[Statement 2] Googles Dominanz im Suchmaschinenbereich

christoph.zimprich.uni-linz, 9. September 2016, 18:56

Große Suchmaschinenbetreiber wie z.B. Google oder Bing dominieren seit Jahren den Markt der Suchmaschinen mit einem gemeinsamen Marktanteil von über 95% (vgl. Q1). Ein immer wieder in Medienberichten auftauchende Problematik bezüglich des Datenschutzes solcher Suchmaschinen wirkt sich auf die Popularität anscheinend nicht wirklich aus. DuckDuckGo (vgl. Q2) bietet eine kostenfreie Online-Suchmaschine an, welche die Privatsphäre des Benutzers schützt und keine Daten an Dritte weitergibt bzw. selbst speichert. Nun stellt sich die Frage, warum trotz der Datenschutzproblematik von Google und Co., Alternativen wie DuckDuckGo kaum genutzt werden. Dieses Statement befasst sich mit dieser Frage und versucht die Gründe der Dominanz zu analysieren. 

Google und das Sammeln persönlicher Daten 

Google bietet eine Vielzahl von Diensten kostenlos an, muss aber dennoch wie jedes andere Unternehmen Umsätze generieren um anfallende Kosten zu begleichen bzw. idealerweise einen Gewinn zu erwirtschaften. Im Falle von Google stammt ein Großteil seiner Einnahmen aus dem Bereich der Werbung: Direkt integriert bei jeder Suchanfrage in seiner eigenen Suchmaschine oder in Seiten von Dritten über ein Plug-In. Werbung ist nicht gleich Werbung: Gezielte, für den Nutzer interessante, Werbung ist umso kostbarer, da die Wahrscheinlichkeit eines Umsatzes basierend auf der Werbung steigt. Um jedoch gezielte Werbung schalten zu können, müssen Informationen über die Zielperson vorliegen: Hobbies, Beruf, Interessen etc. Nur mit diesen persönlichen Informationen ist es erst möglich, maßgeschneiderte Werbung einzublenden. Google nutzt seine Dienste gezielt zum Sammeln von Daten über den Endbenutzer, bietet jedoch im Gegenzug die meisten Dienste kostenfrei an. Schlussendlich bleibt es jeden Benutzer frei überlassen die Dienste dieses Unternehmens zu nützen oder nicht. 

Der Dominanzfaktor von Google

Ein Marktanteil von über 90% (vgl. Q1) kommt jedoch nicht von irgendwoher: Nicht nur die Kostenfreiheit ist ein großer Erfolgsfaktor seiner Dienste, auch die einfache Bedienbarkeit bzw. der Umfang der Services spielen eine große Rolle. Weiters ist das einfache Zusammenspiel mehrere Google-Dienste wie z.B. Android und Gmail ein weiterer Erfolgsfaktor der nicht unterschätzt werden darf. Nicht zuletzt ist vermutlich den meisten Personen das Datensammeln von Google schlichtweg einfach egal bzw. bevorzugen personalisierte Services für die sie gerne ihr Profil zur Verfügung stellen.

Was DuckDuckGo verspricht besser zu machen hinsichtlich Datenschutz

Um es einfach zu halten: DuckDuckGo verspricht keine persönlichen Daten des Bentuzers zu sammeln bzw. weiterzugeben. Diese Suchmaschine betreibt auch einen TOR-Hidden Service welcher nur über TOR erreichbar ist und steigert somit weiter die Anonymität des Seitenbenutzers (vgl. Q3). Auch DuckDuckGo finanziert sich unter anderem durch Werbung eingebunden in Suchanfragen mit dem Nachteil, dass personalisierte Werbung faktisch nicht wirklich möglich ist. Die Suchmaschine per se ist auch nicht wirklich bekannt unter allen Suchmaschinenbenutzer, was auch den geringen Marktanteil von ca. 0,1% wiederspiegelt (vgl. Q4).

Fazit

Die Dominanz von Google wird in den nächsten Jahren nicht nachlassen, da davon auszugehen ist, dass sich die gesellschaftliche Einstellung hinsichtlich der Preisgabe der Identität nicht grob ändern wird bzw. diese gerne in Kauf genommen wird, um personalisierte Services zu nutzen. Auch die Dominanz von Google im Mobiltelefon-Sektor spielt dem Unternehmen in die Hände, da auch hier automatisch einige hauseigene Services einfach verknüpft werden können.

Q1: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/167841/umfrage/marktanteile-ausgewaehlter-suchmaschinen-in- deutschland/

Q2: https://duckduckgo.com/

Q3: https://duckduckgo.com/privacy

Q4: https://www.netmarketshare.com/search-engine- market-share.aspx?qprid=6&qpcustomd=0

Alle Links wurden am 9. September 2016 besucht.

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