Harald Totter - Informationsverarbeitung 2
Freitag, 7. Dezember 2007
Exkurs: Gefangenendilemma
In der letzten Stunde wurde unter anderem nochmals über das Gefangenendilemma gesprochen, und dass oft verschiedene Abteilungen in Unternehmen eng zusammen arbeiten und ihr know-how teilen. Je mehr (Firmen, Personen) auf eine bestimmtes „Wissen“ zugreifen können desto effizienter kann es genutzt und weiterverarbeitet werden. Das Dilemma, liegt in den Köpfen der Menschen....

.... manche Firmen könnten weniger oder gar nichts an know-how einbringen und in Folge nur von den anderen Teilnehmern profitieren... Deshalb entscheiden sich Firmen/Personen oft nicht zu koopererien. Die Folge ist, dass keine wirtschaftlich optimalen Ergebnisse herauskommen.

Ich nehme an, der Großteil der Studierenden weis, worum es im Gefangenendilemma geht, falls es jemand nicht kennt, habe ich es hier zusammengefasst:

Beispiel – Gefangenendilemma:
2 Personen werden verdächtigt gemeinsam eine Straftat begangen zu haben. Deren individuelles Strafmaß ist vom eigenen Verhalten sowie vom Verhalten des Komplizen abhängig. Es sind keine Absprachen möglich. Die Reaktion des anderen muss abgeschätzt werden um die eigene Aktion danach abzustimmen. Beide Gefangene (X,Y) haben die Wahl zwischen Aussagen (nicht kooperieren) und nicht Aussagen (kooperieren).

Falls einer aussagt und der andere nicht, ist der, der den anderen verrät frei und der andere sitzt die volle Stafe von 5 Jahren ab (Situation B und C). Wenn keiner aussagt bekommen beide 2 Jahre (Situation A). Sollten beide aussagen, bekommen beide 4 Jahre (Situation D).

Die Zahl nach dem Doppelpunkt steht für das Strafausmaß:




Beide Individuen können nun verschiedene Strategien wählen, wobei es für den Einzelnen auf jeden Fall günstiger ist, nicht zu kooperieren. Beschließen sich beide, nicht zu kooperieren ist das wieder schlechter als eine Kooperation. Die für X ideale Strategie wird also durch die Handlung von Y zu Nichte gemacht, und umgekehrt.

Im Normalfall wäre A die optimale Situation. Diese setzt aber Vertrauen gegenüber dem anderen voraus. Wenn beide nicht kooperieren (egoistisch sind) wird das als „dominante Strategie“ bezeichnet. Würden sie kooperieren, hätten beide mehr profit...

Solange es sich um eine bekannte, endliche Anzahl von Runden handelt, wird die „Defektion“ die Oberhand behalten. Unter der Annahme einer unbekannten Anzahl von Runden können Kooperationen entstehen, weil die Individuen immer wieder gegeneinander spielen, und so in jeder Runde nicht nur das gegenwärtige, sondern auch die zukünftigen Resultate taktisch mitentscheiden.


Quelle:
http://wwwu.uni-klu.ac.at/gossimit/phorum/download.php/61,103,36/Gefangenendilemma.doc

Verschiedene Studien kamen zum Ergebnis dass junge Unternehmen durch Etablierung verschiedener Netzwerke (hier ist es notwendig zu kooperieren) Wachstum realisieren.

Hier ein Beispiel für eine Kooperation:

Ein Unternehmen ist voll ausgelastet und erhält einen dringenden zusätzlichen Auftrag. Das Unternehmen nimmt diesen Auftrag an und vergibt ihn an einen Konkurrenten. Auf diese Weise verliert das Unternehmen keinen Auftrag und gewinnt möglicher Weise sogar einen Neukunden. Das Personalwachstum bleibt aber begrenzt.

Größere Projekte übersteigen oft die Fähigkeiten eines einzelnen (jungen) Unternehmens. Durch Kooperationen mit anderen Unternehmen mit komplementären Fähigkeiten und Ressourcen wird es möglich sich für Großprojekte zu bewerben...

