121.Soz.Blog
Dienstag, 18. Mai 2004
Mediennutzung im Tagesablauf – Welche Veränderungen könnte eine Verbreitung von On Demand – Services bringen?
Im Kurs am 13. Mai 04 haben wir uns mit Streaming Media beschäftigt. Hier ist die Unterscheidung zwischen jenen Streaming Medien zu treffen, 

- die nicht zeitverzögert sind (dh sie funktionieren ähnlich wie Fernsehen und Rundfunk und der Empfänger / die Empfängerin kann den Zeitpunkt, an dem er/sie den Beitrag konsumieren möchte nicht selbst bestimmen) und
- die zeitverzögert sind: sie sind vergleichbar mit ‚Konserven’, die vom Benutzer / der Benutzerin jederzeit abgerufen werden können.

 Dass die fünf Massenmedien 

- Fernsehen
- Radio
- Zeitschriften
- Tageszeitungen
- Internet 

unseren Tagesablauf in großem Maße mitbestimmen, ist bekannt. Von der morgendlichen Lektüre der Tageszeitung während des Frühstücks über das Hören der Nachrichten zu Mittag bis hin zu den Abendnachrichten im Fernsehen und dem bevorzugten Hauptabendprogramm beeinflussen zieht sich der Einfluss der Medien auf unsere Tagesstruktur vom Aufstehen bis zum Schlafengehen durch.

Zum Thema Multimedia
und Medienentwicklung
gibt es einen interessanten Blog-Beitrag.

Zum Einfluss der Medien auf unseren Tag gibt es viele Studien.

Erwähnt sei hier eine Untersuchung von IP Deutschland aus dem Jahr 2002.

Dass die Verbreitung des Internet voranschreitet und die Zahlen aus dem Jahr 2002 (laut der oben zitierten Studie nutzten 2002 36,7 % der Deutschen zumindest gelegentlich das Internet) mittlerweile sicher stark nach oben korrigiert werden müssen, ist offensichtlich. 

Während Fernsehen und Rundfunk Multicast-Streaming – Medien sind, die dem Konsumenten / der Konstumentin nur das Ein- oder Ausschalten selbst überlassen, gibt es im Internet vermehrt Ansätze, die den KonsumentInnen ermöglichen, nicht nur das Programm zu wählen, sondern auch den Zeitpunkt, an dem es abgespielt wird. 

Ein Beispiel dafür sind etwa Videoclips und Filmtrailer, die mit entsprechender Bandbreite seitens des Benutzers / der Benutzerin abgerufen und angesehen werden können.

Beispiel für einen Trailer im Quick-Time Format erreichbar über die Homepage der Firma Apple: Shrek2

Andere Medienanbieter versuchen zumindest, ihr Multicast-Streaming Programm auf ein einfacheres Medium herunterzubrechen und es dem Benutzer / der Benutzerin zu ermöglichen, die ausgestrahlte Information nachzulesen.

Beispiel für einen österreichischen Radiosender , der seine aktuellen ausgestrahlten Nachrichten mit der jeweiligen Uhrzeit der Ausstrahlung versehen auf seinem Webauftritt publiziert.

Die wirklich spannende Frage für mich als Soziologin heißt aber: Wenn sich On demand – Services immer mehr durchsetzen und damit möglich wird, auch aktuelle Berichte wie Nachrichtensendungen oder Fernseh- und Radioprogramme zu jeder Zeit abzurufen, wird sich das auf den Tagesablauf der NutzerInnen auswirken?

Wenn es möglich ist, nicht den Zeitpunkt des Mittagessens dem Mittagsjournal im Radio sondern das Journal dem Zeitpunkt des Mittagessens anzupassen und die Abendnachrichten im Fernsehen auch erst am nächsten Morgen zu konsumieren...werden die NutzerInnen dieses Angebot wahrnehmen und wird das ihre Tagesstruktur neu ordnen oder flexibilisieren?

