine angemessene Entscheidung zu treffen, so spricht man von vollkommener Preistransparenz.
Theoretiker argumentieren, dass für spezielle Produkte (zB leicht zu beschreibende Produkte) und spezielle Marktstrukturen (zB viele Käufer und Verkäufer) elektronische Marktplätze zu erhöhter Preistransparenz und dadurch zu mehr Markteffizienz und niedrigeren Preisen führen.
Um eine gewisse Preistransparenz erreichen zu können müssen elektronische Marktplätze zwei Voraussetzungen erfüllen – einerseits IT-basierte Mechanismen anwenden und andererseits erfolgreich sein (sprich Käufer und Verkäufer müssen den elektronischen Marktplatz nutzen). Käufer werden nur teilnehmen, wenn hohe Preistransparenz vorliegt, Verkäufer auf der anderen Seite wollen höhere Preise erzielen und vermeiden daher elektronische Marktplätze. Diese zwei gegenseitigen Ansprüche und dem Ziel des elektronischen Anbieters beide zufrieden zu stellen führen zu einer sogenannten „catch-22“ Situation. Hohe Preistransparenz ist nicht im Interesse von Verkäufern, niedrige Preistransparenz wiederum ist nicht im Interesse von Käufern.
Aufgrund dieser speziellen Situation ist die strategische Ausrichtung eines elektronischen Marktplatzes einer der wichtigsten Faktor um erfolgreich zu sein. Hier unterscheiden die Autoren einerseits zwischen der Niedrigpreis-Strategie, mit dem Ziel niedrige Preise mit hoher Preistransparenz zu erreichen. Auf der anderen Seite steht die Differenzierungs-Strategie, die zum Ziel hat Kundenloyalität mittels einzigartiger Produkte zu erreichen (dies kann entweder mit hoher oder niedriger Preistransparenz angestrebt werden).
Um den Käufer bei niedriger Preistransparenz bzw. den Verkäufer bei hoher Preistransparenz dennoch zufrieden zu stellen, ist ein Ausgleich oder Anreiz zur Nutzung des Marktplatzes zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe it-gestützter Systeme haben elektronische Marktplätze viele Möglichkeiten solche unterschiedliche Anreize für Käufer und Verkäufer zu schaffen (zB erweiterte Produktinformationen bereitstellen, Online Auktionen etc.). Die Einbindung dieser IT-Tools ist jedoch auch kostspielig und daher meist nicht im Sinne von Marktplätzen die auf geringe Kosten abzielen.
Anhand der dargestellten Situation stellen die Autoren daher folgende Thesen auf:
These 1 - Strategie und Preistransparenz: Elektronische Marktplätze die eine Niedrigpreis-Strategie verfolgen, erreichen eher eine hohe Preistransparenz als elektronische Marktplätze, die eine Differenzierungs-Strategie verfolgen.
These 2 – Strategie und Performance: Elektronische Marktplätze die eine Differenzierungs-Strategie anstreben, erbringen eine bessere Leistung als elektronische Marktplätze mit einer Niedrigpreis-Strategie.
Anhand der Analyse von 19 elektronischen Marktplätzen, die am Markt für Elektrokomponenten tätig sind, wurden die gestellten Thesen anhand folgender Faktoren analysiert: Performance (analysiert anhand folgender Ausprägung - Dynamik, Lebensdauer und Ruf), die Fähigkeit die Preistransparenz zu erhöhen und die verfolgte Strategie.
Anhand der Auswertung der Daten konnte folgende Schlüsse gezogen werden:
These 1 wurde bestätigt - alle analysierten elektronischen Marktplätze mit einer Niedrigpreis-Strategie bieten hohe Preistransparenz an, aber nur drei der acht Marktplätze mit einer Differenzierungs-Strategie.
These 2 wurde bestätigt - die leistungsstärksten elektronischen Marktplätze verfolgen die Differenzierungs-Strategie. Kein Marktplatz mit der Niedrigpreis-Strategie konnten so eine gute Performance vorweisen. Die Autoren weisen jedoch auf daraufhin, dass neben der gewählten Strategie noch viele andere Faktoren für den Erfolg eines Unternehmens wichtig sind.
