Interaktive Medien Blog - Alexander Mach
Dienstag, 5. Juli 2005
Summer School an der Freien Universität Bozen


An dieser Stelle lade ich jeden Interessierten ein meinen Summer-School Aufenthalt in Bozen via Blog zu begleiten.

Inhalt ist das Uni Leben sowie die kleinen, aber vielfach feinen Erlebnisse, die einem so passieren.

Zum Eigentlichen:

Drei Scheine VWL (7,5 ECTS) und ein Schein PPA (2,5 ECTS) werden mir auf das Schwerpunktfach "Industrieökonomie" respektive als freies Wahlfach angerechnet. Jeder Kurs dauert eine Woche a' 3 Stunden täglich. In Summe dauert der Aufenthalt zwei Wochen. Die Kosten belaufen sich auf 90€ je Kurs sowie 125€ für die Unterkunft im Studentenheim, auf welches ich noch gesondert zu sprechen komme. More or less 800€ werden die 2 Wochen kosten.


Uni Bozen


Die Uni Bozen gibt es in der Form seit 1997. Von dieser Tatsache läst man sich gerne überzeugen. Seien es die klimatisierten Vorlesungsräume oder die allzeit funtionierende multimedia Ausstattung, die ihren Höhepunkt in einem Touchscreen findet, welcher dem Vortragenden oder allen anderen, die sich zum Umgang mit dem selbigen berufen fühlen, die Möglichkeit bietet von der Raumtemperatur bis hin zur Lichtkomposition alles zentral zu steuern.

Es ist eine bösewillige Unterstellung zu behaupten, dass es ausschließlich dem italienischen Wein zuzuschreiben ist, das es einem einfachen Linzer Studenten zu einer vielzahl an Lobgesängen hinreißen läst, wenn er mit dem Antlitz einer modernen und effizienten Bildungseinrichtung konfrontiert wird.

Take this:

- Verhältnis Lehrende/ Studenten = 1/5
- 2/3 schließen in Regelstudienzeit ab
- Vorlesungen dreisprachig konzipiert

Viel Platz fuer sich  aber nicht alleine

Betrachtet ihr das Foto, bekommt ihr vielleicht jenen Eindruck, den ich versuche zu vermitteln.

"Offen, freundlich und modern"

Im Gespräch mit heimischen Studenten bekommt man
diesen Eindruck bestätigt. Natürlich ist nicht alles perfekt, doch alleine der Umstand, dass der LVA Leiter nicht nur als Anlaufstelle einer Hohlschuld fungiert, sondern allen Ernstes einen spürbaren, neben dem Vortrag, aktiven Part der Interaktion übernimmt (übernehmen kann), spricht für diese Einrichtung.

Alle noch da?!

Take this:


Studentenheim


Man nennt es auch das Ritz von Bozen. Das Studentenheim St. Benedikt.

Ein Ort der Andacht, des Gebetes und der Bequemlichkeit vieler Studenten. Ob Österreicher, Deutscher oder Italiener, alle fühlen sich hier wohl.
Kein Wunder, bedenkt man den moderaten Preis (250€ Brutto) für das Einzelzimmer, die Infrastruktur
--> Garage (25€/Monat), Hallenbad, Fitnessraum, modernste Einrichtung, etc.

Über den Oberhirten unserer "Klause", Pater Peter, berichtet man ausschließlich die unauffälligsten Taten. Alleine die Begebenheit einer nächtlichen Pool Party, die einem ahnungslosen, gutgläubigen Pater, der nach dem ersten Rosenkranz zu früher Stunde (5:00 am) seiner körperlichen Ertüchtigung nachgehen wollte, den Angstschweiß in seine Lenden trieb, ließ dem Heimleiter zur ketzerischen Überlegung kommen, dass es durchaus möglich wäre den Zutritt zum Pool zeitlich zu reglementieren (Quelle: Sekretärin d. Heimes, Studenten d Heimes).

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Die erste Woche und ich sind geschafft. Gestern wurde geprüft und danach getrunken.
Was war ansträngender? Die Antwort könnt ihr nicht in meinen Augen lesen und das ist auch gut so.
Von 09:00 bis 13:00 Uhr hatten wir Klausur, von 22:00 bis 3:00 Uhr ante meridem Spass und von 3:00 bis 4:30 begann die Odyssee des Heimweges.

