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Freitag, 10. Juni 2005
Digital Rights Management
DRM steht für Digital Rights Management und bedeutet auf Deutsch soviel wie digitale Rechteverwaltung, wobei diese Abkürzung speziell von Kritikern gerne auf Digital Restriction Management (digitale Einschränkungsverwaltung)umgedeutet wird.

Definition
Eine sehr bekannte Definition über DRM stammt von Herrn Dr. Renato Ianella :
„Digital Rights Management (DRM) involves the description, identi­fication, trading, protection, monitoring and tracking of all forms of rights usages over both tangible and intangible assets – both in physical and digital form – including management of Rights Holders relationships.” Iannella (2002).

Warum DRM?
Gerade in der heutigen Informationsgesellschaft stellen eben diese Informationen eine zentrale Recource dar. Die Urheber- und Vermarktungsrechte an geistigem Eigentum gilt es durch entsprechende technische Systeme zu schützen. Diese Systeme sollen eine berechtige Nutzung des geschützten Inhalts möglichst ungehindert ermöglichen und gleichzeitig die unberechtigte Nutzung zuverlässig verhindern. Selbiges gilt für berechtigte und unberechtigte Nutzer.
Weiters sollen Abrechnungsmöglichkeiten für Lizenzen und Rechte geschaffen werden.
siehe: Wikipedia - die freie Enzyklopädie .

Speziell die Medienindustrie sieht sich als "Opfer" von Urheberrechtsverletzungen ungeahnten Ausmaßes durch Online-Tauschbörsen. So belaufe sich der Download-Markt für die USA bereits auf 235 Millionen Euro. Obwohl in der EU in diesem Sektor erst 28 Millionen Euro umgesetzt werden, will die EU ihre Politik hinsichtlich DRM neu ausrichten. Denn in den nächsten drei Jahren sei gemäß einer Untersuchung auch in Europa ein "exponentielles Wachstum" zu erwarten. Der Umsatz steigt in diesem Zeitraum auf 550 Millionen Euro (im Vergleich dazu in den USA auf 1,8 Milliarden Euro). Zahlen aus heise online-news vom 01-06-05 / 09:30; Artikel: EU will Politik zum Digital Rights Management neu ausrichten .

Dadurch will man einerseits das Problem des Kopierschutzes in den Griff bekommen. Anderseits kann diese Technologie auch für "Einweg E-mails" oder sonstige digitale Dokumente verwendet werden.
Das erinnert vielleicht ein wenig an den Spruch "Diese Nachricht zerstört sich in 10 Sekunden selbst".
Dies kann bei vertraulichen Informationen ganz interessant sein, eine Rückverfolgbarkeit ist dadurch aber auch nicht mehr gewährleistet, was das Vertrauen in diese Informationen nicht gerade verstärkt. weitere Ideen in Can you trust your computer?.

Technologien des DRM
Die wichtigsten Technologien eines Digital Rights Management Systems sind:
  • Digitale Wasserzeichen;
    mehr dazu im Weblog von Thomas Ellinger
  • Verschlüsselung
  • Rechtedefinitionssprachen
Daneben existieren noch weitere Technologien.
Das Forschungsgebiet, das sich mit der Verschlüsselung beschäftigt, wird als Kryptographie [Macro story not allowed in sandbox] bezeichnet.

Die beiden wohl bekanntesten Digital Rights Management Systeme sind:
  • Microsoft Windows Media Player
  • Adobe Reader
Schwachstellen und Kritikpunkte
Die Technologie des DRM weist jedoch Schwachstellen auf. So gelang es dieses Jahr Herr Jon Lech Johansen die Verschlüsselung auszuhebeln, wie dies im Artikel "Apples iTunes-DRM erneut geknackt " beschrieben ist (heise online-news vom 23.03.2005). Dies betraf aber nicht nur Apple sonder auch Microsoft. Nähere Informationen in "PyMusique-Software soll auch Microsoft-DRM umgehen " (heise online-news vom 15.04.2005).

weitere Kritikpunkte sind in Anlehnung an Wikipedia - die freie Enzyklopädie :
  • Geräte werden weniger kundenfreundlich
  • offene Frage des Datenschutzes aufgrund zentraler Abfrage der Zugriffsrechte
  • Firmen nehmen das Gesetz in die eigene Hand und entreissen es dem Staat
  • Benutzbarkeit könnte verloren gehen und somit Sicherheit des Fortbestandes von digitalem Wissen
  • Kopiersperren zum Teil gesetzeswidrig vgl. Schweizer Bundesgesetz über das Urheberrecht
  • Wissenschaftliche Freiheit gefährdet vgl. "Commentary: Are The Copyright Wars Chilling Innovation?" (Business Week online vom 11.10.2004)
Weitere Entwicklungen
Die Wirksamkeit solcher Systeme wird häufig durch nationale Gesetze erweitert. So wurde z.B. in den USA zu diesem Zweck der Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verabschiedet. Dieses Gesetz verbietet die Umgehung solcher Systeme unter Androhung von Geldstrafen und/oder Freiheitsentzug je festgestelltem Einzelfall und regelt sogar, welche Geräte und Systeme in Zukunft eingesetzt werden dürfen.

Auch ein von Microsoft, IBM, Hewlett-Packard und Compaq einsetztes Konsorptium namens Trusted Computing Platform Alliance (TCPA) arbeitet in Richtung Erhöhung der Industriestandards hinsichtlich Manipulationssicherheit.

Wohin uns aber solche Entwicklungen führen können wird im Artikel "Digitaler Maulkorb ?" von Bastian Ballmann kritisch beschrieben. (01.07.2003)

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