Aufgabe 5a - Die Grenzen der Legalität beim Streaming

tobias thomas.hoegg.uni-linz, 3. November 2014, 21:06

Seit Jahren stellt das Streaming von Inhalten eine rechtliche Grauzone dar. Für Internetuser, die mit rechtlichen Aspekten im Internet nicht oder nur teilweise vertraut sind, ist dadurch zum großen Teil nicht erkennbar welche Form des Streamings legal ist und welchen Anbietern dahingehend vertraut werden kann.

 

Dieser Artikel soll eine Einführung in das Thema Streaming und die damit verbundene Legalität und Illegalität dessen geben.

 
1. Differenzierung des Streaming

Das Streaming von Inhalten bedeutet grundsätzlich, dass ein Anbieter auf einer Internetplattform verschiedene Werke, z.B. Filme oder Musik, den Besuchern seines Onlineangebots für die Wiedergabe zur Verfügung stellt. Grundsätzlich unterliegt ein großer Teil dieser Werke dem Urheberrechtsschutz, welcher zum Teil von illegalen Anbietern missachtet wird und wodurch somit eine Legalitätsgrenze im Bereich des Streaming überschritten wird.

 
2. Download beim Streaming

Beim Abruf von beispielsweise einer Videodatei durch einen Nutzer, wird diese in kleinen Teilen auf dem Computer des Nutzers zwischengespeichert. Grundsätzlich strafbar ist der Download einer urheberrechtlich geschützten Datei, sofern der Urheber jenen Download untersagt. Dieses Speichern der Datei suggeriert deren Besitz und kann somit als illegal angesehen werden, gesetzt dem Falle dass der Inhalt urheberrechtlich geschützt ist. Die Grauzone besteht also darin, dass eine gestreamte Film- oder Videodatei nicht in kompletter Form auf dem PC des Users gespeichert wird, sondern lediglich in kleinen Teilen, deren Menge für eine Wiedergabe ohne Qualitätsverlust erforderlich ist.

 
3. Upload beim Streaming

Bei verschiedenen Streaminganbietern werden neben der teilweisen Speicherung der Daten auf dem Computer des Users, diese zusätzlich erneut in das Netz hochgeladen und für weitere Nutzer zur Verfügung gestellt. Handelt es sich dabei um urheberrechtlich geschützte Dateien, stellt ein solcher Upload in jedem Fall einen Verstoß gegen das Gesetz dar. Oft ist in diesen Fällen der mit dem Streaming einhergehende Upload von Dateien und somit die rechtswidrige Verbreitung der Inhalte durch Nutzer für diese nicht erkennbar, wodurch ein unwissentlicher Gesetzesverstoß durch die Nutzer entsteht.

 
4. Nutzung illegaler Streamingdienste

Eine weitere Grauzone im Bereich des Streaming stellt die Nutzung illegaler Dienste dar. Denn im Gesetz ist nicht klar geregelt ob es rechtswidrig ist, einen illegalen Streamingdienst zu nutzen, bei dem beispielsweise kein erneuter Upload der gestreamten Inhalte erfolgt. In diesen Fällen wäre das Streaming an sich, bei dem wie vorab beschrieben nur gewissen Teile der Inhalte auf den Rechnern der User gespeichert werden, legal. Ob die Nutzung eines Dienstes der das Urheberrecht umgeht an sich strafbar ist, bleibt eine Grauzone. Ein Beispiel eines solchen Dienstes, bei dem Urheberrechte eventuell umgangen werden, ist der Dienst Kinox.to. Dadurch, dass bei diesem Portal zum Teil Filme unmittelbar nach der Ausstrahlung derer in den Kinos zum Stream verfügbar sind, scheint eine teilweise Urheberrechtsverletzung erkennbar.

 
5. Nutzung legaler Streamingdienste

Um die beschriebenen Grauzonen zu meiden, stehen für Nutzer zahlreiche legale Dienste zur Verfügung, bei denen die Gefahr eines Rechtsverstoßes nicht besteht. Bezahlte Streamingangebote von beispielsweise Maxdome.de oder Whatchever.de sind schon aufgrund der Bezahlung durch den Nutzer für das Angebot legal. Bei solchen Anbietern darf davon ausgegangen werden, dass beim Streaming keine Urheberrechte verletzt werden.

Auch kostenlose Anbieter können legal sein. Hier wird das  zum Teil das Urheberrecht nicht umgangen, sondern viele Portale finanzieren sich über Werbung, die vor oder während des Streamings gezeigt wird. Ein Beispiel für einen solchen kostenlosen, legalen Dienst stellt der Anbieter Netzkino.de dar.

 
6. Fazit

Wie auch bei vielen anderen neuen Möglichkeiten, die durch die verstärkte Nutzung des Internets entstehen, existieren auch beim Streaming verschiedene Grauzonen im Rahmen der Legalität dessen. Somit ist Nutzern, die kostenlose Dienste nutzen möchten grundsätzlich zu empfehlen, sich entweder so weit möglich genau über die Rechtslage zu informieren oder das Risiko zu kennen.

Beispielsweise kann ein Blick in das Impressum fragwürdiger Anbieter oft schon Aufschluss über deren rechtmäßige oder rechtswidrige Arbeitsweise geben. Sind hier Anzeichen für Vertuschung des Firmeninhabers oder Ähnliches zu erkennen, sollte Vorsicht bei der Nutzung des Dienstes geboten sein.

 Ein weiterer Anhaltspunkt kann die Verfügbarkeit eines Dienstes in den bekannten Appstores von beispielsweise Apple oder Android sein. Ist ein Dienst hier zum Download verfügbar, wurden Verträge mit den Storebetreibern geschlossen, wodurch die Illegalität des Dienstes auszuschließen sein kann.

 

Letztendlich bleibt die Nutzung von bekannten Diensten wie Maxdome, bei denen für die Nutzung bezahlt wird, die sicherste Variante Streamings.

 

Meiner Meinung nach, sollte ein Nutzer der beispielsweise eine Serie oder einen Film in guter Qualität mit hohem Aufwand produziert wurde sehen wollen, auch dafür bereit sein, einen angemessenen Betrag dafür zu entrichten um den Urheber zu schützen und dessen Leistung anzuerkennen.

 

 

 

Quellen:

http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article131480533/Diese-TV-Serien-streamen-Sie-kostenlos-und-legal.html

https://www.wbs-law.de/urheberrecht/eugh-haelt-fluechtige-kopie-im-browser-cache-fuer-rechtmaessig-keine-urheberrechtsverletzungen-durch-streaming-53553/

http://www.stern.de/digital/online/nach-kinoxto-razzia-was-im-netz-erlaubt-ist-und-was-nicht-2076595.html

http://www.merkur-online.de/aktuelles/computer-wissen/streaming-legal-erkennt-serioese-portale-filme-internet-meta-3482463.html

 

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