Nutzung interaktiver Medien |
Donnerstag, 3. Mai 2007
"Transcopyright" nach Ted Nelson
daniela.suess.Uni-Linz, 09:20h
Ted Nelson (* 1937), mit vollem Namen Theodor Holm Nelson, ist ein US-amerikanischer Soziologe. Er prägte 1965 den Begriff Hypertext.
Nelson arbeitete für die New York Times und veröffentlichte bereits als College-Student eine eigene Zeitung, ein eigenes Magazin und sein erstes Buch. Er schloss am Swarthmore College mit einem Bachelor of Arts in Philosophie ab. Nelson studierte Soziologie an der Harvard-Universität und an der Brown University in Providence; er ist der Begründer des Projekts Xanadu („a magic place of literary memory where nothing is ever forgotten“). Nelson war kurzzeitig Chefredakteur der Computer-Zeitschrift Creative Computing. Ted Nelson steuerte ab 1965 den Namen "Hypertext" und auch entscheidende Impulse zu einer konkreten Ausgestaltung eines durch Links verknüpften Netzes bei. Sein mit dem Namen "Xanadu" verbundenes Wissenschaftsnetz gibt noch heute die Messlatte ab, an der sich das WWW behaupten muss. Heute ist der Quellcode der Software frei zugänglich, und die Website xanadu.net informiert über die Aktivitäten der kleinen Xanadu-Gemeinde von heute. Nelson selbst stellt sein Projekt als ein geschlossenes System von Dokumenten dar, dessen Zugang man ähnlich erwirbt wie den zu einem Provider oder zum Zahlfernsehen. Dokumente werden in diesem aus vernetzten Computern bestehenden System binär gespeichert, unabhängig davon, ob im einzelnen Dokument Bilder, Musik, Text oder sonst etwas vorliegen. Sie zerfallen in winzige, aber identifizierbare Bestandteile, sodass jeder Dokumententeil mit einer eindeutigen ID versehen ist und einem bestimmten Autor zugeordnet werden kann. Liest ein Leser ein Dokumententeil in Xanadu, wird dadurch automatisch eine Gutschrift für das Konto des Urhebers des Dokuments erzeugt. Wie im existierenden Web sind einzelne Wörter, Bilder oder andere Medieninhalte Anker zu Verweisen auf andere Dokumentenbestandteile, die sich per Mausklick aufrufen lassen. Im Unterschied zum Web aber führt der Weg nicht nur in eine Richtung. Stichwort A verweist nicht nur auf X, sondern X macht auch alle Dokumente kenntlich, von denen aus auf X gezeigt wird. Es ist also jederzeit nachvollziehbar, wo überall von einem Dokument Gebrauch gemacht wird. Dadurch lässt sich überprüfen, ob ein als Beleg verwendeter Verweis zu Recht oder zu Unrecht angegeben wird. Die grundsätzliche Idee des "transcopyright" ist es, dass alle Inhalte des Systems beliebig zusammengestellt, referenziert und zitiert werden dürfen, egal ob sie kostenpflichtig sind oder nicht. So könnte man als Nutzer ganze Werke nach eigenen Vorstellungen umstrukturieren und neu veröffentlichen, ohne dass man sich dafür eine weitere Genehmigung (neben dem Transcopyright) einholen muss. Allerdings dürfen alle Textstücke nur als Referenz auf das Original zur Verfügung gestellt werden, damit die Abrechnung kostenpflichtiger Inhalte und die Verfolgung der Texte zum Ursprung weiterhin möglich sind. Das dazugehörige "transcopyright permission statement" liest sich wie folgt: „Anyone is free to re-use this content virtually in any amount and any new context, provided that the re-user does not send out this content, but provides only pointers to this content inviting unsers to bring the content from my server, and provided the re-user offers a direct path back to the original context. I will continue to maintain the content at the same addresses, and only modify it by methods which preserve those addresses.” Literaturverzeichnis http://de.wikipedia.org/wiki/Ted_Nelson http://fsub.schule.de/freie/xanadu.htm https://www.inf.fu-berlin.de/w/VNBI/ProjectXanadu#Grundgedanke ... comment
monika.puehringer.Uni-Linz,
Dienstag, 22. Mai 2007, 07:54
Hard- und Softwareanforderungen
Die Idee des Transcopyright ist ja an und für sich eine gute, würde sie doch das Zitieren vereinfachen und wahrscheinlich auch vor Plagiarismus schützen. Doch so gut sie in der Theorie auch scheint, so kompliziert scheint sie in der Umsetzung - spezielle und teure Hard- und Softwareanforderungen haben dazu geführt, dass sich die Idee nicht wirklich durchgesetzt hat (vgl. http://www-i3.informatik.rwth-aachen.de/teaching/0102/Seminar/Seminarband.pdf, 2001/2002, S. 27, dl. 2007-05-10). ... link
andreas.gaisbauer.Uni-Linz,
Dienstag, 22. Mai 2007, 12:40
Transcopyright
@Monika: Deiner Idee des Schutzes vor Plagiaten kann ich durchaus was abgewinnen, allerdings glaube ich einfach nicht, dass - so lange es so leicht möglich ist zu betrügen wie mit den aktuellen Technologien - Transcopyright dem wirklich Einhalt gebieten kann.
... link ... comment
elisabeth.fischer.Uni-Linz,
Dienstag, 22. Mai 2007, 11:29
Transcopyright nach Ted Nelson
Ein großer Vorteil dieser Technologie ist es die Texte von anderen Menschen "mitzugestalten" und eigene Ideen einzubringen. Doch wird auch diese Funktion von vielen missbraucht und nur für Eigenzwecke und Eigenwerbung benutzt.
Ein großes Problem bei der Idee des "Transcopyright" besteht darin, dass die Benutzer, wenn auch nur einen kleinen Betrag zahlen müssen. Heutzutage bietet das World Wide Web kostenlose Zugänge zu den Online Dokumenten an und nur sehr selten muss bezahlt werden. Darum wären viele Menschen nicht bereit dafür Geld auf den Tisch legen zu müssen.(Quelle: http://tapestry.xeophin.net/threads/2004/12/11/abschied-von-der-hierarchie/) ... link ... comment |
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