Oder wird die Konsumation solcher flexiblen Medienprodukte gar abnehmen, weil die fixen Zeitpunkte verloren gehen und damit auch die Routine und der Automatismus, der hinter diesen wiederholten Handlungen steht, seine Wirkung verliert? Ist es wahrscheinlich, dass sich die Konsumenten jeden Tag aufs Neue überlegen, WANN sie die Zeit haben – bzw wann sie sich die Zeit nehmen, die Abendnachrichten zu konsumieren? Werden sich neue und individuelle (oder familiäre) Präferenzzeiten etablieren, die den Tagesablauf zwar nicht mehr gesellschaftlich, aber doch auf niedrigerer Ebene bestimmen?

Spinnen wir dieses Szenario einmal weiter. Was ist, wenn die On demand – Services so weit vordringen, dass es sie nicht mehr parallel als Option zum Multicast-Streaming sondern als einzige Konsumations-Möglichkeit gibt und die festen Zeitpunkte komplett aufgegeben werden? Denn, so lange die beiden Optionen nebeneinander bestehen, denke ich, wird der feste Zeitpunkt der Ausstrahlung einer (Fernseh/Radio/...)-Sendung wohl die meist genutzte Option bleiben und die Konserve im Nachhinein wird eher die Ausnahme sein, was die Zahl der sie konsumierenden Personen betrifft. 

Soweit ich das beurteilen kann, denke ich, dass einer Umstellung auf On demand – Services das Gefühl der ‚Beliebigkeit’ einhergeht: ich kann konsumieren wann und was und wie ich will und die Auswahl der Möglichkeiten und der zu treffenden Entscheidungen (wann, was, wie...) ist so groß, dass ich mich gar nicht entscheiden kann! Wie simpel und unkompliziert ist es doch da im Vergleich dazu, einfach zu einem bestimmten Tageszeitpunkt den Fernseher oder das Radio einzuschalten....

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paul.maderthaner.uni-linz, Donnerstag, 20. Mai 2004, 10:07
Beeinflussung des Tabesablaufs
Ich finde deinen Beitrag sehr interessant, besonders den Link zur Studie von IP Deutschland.

Für mich ist die zunehmende Flexibilität, die man durch einen zeitunabhängigen Konsum von Radio- oder Fernsehprogrammen erlangt, ein großer Vorteil: Ich schaffe es regelmäßig, die Filme, die ich mir ansehen möchte, zu versäumen ;-)

Ich persönlich habe nicht den Eindruck, dass mein Tagesablauf durch Medien besonders strukturiert ist. Mit Ausnahme von Fernseh-Nachrichten und -Filmen habe ich nicht das Gefühl, dass meine Zeitplanung von Medien beeinflusst wird. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mich ohnehin weitgehend mit Internet informiere.

Die Zeitunabhängigkeit durch neue Medien ist zweifelsohne ein großer Vorteil. Trotzdem bezweifle ich, dass sich durch diese Möglichkeit der Tagesablauf der meisten Menschen wirklich signifikant ändern wird. Aus meiner Sicht wird unsere Tagesprogramm eher durch andere Faktoren - allen voran die Arbeitszeit - geprägt.

Deinen Gedanken, dass durch On demand-Dienste eine gewisse "Beliebigkeit" und Überforderung entstehen kann, finde ich sehr zutreffend.

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johanna.albert.uni-linz, Donnerstag, 20. Mai 2004, 13:41
Nachtrag seitens der Autorin!
Beim Verlinken zu dem oben erwähnten Radiosender ist mir ein Fehler unterlaufen, der Link führt zu keinem Ergebnis.

Hier ist die richtige Adresse: LifeRadio

Tschuldigung!

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Donnerstag, 27. Mai 2004, 17:13
sie können aber auch ..
.. den "Link" in Ihrem Betrag ausbessern "editieren". Das ist für die interessierten Leser vielleicht bequeme r;-)

Übrigens Ihre beitrag ist interessant!

