Übung 2 - Die Transparenz der Internet-Technik

Kruse (2008) stellt in seinem Artikel dar, warum die Internet-Überlastung mit der Netzneutralität zusammenhängt und wie das Problem mit Hilfe von Service-Qualitäten gelöst werden kann.

Problemstellung

Die Menge an Daten die im Internet „umhergeschickt“ werden steigt jährlich an, was zu einer Überlastung der IP-Infrastruktur führen wird bzw. bereits tut. Diese Überlastung wiederum beeinflusst die Datenqualität die beim Endkunden angeliefert wird.

Je nach aufgerufenem Service kann eine Überlastung keinen Einfluss auf das Endergebnis haben (z.B. bei E-Mails, Downloads etc = geringwertige Services), oder es entstehen erhebliche Datenverluste bzw. unkorrekte Zusammenhänge (z.B. Internet-Telefonie oder Online-Spiele = hochwertige Services). Die Wichtigkeit eines Services wird auch über die Bereitschaft für die Übertragung eines Datenpaketes zu bezahlen generiert.

Laut Kruse (2008) ist das Problem der Überlastung auf zwei Faktoren zurückzuführen:

- Flatrates (Kunden können ohne Limitierung Daten abrufen, egal ob es sich um hochwertige oder geringwertige Services handelt) und

- Netzneutralität (alle Services und deren Daten werden gleich behandelt)

Die Netzneutralität lässt in ihrer Definition nicht zu, Datenpakete nach ihren Bestandteilen bzw. Merkmalen (lt. Kruse - Datenrate, Qualitätssensitivität oder wirtschaftlichen Wert) zu differenzieren. Würde man dieser These folgen, könnten keine Verbesserungen geschaffen werden.

Lösungsansätze

Auf Basis der aktuellen Situation hat Kruse (2008) folgende Lösungsansätze ausgearbeitet:

Overprovisioning
Behebung der Belastungsprobleme durch Generierung von Überkapazitäten bei der Übertragung. Problem hierbei sind die benötigten hohen Reservekapazitäten und Investitionsaufwände. Negativer Zusatzeffekt – je mehr Bandbreite verfügbar ist desto mehr wird im Zeitverlauf auch benötigt.

Separate Netze
Der Aufbau eigener Netze für qualitätssensitive Daten würde zulassen, diese entsprechend zu bepreisen. Zwei separate Netze würden jedoch die Kosten für die Erhaltung zweier Infrastrukturen herbeiführen und eine 2-Klassen Internet Infrastruktur erschaffen.

Volumentarife
Ersatz der Flat-Rate durch volumenbasierte Tarife. Die Festlegung eines einheitlichen Preises ist jedoch aufgrund der Lastschwankungen schwer schätzbar. Zu geringe Preise würde keine Verbesserung bringen, zu hohe Preise den Service nicht attraktiv machen.

Priority Pricing / Quality of Service
Aufgrund der unterschiedlichen Qualitätsmerkmale der Services kann bei diesem Ansatz das Problem durch passende Priorisierung bei Überlastung gelöst werden. Der Kunde sollte dabei die Wahl bekommen, welche Services er priorisieren will –dafür muss er aber auch bezahlen. Ein Quality-of-Service-System mit den unterschiedlichen Qualitätsklassen und fixen Preisen wird hier entstehen. Kritisch zu sehen ist hierbei die Verrechnung der Preise zwischen Diensteanbietern.

Quelle

Kruse, J. (2008). Internet-Überlast, Netzneutralität und Service-Qualität. In: Wirtschaftsdienst, 88(3), S. 188-194.

 

Begründung der Auswahl

Man ärgert sich schnell, wenn Homepageseiten lange Ladezeiten haben oder wenn während eines Skype Gespräches die Verbindung zusammenbricht. Dass dies aufgrund einer Internet-Überlastung auftreten kann war mir neu. Daher, und weil gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten besonders interessant ist, wo man noch Geld erwirtschaften kann (in diesem Fall in dem man hochwertige Services bepreist bzw mehr dafür bezahlt), habe ich diesen Artikel ausgewählt.

Aus technischer Sicht betrachtet der Artikel den Umgang mit der Netz-Überlastung und welche Maßnahmen man treffen kann um dem gegenzuwirken.





melanie.hofer.uni-linz am 16.Okt 13  |  Permalink
Netzneutralität

Auch ich habe mich in meinem Beitrag mit dem Thema der Netzneutralität beschäftigt. In meinem Beitrag erfährst du mehr zu PRO und CONTRA Netzneutralität, Quality of Service, die europäische Lösung (Must-Carry-Regulierung) im Vergleich zu dem amerikanischen Common-carrier-Prinzip sowie die Gewinner und Verlierer die aus einer Abschaffung bzw. Einschränkung der Netzneutralität einhergehen würden. 


christian.bachner2.uni-linz am 17.Okt 13  |  Permalink
Überlastung des Netzes

Der Datenverkehr im Netz ist ein großer. Je mehr Teilnehmer im Netzt sind, desto mehr Adressen müssen vergeben werden (jeder User bzw. jedes Gerät das Online ist bekommt eine eindeutige Adresse = IP). Der Adressenpool von IP Version 4 reicht nicht mehr aus, dass alle Geräte eindeutig gekennzeichnet werden. Abhilfe verschafft da IP Version 6. Auch als Internet der Dinge oder Internet Protocol next Generation bekannt. IP Adressen der Version 6 sind 124 Bit lang (Quelle Wikipedia, 17.10.2013). Damit soll garantiert werden, dass alle Geräte eine eindeutige IP bekommen und untereinander kommunizieren können (zB Einkauf von Kühlschrank, wenn die Milch aus ist).


sascha.naderer.uni-linz am 17.Okt 13  |  Permalink
Weitermachen wie bisher?

Ich habe zwar ein im Grunde anderes Thema gewählt (klick), aber das ist ein Thema, das mich schon länger interessiert.

Vor 12 Jahren hab ich auf ein MP3-File so lange gewartet wie heute für einen Film und vor 8 Jahren haben wir die Youtubevideos noch in 240p gesehen. Heute klick ich ein Video schon fast weg, wenn es kein 720p anbietet. Seit dem ist die Qualität des Websurfens für den Nutzer aber nicht gefallen, sondern (subjektiv) gestiegen.

Vielleicht sehe ich das ein wenig zu rosig, aber wenn man merkt, dass das Netz überlastet ist, wieso baut man dieses dann nicht einfach aus? Das mit den IP-Adressen sollte nun bis auf Weiteres geregelt sein, aber ich verstehe nicht, weshalb Traffic plötzlich zur erschöpflichen Ressource geworden ist?


barbara.wagner.uni-linz am 06.Nov 13  |  Permalink
Interessanter Ansatz

Aber irgendwann werden auch diese Ressourcen erschöpft werden - kann ich Internetressourcen immer weiter ausbauen oder stehe ich hier nicht auch einmal vor einem Ende?

Eine Diskussion die sicherlich noch weitergeführt werden könnte - Danke für deinen Beitrag!