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Es ist spannend, welchen gesellschaftlichen Einfluss die Kommunikation über das "elektronische Postsystem" Minitel auf mehreren Ebenen hatte und welche Dynamik sich mit der weit verbreiteten Nutzung entwickelte. Angefangen von der individuellen Ebene, bei der ein anonymer und zugleich intimer kommunikativer „elektronischer“ Austausch betrieben wurde (wie es später mit den Chat-Rooms stark wieder aufkam), über die neuen Geschäftsmodelle, welche sich damit ergaben (wie das gemeinsame Schreiben von Romanen, neuer Markt in der Pornoindustrie, die Nutzung der Minitels für logistische Abläufe in Unternehmen etc.), bis hin zur politischen Ebene, auf der sich die Studierenden mittels Minitel zu Großdemonstrationen organisieren und öffentlich austauschen konnten. Damit schufen sie sich einen von der Regierung und den vorherrschenden Medien einflussfreien Kommunikationsraum und konnten sich auf dem Minitel abseits der etablierten Medien schnell informieren.

Der politische Einfluss der mit dem Minitel von den Studierenden errungen werden konnte, erinnert an die diskutierte Rolle von Twittermeldungen und der Kommunikation über Facebook und anderen sozialen Netzwerken für den Arabischen Frühling. Es wird angenommen, dass ohne die neuen Medien mit den sozialen Netzwerken, eine Revolution zumindest in dem Ausmaß und in der Geschwindigkeit vermutlich nicht möglich gewesen wäre. (Q1, Q2)

Quellen:

Q1: https://mic.com/articles/10642/twitter-revolution-how-the-arab-spring-was-helped-by-social-media#.YjfyvT2Gx

Q2: http://www.washington.edu/news/2011/09/12/new-study-quantifies-use-of-social-media-in-arab-spring/

Weiterführend: https://socialmediaweek.org/hamburg/2014/02/21/report-die-rolle-von-social-media-im-arabischen-fruhling/