Auf Basis der Ergebnisse diskutieren die Autoren noch folgende Punkte:
Um eine erfolgreiche Plattformerreichen zu können ist es wichtig Käufer und Verkäufer zufrieden zu stellen, mittels der Niedrigpreis-Strategie ist dies nur schwer möglich – die Kompensation für Verkäufer aufgrund der hohen Preistransparenz kann nur mit großen Aufwand und Kosten erreicht werden, was der Niedrigpreis-Strategie entgegenspricht. Weiters belegen Studien, dass Verkäufer, Plattformen mit umfangreichen Produktinformationen statt Preisinformationen bevorzugen. Diese Faktoren sprechen gegen Marktplätze mit hoher Preistransparenz.
Interessant ist auch, dass unter den erfolgreichsten Marktplätzen (alle verfolgen die Differenzierungsstrategie) lt. Studie einmal auf hohe und einmal auf niedrige Preistransparenz gesetzt wird. Zwei Beispiele dazu wurden im Artikel angeführt - interessant dabei die Art und Weise wie eine sogennante die Nachteile für entweder Käufer oder Verkäufer kompensiert wruden.
Soh, C., Markus, M.L. & Goh, H.K. (2006). Electronic Marketplaces and Price Transparency: Strategy, Information Technology, and Success. In: MIS Quarterly, 30(3), S. 705-723.
Shroff und Fordham zeigen in ihrem Artikel auf, wie wichtig digitale Informationen (meist persönliche Informationen) für Unternehmen und staatliche Behörden sind. Unumgänglich für die Preisgabe dieser Daten sind deren Schutz sowie das Vertrauen der teilnehmenden Personen. Die Überwindung die eigene Identität online jemanden bekannt zu geben steht oft in Diskussion.
Die eigene Identität wird über Jahre hinweg selbst definiert und beeinflusst durch soziale, kulturelle und politische Einflüsse. Und Identität ist formbar, dh. verändert sich im Laufe der Zeit - nicht die Augenfarbe oder das Geschlecht, aber persönliche Eigenschaften können sich verändern. Die eigene Identität kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden – aus Sicht des angestellten von Unternehmen X, oder aus Sicht des liebevollen Ehepartners etc. Diese Ansichten sind oft entscheidend für Daten die man gefragt wird bzw. wieviel man über sich selbst preisgibt (zB. per Mail, per Telefon oder auf Facebook). Auf der anderen Seite ist auch wichtig wieviel man über den Gefragten weiß – ist es ein Kollege, eine öffentliche Einrichtung oder ein Nachbar – und ihm dann erzählt. Die Authentifikation dieser persönlichen Identität wird aufgrund einiger oder vieler der oben genannten Elemente bestimmt.
Die Identität sagt aus wer wir sind und durch was wir uns definieren. Identität ist persönlich und öffentlich gültig, bzw. verbindet unsere Vergangenheit und Zukunft – und daher so wichtig und auch schützenswürdig für uns.
Die Autorinnen definieren einige Ziele von Identitäts-Management wie folgt:
- um Verpflichtungen durchzusetzen
- rechtmäßige Qualifikationen festzulegen
- den Schuldigen/Straftäter zu markieren
Ziele die gleichzeitig Kontrolle ermöglichen. Um Gerechtigkeit zu erreichen ist oft die Identifikation einer Person notwendig (durch zB DNA) – diese Identifikation wird mit Hilfe von neuen Technologien festgestellt. Fehler bei der Verwendung dieser Messinstrumente sind aber nicht auszuschließen.
Technologie kann aber auch Identität „kreieren“ – wie die Sozialen Netzwerke zeigen. Alles was wir online unternehmen, hinterlässt einen digitalen Schatten und bleibt immer bestehen. Diese persönlichen Informationen haben einen immer höheren kommerziellen Wert, für Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen. Informationen werden immer mehr zu einer handelbaren Ware.
