Montag, 10. Juni 2013
Semiotisches Experiment

Anbei meine Eindrücke zum dargestellten Bild von Hrn. Mitterndorfer - angelehnt an die Phasen der Erstheit, Zweitheit und Drittheit von Pierce:

1. Erstheit -
alles das, was ist, wie es ist, weil es so ist, ohne Hinsicht auf irgend etwas anderes als sich selbst; Vorfindliches, Unveränderliches (Q1)

Wenn ich das Bild das erste Mal betrachte sehe ich eine braun, graue Tafel auf der ein großer Mann steht der fast die Hälfte der ganzen Tafel einnimmt und auf der zweiten Hälfte Vögel, eine große Sonne, Tiere, Blumen und noch kleinere Menschen die knien.

2. Zweitheit -
alles das, was ist, wie es ist, weil es mit (einem, mehreren) Zweiten, Anderen in Verbindung steht; Verbundenes, Gemachtes, Gewordenes (Q1)

Wenn ich das Bild weiter betrachte kann ich auch erkennen, dass dem Mann Körner aus der Hand fallen. Bzw. Linien hinter dem Mann ausgerichtet sind. Die Linien in Verbindung mit den Körnern lassen mich erahnen, dass sie ein Feld darstellen sollen bzw. kennzeichnen. Aufgrund der großen Sonne und der Vögel nehme ich an, dass das Bild einen schönen Sommertag darstellen soll. Weiters entdecke ich, dass die kleineren Menschen eine Pflanze in den Händen halten.

3. Drittheit -
alles,was so ist, wie es ist, weil es die Verknüpfung zwischen einem Zweiten und einem Dritten herstellt (Q1)

Bei noch näherer Betrachtung erkenne ich, dass der große Mann im Bild Samen auf dem Feld verteilt. In Verbindung mit den vielen Blumen könnte man glauben er setzt wieder Blumen an. Auf der anderen Seite könnte man aufgrund der gespannten Gesichter der Tiere meinen, dass der große Mann eher Getreide ansetzt. Oder im Zusammenhang mit den Tieren könnte man glauben er will nichts ansetzen sondern die Tiere füttern. Zusätzlich glaube ich aufgrund der Blumen, dass die knienden Menschen mit den Pflanzen in den Händen keine Pflanzen halten sondern Blumen bzw. erkennt man nicht genau ob die Blumen eingesetzt, festgehalten oder ausgerissen werden. Weiters glaube ich in Zusammenhang mit dem großen Mann, der Tiere, der Blumen, der Sonne und der Vögel, dass es sich um einen ersten warmen Sommertag handelt an dem Bauern ihre Felder bepflanzen.

Eigene Erkenntnis

Diese Phasen zeigen für mich sehr gut wie wir Sinneseindrücke wahrnehmen und erst nacheinander erkennen bzw. Zusammenhänge aufnehmen. Unser Gehirn arbeitet so schnell, dass uns diese Schritte gar nicht auffallen bzw. werden wir gar nicht bewusst darauf aufmerksam.

- Q1: Online: "Grundlagen der Semiotik Peirces", aufgerufen am 10. Juni 2013.