Statement: Geschäftsmodelle im Web
eva.ecker.uni-linz, 16. April 2016, 17:22
Im folgenden Statement wird auf webbasierte Geschäftsmodelle eingegangen. Unter einem Geschäftsmodell versteht man laut Wirtz "die Abbildung des betrieblichen Produktions- und Leistungssystems einer Unternehmung. Durch ein Geschäftsmodell wird in stark vereinfachter und aggregierter Form abgebildet, welche Ressourcen in die Unternehmung fließen und wie diese durch den innerbetrieblichen Leistungserstellungsprozess in vermarktungsfähige Informationen, Produkte und/oder Dienstleistungen transformiert werden." (Q1)
Obwohl es aufgrund der laufenden Weiterentwicklung der Web-Dienste und der Partizipation der NutzerInnen nicht allzu einfach ist, Geschäftsmodelle zu klassifizieren, haben Enderle und Wirtz 2008 drei webbasierte Geschäftsmodelle präsentiert. Bei folgenden drei Modellen stehen die NutzerInnen und vor allem deren Interaktion klar im Vordergrund:
C2C-Plattformen: Darunter sind Online-Handelsplätze wie z.B. eBay zu verstehen, bei denen Privatpersonen und/oder professionelle AnbieterInnen Produkte kaufen oder verkaufen. Da auf diesen Verkaufsportalen Produkte kostenlos oder provisionsbasierend angeboten werden, wird dem Großteil der Web-NutzerInnen der Zugang ermöglicht, was Anderson zufolge ein Charakteristikum des Long-Tail-Prinzips im Web 2.0 ist.
Das zweite Modell nach Enderle und Wirtz sind File-Exchange-&-Sharing-Plattformen. Die bekanntesten Beispiele für dieses Geschäftsmodell sind YouTube, MyVideo oder Flickr. Diese Plattformen ermöglichen es den NutzerInnen, mediale Inhalte wie Fotos, Videos oder Songs für andere bereitzustellen. Dieser Austausch wurde durch die zunehmende Bedeutung des Web 2.0 deutlich intensiviert. Den Betreibern der Dienste kommt dabei die Aufgabe zu, möglichst viele NutzerInnen zur Contentproduktion zu bewegen, um die Attraktivität der Plattformen zu bewahren und somit UserInnen sowie WerbepartnerInnen zufrieden zu stellen.
Im Folgenden werden Social Networking Communities wie Facebook, Xing oder studiVZ etwas detaillierter dargestellt. Hier können UserInnen ein eigenes Profil erstellen, mit anderen registrierten NutzerInnen in Kontakt treten und sich ein persönliches Netzwerk aufbauen und es pflegen. Wichtig ist dabei der sogenannte „user generated content", was bedeutet, dass die NutzerInnen der Plattform Inhalte in Form von Beiträgen, Kommentaren und dem Teilen von Postings selbst erstellen und sich somit aktiv am Web 2.0 beteiligen.
Die Nutzer können sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen sein. Die Ziele dieses Modells seitens der Betreiber sind ein hoher Grad an Interaktion und eine große Anzahl an registrierten UserInnen, da die Portale dadurch für Werbetreibende interessanter erscheinen. Investierenden Unternehmen wird durch die Social Networks eine effiziente Werbeform geboten, da sie ihre Produkte oder Dienstleistungen einer breiten Bevölkerungsschicht anbieten können. Darüber hinaus besteht zum Beispiel bei Facebook die Möglichkeit, zielgruppenorientierte Werbekampagnen zu schalten und das Potential der hohen Reichweite zu nutzen. Die Betreiber der Websiten beziehen Erlöse in Form von Werbe- und Kooperationseinnahmen. Jedoch gelang es einigen Social Networks, ein direktes Erlösmodell mittels Premiummitgliedschaften zu kreieren.
Social Network Communitites sind für Private, als auch Unternehmen lukrativ. Privatpersonen können sich im Netzwerk selbst darstellen, soziale Beziehungen pflegen, mit Freunden, Familie und Bekannten virtuell interagieren und in Kontakt bleiben. Unternehmen können ihre Follower über ihre Produkte informieren und durch das Schalten von Werbekampagnen Erträge erzielen.
(Q1)
Q1: http://link.springer.com/article/10.1007/BF03341209 (abgerufen am 10.04.2016)
Wirtz, Bernd W./ Ullrich, Sebastian (2008): Geschäftsmodelle im Web 2.0 - Erscheinungsformen, Ausgestaltung und Erfolgsfaktoren. In: HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik. June 2008, Volume 45, Issue 3, pp 20-31.
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