Bevor ich auf die körperlichen und emotionalen Qualen des Nachhausegehens eingehe, möchte ich kurz über die LVA, deren Leiter und die Klausur sprechen. Der Kurs Equilibrium wurde von Nicolas C.Yannelis abgehalten. Ein Mann der schönen Künste, Gentleman von den genagelten Schuhen bis zum Kragen seiner Ralph Lauren Hemden. Ein Gott der Didaktik. Die drei Stunden Vorlesung Vormittags vergingen stets wie im Flug. Kein "BlaBla", anspruchsvoll und perfectly präsentiert. Wer sich am Walrasion Equilibrium, Lagrangian Multiplier oder der Edgeworth Box erfreuen möchte sollte einen Kurs in Illinois bei Nicolas C. Yannelis belgen.

Geht auf den Link zu seinem Vitae (auf Bild drücken).


Nicolas C. Yannelis



Die zweite LVA, Economics of the European Union, war ebenfalls interessant.
Giovanni Facchini, der LVA Leiter, wurde zur lebenden Legende, als er es eines Tages doch noch geschafft einen neuen Weltrekord im Schnellreden aufzustellen. Trauriger Nebeneffekt: Sein unmenschlicher Einsatz endete in einer Mischung aus epileptischen Anfall, Dehydrierung und kurzzeitigem Atemstillstand:)

Giovanni Facchini

Nun aber genung mit dem langweiligen Märchenerzählen.


Die Odyssee; schon vergessen?
Also, Bozen eine Stadt mit ca. 100.001 Einwohnern und genau einem Taxi. Was nun tun, um lebend nachhause zu kommen?
Genau! Mach doch einen Wandertag.

Was man aber zu gottloser Stunde bei einem Wandertag in Italien beachten sollte, wird zum Teil in folgendem Film illustriert.

Bruno Bozzetto (Italiener) zeigt auf beeindruckende Art und Weise, wie Italiener über Italiener denken.

Wie Italiener ?ber Italiener denken!


Nun, für all jene, die den Film nicht gesehen haben, ein kurzer Abriss darüber, was jemanden - in diesem Fall mir - passieren kann, wenn man per pedes auf italienischen Straßen den nächtlichen Heimweg antritt.

Sofern du noch nicht überfahren bist, vertrau auf keinen Fall irgendwelchen Wegweisern, denn diese Steuergeld-Verschwendungen sind tückisch und führen bestenfalls ins Nirvana. Wenn dir gesagt wird, dass ein Fussweg 15 Minuten dauert, dann sei skeptisch und multipliziere diese Auskunft mal drei.

Egal, "tranquillo" ich habe überlebt!

Cum Laude!

Die ersten beiden Klausuren haben wir erfolgreich absolviert. Damit ihr euch von unserer herrausragenden Leistungen ein Bild machen könnt, habe ich euch ein file mit dem italienischen Notensystem attached.

Vergesst die PISA Statistiken und all die Worthülsen, die an unserem (österreichischen) Bildungsniveau nichts Gutes finden wollen.

Ein Mal 30 cum Laude, zwei Mal Punkte Maximum und einmal einen Dreier. So, what? Ehrenhalber verweise ich bei den 30 Punkten cum Laude auf meinen Linzer Wegbegleiter Mike und beim "Dreier" auf mich.

new file: Notensystem Italien1 (doc, 41 KB)

conclusio

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Jede noch bessere Zeit ist mal vorbei! Das schöne Bella (Tautologie hin oder her) Austria hat uns wieder.
Hinter uns liebe Menschen - neue Erfahrungen - gute Klausuren, mit uns das gute Gefühl in Bozen gewesen zu sein und vor uns die Absicht zurückzukehren. Man sollte sich aber nicht von meinem positiv formulierten Bericht aus Bozen blenden lassen. Aus Neu wird Alt, aus großzügigem Budget wird irgendwann vielleicht Sparprogramm Nr. 3, etc.. Der Moment spricht für Bozen.