Diese Beziehungen (im Artikel als Reziprozitätsnetzwerke bezeichnet) funktionieren natürlich nur, wenn die anderen Partner die Gefälligkeiten erwiedern....

Quelle:
Lechner, Ch.: Unternehmensnetzwerke: Wachstumsfaktor für Gründer, in: Dowling/Drumm (2002): Gründungsmanagement

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Samstag, 1. Dezember 2007
Exkurs: Digital Divide oder Digital Opportunity
Im Kurs sind wir kurz auf die Thematik eingegangen, dass das Internet zur Verbesserung des Wissens und des Informationsstandes der Bevölkerung beiträgt, und mithilft den Wohlstand zu mehren....

Nicht Jeder ist dieser Ansicht. Im Rahmen meines Studiums wurden mir auch Inhalte vermittelt, die sich mit diesem Thema sehr kritisch auseinandersetzen. Es geht im Wesentlichen darum, dass durch das Internet, Personen ohne Internetzugang, noch stärker als jetzt benachteiligt sein werden.

Ich werden nun auf diese Thematik näher eingehen:

Im Kommunikationsbereich gibt es ein großes Gefälle zwischen Nord- zu Süd bzw. von Arm zu Reich. Die Weltbank teilte Lände nach ihren Entwicklungsstufen der digitalen Netzwerke wie folgt ein:

o E-Leaders: Länder die auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung führend sind
o E-Tigers: Länder über das nötige Humankapital und Infrastruktur verfügen um den Sprung zu den „e-Leaders“ zu schaffen
o E-Losers: Länder die weder über das nötige Humankapital noch über die infrastrukturellen Voraussetzungen verfügen.


Ursachen für die digitale Spaltung:

o Viele Menschen verfügen nicht über die technischen Voraussetzungen für Telefon- und Internetanschlüsse, flächendeckende Stromversorgung etc....
o Neben den infrastrukturellen Voraussetzungen verhindern die hohen Kosten des Internetzugangs eine rasche Verbreitung des Internets in armen Ländern. Sie liegen in Afrika bei 75 $/Monat, in den USA hingegen bei nur 10 $. Die realen Unterschiede sind noch viel größer:

Nutzungspreise für den typischen Internetnutzer (aus dem Jahre 2000):

USA: 1,2 % des durchschnittlichen Monatseinkommens
Bangladesch: 191 % -
Nepal: 278 % -
Madagaskar: 614 % -

o Eine weitere Ursache für den langsamen Aufbau des Internets ist der Mangel an IT-Fachkräften in diesen Ländern.

Digitale Spaltung gibt es auch innerhalb von Gesellschaften, Einkommensgruppen oder Gruppen mit unterschiedlichen Bildungsniveaus, wobei die digitale Spaltung innerhalb armer Gesellschaften viel stärker ist, zB

• zwischen Stadt und Land
• zwischen privilegierten Minderheiten und großen Mehrheiten der Bevölkerung
• Verschärfung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. (Grund: hohe Analphabetenquote von Frauen)
• Da zwei Drittel der Netzinhalte in Englisch sind, ist die Sprache ein weiterer Ausschließungsgrund für bestimmte Gesellschaften


Einige Fakten:
• 65% der Weltbevölkerung hatten noch nie einen Telefonhörer in der Hand
• In Manhattan gibt es mehr Internetanschlüsse als in Afrika

Digitale Spaltung innerhalb Österreichs:
• Frauen nützen das Internet deutlich seltener als Männer
• Während in Wien fast zwei Drittel der Nutzer täglich online sind, sind es in Niederösterreich nur 46 %
• 80 % der Hochschulabsolventen aber nur 28 % der Pflichtschulabsolventen haben am Arbeitsplatz Zugang zum Internet
• Unter den Internetnutzern haben 27 % eine Breitbandverbindung. Während in Wien fast die Hälfte der Internet-Haushalte über Breitband verbunden sind, sind es in Kärnten nur 6%.


