Statement mPAY - Skandinavien als Vorreiter im mobilen Bezahlen

thomas.sacher.uni-linz, 15. Mai 2018, 20:12

Digitale Bezahlsysteme sind auf dem Vormarsch, nicht nur in den USA sondern auch in Europa. Interessant dabei ist jedoch, dass gerade in den Skandinavischen Ländern das Konzept von den Bürgern sehr gut angenommen wird. In Österreich und Deutschland ist man da wesentlich skeptischer.

Die NFC (Near Field Communication) dient dabei als Schlüsseltechnologie des kontaktlosen bezahlens und wird bereits seit 2015 in Bankomatkarten in Österreich verbaut. Da jedoch auch alle modernen Smartphones mit der NFC Technologie ausgestattet sind, steht einer Ablösung der Bankomatkarte durch die ohnehin allgegenwärtigen Smartphones nichts mehr im Wege.

Beispiel Skandinavien

Als Vorreiter der digitalen Bezahlmöglichkeiten gelten dabei Dänemark, Schweden und Norwegen. Besonders Schweden hat sich in Sachen Bezahlmöglichkeiten geschichtlich bereits verdient gemacht. So war Schweden das erste Land welches Banknoten einführte, die in den 1660er Jahren durch die Ricksbank ausgegeben wurden. Auch war Schweden das erste Land in welchem an Bankomaten maschinell Geld behoben werden konnte. Ähnlich wie in Schweden verwenden auch die Dänen zusehends die digitale Brieftasche welche sich auf deren Smartphones befindet. Eine Gesetzesänderung welche Unternehmen von der Pflicht Bargeld anzunehmen entbindet unterstützt dabei die Digitalisierung von Bezahlvorgängen.

 

Hinken Österreich und Deutschland hinterher?

Hierzulande versucht die PSA (Payment Service Austria), ein Tochterunternehmen der PayLife Bank, das bezahlen mit dem Smartphone salonfähig zu machen. Dies scheitert laut Umfragen bisher jedoch an dem mangelnden Vertrauen welches die Österreicher in die Kombination der beiden Technologien, Smartphone und Bankomatkarte, haben. Vorwiegend sind es Datenschutzbedenken, ob nun der Mobilfunkanbieter oder Google über Einkäufe informiert wird oder ob die Bank etwa Informationen über das Telefonieverhalten erlangen könnte. Laut PSA sind diese Bedenken jedoch unbegründet, da deren System über einen geschützten Bereich auf der SIM-Karte gesteuert wird.

Das große Ganze

Betrachtet man nun nicht nur die technologische Komponente, sondern auch die Gesellschaftspolitische, so wird man schnell erkennen, dass eine Lösung vom Bargeld, wie es in Dänemark bereits der Fall ist, ein erster Schritt in Richtung Bargeldverbot sein könnte. Auch Entwicklungen wie in Italien, wo ab einer gewissen Summe gar kein Barkauf mehr getätigt werden darf, können als vorstufe eines solchen Verbots gesehen werden.

Hierzu sei auf die mit Abstand vernünftigste Politikerin unserer Breiten verwiesen welche in folgendem Clip laut über die möglichen Folgen, welches ein Bargeldverbot mit sich bringt, nachdenkt.

 

 

Wer sich also zu sehr über die Bequemlichkeiten, welche solch neue Technologien mit sich bringen freut, sollte sich auch kritisch mit den Schattenseiten dieser auseinandersetzen. Vor allem in Bezug auf die Folgen möglicher, und auch sehr wahrscheinlicher, Datenschutzverletzungen sollte eine vollständige digitalisierung all unserer Bezahlvorgänge kritisch begegnet werden!

Zumindest die Sorgen über Hackerangriffe auf die digitalen Geldbörsen, haben sich bis heute nicht bewahrheitet.

 

 

Quellen:

https://derstandard.at/2000017478930/Kontaktlos-Bezahlen-In-Europa-Trend-hierzulande-zaehlt-Bares

https://blog.starfinanz.de/mobile-payment-in-skandinavien-keine-swishen-loesung/

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