b.e.NiM
Sonntag, 18. Dezember 2005
Digitale audiovisuelle Medien heute und morgen
Bei meiner Recherche durch das Internet habe ich mich grundlegend auf digital erstellte Medien konzentriert. Zwar bieten zum Beispiel der ORF Oberösterreich unter ooe.orf.at in Kooperation mit Liwest das Service an, sich „Oberösterreich Heute“ jederzeit über das Internet ansehen zu können, aber dieses Service ist nur die Digitalisierung eines analog erstellten Filmes, genauso würde ich Internet Radios ansehen.

Als einer der ersten „Erfinder“ von digitalen Medien könnte die Firma Apple angesehen werden, die schon seit einigen Jahren mit „Quick Time“ ein Medium zum Anzeigen digital erstellter Medien anbietet. Auf der deutschen Website von Apple (www.apple.de)
findet man auch den Trailer zum Film „Ice Age 2“. Dieser Film ist genau wie schon der erste Teil vollkommen digital animiert und setzt wieder neue Maßstäbe in der digitalen Animationskunst. Auch der gerade in den österreichischen Kinos angelaufene Film „King Kong“ setzt zu einem großen Teil auf digitale Animation. Aber nicht nur die Unterhaltungsindustrie benutzt digitale Medien, auch in der Werbebranche kommt dieses Medium immer stärker zum Einsatz. Um bei Apple zu bleiben, kann man sich auf www.apple.com ein Quick Time VR (Virtual Reality) Movie des G4 Powerbooks ansehen, kann dieses drehen und wenden und aus allen wichtigen Winkeln genau begutacht. All diese Medien sind digital erstellt, abgespeichert und werden dann abgespielt.

Viel interessanter wird es aber wenn ein Rechner direkt die ihm zur Verfügung gestellten Daten digital verarbeitet und diese dann in Ton oder Bild ausgibt. Ein Beispiel dafür ist das gratis WebSpeech 4 Plugin der Firma Logox (link WebSpeech). Mittels dieses Plugins für den Internet Explorer liest einem eine Stimme aus dem PC den markierten Text einer Website vor. Dabei besteht die Möglichkeit zwischen verschiedenen Stimmen zu wählen, die sogar verschiedene Akzente wie zum Beispiel Hessisch oder Schwäbisch konnten, österreichischen Dialekt konnte ich leider noch keinen finden. Auch wenn die Stimmen noch etwas „blechern“ klingen, und die Sätze eher holprig als flüssig klingen, versteht man das Vorgelesene meist ohne Probleme.

Zukünftig könnte oder wird diese „Übersetzung“ von Daten in audiovisuelle Form noch ganz andere Maßstäbe annehmen. Denkbar wäre eine Suchmaschine in Form einer Bibliothek, durch die man mittels einer VR-Brille spazieren kann und die Treffer in Form von Büchern in Regalen dargestellt werden. Der User greift mit einem Datenhandschuh nach dem Buch und kann in diesem die auf der Website veröffentlichten Daten durchblättern, genau so wie er in einem realen Buch blättern kann. Genauso kann der User durch ein virtuelles Shoppingcenter gehen, dort einkaufen, bezahlen und dann warten bis die eben „bestellten“ Waren geliefert werden. Auf die Geschäftswelt bezogen wäre es viel einfacher sich in einem virtuellen Besprechungsraum zu treffen und zu verhandeln, in Wirklichkeit muss keiner der Sitzungsteilnehmer seinen Schreibtisch verlassen und sitzt den anderen aber doch Auge in Auge gegenüber.

Der Markt für diese Anwendungen scheint grenzenlos zu sein, Aufgaben können wie gesagt von einfachen Suchmaschinen über Einkaufen von Waren bis hin zur Operation eines Patienten in New York durch einen Chirurgen in Sydney, der vor sich ein 3 dimensionales digitales Abbild des Patienten hat ihn „operiert“ und dabei einem Roboter in New York die Befehle für den korrekten Schnitt gibt, gehen.

Welch enormes finanzielles Potential diese audiovisuelle Darstellung von Daten in sich birgt, kann so glaube ich noch nicht erahnt werden, auch die Auswirkungen auf unsere Kultur und Gesellschaft wären interessant näher zu beleuchten.

Ich sehe Virtual Reality für jedermann als den nächsten großen Schritt im Bereich der digitalen Audiovisualisierung von Medien und Daten und ich bin der Meinung, dass wir erste Grundzüge dieses Sektors schon in naher Zukunft erleben werden, die Chancen und Risiken dieses Fortschrittes gehören aber sehr genau abgewogen – auch wenn es nicht zu verhindern sein wird dass es so weit kommen wird.

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