H. Mittendorfer

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johanna.albert.uni-linz, Freitag, 28. Mai 2004, 08:27
Das hatte ich auch versucht...
Aber interessanterweise ist dabei das Problem aufgetreten, dass mit dem Verwenden der EDIT Funktion die zuvor sorgfältig formatierte Story im Edit-Fenster komplett ohne Formatierungen erscheint (Absätze sind weg, Links ebenfalls) und damit die Ausbesserung dieses einzigen nicht korrekten Links eine komplette mühsame Neuformatierung der gesamten Story erfordern würde...und da finde ich den Aufwand nicht gerechtfertigt.

Mfg,

Johanna Albert

Außerdem ist doch eine der Regeln des Weblogs (siehe mein Beitrag dazu vom 28.5.04):

4. Write each entry as if it could not be changed; add to, but do not rewrite or delete, any entry.

Oder gilt das Ausbessern solcher Fehler als tolerierbare Ausnahme? ;-)

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johanna.albert.uni-linz, Samstag, 29. Mai 2004, 17:16
Mittlerweile bin ich dahinter gekommen...
...dass das Formatierungsproblem wohl deswegen aufgetreten ist, weil ich diese erste Story im Frontpage getippt und dann erst in das Edit-Fenster des Weblogs hineinkopiert habe.

Alle weiteren Stories hab ich im Weblog direkt verfasst und diese lassen sich auch ohne Schwierigkeiten mit der Formatierung editieren und ausbessern (was Tippfehler und dergleichen lästige Kleinigkeiten angeht).

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martin.obermayr.uni-linz, Donnerstag, 27. Mai 2004, 15:45
Ich kann zu diesem übrigens sehr interessanten Beitrag sagen, dass ich die Verbreitung von Media on Demand sehr begrüßen würde. Es würde dem Mediennutzer mehr Flexibilität im Umgang mit den Medien geben. Das Problem an dieser Sache ist meiner Meinung nach vielmehr wie man das kommerziell einführen wird/würde. Filme im Fernsehen werden zurzeit vorallem durch Werbeeinschaltungen finanziert. Werden Filme übers Internet angeboten wird man sich überlegen wie man hier auf seine Einnahmen kommt.

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Donnerstag, 27. Mai 2004, 17:31
durch (individuelle) Entgelte ..
Die Fa. Siemens hat z.B. mit seinem Produkt Hotstreams [Produktbeschreibung im PDF-Format] nicht nur eine technische Realisierungsvariante für "Video On Demand" entwickelt, sondern auch Geschäftsmodelle damit verbunden.

Dieses sieht u.a. vor, dass Filme, wenn diese frei von Werbung sein sollten, erst dann zum Abspielen frei gegeben werden, wenn über das integrierte Zahlungssystem eine Abbuchung erfolgt. Andererseits besteht die Möglichkeit z.B. mittels rich Media Applikationen (was im konkreten Fall eine Verbindung von Video und Web bedeutet) Werbung mit integrierter Möglichkeit zum Online-Kauf einzublenden.

Ein fiktives Szenario besteht darin, dass die Nachrichtensprecherin oder Darstellerin in einem aktuellen Film ein neues "Desingkleid" trägt. Eine bestimmte Zeit lang erscheint eine Einblendung (Insert) welche auf das neue Produkt hinweist. Klickt nun der Interessent / die Interessentin auf die Einblendung, wird zum Onlineshop des Modeartikelanbieters geführt. Der On-demand stream könnte für die Zeit des Online Shoppings angehalten werden (auch wenn es sich um die neuesten Nachrichten handelt). In dieser Variante könnte der Konsum des gesamten Filmes, der Reportage, der Nachrichten, usw. gebührenfrei, weil durch Werbung finanziert, zugänglich sein.

H. Mittendorfer

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johanna.albert.uni-linz, Freitag, 28. Mai 2004, 08:41
HotStreams
Zuerst möchte ich mich für diesen sehr spannenden Beitrag bedanken.

Die oben verlinkte Produktbeschreibung (PDF-Format) von HotStreams (Fa. Siemens) ist wirklich spannend. Besonders hinweisen möchte ich auf die Grafik auf Seite 5 unten, die eine Aufschlüsselung der verschiedenen Stufen des HotStream-Modells gibt.

