Dienstag, 25. Februar 2014
Mobile Business

Anbei findet ihr meinen Abschlussbeitrag zur gestellten Frage: "Was ist für mich Mobile Business?" bzw. kann diese auch als .pdf gedownloaded werden: mobile_business_wagner.pdf (137 KB)

Mobile Business – ein Trend der nicht mehr wegzudenken ist

Mobile Business ist für mich ein wirtschaftlich rasch wachsenden Markt mit enormen Potential für Unternehmen, Private aber auch der Öffentlichkeit. Als Ausgangspunkt für mein Verständnis von Mobile Business steht für mich die Definition von Picot und Neuburger (2002, S.56) (Q1):

Mobile Business bezeichnet jede Möglichkeit, Geschäftsprozesse und Transaktionen mit Hilfe mobiler Endgeräte auf der Basis von Mobilfunknetzen abzuwickeln.

Anhand der Grafik zur mobilen Nutzung des Internets via Smartphone in Deutschland erkennt man auf einen Blick, dass der Anteil der Nutzer sich in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt hat (Q2). Dieses rasche Wachstum zeigt welches Potential bei der Nutzung des Mobile Business vorhanden ist und man kann daraus auch schließen, dass dieser Trend so weitergehen wird:

Statistik: Anteil der Nutzer des mobilen Internets via Smartphone in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2013 | Statista
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Alles begann mit der Entwicklung der Smartphones

Der Erfolg des Mobile Business wurde vor allem durch die Entwicklung höherwertiger und funktionellerer Mobiltelefone– den sogenannten Smartphones – gepusht. Das Gerät mit seinen technischen Funktionalitäten (GPS, Kamera, NFC-Funktion, …) war aber nicht alleine ausschlaggebend für den Erfolg – das Gesamtpacket war verantwortlich dafür. Mit der Entwicklung und Produktion von Mobilgeräten entwickelte sich das Konzept der App-Stores. Die Nutzung und Nachfrage nach Apps ist bereits so groß, dass manche Menschen bereits von einer „app economy“ sprechen. Alle bekannten Plattformen haben das von Apple entwickelte Konzept des App-Stores übernommen, wobei das Angebot im App-Store gegnüber anderen Stores (zB Google Play Store) nicht zu übertreffen ist (Q3).

Durchaus interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Auswirkungen auf die Machtposition bzw. den Einfluss den MNOs auf den mobilen Markt haben. Die Entwickler bzw. Eigentümer von Application Stores haben über die Zeit mehr Einfluss erhalten und gefährden die Rolle der MNOs - mehr dazu findet ihr im Artikel von Karla & Bröker (Q3).

Mobile Location-based Services

Eines der wohl am häufigsten genutzten Funktion durch Apps und andere Anwendungen am Smartphone sind Location-based Services. Das große Potential dieses Services liegt an der Möglichkeit eine hohe Personalisierung und kontextbasierte Inhalte zur Verfügung zu stellen. Dies ist nur möglich indem auf positionsbestimmende Informationen am Mobiltelefon zugegriffen wird. Das Smartphone arbeitet mit Hilfe satellitenbasierter Systeme GPS (U.S.), GLONASS (Russian), GALILEO (EU), and COMPASS (China) oder auch RFID, Bluetooth, WiMax und Wireless LAN für die Navigation in geschlossenen Räumen (Q4).

Folgende Location-based Services können genutzt werden (Q4):

Durch diese Services entstehen neue Business-Modelle und Einnahmeformen für Unternehmen. Zum einen wird der mobilen Werbung ein großes Potential zugeschrieben. Smartphones enthalten personalisierte Informationen über die Benutzer und haben meist einen dauerhaften Zugriff auf das Internet. Zudem können ortsabhängige Informationen gewonnen werden. Die Gesamtheit dieser Informationen bzw. das Wissen darüber ermöglicht eine noch nie dagewesene Chance benutzerdefinierter Werbung mit Erfolgschancen (Q4).

