Wolfgang Schnöll: 2004-01-21
Wolfgang Schnöll |
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Mittwoch, 21. Januar 2004
Beitrag 3- Lernstrategien
wolfgang.schnoell.linz, 18:32h
Ich möchte im Gegensatz zu dem Vortrag von Herrn Fiedler vom 10.November 2003 die herkömmlichen, „alten“ Lernmethoden beschreiben.
Der Bereich des Lernens unterteilt sich in 4 verschiedene Strategien: 1.) Operantes Lernen 2.) Klassisches Konditionieren nach Pawlow 3.) Kognitives Lernen nach Gagné 4.) Beobachtungslernen nach Bandura Ad 1.) Operantes Lernen: Eine wichtige Form für operantes Lernen ist der so genannte Behaviorismus. Der Behaviorismus gehört zu den einflussreichsten Schulen der amerikanischen Psychologie. Begründet wurde sie 1913 durch den amerikanischen Psychologen Watson. Sie beschreibt eine allgemeine und umfassende Bezeichnung für alle Aktivitäten eines lebenden Organismus, die beobachtbar sind. Unterschieden werden dabei offene und verdeckte Verhaltensformen. Das offene Verhalten ist durch Instrumente und das verdeckte Verhalten durch erschließbare Aktivitäten festzustellen. Früher wurden im Behaviorismus lediglich die Tätigkeiten der Muskeln und Drüsen als Verhalten angesehen. Heute betrachtet man auch denkerische Tätigkeiten sowie Mimik, Gestik und Haltung. Die wichtigste Methode des Behaviorismus ist das Tierexperiment. Die aus dem Experiment erlangten Erkenntnisse werden dann auf den Menschen übertragen. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Form ist Skinner, der die wohl extremste Variante entwickelte, und zwar den deskriptiven Behaviorismus. Diese Theorie wird deshalb als so extrem angesehen, weil sie den Menschen als leeren Organismus betrachtet. Psychologische und physiologische Variablen werden dabei komplett ausgeschaltet. Skinners bekanntestes Experiment war die Skinner- Box. Dabei kann sich das Versuchstier durch Schnabelhiebe (Wirkreaktion) auf ein Plastikscheibchen Futter beschaffen. Die Belohnungsgabe (Hochheben des Futtertroges) erfolgt nur unter bestimmten Bedingungen, die das Versuchstier zu erlernen hat. Ein äußerer Kasten schirmt den eigentlichen Versuchskasten gegen Störgeräusche von außen ab. Eine Fernsehkamera nimmt das Innere über einen Spiegel auf, um das Verhalten des Versuchstieres beobachten oder aufzeichnen zu können. Dieser Versuch gehört zum Operanten Konditionieren. Das operante Konditionieren bezeichnet eine Lernform. Sie steht im Gegensatz zum klassischen Konditionieren und geht davon aus dass der Reiz nicht unabhängig von einer Reaktion geschieht sondern es erfolgt erst ein Reiz (= Verstärkung), wenn eine bestimmte Reaktion eintritt. Skinner versuchte dabei das Lernen durch Erfolg oder positive Verstärkung zu erreichen. Er unterschied 2 Arten von Verstärkungen, und zwar positive und negative Verstärkungen. Die negativen Verstärkungen benutzte Skinner zur Löschung von ungewünschten Verhalten, jedoch sind negative Verstärkungen keine Bestrafungen. Ein erwünschtes Ereignis hingegen wird positiv verstärkt indem es belohnt wird, wie z.B. in der Skinner- Box durch die Futterkugeln. Die Lerntheorien von Skinner werden heutzutage noch in der Tierdressur sowie in der Werbung verwendet. Ad 2.) Klassisches Konditionieren nach Pawlow: Ivan P. Pawlow hat mittels Experimenten gezeigt, dass z.B. Welpen über einen angeborenen Speichelreflex verfügen, der ausgelöst wird, sobald Futter in ihr Maul gerät. Pawlow ging davon aus es handle sich um einen vom Gehirn gesteuerten Prozess. Er beschloss nun eine eigene Methode zu entwickeln, psychische Vorgänge von Außen zu beobachten. Er versuchte dabei Reflexe zu untersuchen ohne auf innere seelische Zustände zu achten. 