Wer zum Thema Bozen Tipps, must haves und nonos haben möchte kann sich bei mir unter:

gutundschlecht@hotmail.at

melden.
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"A man who is a mathematician and nothing but a mathematician may live a stunted life, but he does not do any harm. An economist who is nothing but an economist is a danger to his neighbors. Economics is not a thing in itself; it is a study of one aspect of the life of a man in a society... Modern economics is subject to a real danger of Machiavellism- the treatment of social problems as matters of technique, not as facets of the general search for Good Life." (Sir John Hicks, 1941)

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Mittwoch, 15. Juni 2005
DRM - Digital Rights Management
Es ist nicht unbegründet, dass DRM oftmals mit Digital Restriction Management (Digitale Einschränkungsverwaltung) übersetzt wird.

Viele von uns, die den Umgang Digitaler Medien schätzen, vertrauen auf die Vorzüge schneller Downloads im Internet. Mal ein Album von den Beatsteaks da, dort mal ein Download von der letzen Staffel von "friends". Alles natürlich ohne einen Cent für Urheber- oder Vermarktungsrechte zu zahlen.

Alles kein Problem oder vielleicht doch?
Eine übersichtliche Zusammenfassung zu den rechtlichen Grundlagen zu diesem Thema findet ihr
hier.

Schaut man sich die Verkaufszahlen der letzten Jahre an, so wundert es einen nicht, dass die Musikindustrie auf der Suche nach neuen Absatzmärkten ist und technologische Instrumente sucht, die den illegalen Download-Handel mit Tonträgern unterbindet.

Verkaufszahlen Musikindustrie

Um im wirtschaftlichen Kampf ums Überleben zu bestehen, müssen bekannte Größen dieser Branche, wie Bertelsmann oder Sony, Fusionen eingehen oder drastische Sparprogramme durchsetzen. Umso mehr wundert es mich, dass eine wirtschaftlich starke Branche, wie es die Musikindustrie zweifellos ist, es nicht geschafft hat mit altbewährtem öffentlichen Lobbying die Regierungen zu drängen elektronische Schutzmechanismen zu forcieren.

In den letzten Jahren ist sehr viel an Entwicklungsarbeit geleistet worden, um die Technologie des DRM einsatzfähig zu machen. Was zum Beispiel hinter der Windows Technologie steht hat in transparenter und gut verständlicher Form mein Kollege Christoph Albert skizziert.
Christoph Albert

Wer aber nun glaubt, dass alle mit dieser Technologie eine Freude haben werden, der irrt.
Kurz zusammengefasst ergeben sich folgende Nachteile:

- Datenschutz ist gefährdet
- Anwendungsfreundlichkeit leidet
- Unkontrollierte Implementierung von DRM – Systemen
- Wissenschaftliche Freiheit gefährdet

Die detaillierte Beschreibung der negativen Aspekte dieser Technologie entnimmt bitte
wikipedia ( Quelle).

Meine Kollegin Martina Augl hat in ihrem Beitrag zu diesem Thema festgestellt, dass neben den Pros und Cons vor allem die Akzeptanz der Kunden darüber entscheiden wird, ob diese Technologie erfolgreich sein wird oder nicht. Meiner Meinung nach sind Firmen, die diese Technologie entwickeln sowie der Gesetzgeber gefordert zum Einen den illegalen Zugang zu erschweren und zum Anderen die Anwenderfreundlichkeit elektronischer Schutzmechanismen zu steigern.

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Freitag, 6. Mai 2005
Anwendungsaspekte der Kryptographie
Ob aktuellste Forschungsergebnisse in der Pharmaindustrie oder ein Email an einen Freund. Alles kein Problem, denn mit einem Mausklick ist die Nachricht beim Empfänger. Dem Siegeszug digitaler Medien ist es zu verdanken, dass Daten in sekundenschnelle rund um den Erdball geschickt werden können.

Ist nun alles eitle Wonne oder muss man sich vor dem ungewollten Zugriff Dritter Personen schützen?

Kryptographie, die Wissenschaft von der Ver- und Entschlüsselung von Daten mit Hilfe mathematischer Verfahren soll genau dagegen Abhilfe schaffen.
Die Notwendigkeit Datenpakete zu verschlüsseln kann man differenziert betrachten.

