Wie bereits Watzlawik in seinem Buch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" schreibt suchen wir nach einer Ordnung im Ablauf - sobald sich eine Annahme gefestigt hat, ergibt sich der Rest von selbst - die eigene Schlussfolgerung wird als richtig erachtet und man versucht diese auch durch Beweise oder Zustimmung von anderen zu belegen - ein Gerücht kann entstehen (Q1).
Dieses Phänomen lässt sich im wahren Leben und vor allem auch in Sozialen Medien erkennen. Dies werde ich anhand von zwei unterschiedlichen Beispielen kurz darstellen:
2010 wurde von Toyota eine Rückholaktion gestartet - angeblich klemmten die Gaspedale bei einigen Modellen von Toyota. Eine US Behörde meldete ca. 200 Unfälle, welche anscheinend aufgrund klemmender Gaspedale verursacht wurden. Toyota musste sich zu diesem Vorfall verantworten. Versuche bzw. Untersuchungsberichte bestätigten, dass nur einer dieser Unfälle auf den amerikanischen Straßen durch ein klemmendes Gaspedal verursacht wurde. In den anderen Fällen wurden durch die falsche Bedienung des Fahrzeughalters verursacht zB Brems- und Gaspedal wurden verwechselt. 85% aller Vorfälle wurde zudem erst nach dem Start der Rückrufaktion bekannt bzw. gemeldet (Q2).
Diese Falschmeldungen bzw. Unfälle wurden sowohl in klassischen Medien als auch in sozialen Netzwerken kommuniziert. Vor allem die späten Meldungen zu Unfällen waren merkwürdig - Menschen versuchten aber mit allen Mitteln darzulegen, dass deren Unfall aufgrund des Gaspedals zustande gekommen ist. Dies konnte nach genauen Analysen wiederlegt werden - der Imageschaden für Toyota ist jedoch enorm!
Am 4. Juli 2011 (Unabhängigkeitstag in den USA) wurde der Twitter-Account von Fox-News gehackt - kurz darauf erschien auf Twitter die Meldung, dass US Präsident Obama bei einem Attentat getötet wurde. Die Nachricht war sofort für über 33.000 Follower sichtbar, in Kürze verbreitete sich die Meldung weltweit (Q3).
Die Schnelligkeit mit der sich Gerüchte in sozialen Netzwerken verbreiten ist enorm - eine falsche Information zu widerlegen bzw. als nicht richtig dazustellen dauert meist einige Zeit länger als deren Verbreitung. Auch das Thema Mobbing ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen.
Meiner Meinung nach entstehen tagtäglich Gerüchte, ob im Büro, auf der Uni, zu Hause, ... Gerüchte können aber verheerende Folgen nach sich ziehen - vor allem wenn diese von tausenden von Usern in sozialen Netzwerken "weitergezwitschert" werden oder geteilt werden - siehe das Beispiel von Obama.
Ich finde Gerüchte verbreiten sich auch viel häufiger in Sozialen Netzwerken als in klassischen Medien. Nutzer in sozialen Netzwerken können anonym agieren, Verfasser in klassischen Medien sind meist Teil einer Redaktion oder sind zumindest dieser Redaktion bekannt. Diese Anonymität erhöht die Wahrscheinlichtkeit falsche Informationen weiterzugeben oder eben Gerüchte zu "streuen".
- Q1: LV Web-Kommunikation "Interpersonelle Kommunikation I", Hr. Mitterndorfer.
- Q2: Online: "The Guardian, News Blog", aufgerufen am 6. Mai 2013.
- Q3: Online: "Wikipedia, Toyota", aufgerufen am 6. Mai 2013.
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