Zetti's Weblog |
Sonntag, 25. Januar 2004
Weblogs - ein Ausblick
johannes.zehetner.linz, 19:12h
Das wichtigste Merkmal der Weblogbewegung ist der Umstand, dass es sich weder um eine technologieorientierte noch um eine wirtschaftsorientierte sondern vor allem um eine persönlichkeitsorientierte Entwicklung handelt. Es gibt zwar eine Reihe von notwendigen Programmen und technischen Standards, die eigentlichen Innovation ist aber eine kulturelle: Menschen versorgen sich offen und unendgeltlich mit Information, was im Gesamteffekt in eine selbstorganisierte Kultur des Wissens mündet.
Während vor allem am Beginn des WWW die Technik und ihre Möglichkeiten begeisterten, sind es nun mehr und mehr die Inhalte und die Reichhaltigkeit der Information selbst, die in den Vordergrund rücken. Weblogs stellen in diesem Zusammenhang einen koordinierten kulturellen Ansatz dar, um große Informationsmengen zu strukturieren und zu kommentieren; und zwar nicht bloß in einer Weise die für Suchmaschinen günstig ist, sondern vor allem in einer Form, die sich an andere Leser und Informationssuchende richtet, nämlich als Fließtext mit einem gewissen Anspruch an Stil und Pointe. Diese zutiefst menschlichen Bedürfnisse konnten also ins Informationszeitalter gerettet werden, mehr noch: die menschengerechte Kommunikation der Weblogs erweist sich als hocheffizient und schell. Das Erstaunlichste daran ist, dass die verwendeten Standards und Konventionen zu einem großen Teil nicht von einzelnen Autoren stammen und auch nicht von Institutionen oder Konzernen durchgefochten wurden sondern sich in einem evolutionären Prozess mehr oder weniger "von selbst" herausgebildet haben. Dementsprechend gibt es auch keine Akteure, die alleine aufgrund ihrer ökonomischen Macht die Blogosphäre kontrollieren könnten. Die Blogosphäre gehört nach wie vor den Bloggern selbst und entwickelt sich autonom d.h. aufgrund von Gesetzmäßigkeiten die in der Blogosphäre selbst entwickelt wurden. Doch es gibt keine Garantie, dass das so bleiben wird. Wie könnte es anders sein: Dem Vernehmen nach wittert Microsoft bereits den Braten und bastelt fleißig an seinem eigenen Weblog-Editor. Also: Besuchen Sie die Blogosphäre solange sie noch steht! Hier einige Verzeichnisse für den Einstieg: Bolgwise daypop blogdex ... link (0 comments) ... comment Wissen - Was ist eigentlich Wissen?
johannes.zehetner.linz, 18:29h
1. Historisch Philosophischer Ansatz
Der Wissensbegriff der Stoa Die in der griechischen Philosophie etablierte Unterscheidung zwischen Wissen und Meinung, liefert die Basis für die erkenntnistheoretischen Überlegungen der Stoiker. Der Prozess des Erkenntnisgewinnes beginnt für die Stoiker durch eine „Einwirkung von außen“ also mit der Wahrnehmung eines Objektes. Der Mensch nimmt also über seine Sinnesorgane Objekte der Außenwelt wahr, welche im Beobachter einen Sinneseindruck erzeugen. Aus der Vielzahl von Sinneseindrücken hebt Zenon eine Art besonders hervor, und zwar den so genannten „erfassenden Sinneseindruck“, den er durch zwei Bedingungen charakterisiert: 1. Der Sinneseindruck wird durch etwas verursacht was tatsächlich ist. 2. Er ist entsprechend dem, was tatsächlich ist, eingesiegelt und abgedrückt, d.h. er gibt die Sache so wieder, wie sie tatsächlich ist. Dieser erfassende Sinneseindruck selbst, ist nach stoischer Auffassung noch keine Erkenntnis, er stellt lediglich die Voraussetzung für die Erkenntnis oder das Erfassen dar. Wie stellt sich nun der weitere Weg zur