Aufgrund des neuen Stellenwertes von Informationen ist es wichtig diese zu schützen bzw. auch zu kontrollieren – aber durch wen? Wollen wir dies überhaupt? Identitäts-Management wird in diesem Zusammenhang immer öfter erwähnt und ist sowohl mit seinen Vor- als auch Nachteilen zu betrachten. Sollen Identitäten von öffentlichen oder privaten Unternehmen gehandelt werden? Fakt ist, dass es aktuell keine Regelungen etc gibt wie mit digitalen Daten umgegangen werden soll. Aufgrund der laufenden Weiterentwicklung des Webs sind Standards zu definieren. Zusehen und nichts tun wird nicht weiterhelfen – es muss ein Weg gefunden werden der unsere Identitäten respektiert, anerkennt und unterstützt, egal wie wir diese im Laufe der Zeit formen.
Shroff, M. & Fordham, A. (2010). “Do you know who I am?” Exploring identity and privacy. In: Information Polity, 15(4), S. 299-307.
Kruse (2008) stellt in seinem Artikel dar, warum die Internet-Überlastung mit der Netzneutralität zusammenhängt und wie das Problem mit Hilfe von Service-Qualitäten gelöst werden kann.
Die Menge an Daten die im Internet „umhergeschickt“ werden steigt jährlich an, was zu einer Überlastung der IP-Infrastruktur führen wird bzw. bereits tut. Diese Überlastung wiederum beeinflusst die Datenqualität die beim Endkunden angeliefert wird.
Je nach aufgerufenem Service kann eine Überlastung keinen Einfluss auf das Endergebnis haben (z.B. bei E-Mails, Downloads etc = geringwertige Services), oder es entstehen erhebliche Datenverluste bzw. unkorrekte Zusammenhänge (z.B. Internet-Telefonie oder Online-Spiele = hochwertige Services). Die Wichtigkeit eines Services wird auch über die Bereitschaft für die Übertragung eines Datenpaketes zu bezahlen generiert.
Laut Kruse (2008) ist das Problem der Überlastung auf zwei Faktoren zurückzuführen:
- Flatrates (Kunden können ohne Limitierung Daten abrufen, egal ob es sich um hochwertige oder geringwertige Services handelt) und
- Netzneutralität (alle Services und deren Daten werden gleich behandelt)
Die Netzneutralität lässt in ihrer Definition nicht zu, Datenpakete nach ihren Bestandteilen bzw. Merkmalen (lt. Kruse - Datenrate, Qualitätssensitivität oder wirtschaftlichen Wert) zu differenzieren. Würde man dieser These folgen, könnten keine Verbesserungen geschaffen werden.
Auf Basis der aktuellen Situation hat Kruse (2008) folgende Lösungsansätze ausgearbeitet:
Overprovisioning
Behebung der Belastungsprobleme durch Generierung von Überkapazitäten bei der Übertragung. Problem hierbei sind die benötigten hohen Reservekapazitäten und Investitionsaufwände. Negativer Zusatzeffekt – je mehr Bandbreite verfügbar ist desto mehr wird im Zeitverlauf auch benötigt.
Separate Netze
Der Aufbau eigener Netze für qualitätssensitive Daten würde zulassen, diese entsprechend zu bepreisen. Zwei separate Netze würden jedoch die Kosten für die Erhaltung zweier Infrastrukturen herbeiführen und eine 2-Klassen Internet Infrastruktur erschaffen.
Volumentarife
Ersatz der Flat-Rate durch volumenbasierte Tarife. Die Festlegung eines einheitlichen Preises ist jedoch aufgrund der Lastschwankungen schwer schätzbar. Zu geringe Preise würde keine Verbesserung bringen, zu hohe Preise den Service nicht attraktiv machen.
Priority Pricing / Quality of Service
Aufgrund der unterschiedlichen Qualitätsmerkmale der Services kann bei diesem Ansatz das Problem durch passende Priorisierung bei Überlastung gelöst werden. Der Kunde sollte dabei die Wahl bekommen, welche Services er priorisieren will –dafür muss er aber auch bezahlen. Ein Quality-of-Service-System mit den unterschiedlichen Qualitätsklassen und fixen Preisen wird hier entstehen. Kritisch zu sehen ist hierbei die Verrechnung der Preise zwischen Diensteanbietern.
Kruse, J. (2008). Internet-Überlast, Netzneutralität und Service-Qualität. In: Wirtschaftsdienst, 88(3), S. 188-194.