Ganz oben im Modell und am teuersten ist die von Hr Mittendorfer bereits beschriebene Möglichkeit, Werbung in Form von HotSpots (wie wir sie bislang nur als 'anklickbare Elemente' innerhalb von Bildern auf WEB-Pages kennen) direkt im Film / Video einzubauen (Bsp. Siemens - Schriftzug auf dem T-Shirt eines Darstellers dient als HotSpot, die es durch Klick ermöglicht, zur HP der Firma zu gelangen, während der Stream angehalten wird).
Dann gibt es für den User günstigere Zwischenvarianten, bei ohne oder mit Werbung bis hin zur 'free'-Version mit fix eingeschobenen Werbesequenzen (vergleichbar mit der aus dem Privat-TV bekannten Werbeunterbrechung während eines Films).

Sehr spannend!

Ich persönlich würde mich wohl für die letztere Variante entscheiden....die Angebote im WWW, die kostenlos zu Verfügung stehen werden ja ohnehin immer weniger!

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johanna.albert.uni-linz, Freitag, 28. Mai 2004, 09:42
Medien im Tagesablauf - eine Frage der Generationen?
Da sich die Diskussion um die Mediennutzung und deren Prägung des Tagesablauf zunehmend auf Ebene der technischen Möglichkeiten bewegt, möchte ich hier noch einen anderen Punkt einbringen.

Haben On Demand - Services eine spezielle ZIELGRUPPE? Wenn ja, wie sieht diese aus?

Dass die Mediennutzung und ihr Einfluss auf die Gestaltung eines durchschnittlichen Tages individuell interschiedlich ist, wurde bereits diskutiert.

Anhand einer kleinen Fallstudie möchte ich das Thema hier noch vertiefen. Dazu betrachte ich Mediennutzung in meiner eigenen Familie:

1) meine Eltern, beide seit einigen Jahren in Pension, sind viel unterwegs (Wohnmobil).
- zum Frühstück gehört die seit viele Jahren abonnierte Tageszeitung genauso wie das Morgenjournal im Radio (meist Ö1)
- beim Mittagessen wird andächtig dem Mittagesjournal gelauscht
- Abends sind die Nachrichten im Fernsehen Fixpunkt und zur Prime Time wird aus den 3 vorhandenen Programmen ausgewählt, wenn nichts von Interesse dabei ist, wird zur Lektüre gegriffen
- mein Vater benutzt den im Haus installierten Internet-Zugang mit seinem Laptop, auf eher herkömmliche Weise: Bankgeschäfte und Informationsbeschaffung

2) meine Schwester, 35, Wien, beruflich viel unterwegs:
- sie hat zwar eine Tageszeitung abonniert, nutzt aber auch gerne die Online-Ausgabe dieses Printmediums
- Filme werden eher auf DVD konsumiert als im Fernsehen

3) ich, 22, Studentin, und mein Freund, 25, Student wohnen im eigenen Haushalt im Haus meiner Eltern
- Computer und Internet (ADSL) gehören zum Tag, vom Email-Abruf über gelegentliche Spiele bis zum Download von Programmen udgl., zahlreiche COmputer stehen zu diesem Zweck herum
- Printmedium haben wir keins abonniert (kostet schließlich etwas!)
- Das Fernsehen prägt den Tagesablauf nur insfern, als eine favorisierte Sendung (zB Serie) ausgestrahlt wird wenn man gerade zu Hause ist
- das Abendprogramm im TV (ebenfalls 3 Sender) wird nur dann genutzt, wenn wirklich etwas dabei ist, das interessiert - sonst eher der Computer und die Kommunikation mit Freunden via Internet oder ein Film aus der Konserve (DVD udgl)
- Radio ist etwas, das eher nebenbei läuft und nicht zu bestimmten Zeiten gezielt genutzt wird

Worauf ich hinausmöchte: Die Nutzung der Medien ist bei vielen Menschen Sache der Gewohnheit. So wie die heute ältere Generation (= meine Eltern) mit dem Fernsehen und Radio aufgewachsen ist und dieses gewohnheitsmäßig nutzt, so ist die jüngere Generation (beginnend bei den heute etwa 40jährigen, die im Berufsleben oder der Ausbildung stehen) mit dem Internet und dessen Möglichkeiten vertraut. Die nächste Generation wird möglicherweise mit dem On Demand - Services aufwachsen und sich diese (hier liegt die Chance!) zur Gewohnheit machen!

