Allgemeines Recht auf Publikation
Montag, 21. November 2005
Wie weit darf Reglementierung gehen?
In gewisser Art und Weise braucht das Internet Reglementierung. Wie und wie weit ist ein politisches Thema und soll daher von PolitikerInnen behandelt werden. Aber gerade in Zeiten des großen „Terrorwahns“ arten solche Agenden aus. Man muss dann kritisch die Frage stellen: Wer will was warum verbieten? Der internationale Terrorismus wird meiner Meinung momentan dazu missbraucht, um politisches Kleingeld zu schlagen. Aus diesem Anlass habe ich einen Artikel gefunden, in dem der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber eine generelle Reglementierung des Internets fordert.
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Auf der anderen Seite muss man aber auch daran denken, dass der allzu großzügige Umgang mit den (sicherlich vielen seriösen) Möglichkeiten, die das Internet bietet, nicht nur immer aus reiner Menschenliebe der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird. Aus diesem Anlass habe ich mir zum Thema Internettelefonie Gedanken gemacht.

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Immerhin wird dieser Service kostenlos zur Verfügung gestellt. Kann es daher sein, dass jemand Interesse an meinen Privatgesprächen hat. Wie sicher ist die Internettelefonie?


Literatur:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/27228 (15.11.1005)

http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=242806 (15.11.2005)

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Freitag, 4. November 2005
Das freie Publizieren
Schon in den 1970er Jahren, lange vor dem Zeitalter globaler Kommunikationsnetze forderten Medientheoretiker wie Hans Magnus Enzensberger einen emanzipatorischen Mediengebrauch (Fikisz 2004). Walter Fikisz wirft in seiner Diplomarbeit „Der Wandel des Prinzips der Öffentlichkeit durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien. Weblogs und ihre Auswirkungen auf den traditionellen Journalismus" die Frage auf, ob die neuen Kommunikationstechnologien somit ein Schritt in Richtung Basisdemokratie sind und in wie weit sie den traditionellen Journalismus gefährden?

Dazu muss man sich zunächst fragen: Ist kooperatives Publizieren Journalismus?
Ich meine Ja. Vielleicht ist kooperatives Publizieren sogar der „bessere Journalismus“. Traditionelle Journalisten, egal ob Zeitungs-, Radio- oder Fernsehredakteure müssen sich an Vorgaben ihrer Redaktion halten. Diese wiederum erhält ihre Weisungen vom Medieneigentümer, dem Finanzier. Und nachdem Letztere ja nicht publizieren um, wenn man es etwas sarkastisch ausdrückt „die Welt zu verbessern“, sonder um damit Geld zu verdienen, werden Nachrichten selektiert. Im Modell der Gatekeeper-Forschung von Lazarsfeld findet sich das Kriterium der Informationsfilterung und -reduktion. In Zeitungen werden beispielsweise nur etwa 10 Prozent aller eingehenden Agenturmeldungen wiedergegeben (OQ1). Des weiteren finden sich in den traditionellen Medien viele PR-Beiträge, die nur äußerlich wie ein recherchierter Bericht wirken. Zu guter Letzt sind traditionelle Medien häufig langsamer als Hypermedien.
Wer also festlegt, was Journalismus ist und was nicht, sind die traditionellen Medien, die ihre finanziellen Interessen zu wahren versuchen. Das Problem der Hypermedien ist schwer einzuschätzende Glaubwürdigkeit. Andererseits muss aber dazu gesagt werden, dass auch den traditionellen Medien Fehler unterlaufen. So berichtete das ATV Plus Klatschmagazin „High Society“ davon, Popdiva Madonna war am Donnerstag, dem 6. Oktober 2005 bei der Eröffnungsfeier von Henri Sillams Nobeljuwelier in der Wiener Innenstadt als Stargast anwesend. Im Magazin wurden sogar Fernsehbilder von ihr gezeigt.



Nach späteren Recherchen handelte es sich bei der Frau um Lisa Antoinette, Gewinnerin des „Best Female Look Alike“-Wettbewerbs im Jahr 2001 (vgl. OQ2). Dieser Fall wurde zwar nicht von Bloggern aufgedeckt, zeigt aber ganz deutlich, dass die traditionellen Medien keineswegs den Anspruch auf hundertprozentige Glaubwürdigkeit für sich beanspruchen können.