Quellen:
Nuscheler F. (2004): Lern- und Arbeitsbuch der Entwicklungspolitik, S. 58 - 62
http://absent-friends.org/project/access/
http://www.oeaw.ac.at/ita/ebene5/GAdigitaldivide.pdf

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Sonntag, 25. November 2007
In der Letzten LVA Einheit wurde diskutiert, dass eine bestimmte Kundennummer in der Tabelle Kunde nur einmal vorkommt (Kunde.Nr). In der Tabelle Auftrag kommt ein und dieselbe Kundennummer jedoch (hoffentlich) oft vor (Auftrag.Kundennummer). Will man beispielsweise das eine Kundennummer in der Tabelle Auftrag nur einmal angezeigt wird sollte dies mit dem Befehlt DISTINCT zu erreichen sein....

Durch die Verwendung des Befehls DISTINCT wird jeder Datensatz nur einmal ausgegeben, auch wenn er mehrfach in einer Tabelle vorkommt. Oft wird dieser Befehl auch als Sonderfall des Befehls GROUP BY gesehen.

Folgende Abfragen führen zu dem gleichen Ergebnis

SELECT DISTINCT c1, c2, c3 From t1 Where c 1 > const
SELECT c1, c2, c3 FROM t1 WHERE c1 > const GROUP BY c1, c2, c3


Quelle:
http://mysql2.mirrors-r-us.net/doc/refman/5.1/de/distinct-optimization.html


Ein praktisches Beispiel:

Ich möchte eine Liste aller Buchtitel, aufsteigend sortiert. Beide Abfragen führen zum gleichen Ergebnis. Die Erste wird mit dem Befehl DISTINCT, die Zweite mit GROUP BY durchgeführt.

Diese Abfrage wird mit dem Befehl DISTINCT durchgeführt:

Buchtitel, aufsteigend sortiert



Diese Abfrage wird mit dem Befehl GROUP BY durchgeführt:

Buchtitel, aufsteigend sortiert

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Überarbeitung der Rechenergebnisse
Ich führe hier die gleiche Analyse durch wie unter "Ergänzung zur Kundenanalyse" mit dem Unterschied dass, die Berechnung jetzt nur mittels SQL durchgeführt wurde was rascher geht als die Excel-Berechnung.

Meine 12 umsatzstärkste Kunden gereiht nach DB


Im Beispiel gehe ich davon aus, dass die Logistikkosten 1 € pro Buch betragen, das ist relativ viel - das Beispiel soll einfach veranschaulichen, dass die umsatzstärksten Kunden nicht immer meine besten Kunden sind. Es kommt darauf an ob sie Bücher kaufen mit einem hohen oder niedrigen DB. In der Praxis wären die Logistikkosten nicht ident für jedes Produkt.


Ähnliche Abfragen haben auch KollegInnen durchgeführt:

ähnliche Abfrage 1
ähnliche Abfrage 2

Bei Viola Oberkofler ähnliche Abfrage 1 ist der DB ein bestimmer Prozentsatz des Umsatzes. Wenn sie die Kunden daher nach Höhe des Deckungsbeitrages reiht kommt sie auf das gleiche Ergebnis (gleiche Reihenfolge) wie wenn ich die Kunden nach der höhe des Umsatzes (das hab ich in einem vorigen Beitrag für die 12 umsatzstärksten gemacht) reihe. Ihr Ergebnis bestätigt daher meines, mit den 12 umsatzstärksten Kunden.

Christian Feigl ähnliche Abfrage 2 ist davon ausgegangen, dass die Fixkosten nicht pro Buch, sondern pro Auftrag anfallen und kommt daher zu einem anderen Ergebnis.





Kundenanalyse


Auswahlbutton




Der Gesamtumsatz der Buchhandlung beträgt 11669890.73 €. Aus Nachfolgender Abfrage geht hervor, dass ich 999 Kunden habe. Somit sind 1,2 % der Kunden für 21,83 % meiner Umsätze verantwortlich.


Anzahl der Kunden meiner Buchhandlung

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Im letzten Beitrag habe ich mich grob mit der künftigen...
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Ergänzung zur Kundenanalyse
Nun möchte ich meine 12 umsatzstärksten Kunden...
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