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Donnerstag, 28. Oktober 2004
Enigma

In der letzten VO haben wir uns ja mit Kryptographie beschäftigt und dabei auch die Enigma erwähnt.


Ich hoffe, ich habe jetzt nichts falsch verstanden....
Es wurde uns doch freigestellt uns mit Dingen, die uns interessieren noch einmal auseinanderzusetzen..
(unabhängig von den gestellten Pflichtaufgaben)

Jedenfalls habe ich das mit Enigma getan und noch ein paar Infos zusammengefaßt. Sollte ich doch was falsch verstanden haben, habe ich meine Zeit vergeudet }:-/ , aber wenigstens Erfahrung mit dem Weblog gesammelt :-)

Wer also mehr über Enigma wissen will, kann sich das Folgende ja mal durchlesen (und evtl. kommentieren).

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Enigma 

  1. Kurze Einführung
  2. Funktion
  3. Knackt den Code
  4. Quellen
  5. Andere Weblogs mit gleichen Themen

 

  1. Kurze Einführung:

    Die Enigma war anfangs als nicht militärische Chiffrierungsmaschine   zum Verkauf gedacht ,welche jedoch trotz Empfehlung des Instituts für Kriminologie in Wien keinen Absatz fand. Zu trauriger Berühmtheit gelangte sie schließlich durch  die deutsche Wehrmacht im 2. Weltkrieg.

    Das Arbeitsprinzip, welches von der Enigma, verwendet wurde war bereits in den Jahren des 1. Weltkrieges bekannt. Zu dieser Zeit wurde "eine rotierende Vorrichtung zur polyalphabetischen substitution mit unabhängigen Alphabeten " vom Bauunternehmer Edward Hugh Hebern erfunden.

    Die Enigma selbst wurde von Arthur Scherbius konstruiert der für die Produktion dieser Maschine die Chiffriermaschinen AG Berlin gründete. 1923 stellte er seine Erfindung in Bern sowie 1924 in Stockholm beim Weltpostkongreß der Öffentlichkeit vor. Wie bereits erwähnt war das Interesse an Enigma gering. Einen Aufschwung erlebte die Maschine erst als die deutsche Marine 1926 mehrere Enigmas kaufte. Als Hitler schließlich die massive Aufrüstung einleitete wurden die Wehrmacht sowie die Luftwaffe ebenfalls mit diesen Geräten ausgerüstet. Für die Weiterentwicklung der Maschine war nach dem Tod von Scherbius (1929)Willi Korn zuständig.  

    Die fertige Maschine sieht fast so aus wie eine gewöhnliche Schreibmaschine. Ihr Gewicht liegt bei etwa 20 - 30 Kg. Was sie jedoch von gewöhnlichen Schreibmaschinen unterscheidet ist einerseits das Steckfeld und andererseits  die eingebauten Walzen. Auf Grund der Walzen gehört die Enigma zum Typ der Rotor-chiffriermaschinen.

    Heute geht man davon aus, dass während des Krieges etwa 100 000 bis 200 000 Chiffriermaschinen gebaut wurden.  Die Enigma war zwar die am häufigsten genutzte Form der Verschlüsselung jedoch bei weitem nicht die einzigste. Für strategische Nachrichten wurden noch etwas kompliziertere Maschinen verwendet.

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  2. Funktion:

    Das Prinzip dieser Maschine beruht auf einfachen Stromkreisen. Jeder von denen verbindet eine Buchstabentaste des Tastenfeldes mit einem elektrischen Lämpchen, dass auf dem Anzeigenfeld einen Buchstaben aufleuchten lässt. Mit jedem Tastendruck leuchtet ein neuer Buchstabe auf, da kein Buchstabe durch die Drehung der Walzen gleich verschlüsselt wird. Jeder einzelne Stromweg führt durch jede der drei Walzen, über einen vorderen und einen hinteren Kontakt, bis zur sogenannten Umkehrwalze. Von dort wird der Strom wieder zurück durch sämtliche Walzen und zusätzlich durch die Stecker des Steckfeldes geleitet

    Durch das Steckfeld wurden noch einmal Buchstaben verbunden und somit vertauscht. Bei der Eingabe eines gelinkten Buchstabens wurde nicht dieser in die Rotoren eingegeben sondern der gelinkte. Bsp: A und R werden mit einem Kabel verbunden. Bei der Eingabe von A bleibt es selbst davon unberührt da R an die Rotoren geleitet wird. Der größere Sinn dahinter ist einfach die nochmalige Sicherung von Enigma. Im Falle, dass der Gegner erfährt wie Enigma funktioniert konnte so das entschlüsseln nochmals erschwert werden.