Man ärgert sich schnell, wenn Homepageseiten lange Ladezeiten haben oder wenn während eines Skype Gespräches die Verbindung zusammenbricht. Dass dies aufgrund einer Internet-Überlastung auftreten kann war mir neu. Daher, und weil gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten besonders interessant ist, wo man noch Geld erwirtschaften kann (in diesem Fall in dem man hochwertige Services bepreist bzw mehr dafür bezahlt), habe ich diesen Artikel ausgewählt.
Aus technischer Sicht betrachtet der Artikel den Umgang mit der Netz-Überlastung und welche Maßnahmen man treffen kann um dem gegenzuwirken.
Anbei eine - finde ich sehr praktische - aber noch nicht existente Lösung für den QR-Code und ein Beispiel aus der Praxis.
QR-Code als Kundenkarte
Ich würde es toll finden, wenn man endlich mal eine Lösung entwickeln könnte, um die lästigen "Kunden- oder Treuekarten" abzulösen. Erstens einmal brauchen sie enorm viel Platz in der Geldbörse und zweitens hat man sie ja dann doch nicht dabei wenn man sie mal benötigt... Vor allem soll die Lösung praktisch und einfach zu handeln sein!
Die meisten denken jetzt wahrscheinlich an ein paar Apps die diesbezüglich bereits entwickelt wurden - tja die hab ich auch schon ausprobiert - sind aber für mich nicht handlich genug - denn entweder kann der Scanner an der Kassa die Karte nicht vom Smartphone lesen oder der Kassier muss erst recht die Kartennummer vom Handy abtippen.
Eventuell könnte dieses Problem durch einen QR-Code abgeschafft werden. Ein QR-Code bietet so eine große Datenfläche, an dem sich doch leicht 20 oder 30 Kundenkarten "abstellen" lassen können. Diesen QR-Code kann ich dann auf dem Smartphone speichern und bei Bedarf herzeigen oder einfach eine Karte mit dem QR-Code darauf in die Geldbörse gebe (aus 15 mach 1).
Die Umsetzung könnte wieder mal beim Kassensystem im Laden scheitern - aber hier sollten die Systeme einfach erweitert werden - vom Barcode zum QR-Code. Bzw. sollte es beim Scannen nur möglich sein, dass das Geschäft nur die Daten bzgl. seiner Kundenkarte erkennt und nicht auch die Daten der anderen Geschäfte.
Pflanze und QR-Code?
Heuer habe ich zu meinen Geburtstag eine Orchidee erhalten. Beim ersten Blick sind mir nur die schönen und vielen Blüten und ein kleines Kärtchen in der Erde aufgefallen (da wären wir wieder bei der Erstheit) - bei näherer Betrachtung fand ich jedoch einen QR-Code auf diesem Kärtchen (und Zweitheit). Bei noch näherer Betrachtung stellte sich dieses Kärtchen als Art "Gebrauchsanleitung" heraus. Beim Öffnen des QR-Codes hat sich aber nicht eine detaillierte Gebrauchsanleitung geöffnet sondern die Homepage der Firma die die Orchideen gezüchtet haben (siehe Bilder unten).
Foto: Wagner Barbara
Foto: Wagner Barbara
Beim Öffnen des QR-Codes gelangt man auf folgende Seite: Pannekoek Orchideeen (Q1).
Da ich jetzt gerade indirekt auf die Schritte der Bedeutungsgewinnung von Pierce hingewiesen habe - anbei der Link auf meinen Beitrag zur Semiotik:
Quelle:
Q1: Online: Pannekoek Orchideen, aufgerufen am 18. Juni 2013.
Anbei meine Eindrücke zum dargestellten Bild von Hrn. Mitterndorfer - angelehnt an die Phasen der Erstheit, Zweitheit und Drittheit von Pierce:
1. Erstheit -
alles das, was ist, wie es ist, weil es so ist, ohne Hinsicht auf irgend etwas anderes als sich selbst; Vorfindliches, Unveränderliches (Q1)
Wenn ich das Bild das erste Mal betrachte sehe ich eine braun, graue Tafel auf der ein großer Mann steht der fast die Hälfte der ganzen Tafel einnimmt und auf der zweiten Hälfte Vögel, eine große Sonne, Tiere, Blumen und noch kleinere Menschen die knien.