Erkenntnis dar? Zunächst gehen die Stoiker davon aus, dass sich die entstandenen Sinneseindrücke miteinander verbinden, also in einen Kontext gebracht werden und es so zu einer Begriffsbildung kommt. Erst diese Begriffe sind es, auf die der Mensch rationales Denken anwenden kann. Zusätzlich zu den aus den Wahrnehmungen hervorgegangen Begriffen, werden auch Vorstellungen durch die Tätigkeit der Vernunft zu Begriffen umgeformt und können somit zum Gegenstand menschlichen Denkens werden. Der wesentliche Punkt der stoischen Erkenntnistheorie ist nun, dass sowohl die aus den Wahrnehmungen, als auch die aus den Vorstellungen hervorgegangenen Begriffe der Zustimmung durch die menschliche Vernunft bedürfen. Erst dann und nur dann können sie als „erfasst“ gelten. Diese Zustimmung wird als sittlicher Akt betrachtet: Die Zustimmung des Wissenden ist sittlich richtig, weil sie verantwortet werden muss. 2. Kognitionswissenschaftlicher Ansatz Der Wissensbegriff in der kognitiven Psychologie Nach der Rückschau auf ausgewählte philosophische Konzepte des Wissenserwerbes und der Wissensrepräsentation, werden die folgenden Ansätze aus dem Bereich der jüngeren Kognitionsforschung eine überraschende Vertrautheit hervorrufen. Der Prozess der Wissensschaffung soll ebenfalls von der Wahrnehmung bis zur Wissensverarbeitung nachgezeichnet werden und weitere Hinweise für eine Definition des Wissensbegriffes geben. Wahrnehmung „Die visuelle Wahrnehmung kann in eine frühe Phase, in der Formen und Objekte aus der visuellen Szenerie extrahiert werden, und in eine späte Phase, in der Formen und Objekte erkannt werden unterteilt werden“. Am Beginn des Verarbeitungsprozesses steht der von außen einwirkende Reiz. Im Falle der visuellen Wahrnehmung handelt es sich hierbei um Lichtenergie, die durch einen photochemischen Prozess in neuronale Aktivität umgewandelt wird. In einem weiteren Schritt werden mit Hilfe der Gestaltgesetze die wahrgenommenen visuellen Szenen in Objekte gegliedert. Um diese Objekte identifizieren zu können, wird ein Schablonenabgleich (template matching) durchgeführt, bei dem die exakte Übereinstimmung zwischen einem gespeicherten Muster und dem Stimulus bestimmt wird. Der Kognitionswissenschaftler John R. Anderson setzte sich im Rahmen seiner Forschungen ausführlich mit dem Thema der Wissensrepräsentation auseinander und untersuchte unter anderem die Frage, ob die weitere Informationsverarbeitung in einem kognitiven System, von der Art der Repräsentation dieser Information abhängt. Um der Antwort auf diese Frage näher zu kommen, unterscheidet Anderson zwei Arten der Wissensrepräsentation. Einerseits die wahrnehmungsbasierte Wissensrepräsentation, die noch eine große Nähe zur ursprünglichen Wahrnehmungserfahrung aufweist, und andererseits die bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation, die bereits von den perzeptuellen Details abstrahiert und somit nur mehr den Bedeutungsgehalt der Erfahrung enkodieren. Prozedurales Wissen und Problemlösen. Die bisher beschriebenen Prozesse befassten sich damit, wie Wissen über die Welt in das menschliche Verarbeitungssystem gelangt und wie dieses Wissen repräsentiert wird. Selbstverständlich wird dieses Wissen auch im menschlichen Gehirn gespeichert, eine genauere Behandlung der verschiedenen Gedächtnismodelle und die Vorgänge die bei der Speicherung von Wissensinhalten stattfinden können nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Wichtig ist jedoch die Unterscheidung von „deklarativem Wissen“, also Wissen über Fakten und Dinge. und dem „prozeduralem Wissen“, dem Wissen über die Art und Weise wie man verschiedene kognitive Aktivitäten und Operationen ausführt. „Der Ursprung prozeduralen Wissens liegt in den Prozessen des Problemlösens.