Nicht nur die Werbung profitiert von diesen Features. Viele Apps nutzen diese Funktionalitäten um dem User einen Nutzen zu bringen bzw. Ertrag für das Unternehmen zu erwirtschaften. So unterstützt das App „Runtastic“ den Smartphone-Nutzer beim Sport (siehe dazu auch meinen Blogbeitrag zum Thema „Anwendungsbeispiele im E-Business“) oder andere Apps nutzen die Funktion als Location Finder.

Durch die starke Nutzung der Apps durch Smartphone-Besitzer bzw. den gleichzeitigen Zugriff auf Location-based Services und die Verwendung des Internets sind auch die hohen Anforderungen an LTE-Netzwerke bzw. den hohen Akkuverbrauch zu beachten. Mehr dazu findet ihr in meinem Blogbeitrag zur „Schlüsseltechnologie LTE“.

Mobile Technologie erhöht die Produktivität und Profitabilität

Mobile Anwendungen (zB Apps die auf Smartphones installiert werden können) ermöglichen es somit Unternehmen und auch Mitarbeitern Funktionen ortsunabhängig zu nutzen und neue Arbeitsweisen, neue Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Weiters wird mit Hilfe der mobilen Technologie ein komplett neuer Trend im Marketing und der Werbung entwickelt. Es wird sogar erwartet, dass die aktuelle Nachfrage nach mobilen Websiten (speziell auf die Eigenheiten von Smartphones zugeschnittene Websites) zu einem weitaus größeren Umfang führen wird, als es derzeit Websites für den PC gibt (Q5).

Neben der bereits erwähnten Nutzung von Location-based Services gibt es noch weitere Features am Smartphone die für den Bereich Mobile Business spannend sind. Mit Hilfe von QR-Codes können zB. Werbungen, Informationen oder auch Downloaddateien von Plakaten oder Leinwänden am Smartphone ausgelesen werden – eines der bekanntesten Beispiele ist der virtuelle Tesco-Shop "Home Plus" in Korea (siehe dazu auch den Blogbeitrag von Hrn. Mitterndorfer: "Zum Standord des Mobile Business"). Die Entwicklung dieses Konzepts führte bei Tesco zu einer wesentlichen Steigerung der Verkäufe (Q6)

Tesco Home Plus Video (Q7)

Ein weiterer neuer Trend der mit Hilfe der Smartphones ermöglicht wird ist mit dem Stichwort „Mobile Payments“ verbunden. Mit Hilfe der NFC (Near Field Technologie) die bereits in einigen Smartphones verbaut ist (ausgenommen dem iPhone, hier warten wir noch vergeblich auf den Einbau einer NFC-Funktion (Q8)) wird es ermöglicht mit Hilfe des Handys Zahlungen an NFC-fähigen Terminals abzusetzen. Wie dies genau funktioniert könnt ihr in meinem Beitrag: "Anwendungsbeispiele im E-Business" genau nachlesen.

Grenzen bzw. Probleme im Zusammenhang mit Mobile Business

Ein Problem im Mobile Business ist die beschränkte Bildschirmgröße auf Smartphones. Unternehmen müssen dem bei der Entwicklung von Apps oder mobiler Werbung besondere Beachtung schenken, da es schwierig wird eine große Menge an Informationen und Grafiken oder Bilder auf einem kleinen Bildschirm darzustellen (Q4).

Speziell für Unternehmen die auf Apps setzen wollen stellt sich die Frage, für welche mobile Plattformen die Apps programmiert werden sollen. iOS, Android, Windows Phone, Symbian oder auch für Blackberry? Lt. aktueller Prognose zu den erwarteten Marktanteilen bis 2017 ist es auf jeden Fall ratsam auf Android, iOs und Windows zu setzen, sofern man sich dies auch leisten kann (Q9).