Natürlich spielen noch andere Faktoren außer dem Alter eine Rolle. Die Ausbildung (Art und Dauer), der Beruf, das Umfeld (in den Städten ist der Internetzugang heute meist besser und schneller und verfügbarer als am Land), das Einkommen,....

So gesehen wäre die Zielgruppe der On Demand Services hauptsächlich die heute jüngste Generation (weil die damit aufwachsen werden und sie keine Vorbehalte dagegen kennen) und die heute jüngere Generation (also heute 40jährige und Jüngere), die sich mit dem Medium Internet schon länger vertraut gemacht hat.
Über andere eingrenzende strukturelle Faktoren wage ich in einem so frühen Stadium der Entwicklung noch keine Aussagen zu machen.

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karin.blanka.uni-linz, Dienstag, 1. Juni 2004, 09:19
Nutzung der e-Medien nicht ausschließlich Generationssache!?

Bezugnehmend auf deinen Beitrag, wonach die Nutzung der traditionellen Medien (Zeitung, Radio, TV...) auch eine Generationsfrage ist, möchte ich hierbei ergänzen, dass meiner Meinung nach vor allem auch die finanzielle Situation und das Bildungsniveau eine wichtige Rolle spielen. Obwohl - wie bereits in einigen Beiträgen erwähnt [Erfolgskriterien
für e-Government Anwendungen
] - die Nutzung der e-Medien bei gezielter Anwendung finanzielle Einsparungen mit sich bringen, liegt das Problem bei den unteren Gesellschaftsschichten bereits beim beschränkten Zugang zu diversen online Medien. Die Anschaffung von Hardware und Software ist, denke ich, die größte Barriere. Des Weiteren stellt der Zusammenhang von Bildung und finanzieller Situation ein weiteres Problem dar. Selbst wenn in finanziell benachteiligten Haushalten mit angenommen schleckterem Bildungsniveau ein Internet Zugang vorhanden ist, so liegt der Nutzungsschwerpunkt sicherlich anders verlagert, als bei Haushalten mit höherem Bildungsniveau.

Das es hierbei, wie bereits von dir diskutiert, Generationsunterschiede gibt, bedarf keiner Diskussion. Den beiden von mir zitierten Aspekte, kommt meines Erachtens nach jedoch eine ebenso bedeutende Rolle zu, die bei der zukünftigen Entwicklung der e-Mediennutzung nicht unbeachtet bleiben darf.

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eva.mikolasch.uni-linz, Mittwoch, 2. Juni 2004, 07:57
Monopolstellung von On-Demand-Services?
Also zuerst einmal: Ich finde dein erstes Topic wirklich interessant und spannend.
Nun meine Ideen zum Inhalt. Medien sind - ganz klar - ein nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Tagesablaufs. Die Frage, die du aufwirfst und die mich vor allem beim Lesen des Beitrags und jetzt beschäftigt, ist: Welche Medien, sozusagen „alte“, sprich Zeitung, Zeitschriften, Radio und Fernsehen oder „neue“, sprich das Internet in all seinen Facetten, werden sich langfristig durchsetzen?
Wenn ich nur meinen persönlichen Umgang mit diesen Medien anschaue, bemerke ich, dass jedes Medium einem bestimmten Zweck unterstellt ist. Zeitung bzw. Magazine lese ich, um profunde Informationen zu erhalten. Radio und Fernsehen dienen für mich als Quellen für das aktuelle Tagesgeschehen. Und das Internet nutze ich grundsätzlich für Recherchen und gezielte Informationsbeschaffung. Natürlich ist das nur eine grobe Einteilung und eine ausschließliche Nutzung zu den genannten Zielen ist natürlich vereinfacht. Was ich damit zeigen will, ist, dass sowohl „alte“ und „neue“ Medien ihren Stellenwert haben - und da glaube ich durch meine Beobachtung von mir auch auf andere schließen zu können - und nicht einfach von einem einzigen Medium abgelöst werden können. Außerdem würde ich es mir ungemütlich vorstellen beim Frühstück mit dem Laptop - oder dessen Weiterentwicklung - anstelle der Zeitung zu sitzen ...
Insofern kann ich mir auch kaum vorstellen, dass On-Demand-Services die Monopolstellung in der Medienlandschaft besetzen werden. Schließlich sind gerade wie das Ritual des Frühstücks mit Zeitung (als Beispiel) Fixpunkte, die den Menschen Strukturen und Orientierung geben. Dadurch ist man nicht ständig dazu gezwungen, Entscheidungen aufs Neue zu treffen. Deiner Argumentation diesbezüglich kann ich sehr viel abgewinnen.