2. Zweitheit -
alles das, was ist, wie es ist, weil es mit (einem, mehreren) Zweiten, Anderen in Verbindung steht; Verbundenes, Gemachtes, Gewordenes (Q1)
Wenn ich das Bild weiter betrachte kann ich auch erkennen, dass dem Mann Körner aus der Hand fallen. Bzw. Linien hinter dem Mann ausgerichtet sind. Die Linien in Verbindung mit den Körnern lassen mich erahnen, dass sie ein Feld darstellen sollen bzw. kennzeichnen. Aufgrund der großen Sonne und der Vögel nehme ich an, dass das Bild einen schönen Sommertag darstellen soll. Weiters entdecke ich, dass die kleineren Menschen eine Pflanze in den Händen halten.
3. Drittheit -
alles,was so ist, wie es ist, weil es die Verknüpfung zwischen einem Zweiten und einem Dritten herstellt (Q1)
Bei noch näherer Betrachtung erkenne ich, dass der große Mann im Bild Samen auf dem Feld verteilt. In Verbindung mit den vielen Blumen könnte man glauben er setzt wieder Blumen an. Auf der anderen Seite könnte man aufgrund der gespannten Gesichter der Tiere meinen, dass der große Mann eher Getreide ansetzt. Oder im Zusammenhang mit den Tieren könnte man glauben er will nichts ansetzen sondern die Tiere füttern. Zusätzlich glaube ich aufgrund der Blumen, dass die knienden Menschen mit den Pflanzen in den Händen keine Pflanzen halten sondern Blumen bzw. erkennt man nicht genau ob die Blumen eingesetzt, festgehalten oder ausgerissen werden. Weiters glaube ich in Zusammenhang mit dem großen Mann, der Tiere, der Blumen, der Sonne und der Vögel, dass es sich um einen ersten warmen Sommertag handelt an dem Bauern ihre Felder bepflanzen.
Eigene Erkenntnis
Diese Phasen zeigen für mich sehr gut wie wir Sinneseindrücke wahrnehmen und erst nacheinander erkennen bzw. Zusammenhänge aufnehmen. Unser Gehirn arbeitet so schnell, dass uns diese Schritte gar nicht auffallen bzw. werden wir gar nicht bewusst darauf aufmerksam.
- Q1: Online: "Grundlagen der Semiotik Peirces", aufgerufen am 10. Juni 2013.
Wie bereits Watzlawik in seinem Buch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" schreibt suchen wir nach einer Ordnung im Ablauf - sobald sich eine Annahme gefestigt hat, ergibt sich der Rest von selbst - die eigene Schlussfolgerung wird als richtig erachtet und man versucht diese auch durch Beweise oder Zustimmung von anderen zu belegen - ein Gerücht kann entstehen (Q1).
Dieses Phänomen lässt sich im wahren Leben und vor allem auch in Sozialen Medien erkennen. Dies werde ich anhand von zwei unterschiedlichen Beispielen kurz darstellen:
2010 wurde von Toyota eine Rückholaktion gestartet - angeblich klemmten die Gaspedale bei einigen Modellen von Toyota. Eine US Behörde meldete ca. 200 Unfälle, welche anscheinend aufgrund klemmender Gaspedale verursacht wurden. Toyota musste sich zu diesem Vorfall verantworten. Versuche bzw. Untersuchungsberichte bestätigten, dass nur einer dieser Unfälle auf den amerikanischen Straßen durch ein klemmendes Gaspedal verursacht wurde. In den anderen Fällen wurden durch die falsche Bedienung des Fahrzeughalters verursacht zB Brems- und Gaspedal wurden verwechselt. 85% aller Vorfälle wurde zudem erst nach dem Start der Rückrufaktion bekannt bzw. gemeldet (Q2).