Statistik: Prognose zu den Marktanteilen der Betriebssysteme am Absatz vom Smartphones weltweit in den Jahren 2013 und 2017 | Statista
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Letzter Punkt den ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen möchte sind datenschutzrechtliche Probleme. Trotz der vielen Vorteile die ich bereits erwähnt habe hinsichtlich Nutzung von Location-based Services bzw. nutzerspezifischer Daten stellt sich oft die Frage, wie weit kann eine Anwendung oder mobile Webseite diese Informationen auch nutzen. Dies ist je Anwendungsfall sicherlich unterschiedlich zu beurteilen, sollte aber nie unbeachtet bleiben.

Conclusio

Zusammengefasst sind in diesem Beitrag die wichtigsten Aspekte angeführt, die für mich in Zusammenhang mit Mobile Business stehen. Ich denke, dass der Anteil an Mobile Business in den kommenden Jahren noch enorm steigen wird und den E-Business immer weiter verdrängen wird. Smarpthones und Tablets werden schön langsam die PCs und Laptops verdrängen und vorrangig am Markt verfügbar sein.

 

Quellen

Q1: Picot, A. & Neuburger, R. (2002). Mobile Business — Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen. In: Reichwald, R. (Hrsg.), Mobile Kommunikation. Wertschöpfung, Technologien, neue Dienste (55-69). Wiesbaden: Gabler Verlag.

Q2: Online: Statista – Anteil der Nutzer des mobilen Internets via Smartphone in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2013, aufgerufen am 23.2.2014.

Q3: Karla, J. & Bröker, H. (2011). Emergence of the App-Economy: What drives the mobile business industry in Germany? In: International Journal of Business Research, 11 (5), S. 67-75.

Q4: Dhar, S, & Varshney, U. (2011). Challenges and Business Models for Mobile Location-based Services and Advertising. In: Communications of the ACM, 54(5), S. 121-129.

Q5: N.N. (2012). Mobile technology for increased productivity and profitability. In: Management Services, 56(3), S. 15-17.

Q6: Online: Tesco Home Plus Presseartikel, aufgerufen am 25.2.2014

Q7: Online: Tesco Home Plus Video, aufgerufen am 25.02.2014

Q8: Online: Warum das neue iPhone keinen NFC-Chip hat, aufgerufen am 25.02.2014

Q9: Online: Statista – Prognose zu den Marktanteilen der Betriebssysteme am Absatz vom Smartphones weltweit in den Jahren 2013 und 2017, aufgerufen am 26.2.2014




Freitag, 6. Dezember 2013
Anwendungsbeispiele im E-Business

In folgendem Beitrag habe ich mir zwei bekannte Anwendungsbeispiele im E-Commerce ausgesucht, die meiner Meinung nach jeder kennt bzw. jeder davon schon einmal gehört hat. Beide Beispiele sind auf die Funktionen und Besonderheiten im Mobile Business angewiesen bzw. bauen darauf auf.

App "runtastic"

Eines der passendsten und bekanntesten Anwendungsbeispiele im E-Business ist für mich die 2009 erschienene App „Runtastic“. Gegründet wurde Runtastic von vier Absolventen der FH Hagenberg in der Nähe von Linz (Q1).

Mitte 2013 konnte das Unternehmen den 30-millionsten App-Download bekannt geben, sowie 10 Millionen Registrierungen. Durchschnittlich jede Sekunde wird das App heruntergeladen (Q2).

Technologie

runtastic bietet Apps an die sich mit der Erfassung und Verwaltung von Sportdaten beschäftigen. Mit Hilfe der verfügbaren Sensoren, wie GPS oder Beschleunigungssensoren, können die Bewegungen des Sportlers während des Sports aufgezeichnet und vom Smartphone gespeichert werden. Die dabei erfassten Daten können live am Gerät mitverfolgt werden (Distanz, Geschwindigkeit, Höhenmeter, etc) und nach Bedarf auch auf das Webportal von Runtastic zur Analyse hochgeladen oder per Social Media Anwendung „geteilt“ werden (Q3).

