Interaktive Medien Blog - Alexander Mach |
Freitag, 6. Mai 2005
Anwendungsaspekte der Kryptographie
Alexander.Mach.uni-linz, 16:23h
Ob aktuellste Forschungsergebnisse in der Pharmaindustrie oder ein Email an einen Freund. Alles kein Problem, denn mit einem Mausklick ist die Nachricht beim Empfänger. Dem Siegeszug digitaler Medien ist es zu verdanken, dass Daten in sekundenschnelle rund um den Erdball geschickt werden können.
Ist nun alles eitle Wonne oder muss man sich vor dem ungewollten Zugriff Dritter Personen schützen? Kryptographie, die Wissenschaft von der Ver- und Entschlüsselung von Daten mit Hilfe mathematischer Verfahren soll genau dagegen Abhilfe schaffen. Die Notwendigkeit Datenpakete zu verschlüsseln kann man differenziert betrachten. Anwendungsmöglichkeiten im Bereich des Militärs, der Forschung oder bei Bankgeschäften erscheinen logisch und sinnvoll. Ob man als Privatperson seine „e-Korrespondenz“ schützt oder jedem, dem es interessiert, am silbernen Internettablett präsentiert, bleibt jedem selbst überlassen. Damals, als wir alle noch Briefe schrieben, wurde unsere Privatsphäre mit Hilfe eines Couverts geschützt. Mit Hilfe von Gnupp ist es jedem von uns möglich z.B. Emails ohne großen Aufwand zu verschlüsseln. Ein weiterer Anwendungsaspekt der Datensicherung ist im Bericht von meinem Kollegen Reinhard Pribil beschrieben. Die Zertifizierung beziehungsweise die Signatur Wer mag wohl hinter der Emailadresse liesl.gehrer@gmx.at stehen? Angenommen ich bekomme eine verschlüsselte, sehr geheime Nachricht von der oben angeführten Email - Adresse mit dem Inhalt: "Sie werden vom BM-BWK beauftragt Ihre LVA - Leiter zu observieren!" Mit Stolz geschwellter Brust, dass gerade ich von unserer lieben Frau Ministerin beauftragt worden bin, lege ich mich auf die Lauer und beschatte meine Professoren. Elektronische Signaturen dienen zur Feststellung der Identität des Signators. Weiters kann mit Hilfe mathematischer Verfahren festgestellt werden, ob die Information, welche im Zusammenhang mit der Signatur eingegangen ist, ab dem Zeitpunkt des Abschickens manipuliert wurde. Leider ist unsere Welt nicht perfekt und so kommt es, dass etwas vermeintlich Gutes und Nützliches, wie es eben die Kryptographie ist, von kriminellen Verbindungen genützt wird, um sich über die unendlichen Weiten digitaler Medien schadlos zu organisieren. Einen Hinweis auf diese Argumentation findet man auf dem Beitrag von meinem Kollegen Wolfgang Schwarz Von den Diskussionen eines Kryptographieverbotes im Privatbereich halte ich gar nichts, da der Schutz der Privatsphäre ein Grundrecht ist und bestehen bleiben muss. Darüber hinaus bin ich mir sicher das die "großen Ohren" der USA, wie z.B. in Groß Britannien sehr viel von unserem Grundrecht in Anspruch nehmen. Wer Lust und Laune hat sich über die Abhöraktivitäten unserer Freunde etwas näher zu informieren, der aktiviert den Link auf dem Bild Aber jetzt wieder zurück zu unserem alltäglichen Umgang mit Kryptographie. In vielen Breichen unseres Lebens kommen wir unbemerkt in den Kontakt mit Kryptosystemen: Diverse Verifizierungen mit PIN Codes, der verschlüsselte Pay-TV-Sender oder das Elektronic Banking sind vor dem ungewollten Zugriff mittels Verschlüsselung geschützt. All diese Vorgänge sind uns vertraut und mal abgesehen vom verschlüsselten Pay TV Sender sind wir ja auch froh, dass es so etwas gibt. Anders, da noch nicht so verbreitet, ist das Kaufen und der damit verbundenen Bezahlung via Internet. Da und dort kann man mit Kreditkarte bezahlen, aber so ein wirklich gutes Gefühl haben wir auch nicht dabei. Hält man sich die Effizienz und das Potential des Online Marktes vor Augen erscheint es oftmals unverständlich, dass Verkaufszahlen und Umsätze bei den virtuellen Kaufhäusern konstant auf niedrigem Niveau bleiben. Verdeutlichen tut das der Bericht der Presse, den ich am unten angeführten Bild hinterlegt habe. Abhilfe kann eine virtuelle Online Währung schaffen, die ebenfalls mit einem kryptographischen System hinterlegt ist. Sofern es klugen Köpfen gelingt, den Handel in der virtuellen Welt mit Sicherheit und Seriosität zu versehen, bin ich mir sicher, dass langfristig hohe Wachstumschancen in dem von vielen bereits abgeschriebenen Medium liegen. Internethandel in Österreich weiter schwach: ... comment
Wolfgang.Schwarz.uni-linz,
Montag, 9. Mai 2005, 18:50
Krypthograpie im Privaten Bereich
Bin ebenfalls deiner Meinung, das man die Verschlüsselung von privaten Daten nicht einschränken darf.
Sehr interessant fand ich deine Bermerkung zum "unbemerkten Kontakt mit Krypthographiesystemen". Wenn man von Verschlüsselung von Daten spricht, denkt man sofort an das Internet, an E-Banking und der gleichen. Das aber selbst das Fernsehen (Pay-TV) verschlüsselt ist, daran denken auf Anhieb bestimmt die Wenigsten. Interessant wäre da die Frage, wo bzw. wann wir mit solchen Krypthograpiesystemen tatsächlich in Kontakt kommen? ... link ... comment
hannes.guttmann.uni-linz,
Montag, 9. Mai 2005, 19:10
Anwendungen
Deine Aussagen über die alltäglichen Verschlüßelungen im Bereich Pay-TV habe ich auch mit Freude gelesen. Früher gabe es da mal Programme alla "MoreTV", mit denen konnte man zu TESTZWECKEN Premiere Analog entschlüßeln, war ganz lustig und jeder DAU konnte das. Ich habe mich in meinem Blog auch etwas den täglichen Verschlüßelungen gewidmet --> GSM Telefonie, WLAN usw. Wenn es jemanden interessiert hier wäre der LINK zu meinem Blog.
cu Hannes ... link ... comment
christian.kraus.uni-linz,
Mittwoch, 11. Mai 2005, 12:28
Verschlüsselung im privaten Bereich?
Ich bin zwar auch nicht begeistert von der Idee eines Verbotes der Verschlüsselung im privaten Bereich. Dennoch muss ich kritisch Hinterfragen, welchen Sinn die Verschlüsselung im privaten Bereich hat - was gibt es hier zu Verbergen?
Genaueres über meine Meinung ist auf meinem Blog (Kryptographie vs. Internetkriminalität) zu finden. Zudem bin ich der Meinung, dass ein Verbot der Kryptographie mangels Kontrollierbarkeit nicht durchsetzbar wäre. Wünschenswert wäre jedoch, wenn zuständige Behörden Fälle von Anwendung der Kryptographie stichprobenartig in ihrer Dauer bzw. Länge, Häufigkeit und welche Personen dahinter stehen, überprüfen. In einem konkreteren Verdachtsfall (z.B. Personen gehören einer rechtsradikalen Organisation an) kann die Behörde ja auch eine Stellungsnahme der Betroffenen einholen. ... link ... comment |
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