Diese Falschmeldungen bzw. Unfälle wurden sowohl in klassischen Medien als auch in sozialen Netzwerken kommuniziert. Vor allem die späten Meldungen zu Unfällen waren merkwürdig - Menschen versuchten aber mit allen Mitteln darzulegen, dass deren Unfall aufgrund des Gaspedals zustande gekommen ist. Dies konnte nach genauen Analysen wiederlegt werden - der Imageschaden für Toyota ist jedoch enorm!
Am 4. Juli 2011 (Unabhängigkeitstag in den USA) wurde der Twitter-Account von Fox-News gehackt - kurz darauf erschien auf Twitter die Meldung, dass US Präsident Obama bei einem Attentat getötet wurde. Die Nachricht war sofort für über 33.000 Follower sichtbar, in Kürze verbreitete sich die Meldung weltweit (Q3).
Die Schnelligkeit mit der sich Gerüchte in sozialen Netzwerken verbreiten ist enorm - eine falsche Information zu widerlegen bzw. als nicht richtig dazustellen dauert meist einige Zeit länger als deren Verbreitung. Auch das Thema Mobbing ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen.
Meiner Meinung nach entstehen tagtäglich Gerüchte, ob im Büro, auf der Uni, zu Hause, ... Gerüchte können aber verheerende Folgen nach sich ziehen - vor allem wenn diese von tausenden von Usern in sozialen Netzwerken "weitergezwitschert" werden oder geteilt werden - siehe das Beispiel von Obama.
Ich finde Gerüchte verbreiten sich auch viel häufiger in Sozialen Netzwerken als in klassischen Medien. Nutzer in sozialen Netzwerken können anonym agieren, Verfasser in klassischen Medien sind meist Teil einer Redaktion oder sind zumindest dieser Redaktion bekannt. Diese Anonymität erhöht die Wahrscheinlichtkeit falsche Informationen weiterzugeben oder eben Gerüchte zu "streuen".
- Q1: LV Web-Kommunikation "Interpersonelle Kommunikation I", Hr. Mitterndorfer.
- Q2: Online: "The Guardian, News Blog", aufgerufen am 6. Mai 2013.
- Q3: Online: "Wikipedia, Toyota", aufgerufen am 6. Mai 2013.
Der webbasierte Onlinedienst tricider wurde in einem Berliner Unternehmen entwickelt, um dem Bedarf nach einem Brainstorming-Tool nachzukommen. Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes wurde dieses Tool im Web veröffentlicht. Verbesserungen bzw. Erweiterungen können selbst durch die Nutzer eingebracht werden. Wie könnte es anders sein, Innovationen bzw. Weiterentwicklungen für tricider werden anhand einer öffentlichen tricider Umfrage gesucht. Die Vorschläge mit den meisten Stimmen werden dann nach interner Abstimmung umgesetzt (Feedback bzw. tricider Blog).
Doch wie kann nun das Tool zum Brainstormen und Entscheidungsfinden genutzt werden?
In der Übersicht werden die Kommentare der Teilnehmer dargestellt. Die Übersicht ist sowohl für Abstimmer als auch für den Admin gleich dargestellt.
Prinzipiell ist tricider ist ein kostenloses Abstimmtool, welches auch Anonymität gewährleistet.
Angemeldete User erhalten jedoch zusätzlich Features: ein Überblicksseite der aktuell offenen Fragen, ein Fragen-Archiv und Informationen über neue Funktionen.
Das Maximum an Features erhält man mit der kostenpflichtigen Version von tricider. myTricider Plus bietet: einen Kennwortschutz, SSL-Verschlüsselung, Excel Export, eine Analyse und grafische Funktionen.
- Die Studierenden teilen sich in 2 Gruppen auf (auf jeder Insel arbeitet eine Gruppe).
- Gruppe A erstellt eine Umfrage zum Thema "Harlem Shake". Gruppe B erstellt eine Abstimmung über die zu druckende 3D Grafik lt. Vortrag von Dominik Kaar.
- Die Gestaltung der Abstimmung steht den Teilnehmern frei. Die Abstimmung ist als Kommentar auf diesen Artikel zu veröffentlichen.
- Die Teilnehmer der Gruppe stimmen ab bzw. geben ihre Meinung dazu bekannt.