Quelle: Runtastic

Entwicklung

Damit das die App auch wirtschaftlich etwas bringt wird eine Art Basisversion zumeist kostenlos ausgegeben bzw. bestehen kostenpflichtige Pro-Versionen mit Zusatzfunktionen. Bei der Entwicklung der App basiert auf eine agile Softwareentwicklung. Zur Entwicklung wurde Open Source und gratis Software verwendet. Zudem wird ein Linux basiertes System verwendet. Um die Systemsicherheit zu gewährleisten wurde darauf geachtet die Softwarekomponenten soweit wie möglich unabhängig voneinander zu programmieren und mit Netzknoten zu versehen, so verursachen einzelne Ausfälle von Komponenten keinen kompletten Stillstand (Q4).

Fazit - Technologische Determiniertheit

Ohne der verfügbaren technischen Mittel auf dem Smartphone und der einfachen Verknüpfung der Daten mit den sozialen Profilen der Nutzer würde der Erfolg aus meiner Sicht nicht in diesem Ausmaß erreichbar gewesen. Die Entwicklung der Smartphones sowie des Mobile Commerce sind Grundvoraussetzungen für die Entwicklung sowie den Erfolg der App und des Unternehmens. Runtastic setzt mittlerweile nicht nur auf eine App fürs Tracking der Daten beim Laufen sondern bietet auch eigene Apps für den perfekten "Six Pack" oder für den Wintersport etc. an bzw. entwickelte eigene Fitnessprodukte in Verbindung mit der App.

Mobile Payment - Bezahlen mittels Smartphone

Viele Studien und Pilotversuche beschäftigen sich mit dem Mobilen Bezahlen am Smartphone.

Mein Kollege Hr. Naderer hat sich auf seinem Blog näher mit der NFC-Technologie und seinen unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten beschäftigt.

Ich möchte hier speziell auf den Bereich von Mobile Payments und NFC eingehen - mit dem Hintergrund Kleinstbetragszahlungen schnell und einfach (ohne PIN) am Smartphone abzuwickeln.

Technologie

Eine Vielzahl der am Markt befindlichen Mobile Payments Lösungen nutzen die NFC (Near Field Communication) Technologie, in Verbindung mit einem Smartphone, um Zahlungen durchführen zu können. Dazu in Verbindung steht auch immer eine App, mit der die Bezahlung gesteuert werden kann bzw. welche einen Überblick über die bereits getätigten Zahlungen gibt.

Anm: Unter NFC versteht man in diesem Zusammenhang einen internationalen Übertragungsstandard, der zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken verwendet wird (Q6).

Im Bereich von Mobile Payments hat sich bisher noch kein Standard herauskristallisiert – derzeit befinden sich zahlreiche unterschiedliche Lösungen am Markt. Daher möchte ich zwei Beispiele kurz erklären (eines basiert auf der NFC-Technologie und eines nicht):

Zahlung per NFC und Terminal

Raiffeisen hat 2012 eine Lösung für Kleinstbetragszahlungen in Linz getestet. Verwendet wurde dazu das iPhone, samt iCaisse Hülle (als Antenne) mit einem Slot für einer microSC-Karte (auf dem sich der NFC Chip befindet). Mittels einer App, auf dem eine virtuelle Kreditkarte gespeichert ist, konnten Bezahlvorgänge durchgeführt werden (Q7). Grundvoraussetzung für diese Lösung ist eine vorhandene NFC-Funktion, sowie eine entsprechende Verknüpfung zu einem Kreditkarten-Aquirer (um die Bezahlvorgänge über eine Kreditkarte abwickeln zu können).

Quelle: Raiffeisen

Zahlung per App und Barcode

Die Firma MPREIS hat Bezahl-App Secure Shopping eingeführt. Zur Bezahlung ist in einer speziellen App ein PIN Code einzugeben und dann erscheint ein Barcode am Display. Dieser Barcode kann dann vom Scanner der Kassa eingelesen werden und der Kauf wird damit abgeschlossen (Q8). Grundvoraussetzung für die Lösung ist die Einbettung im Kassa-System des Supermarktes.