1905 führte Pawlow sein klassisches Experiment durch: Ein Hund wurde in einen besonderen Apparat gestellt und die Intensität des Speichelflusses als Reaktion auf bestimmte Reize gemessen. Ad 3.) Kognitives Lernen nach Gagné: Gagné entwickelte 8 Lerntypen: 1. Signallernen, 2. Reiz-Reaktions-Lernen (durch positive Verstärkung lernt das Kleinkind beim Anblick des Vaters, "Papa" zu sagen), 3. motorische und 4. sprachliche Kettenbildung ( das Kind lernt das Zu-Bettgehen als Folge von: "Puppe" sagen, die Puppe in den Arm nehmen, sich hinlegen etc. ), 5. Lernen von Unterscheidungen/ Diskriminierung, 6. Begriffslernen ( ein Kind lernt angesichts der Vielfalt spezifischer physikalischer Konstellationen den Begriff "mittlerer" als ein Ding zwischen zwei anderen), 7. Regellernen ( Gas dehnt sich bei Erhitzung aus: diese Regel als allgemeines Prinzip anwenden können) und 8. Problemlösen ( das Ausdenken einer abgewandelten oder neuen Regel für bisher unbekannte Probleme ). Diese 8 Lerntypen bauen laut Gagné hierarchisch aufeinander auf. Die einfachere muss jeweils beherrscht werden um die nächststehende komplexere Stufe erreichen zu können. Für Gagné ist Lernen kein Phänomen, das sich mit einfachen Theorien erklären lässt. Er vertritt die Auffassung dass Lernen von Ereignissen der Umwelt abhängt. Er erörterte welche Ordnungen von Umständen bestehen, wenn Lernen geschieht. Für Gagné ist Lernen eine Änderung in menschlichen Dispositionen oder Fähigkeiten, die erhalten bleibt und nicht einfach dem Reifungsprozess zuzuschreiben ist. Diese Art des Wandels nennt man Lernen und zeigt sich als Verhaltensänderung. Bei jedem dieser Lernvorgänge gibt es 3 verschiedene Elemente: 1.) Es gibt einen Lernenden, seine wichtigsten Teile sind bezogen auf Lernen seine Sinnesorgane, sein Zentrales Nervensystem und seine Muskeln. Ereignisse in der Umwelt wirken auf die Sinne des Lernenden und setzen Ketten nervöser Impulse in Gang die durch sein ZNS, besonders das Hirn, organisiert werden. 2.) Die Ereignisse, die die Sinne des Lernenden reizen, werden zusammengefasst Reizsituation bezeichnet. 3.) Die Handlung, die aus der Reizung und der nachfolgenden Nerventätigkeit hervorgeht, wird als Reaktion bezeichnet. Zusammengefasst kann man also sagen dass ein Lernvorgang stattfindet, wenn die Reizsituation auf den Lernenden in einer Art wirkt, dass sich seine Leistung von einem früheren Zeitpunkt zu einem Zeitpunkt nach dieser Situation ändert. Lernen findet also statt, wenn es zu einer Änderung der Leistung kommt. Ad 4.) Beobachtungslernen: Man sagt dazu auch Modell-Lernen. Beim Beobachtungslernen braucht der Lernende nicht mehr selbst aktiv tätig zu sein, sondern die bloße Beobachtung des Lernschicksals einer anderen Person, seine Belohnung oder Bestrafung führt zu sehr grundlegenden Änderungen. Der Hauptbegründer dieser Lernform war Albert Bandura. Neben dem zentralen Begriff „Lernen am Modell“ findet man die Bezeichnung "Nachahmungs-" und "Imitationslernen", "Vorbildlernen", "Beobachtungslernen" und "stellvertretendes Lernen". Es gibt Versuche, zwischen einzelnen Termini zu differenzieren. Bandura hingegen hält solche Differenzierungen jedenfalls für unnötig und nicht ziel führend. Bandura bezeichnet das Modelllernen nämlich als kognitiven Lernprozess, der vorliegt, wenn ein Individuum als Folge der Beobachtung des Verhaltens anderer Individuen sowie der darauf folgenden Konsequenzen sich neue Verhaltensweisen aneignet oder schon bestehende Verhaltensmuster weitgehend verändert. Der