Anwendungsmöglichkeiten im Bereich des Militärs, der Forschung oder bei Bankgeschäften erscheinen logisch und sinnvoll. Ob man als Privatperson seine „e-Korrespondenz“ schützt oder jedem, dem es interessiert, am silbernen Internettablett präsentiert, bleibt jedem selbst überlassen.
Damals, als wir alle noch Briefe schrieben, wurde unsere Privatsphäre mit Hilfe eines Couverts geschützt. Mit Hilfe von Gnupp ist es jedem von uns möglich z.B. Emails ohne großen Aufwand zu verschlüsseln.

Ein weiterer Anwendungsaspekt der Datensicherung ist im Bericht von meinem Kollegen Reinhard Pribil beschrieben.

Die Zertifizierung beziehungsweise die Signatur

Wer mag wohl hinter der Emailadresse

liesl.gehrer@gmx.at

stehen?

Angenommen ich bekomme eine verschlüsselte, sehr geheime Nachricht von der oben angeführten Email - Adresse mit dem Inhalt: "Sie werden vom BM-BWK beauftragt Ihre LVA - Leiter zu observieren!"

Mit Stolz geschwellter Brust, dass gerade ich von unserer lieben Frau Ministerin beauftragt worden bin, lege ich mich auf die Lauer und beschatte meine Professoren.

Elektronische Signaturen dienen zur Feststellung der Identität des Signators. Weiters kann mit Hilfe mathematischer Verfahren festgestellt werden, ob die Information, welche im Zusammenhang mit der Signatur eingegangen ist, ab dem Zeitpunkt des Abschickens manipuliert wurde.

Signatur

Leider ist unsere Welt nicht perfekt und so kommt es, dass etwas vermeintlich Gutes und Nützliches, wie es eben die Kryptographie ist, von kriminellen Verbindungen genützt wird, um sich über die unendlichen Weiten digitaler Medien schadlos zu organisieren. Einen Hinweis auf diese Argumentation findet man auf dem Beitrag von meinem Kollegen Wolfgang Schwarz

Von den Diskussionen eines Kryptographieverbotes im Privatbereich halte ich gar nichts, da der Schutz der Privatsphäre ein Grundrecht ist und bestehen bleiben muss. Darüber hinaus bin ich mir sicher das die "großen Ohren" der USA, wie z.B. in Groß Britannien
sehr viel von unserem Grundrecht in Anspruch nehmen.
Wer Lust und Laune hat sich über die Abhöraktivitäten unserer Freunde etwas näher zu informieren, der aktiviert den Link auf dem Bild

Echelon

Aber jetzt wieder zurück zu unserem alltäglichen Umgang mit Kryptographie.
In vielen Breichen unseres Lebens kommen wir unbemerkt in den Kontakt mit Kryptosystemen: Diverse Verifizierungen mit PIN Codes, der verschlüsselte Pay-TV-Sender oder das Elektronic Banking sind vor dem ungewollten Zugriff mittels Verschlüsselung geschützt.
All diese Vorgänge sind uns vertraut und mal abgesehen vom verschlüsselten Pay TV Sender sind wir ja auch froh, dass es so etwas gibt.

Anders, da noch nicht so verbreitet, ist das Kaufen und der damit verbundenen Bezahlung via Internet.
Da und dort kann man mit Kreditkarte bezahlen, aber so ein wirklich gutes Gefühl haben wir auch nicht dabei.

Hält man sich die Effizienz und das Potential des Online Marktes vor Augen erscheint es oftmals unverständlich, dass Verkaufszahlen und Umsätze bei den virtuellen Kaufhäusern konstant auf niedrigem Niveau bleiben. Verdeutlichen tut das der Bericht der Presse, den ich am unten angeführten Bild hinterlegt habe.

Abhilfe kann eine virtuelle Online Währung schaffen, die ebenfalls mit einem kryptographischen System hinterlegt ist.
Sofern es klugen Köpfen gelingt, den Handel in der virtuellen Welt mit Sicherheit und Seriosität zu versehen, bin ich mir sicher, dass langfristig hohe Wachstumschancen in dem von vielen bereits abgeschriebenen Medium liegen.


Internethandel in Österreich weiter schwach:

Handelsumsaetze

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