Secure Shopping Ablauf

Ablauf des Verfahrens - Quelle: Secure Shopping

Fazit - Technologische Determiniertheit

Wie bereits erwähnt gibt es unzählige Mobile-Payments Lösungen. Unter anderem beschäftigt sich meine Kollegin Fr. Scheba auf ihrem Blog mit der Bezahlmöglichkeit per QR-Code und dem Thema Mobile Wallet.

Wie die obigen Beispiele zeigen ist eine Lösung immer von mehreren „Parteien“ aufzusetzen. Die Verwendung eines Smartphones ist dabei nicht immer Grundvoraussetzung (es gibt auch bereits NFC-Kreditkarten), bietet aber großes Potential. Neben der einfachen, bequemen und schnellen Möglichkeit zu bezahlen wird das Smartphone meist immer und überall mitgetragen. Bis ein Standard sich etabliert werden noch zahlreiche Lösungen auf den Markt kommen, das Smartphone ist für aber Voraussetzung zukünftig schnell und einfach bezahlen zu können.

Quelle

- Q1: Online: Das Handy als Fitnessgerät, aufgerufen am 14. Jänner 2014.

- Q2: Online: 30 Millionen Downloads, aufgerufen am 14. Jänner 2014.

- Q3: Online: Runtastic – LinzWiki, aufgerufen am 14. Jänner 2014.

- Q4: Online: Interview mit Florian Gschwandtner und Rene Gieretzlehner, aufgerufen am 14. Jänner 2014.

- Q5: Online: Runtastic, aufgerufen am 14. Jänner 2014.

- Q6: Online: Arbeitskreis NFC, aufgerufen am 15. Jänner 2014.

- Q7: Online: Bezahlen per iPhone, aufgerufen am 15. Jänner 2014

- Q8: Online: MPreis und SecureShopping, aufgerufen am 15. Jänner 2014




Donnerstag, 14. November 2013
Schlüsseltechnologie LTE

Anbei findet ihr meinem Beitrag zur gestellten Frage: "Welchen Einfluss wird die LTE-Technolgie auf die Endgeräte und damit auf neue Anwendungen üben?"

Wie bereits auch mein Kollege Hr. Eibelhuber in seinem Blog erwähnt stellt der Rückgang der stationären Computer und das enorme Wachstum der mobilen Anwendungen die Netzbetreiber vor enorme Herausforderungen. Mit der Verbreiterung von Smartphones wird es immer leichter von unterwegs wichtige Informationen über das Internet abzurufen und/oder sogenannte Apps dazu zu verwenden. Wichtig dabei ist uns, dass die Informationen und Apps schnell abrufbar und downloadbar sind – eine wesentliche Verbesserung bringt hier der Einsatz von LTE-Technologie (4G).

Problemstellung

Ein Phänomen, dass mit der steigenden Nutzung von Smartphones einhergeht, ist der schnelle Verbrauch des Akkus. Viele von euch erinnern sich sicherlich noch an ihr erstes Handy – meines war ein Alcatel. Dieses Handy hat mindestens eine Woche (oder auch länger) ohne Aufladen funktioniert. Die LTE-Technologie ist an dieser negativen Folge merklich beteiligt.

Diese bereits von mir erwähnten Fakten werden im Artikel von Gupta, M., Jha, S.C., Koc, A.T. & Vannithamby, R. (2013) untermauert (Q1). In der gewählten Studie werden die hohen Anforderungen an LTE Netzwerke (schnelle und leistungsfähige Datenübertragung) und deren negativen Auswirkungen auf die Akkulaufzeiten nicht nur diskutiert sondern es werden auch Lösungsmöglichkeiten und aktuelle Entwicklungen der 3GPP dargestellt.