Lernende wird dabei Beobachter (observer) genannt, der Beobachtete ist das Modell (model) oder Leitbild. Wichtig für diesen Lernprozeß, der nur unter bestimmten Vorraussetzungen (z. B. weitgehende Identifikation des Beobachters mit dem Modell) stattfindet, ist die stellvertretende Verstärkung. Für Albert Bandura ist das Modellernen ein Lernprinzip, das gleichbedeutend mit der klassischen (Pawlow) und der operanten (Skinner) Konditionierung ist. Er bezeichnet den Vorgang des Lernens am Modell als "das Auftreten einer Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten eines Modells und dem einer anderen Person unter Bedingungen, bei denen das Verhalten des Modells als der entscheidende Hinweisreiz für die Nachahmungsreaktionen gewirkt hat. Allerdings müssen folgende Punkte erfüllt sein damit es überhaupt zu einem Beobachtungslernen kommen kann: a) Ähnlichkeit zwischen Modell und Beobachter: Der Beobachter nimmt am Modell ein Verhalten wahr, dass er selbst realisieren möchte. b) Emotionale Beziehung zwischen Beobachter und Modell: Je intensiver die Beziehung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Verhaltensnachahmung c) Konsequenzen des Verhaltens: Vermutet der Beobachter hinter dem gesehenen Verhalten einen Erfolg, dann ist die Wahrscheinlichkeit der Nachahmung größer. d) Stellvertretende Verstärkung: Sieht der Beobachter die Konsequenzen am Modell nach einem Verhalten, so wirkt sich dieses auf sein Handeln aus. e) Sozialer Status des Modells: Personen, die einen höheren sozialen Status als der Beobachter haben, werden eher nachgeahmt, als Personen mit gleichem oder niedrigerem Status. f) Soziale Macht des Modells: Das Modell sollte Macht oder andere kontrollierende Merkmale auf den Beobachter ausüben können. Dem Beobachter ist bewusst, dass das Modell belohnen oder bestrafen kann. Hierin äußert sich die Machtposition. Quellenangabe: http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at http://www.wissenschaft-online.de http://www.m-ww.de/persoenlichkeiten/pawlow.html http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNEN/Gagne.shtml http://www.uni-saarland.de ... link (1 comment) ... comment Beitrag 2- Wissenschaftliches Publizieren
wolfgang.schnoell.linz, 17:41h
Methodik des Wissenschaftlichen Publizierens:
Ich möchte mich in diesem Beitrag mit der Methodik des wissenschaftlichen Publizierens beschäftigt, d.h. ich möchte die Vorgehensweise aufzeigen um effizienter wissenschaftliche Texte gestalten und formulieren zu können. Ich möchte dabei die Schritte von den Gedanken bis hin zum Manuskript beschreiben. Vorgehensweise: 1. Arbeitsbuch 2. Grobgliederung 3. Feingliederung 4. Grundgerüst 5. Textentwurf 6. Überarbeitung 7. Reinschrift und Endfassung --> Das Arbeitsbuch: Das Arbeitsbuch stellt eine Art Tagebuch dar. Es muss von Beginn an der Arbeit geführt werden. Wichtige Gedanken und Fakten sollten hier kontinuierlich aufgelistet werden. Weiters sollte gegebenenfalls ein Quellenverzeichnis erstellt werden um die Notizen wieder auffinden zu können. Nach Beendigung dieses Schrittes beginnt man mit den ersten Vorüberlegungen um die im Arbeitsbuch aufgezeichneten Gedanken einordnen zu können. --> Die Grobgliederung: Eine Grobgliederung sollte aus einer Einleitung und einer Dokumentation der bisherigen Arbeitsschritte bestehen. Dabei sollte man auch besonders auf eine Einordnung in den Gesamtzusammenhang achten. Zum Schluss der Grobgliederung nimmt eine Zusammenfassung vor. Diese Schritte sollten vorläufig nur mit Papier und Bleistift erfolgen um gegebenenfalls Änderungen vornehmen zu