    Drei Walzen können, wenn man alle Stellungen und Vertauschungsmöglichkeiten zusammenrechnet, in 105456 Kombinationen angeordnet werden. In der Regel wurden während des Krieges die Einstellungen alle 8 Stunden geändert um eine Entschlüsselung zu verhindern. Bei Kriegsende bestand die Enigma aus 10 Walzen. (Man erinnere sich, dass mit 3 Walzen begonnen wurde und jede Walze die Komplexität der Verschlüsselung ernorm erhöhte)

    Im Normalfall kann die Nachricht nur entschlüsselt werden wenn der Empfänger alle Einstellungen, welche Reihenfolge der Walzen - welche Position, kennt. Die feindlichen Kryptoanalysten mussten den Aufbau der verwendeten Enigma kennen und jedes mal aus den Analysen der abgefangenen Funksprüche einen neuen Code erraten bzw. errechnen. 

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  3. Knackt den Code!

    Im 2. Weltkrieg arbeiteten Frankreich, England, Polen sowie die USA gemeinsam daran den deutschen Code zu knacken. Schließlich ist es ihnen gelungen. Die Vorarbeit der Polen hat damals wesentlich zum Erfolg des Unternehmens "ULTRA" beigetragen.

    1932 gelang es dem polnischem Mathematiker Marian Rejewski und seinem Team die Grundversion (3 Walzen) zu knacken. Für jede neue Nachricht hätte eigentlich eine neue Anfangsstellung der Walzen ausgesucht werden müssen. Da die Deutschen dies jedoch versäumten und eine Anfangsstelle den ganzen Tag über benutzten hatte dies zur Folge dass an einem Tag jede Nachricht mit den gleichen 6 Buchstaben begann. Da die Maschine vor Anfang des Krieges, wie oben erwähnt, frei erhältlich war und er Enigma also im Grund kannte, schloss Rejewski darauf dass diese Reihenfolge direkt mit der Anfangseinstellung der Rotoren zusammenhängen musste. Nach weiteren
    Überlegungen war der Code tatsächlich geknackt.

    Doch durch die folgende Erweiterung der Enigma (1939) auf 5 Walzen standen die Polen erneut vor dem nichts.

    Kurz vor dem Angriff auf Polen gelang es   am 16. August 1939 eine deutsche Enigma aus Warschau im Diplomatengepäck zusammen mit den bis dato bekannten Schwachstellen des deutschen Codes nach London zu schmuggeln.

    Die Hauptarbeiten zur Dechiffrierung der Enigma fanden in Bletchley Park statt. Insgesamt arbeiteten ~ 7000 Männer und Frauen an der Entschlüssung der neuen und verbesserten Enigma. Durch die Nachlässigkeit der deutschen Offiziere, den Colossus, einem aus heutiger Sicht rückständigen dechiffrier Computer, und einem Quäntchen Glück gelang es den Kryptoanalysten auch die 5 walzige Enigma zu entschlüsseln.

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  4. Quellen:

    http://www.deutsches-museum.de/ausstell/meister/enigma.htm 
    am 28.10.

    http://www.blinde-kuh.de/geheim/enigma.html
    am 28.10

    http://de.wikipedia.org/wiki/Enigma_(Maschine)
    am 28.10

    http://www.aec.at/infowar/NETSYMPOSIUM/ARCH-DT/msg00007.html
    am 28.10

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  5. Andere Weblogs mit gleichen Themen

    Sollte ich noch andere Weblogs finden, werden auch diese hier gepostet. Natürlich können auch Emails mit entsprechenden Links an mich gesendet werden

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