In ihrem Artikel beschreiben die Autoren, dass durch die neue und leistungsfähigere LTE-Technologie eine „always-on always-connected“ Ära eingeleitet wurde. Internet-Applikationen verwendeten bisher den Status „verbunden“, wenn sie Datenpakete abrufen und den Status „inaktiv“, wenn der Datentransfer abgeschlossen wurde. Der Abruf von Daten benötigt allerdings um ein Vielfaches mehr an Akkulaufzeit als im „Ruhemodus“.

Aufgrund der wachsenden Anforderungen aktueller Apps (zB Facebook, Twitter, etc) verschwimmen diese beiden Stati immer mehr ineinander – es gibt keine klare Abgrenzung mehr wann die Applikation Daten transferiert oder nicht mehr arbeitet. Als negative Folge daraus werden die Datennetze mit übermäßig viel Anfragen und Datendownloads ausgelastet und auf der andren Seite wird die Akkuladezeit des Smartphones enorm beansprucht. Vor allem Anwendungen die nur im Hintergrund des Gerätes laufen und ständig Daten abrufen verursachen einen enormen Energieverbrauch.

Mögliche Lösungsansätze der Autoren

Die Autoren haben auf Basis dieses Wissens unterschiedliche Lösungsansätze erarbeitet:

- Immer im Datenübertragungsmodus
Der Datenübertragungsmodus des Gerätes ist immer aktiv, mit Hilfe einer Energiesparfunktion im Aktiv-Modus wird der Akkuverbrauch verbessert. Der Energieverbrauch kann aber weit nicht so viel reduziert werden wie im inaktiven Modus.

- Schneller Übergang in den Inaktiv-Modus
Mit Hilfe eines Timers soll sofort nach Abschluss einer Übertragung in den Inaktiv-Modus gewechselt werden. Die Akkulaufzeit wird in diesem Fall wesentlich verbessert, auf der anderen Seite erreicht man dadurch Einschränkungen bei der Geschwindigkeit von Datenübertragungen.

- Anpassungsfähiger Wechselmodus
Eine Mischung der beiden genannten Varianten soll zur optimalen Lösung für Datenübertragungsgeschwindigkeit und Akkulaufzeiten führen.

3rd Generation Partnership Projekt (3GPP)

Das 3rd Generation Partnership Projekt (3GPP) - eine Organisation zur Entwicklung weltweit gültiger Telekommunikations-Standards – definiert den Standard für LTE (auch LTE advanced). Unter anderem haben sie sich auch mit den geschilderten Problemen beschäftigt und Verbesserungen in Ihren Ausarbeitungen (sogenannte Releases) eingebaut (Q2). Im Release 11 wurde schwerpunktmäßig die Minimierung der Datenübertragung von Anwendungen die im Hintergrund laufen behandelt. Weiters wurde auch die Möglichkeit aufgenommen, dass das Gerät über das Datennetzwerk steuern kann, wieviel Energie es benötigt. Der Einsatz dieser Funktion obliegt aber dem Gerätehersteller.

Diskussion

Dass die immer leistungsfähigeren Smartphones immer schneller den Akku aufbrauchen liegt meiner Meinung nach schon alleine an der gesteigerten Nutzung durch die Handybesitzer. Aufgrund der vielen Möglichkeiten sich zu informieren, Spiele am Handy zu spielen etc. wird das Smartphone immer mehr zum kleinen Computer und immer öfter verwendet. Die LTE-Technologie und auch die Leistungsanforderungen der Apps sind für mich ein zusätzlicher Faktor der die Akku-Situation verschlimmert. Mir persönlich würde es zumindest helfen, wenn sich die Smartphone Hersteller einmal Gedanken darüber machen wie sie bessere Akkus in die Geräte einbauen könnten, anstatt andere Features immer weiter auszubauen

 

Quelle

- Q1: Gupta, M., Jha, S.C., Koc, A.T. & Vannithamby, R. (2013). Energy Impact of Emerging Mobile Internet Applications on LTE Networks: Issues and Solutions. In: IEEE Communications Magazine, 51(2), S. 90-97.

- Q2: Online: 3GPP, aufgerufen am 18. November 2013.