- Für diese Aufgabe erhalten die Teilnehmer 20 min Zeit. Nach diesen 20 min werden die Gruppen aufgefordert auch bei der anderen Abstimmung mitzumachen (weiter 5-10min Zeit).
- Nach Ablauf der gesamten Zeit werden die Ergebnisse präsentiert.
Alle Inhalte und Screenshots stammen von der Homepage von tricider, aufgerufen am 14. April 2013.
Bei der Verwendung von Web 2.0 Plattformen und Social Media Anwendungen werden tagtäglich Meinung zu den unterschiedlichsten Themen gepostet, getwittert, gegoogelt, etc.
Diese Bereitschaft der User sich zu äußern und Meinungen zu bilden kann sowohl privat als auch zu politischen Zwecken verwendet werden.
Bevor ich speziell einen webbasierte Onlinedienste (nämlich tricider) vorstelle, möchte ich Beispiele im öffentlichen Bereich zeigen, in welchen die Einbindung der Bevölkerung mittels Online Medien umgesetzt wurde.
Bevor ich diese Beispiele der öffentlichen Meinungsbildung zeige möchte ich noch die Begriff E-Demokratie und E-Partizipation abgrenzen.
Das österreichische Außenministerium fasst unter dem Begriff"E-Democrazy" den Einsatz moderner IT- und Kommunikationstechnologien zur Stärkung der Demokratie und ihrer Begleitprozesse zusammen. Eine demokratische Beteiligung der BürgerInnen in Form von E-Partizipation oder E-Voting wird umgesetzt.
Eine eigens dafür gegründete Projektgruppe "E-Demokratie" unter Leitung des Bundeskanzleramtes beschäftigt sich ausschließlich mit diesem Thema (Q1).
"e-Partizipation" wird vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend als Einbeziehung der Bevölkerung in die Entscheidungsfindung der Parlamente, Regierung und Behörden über elektronische Kommunikationswege bezeichnet (Q2).
Kurzum die elektronische Teilnahme (e-Partizipation) kann nur dann ausgeführt werden, wenn das Konzept der e-Demokratie vom Staat gelebt und umgesetzt wird.
MeinParlament.at
Auf der Website meinParlament.at können interessierte BürgerInnen Fragen an politische Funktionsträger stellen. Ca. fünf Wochen vor der Nationalratswahl 2008 wurde meinparlament.at online gestellt. WählerInnen hatten die Möglichkeit, die antretenden KandidatInnen direkt und öffentlich zu befragen. Zudem werden Informationen über Personen, Fraktionen und Ausschüsse bereitgestellt (Q4).
mySociety.org in Großbritannien
Das bisher erfolgreichste Beispiel für elektronische Bürgerbeteiligung ist die Plattform mySociety.org für öffentliche Petitionen in Großbritannien. Die benutzerfreundliche Applikation ermöglicht es NutzerInnen ihre Anliegen schnell und einfach anzubringen und die Ergebnisse bzw. Antworten abzurufen. Die meistunterzeichnete Petition brachte es auf 1,7 Mio. Unterschriften (Q3, Q5).
change.gov in den USA
Während der letzten Neuwahlen in den USA hat Barack Obama auf dem Portal change.gov eine Reihe von elektronischen Beteiligungsmöglichtkeiten zur Verfügung gestellt. Unter anderem das Diskussionsforum "Joint the discussion", das Frage-Tool "Open for Questions" und das "Citizen's Briefing Book" konnten direkten politischen Einfluss nehmen. NutzerInnen konnten ihre politischen Meinungen veröffentlichen, andere Meinungen kommentieren und bewerten. Die Beiträge mit den meisten Stimmen wurden an den amerikanischen Präsidenten weitergeleitet (Q3, Q6).
Es gibt unterschiedliche webbasierte Dienste um Abstimmungen oder Entscheidungen zu treffen bzw. nur Ideen zu sammeln. Viele von euch werden schon mit Doodle-Umfragen gearbeitet haben - ich werde euch heute das vielseitigere und kostenlose Brainstorming und Abstimmtool vorstellen.
- Q1: Online: "Seite des österr. Außenministeriums", aufgerufen am 16. April 2013
- Q2: Online: "Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend", aufgerufen am 16. April 2013.