Durch die Vielzahl an Meinungen und Betrachtungsweisen, die durch das kooperative Publizieren geschaffen werden, entsteht ein wichtiger Schritt in Richtung Basisdemokratie. Der emanzipatorische Umgang, wie er von Hans Magnus Enzensberger gefordert wurde, scheint somit ein Stück näher zu rutschen.

Ein größeres Problem, als die Frage, ob kooperatives Publizieren nun Journalismus ist oder nicht, ist die Frage nach den Urheberrechten. Wenn jeder seine Meinung (und somit sein Copyright auf Gedachtes) öffentlich macht, so muss auch jeder das Recht haben, Gedachtes zu übernehmen. Dies erstreckt sich auf viele Bereiche, nicht nur auf gedankliches Eigentum. Ein brisantes Thema dabei ist das Copyright auf Musikstücke. „Unsere westliche Kultur ist mit dem romantischen Geniebegriff in erster Linie auf das individuell erzeugte Werk ausgerichtet und schützt entsprechend
(über exklusive Rechtezusicherungen im Urheberrecht) den individuellen Autor“ (Kuhlen 2004) Die Rechtslage wie wir sie heute vorfinden, unterscheidet zwischen Rechteeigentümern (Lizenzgeber) und Rechtenutzern (Lizenznehmern). Hinsichtlich der erwähnten Musikstücke stellt sich die Frage: Ist Musik öffentliches oder privates Gut? Ich behaupte, Musikstücke sind der Besitz von allen. Dies widerspricht dem geltenden Urheberrecht. Ein Umdenken ist hier daher nötig, vor allem im Hinblick auf das Entstehen von dem in der Vorlesung erwähnten „Radio on demand“ zur Homepage von podcast.de. Will man in Zukunft das Radioprogramm selber auswählen, und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem man es hören will, wird es nötig sein, sich hierüber Gedanken zu machen.


Die VO „Schlüsseltechnologien der Informationsgesellschaft“
Ich bin selbst weder technisch interessiert noch begabt. Wenn mein Internetanschluss ausfällt, bin ich der erste der die 0800-er Nummer meines Anbieters wählt um sich erklären zu lassen, ich solle meinen PC einfach einmal neu starten. Neue Kommunikationstechnologien werden erst angenommen, wenn sie begreifbar sind. Die Tatsache, dass man Kommunikationstechnologien nutzen kann, oder sie bis ins Detail zu verstehen, ist für mich Grundvoraussetzung ihrer Funktion. Schließlich will ich mir ja auch kein Auto bauen müssen, nur um in die Arbeit fahren zu können.
Allerdings habe ich die Funktionen des weblogs noch nicht ganz begriffen. Heute Vormittag dachte ich noch, da wäre alles ganz leicht.
Auch mit dem in der VO erwähnten weblog Schockwellenreiter zur Homepage von schockwellenreiter.de habe ich mich bereits schon sehr gespann andergesetzt. Über weitere interessante Möglichkeiten aber auch Problemfelder dieser Thematik bin ich schon sehr gespannt.


Literatur:

OQ 1: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Gatekeeper (4.11.2005)

OQ 2: URL: http://wien.orf.at/stories/62813/ (4.11.2005)

Fikisz, Walter (2004): Weblogs und Journalsimus. URL: http://www.onlinejournalismus.de/forschung/diplomarbeit_weblogs.php (4.11.2005)

Kuhlen, Rainer (2004): Wenn Autoren und ihre Werke Kollaborateure werden – was verändert sich dann? URL: https://elearn.sbg.ac.at/webapps/portal/frameset.jsp?tab=courses&url=/bin/common/course.pl?course_id=_3627_1 (4.11.2005)


Madonna Foto: URL: http://www.diskothek.at/foto/info.php?se=pa2&sec=fz2&loc=dd3&et=Opening%20Sillam%20@%20Juwelier%20Sillam&dat=05100601&nb=108&pic=2 (4.11.2005)

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Wie weit darf Reglementierung...
In gewisser Art und Weise braucht das Internet Reglementierung....
by gerhard.janser.Uni-Sbg (2005.11.21, 00:58)
nun hab ich die Funktionen...
da mich Prof. Mittendorfer auf folgenden Link aufmerksam...
by gerhard.janser.Uni-Sbg (2005.11.07, 23:53)
Das freie Publizieren
Schon in den 1970er Jahren, lange vor dem Zeitalter...
by gerhard.janser.Uni-Sbg (2005.11.07, 23:37)

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