können. --> Die Feingliederung: Unter diesem Punkt teilt man die Textbereiche auf. Man sollte darauf achten für ähnlich strukturierte Textteile den gleichen Aufbau zu verwenden. Allerdings sollte noch kein Textteil genauer ausformuliert sein. Die Feingliederung sollte nur als Skizze dienen, man verwendet unter diesem Punkt nur Stichworte. --> Das Grundgerüst: Dies ist der Schlüsselabschnitt des wissenschaftlichen Publizierens. Je gewissenhafter man diesen Schritt meistert, desto konzentrierter kann die Arbeit fortgeführt werden. Man achtet dabei auf die Stichwortsammlung, notiert sich die notwendigen Keywords, formuliert sie allerdings auch noch nicht aus. Weiters überprüft man die Struktur der Arbeit und achtet auf die Verständlichkeit für die spätere Ausarbeitung. Ab diesem Punkt ist die Wahl der Hilfsmittel, man kann also auch bereits mit PC oder Laptop zu arbeiten beginnen. --> Der Textentwurf: Man sollte unter diesem Schritt darauf achten, dass kurze Formulierungen gewählt werden. Ebenso sollte die Struktur des Textes übersichtlich sein. Der Sinn einer wissenschaftlichen Arbeit sollte darin bestehen, besonders verständlich zu sein. Darum ist eines der Gebote, Fremdwörter und Abkürzungen möglichst zu vermeiden. Wenn diese unumgänglich sind, sollten sie explizit erklärt werden. Standardisierte Abkürzungen müssen dabei in ihrem definierten Sinn verwendet werden. Der gesamte Text sollte dabei noch nicht formatiert werden und die Kapitel unterteilt man am Besten in einzelne Dateien. --> Die Überarbeitung: Hierbei sollte der gesamte Text noch einmal überarbeitet werden, möglicherweise formuliert man unverständliche Textpassagen um. Nun baut man auch die Literatur- und Querverweise ein und überprüft sie gleichzeitig auf ihre Richtigkeit. Danach folgt das Korrekturlesen und man beginnt die automatische Trennhilfe seines Textverarbeitungssystems das erste Mal zu benutzen, denn der Text steht nun, es dürften jetzt nur noch Fragen des Layouts zu behandeln sein. Ein weiteres Augenmerk liegt nun an der Textästhetik: Das Schriftbild sollte ausgewogen erscheinen, Grafiken und Tabellen dürfen nicht an ungünstigen Stellen platziert werden. Mit dem eingestellten Seitenumbruch muss man nun 3-5 Mal den Text durchgehen. --> Reinschrift und Endfassung: Hierbei erfolgt natürlich die Zusammenführung der einzelnen Dokumente. Die Seite einer Reinschrift sollte folgendermaßen aufgebaut sein: Zusätzlich soll man auf folgende Punkte achten: Titelseite mit den wichtigsten Informationen (Thema der Arbeit, Datum und Name des Autors oder der Autorin, etc.) Vorwort: Hier kann man speziell Aussagen zu Textintention platzieren Einleitung: sollte fachlich formuliert sein und eine Auskunft über den Aufbau der Arbeit bieten Kurzfassung Erstellen von Verzeichnissen ( für Inhalt, Tabellen, Abbildungen) Literatur- Verzeichnis und bibliographische Angaben zur Sekundärliteratur Beispiel für ein Literaturverzeichnis: Literaturverzeichnis [1] Hans F. Ebel, Claus Bliefert ; Schreiben und Publizieren in den Naturwissenschaften ; 3. Aufl. (1994) ; VCH [Köpp95] Thomas Köpp ; Denken und Sprache ; in: G.Schwichtenberg (Hrsg.) ; Wissenschafliches Propädeutikum ; 1995 Bei Dissertationen sollte auch ein Lebenslauf nicht fehlen. Folgendermaßen sollte ein Kreisprozess beim wissenschaftlichen Publizieren aussehen: Quellenangabe: http://www.hrz.uni-dortmund.de http://www.psychologie.uni-heidelberg.de C.D. Khazaeli ; Crashkurs Typo und Layout ; 1995 ; Rowolth-Taschenbuch ... link (0 comments) ... comment ... older stories
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