- Q3: Online: "Informationswebsite des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft", aufgerufen am 16. April 2013.
- Q4: Online: "www.meinparlament.at", aufgerufen am 16. April 2013.
- Q5: Online: MySociety.org - Usability with Purpose, aufgerufen am 16. April 2013.
Q6: Online: change.gov - office of the president - election, aufgerufen am 16. April 2013.
Thema: Tricider
Datum: 17. April 2013
Wie in meinem Blogeintrag "Webbasierte Onlinedienste und Phänomene im Web" erstmals vorgestellt werde ich den webbasierten Onlinedienst tricider in der Lehrveranstaltung präsentieren.
Bis zu meiner Präsentation am 17. April werde ich meine Erfahrungen mit der Verwendung von tricider in meinem Blog dokumentieren und weitere wichtige Informationen dazu geben.
Im Anschluss an meine Präsentation von tricider in der LV, ist die interaktive Erstellung einer Umfrage geplant. Eine Umfrage kann zB. auf Facebook oder im Lernblog erstellt werden. Das Ergebnis soll dann in unserem Twitter Widget gepostet werden.
Bisher gesammelte Quellen:
- Online: "tricider", aufgerufen am 7. April 2013
- Online: tricider in Crowdsourcing-Plattformen, aufgerufen am 7. April 2013
Folgende Themen möchte ich gerne in der Lehrveranstaltung präsentieren:
tricider ist ein kostenloses Brainstorming und Abstimmtool. Abstimmungen und Beiträge können anonym durchgeführt werden. Die Befragung kann sowohl via Mail als auch über ein Social Network gestartet werden.
tricider einfach erklärt (Q1)
Dokumentation: Da ich mit dem Tool selbst noch nicht gearbeitet habe werde ich vor meiner Präsentation das Tool natürlich testen. Meine Vorgehensweise bzw. meine Testergebnisse werde ich in meinem Lernblog dokumentieren.
Einbeziehung der Teilnehmer: Die Teilnehmer werden selbst eine Befragung in Gruppen anlegen müssen (Gruppenleiter erstellt die Befragung und Teilnehmer müssen abstimmen) bzw. ist die Abstimmung danach via Facebook oder Twitter zu posten. Dadurch lernen auch die Kollegen den Umgang mit diesem nützlichen Tool. Die Ergebnisse werden dann interaktiv auf den Bildschirmen im Raum hergezeigt bzw. wird die Vorgehensweise zur Umfrageerstellung auch interaktiv mit den Kollegen erarbeitet.
In den vergangen Jahren entwickelten sich im Internet spezielle Websites zur individuellen Zusammenstellung von Produkten jeglicher Art. Ich konnte dieses Phänomen erstmals mit der Website myMuesli.com in Verbindung bringen. Seit dem Start im Jahr 2007 wurden aber auch noch einige andere Websites in dieser Art bekannt. spread shirt.at ermöglicht die individuelle Gestaltung von T-Shirts. pearlfection.de wiederum ermöglicht die persönliche und individuelle Gravur von Schmuckstücken. Die Liste dieser Anbieter wie ihr seht ist lang...
Dokumentation: Ich werde einige dieser Websiten in meinem Blog näher vorstellen und auch die Besonderheiten aufzeigen. Vl entdeckt auch der ein oder andere einen interessanten Link für sich selbst :)
Einbeziehung der Teilnehmer:Zur Einbeziehung der Teilnehmer werde ich allgemein die Runde bitten mir noch weitere "Mach es dir selbst-Websiten" zu nennen. Diese werden wir gemeinsam durchsehen und im Hinblick auf bereits von mir in meinem Blog vorgestellten Websiten vergleichen und darüber diskutieren. Die Teilnehmer sollen dann mit mir gemeinsam Ideen sammeln, warum diese Konzepte so erfolgreich geworden sind - liegt es an der technischen Umsetzung, am Business-Model oder an der Marketing-Strategie ...?
- Online: "tricider", aufgerufen am 19. März 2013
- Online: "myMüsli", aufgerufen am 19. März 2013
- Online: "spread shirt", aufgerufen am 19. März 2013
- Online: "pearlfection", aufgerufen am 19. März 2013
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