“ Um ein Problem erfolgreich lösen zu können, wird ein Ziel in Teilziele zerlegt, für die der Problemlösende so genannte Operatoren besitzt. Diese Problemlöseoperatoren erzeugen einen Raum möglicher Zustände, die nun der Problemlösende nach einem Pfad zum Ziel durchsuchen muss. Der Erwerb dieser Problemlöseoperatoren erfolgt einerseits durch Entdecken, andererseits durch Analogiebildung zur Lösung eines bereits bekannten Problems oder aber auch durch direkte Instruktion von außen. Im Falle der Analogiebildung muss vom Problemlösenden zunächst festgestellt werden, dass eine frühere Problemlösung relevant ist. Daraufhin müssen Elemente dieser früheren Lösung so auf das aktuelle Problem übertragen werden, dass nun ein Operator zu dessen Lösung ausgebildet werden kann. 3. Ökonomischer Ansatz Der Wissensbegriff bei Nonaka und Takeuchi Die Kernbegriffe des von Nonaka und Takeuchi entwickelten Modells der Schaffung von Wissen sind „implizites“ und „explizites“ Wissen. Implizites Wissen stellt jenen Teil des Wissens dar, der, im Gegensatz zum expliziten Wissen, nicht vollständig verbalisiert werden kann. Implizites und explizites Wissen Der Begriff umfasst sowohl Wissen als auch Können. Implizites Wissen wird durch eine zweigliedrige Struktur gekennzeichnet, die sowohl für kognitive als auch für körperliche Fähigkeiten gilt. Die beiden Strukturmerkmale sind das „zentrale Bewusstsein“ und das „unterstützende Bewusstsein“. Als zentrales Bewusstsein wird das Wissen auf das die Aufmerksamkeit gelenkt wird, bezeichnet, während man unter dem unterstützenden Bewusstsein das Hintergrundwissen, auf das man sich unbewusst verlässt, versteht.35 Beispiele für implizit integriertes Wissen sind Routinehandlungen die von Experten durchgeführt werden. Neues Wissen wird also durch die Transformation von impliziten zu explizitem Wissen generiert. Diese Fähigkeit sollte zu den Kernkompetenzen von Informationsmanagern zählen. Neu am Ansatz von Nonaka und Takeuchi ist jedoch, dass sie diese Kompetenz in Verbindung mit unternehmerischer Kreativität sehen. Das Middle-Top-Down Modell des Wissensmanagements Aufbauend auf dem Prinzip der unternehmerischen Kreativität, die sich in diesem Fall auf die Schaffung neuen Wissens bezieht, entwickeln Nonaka und Takeuchi ein Middle-Top-Down Modell des Wissensmanagements. Die wesentlichen Rollen in diesem Modell spielen die Wissensverwalter (Top: Führungsebene), die Wissensingenieure (Middle: mittleres Management) und die Wissenspraktiker (Down: Angestellte im Verkauf, Facharbeiter etc). ... link (0 comments) ... comment Freitag, 5. Dezember 2003
Mögliche Einsatzbereiche von Weblogs
johannes.zehetner.linz, 12:42h
Die Zahl der Weblog-Betreiber, der Blogger, geht in die Millionen, allerorts sprießen Onlinetagebücher und private Newsseiten hervor. "Teilweise entsteht da rundherum auch ein Hype, keine Frage", meint dazu der Leiter des Zentrums für Neue Medien an der Donauuniversität Krems, Thomas N. Burg. Doch das neue Kommunikationsformat erfülle ein Bedürfnis: "Jeder ist sein eigener Chefredakteur, gleichzeitig entsteht durch die starke Verlinkung untereinander ein Netzwerk, über das die interessanten Beiträge herausgefiltert werden."
