Weblog von Alexandra B. |
... newer stories
Freitag, 15. Dezember 2006
Social Software - Wikis
Alexandra.Berger.Uni-Linz, 11:11h
Wiki ist eine Client-Server-Anwendung, die es Benutzern erlaubt Informationen in Form von Webseiten und Verbindungen zu erstellen und den Inhalt bereits im System existie-render Webseiten und Verbindungen zu editieren. Eine einzelne Seite wird Wiki-Seite genannt, die Gesamtheit der Seiten wird als das Wiki bezeichnet. Der Begriff Wiki leitet sich von dem haiwaiianischen wiki wiki ab, was schnell bedeutet. Schnell bezieht sich hierbei auf das Erstellen und Aktualisieren der Seiten. Zur Nutzung des Systems ist meist noch nicht einmal die Registrierung des Benutzers nötig ist. (vgl. Reinhardt, 2004, S. 15) Die dokumentierte Geschichte der Wikis beginnt am 16. März 1995 mit einer E-Mail von Ward Cunningham, einem Software-Designer aus Portland, Oregon, an einen gewissen Steve P.: "Steve - ich habe eine neue Datenbank auf meinem Web-Server installiert und bitte Dich, mal einen Blick darauf zu werfen. Es ist ein Web von Menschen, Projekten und Mustern, auf das man über ein cgi-bin-Skript zugreifen kann. Es bietet die Möglichkeit, ohne HTML-Kenntnisse mit Formularen Text zu editieren. Es wäre schön, wenn Du mitmachen oder wenigstens Deinen Namen in der Liste der Recent Visitors eintragen könntest. Die URL ist http://c2.com/cgi-bin/wiki - danke schön und beste Grüße." Cunningham beschäftigte sich schon länger mit so genannten Entwurfsmustern (Pat-terns) - in der Software-Entwicklung sind das möglichst allgemeine Standardlösungen für wiederkehrende Probleme. Um solche Muster zu sammeln und zu verfeinern, bot es sich an, mit Entwicklern aus aller Welt zusammen zu arbeiten. So erweiterte Cunning-ham sein "Portland Pattern Repository" um eine Datenbank für Entwurfsmuster, die er WikiWikiWeb nannte. (vgl. Möller, 2003, o.S.) Obwohl die Idee von Wikis schnell in einem engen Kreis von Wissenschaftlern und Software-Entwicklern zahlreiche Anhänger fand und obwohl sich auch viele Wikis zu fast jedem erdenklichen Thema etablierten, fristeten Wikis dennoch im Internet eine lange Zeit ein Schattendasein. Dies änderte sich aber, als im Januar 2001 das Wiki-Prinzip erstmals auf eine Enzyklopädie - Wikipedia - angewendet wurde (vgl. Dahl/Eisenbach, 2005, S. 4f.). Mittlerweile existiert Wikipedia in mehr als 220 Sprachen. Im September 2004 über-schritt der Umfang des Gesamtprojekts die Grenze von einer Million Artikeln, mittlerweile sind es über 5 Millionen, wodurch das extreme Wachstum der Enzyklopädie verdeutlicht wird. (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia) Momentan gibt es 512.149 Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia. Es gibt 320.756 registrierte Benutzer. (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Statistics) Der Inhalt eines Wikis ist als Hypertext organisiert. Querverweise und Formatierungs-anweisungen können in einer einfachen Syntax eingegeben werden. So wandelt die Software in eckige Klammern gesetzte Begriffe ([[Beispiel]]) automatisch in einen Link auf den betreffenden Artikel um. Existiert dieser noch nicht, erscheint der Link in rot und beim Anklicken öffnet sich ein Eingabefeld, in dem der Leser einen neuen Artikel verfas-sen kann. Anfangs verwendete z.B. Wikipedia als Software das in Perl geschriebene UseModWiki, das den Anforderungen jedoch bald nicht mehr gewachsen war. Im Januar 2002 stellte Wikipedia auf eine MySQL-basierte PHP-Applikation um. Mit steigenden Zugriffszahlen erhöhen sich die Anforderungen an die Hardware. Waren es im Dezem-ber 2003 noch drei Server, waren im Mai 2005 zum Betrieb der Wikipedia schon über 250 Server in Florida, Amsterdam und Seoul im Einsatz, die von einem Team ehrenamt-licher Administratoren betreut werden. (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia) Der am häufigsten angeführte Kritikpunkt an der Wikipedia ist, dass jeder Internetnutzer Artikel verändern kann. Während herkömmliche Enzyklopädien mit bezahlten Autoren und redaktioneller Kontrolle für die Einhaltung von Qualitätsstandards bürgen, bietet Wi-kipedia keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit ihrer Artikel. Die Betreiber stellen sich auf den Standpunkt, dass aufgrund der Einfachheit, Änderungen vorzuneh-men, die Hemmschwelle sinkt, Fehler zu korrigieren. Nach ihrer Ansicht reifen die Artikel somit, da Fehler nach einiger Zeit gefunden und behoben werden. (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia) Wegen der Offenheit gegenüber jedem Benutzer besteht natürlich eine gewisse Gefahr des Vandalismus in einem Wiki. Keine Software kann momentan automatisch unter-scheiden, ob es sich bei der Änderung einer Wiki-Seite um eine sinnvolle Ergänzung oder um einen unerwünschten Spam-Vorgang handelt. Daher bieten die meisten Wiki-Lösungen, auch Wikipedia, eine Recent Changes-Seite an, in der die zuletzt gemach-ten Änderungen im Wiki chronologisch aufgelistet werden. Wird anhand dieser Liste ei-ne Zerstörung einer Wiki-Seite identifiziert, besteht in der Regel die Möglichkeit, die Webseite auf eine frühere Version zurückzusetzen. (vgl. Dahl/Eisenbach, 2005, S. 4). Quellen: Dahl, I., Eisenbach, M. (2005): Anwendung: Semantic Wikis
(am 15. Dezember 2006) Möller, E. (2003): Das Wiki-Prinzip
(am 15. Dezember 2006) Reinhardt, S. (2004): SoDA: Ein Webservice-basiertes verteiltes Dokumenten-Management-System
(am 15. Dezember 2006)
(am 15. Dezember 2006)
(am 15. Dezember 2006) ... link (4 comments) ... comment ... older stories
|
Online for 6599 days
Last update: 2007.01.10, 19:51 status
You're not logged in ... login
menu
search
calendar
recent updates
Dein Beitrag...
ist echt super. Gut gemacht. Lg, frohe Weihnachten... by Sonja.Pöchtrager.Uni-Linz (2006.12.21, 20:37) Hi, das Zitat...
Hi, das Zitat mit dem E-Mail von Ward Cunningham... by Andreas.Gärtner.Uni-Linz (2006.12.19, 17:38) Hinweis
"Wegen der Offenheit gegenüber jedem Benutzer... by Kenan.Mujkanovic.Uni-Linz (2006.12.19, 14:41) |