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josef.poley.uni-linz, Mittwoch, 2. Juni 2004, 20:32
Kommentar von J. Poley
Die Frage nach einer möglichen Ablöse der gängigen Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitschriften bzw. Magazinen steht im Mittelpunkt unzähliger Diskussionen in der außerordentlich schnellbigen Internetwirtschaft.

Es gibt zwar schon Ansätze von flexiblen Informationsangeboten wie etwa u.a. beim Fernsehsender "Premiere", der sein Programm "on demand" bereitstellt und somit die Frühnachrichten auch abends zu sehen sind. Daß die Technik dieser Methoden diejenigen der herkömmlichen Massenmedien überragt, ist ohne Zweifel klar, allerdings stellt sich die Frage, wo eine vollständige Flexibilität hinführen würde. Nicht nur, daß Menschen dazu tendieren würden, die erworbene Medienflexibilität auf andere Lebensbereiche (z.B. Studium, Arbeit) umwälzen zu versuchen würden, gäbe es nur mehr für charakterstarke Menschen einen geregelten Tagesablauf. Ich denke, daß völlige Freiheit im Informationskonsum (wie es heute im Rahmen des Internet großteils möglich ist), vielerorts Chaos in geregelte Bahnen bringen würde und daß sich ohnehin diejenigen, die von flexiblen On-Demand-Medien überzeugt sind, an diese Thematik von selbst heranwagen.

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andreas.korn.uni-linz, Donnerstag, 3. Juni 2004, 18:58
Zukunft der Medien(anbieter)

Ich finde obige Ausführungen hinsichtlich unserer Verhaltensweisen sehr interessant. Neben der technischen Entwicklung sind für mich besonders auch die Fragen der
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung interessant. Werden die neuen Angebote von der Gesellschaft überhaupt angenommen? Wie im Beitrag angeführt, wird es zumindest zu Beginn, nicht so unkompliziert wie Radio und Fernsehen sein. Ebenso bedeutet es auf der Basis der derzeitigen Wirtschaftsmodelle für die Konsumenten doch einen gewissen Wandel von einer Pauschalgebühr, wie derzeit bei Radio und Fernsehen. Würden wir heute eventuell weniger fernsehen, wenn wir nicht einmal im Monat, sondern pro gesehene Minuten oder Film zahlen müssten? Daraus abgeleitet stellt sich natürlich die nächste Frage: Welche neuen Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Wirtschaftsbeziehungen beispielsweise im Umfeld Medien-Produzenten, Rundfunkanbieter und Internet-Portalbetreiber entstehen? Wie reagieren die "klassischen" Anbieter auf die neuen technologischen Möglichkeiten? Nachfolgende verlinkte Beiträge sollen eventuelle Veränderungen in diesem Zusammenhang aufzeigen

Neue digitale interaktive Zusatzdienste des ORF

Fernsehen im Internet - oder Internet im Fernsehen?

Video digital - Quo vadis Fernsehen?

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