Im Rahmen der von ihm veranstalteten Konferenz Blogtalk, die von 23. bis 24. Mai 2003 am TechGate in Wien stattfand, wurde auch das Potenzial des erfolgreichen Softwareprinzips für die Wirtschaft thematisieren. "Besonders im Projektmanagement sind Weblogs eine ausgezeichnete Alternative zu E-Mails", so Burg: Projekttagebücher könnten die Fortschritte übersichtlich darstellen und dokumentieren. Für die Onlinelehre und das Lernen seien Anwendungen denkbar - vom E-Learning-Tool bis zum Lerntagebuch, das den inneren Schweinehund besiegen hilft. Potenzial sieht er auch im Bereich der PR und Unternehmenskommunikation - anstelle der oft unbelebten Intranetlandschaften: Am Zentrum für Neue Medien in Krems informieren sich Mitarbeiter nach einem Urlaub bereits per Weblog, berichtet Burg. In punkto Wissensmanagement bieten die Blogs Vorteile gegenüber den - quasi schon althergebrachten - Diskussionsforen oder Chats: Weblog-Beiträge werden jeweils einzeln und auch in XML (Extensible Mark-up Language) abgespeichert, können daher mit Schlagworten versehen und kategorisiert werden. Wodurch Metanetzwerke automatisch Infos zu bestimmten Schlagwörtern aus mehreren Blogs herausfiltern könnten. Das vorherrschende Ordnungsprinzip der Tagebuchnetze aber ist der Link: Wer in seinem Weblog einen anderen Artikel zitiert, verlinkt meist auf die Quelle. Anders als bei normalen Internetseiten erfährt davon auch der Urheber, der dadurch wiederum rasch reagieren kann. Die so geschaffenen Netzwerke werden von Tools wie blogdex analysiert; blogstreet findet - aufgrund ähnlicher Links - themenverwandte Weblogs. Das erste Weblog entstand gewissermaßen in der Internet-Steinzeit, 1990, als Tim Berners-Lee unter http:// info.cern.ch die erste Homepage veröffentlichte. Schließlich waren Onlinetagebücher und Linksammlungen auch mit normaler Internetsprache HTML realisierbar. Erst 1999, mit der Verbreitung der notwendigen Publishing-Tools, begann die Zeit des komfortablen Bloggens. Der eigentliche Hype startete mit dem 11. Septembers 2001, als die großen Newsseiten nach den Anschlägen überlastet waren. Beim Irakkrieg wurde ein neuer Höhepunkt erreicht; die Gerüchteküche brodelte rund um die Identität des Bloggers Salam Pax aus Bagdad. Cyberethnologen Die wachsenden Netzwerke und Communities haben auch bereits Soziologen, Cyberethnologen und Internetphilosophen auf den Plan gerufen: Die einen finden in den Bloggern die Multitude wieder, die von Michael Hardt und Antonio Negri als der vielfache Gegenspieler des Imperiums beschrieben wurde. Andere, wie Joichi Ito, träumen von neuen Formen der Demokratie: Weblogs sollen für intelligente Meinungsbildung sorgen - vergleichbar einem Ameisenstaat oder Zellhaufen als "emergente" Systeme agieren. Ein Prinzip, das schon Steve Johnson auf das Web umgelegt hatte. Howard Rheingold schreibt von Smart Mobs und David Weinberger von "Small Pieces Loosely Joined". Interessante Links blogtalk.net blogger.com weblogs.com livejournal.com twoday.net antville.com blogdex blogcount.com blogstreet.org ... link (1 comment) ... comment Freitag, 24. Oktober 2003
kurze Vorstellung
johannes.zehetner.linz, 18:14h
Hallo!
Ich bin 25 Jahre alt und studiere WiWi im 9. Semester in Linz. Neben Business und Internet sind meine Spezialfächer Finanzierung und Unternehmensgründung. In meiner Freizeit spiele ich gerne Tennis und Fußball. Manchmal überkommt mich auch das Bedürfnis laufen zu gehen. Außerdem würge ich leidenschaftlich meine Posaune. ... link (0 comments) ... comment |
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aufgeführt ;) obwohl er direkt mit smart mobs... by martin_schaeffler_berlin (2004.01.19, 15:42) kurze Vorstellung
Hallo! Ich bin 25 Jahre alt und studiere WiWi im 9.... by johannes.zehetner.linz (2003.10.24, 18:14) |