Hans Christian .. .anders gesehen
Mittwoch, 29. März 2006
social software.. die xte

Social Software, Weblogs, Blogs, mal sehen!

Da hör ich diese für mich so neuen Begriffe, naja so neu sind dann auch nicht mehr. Aber was er nun denn genau sein sollte dieser Weblog oder dieser Blog, ist das das Selbe oder doch nicht? Auf zur Recherche, mal sehen. Auch wenn ich jahrelang im Bereich Information- und Telekommunikationstechnologie gearbeitet habe, mit diesen Themen hatte ich noch nichts zu tun. "Du bist schon 40, da kann es sein, dass du einfach mal einen Zug abfahren lassen hast!" Hm, tut ein wenig weh, kann aber sein. Auf zu meinen eigenen Communities, respektive Studienkollegen und anfangs noch scheu gefragt, Lacher und Mitleid erwartend. Aber nein, scheues, wenngleich für mich motivierendes Kopfschütteln. Den meisten meiner Studienkollegen, geht's wie mir: Schon gehört, noch nicht gemacht! Glück gehabt, Zug noch da!

Auf zur allwissenden Müllhalde, Google weise mir den Weg! Klar, wenn dieses Thema nicht hundertfach erwähnt ist, welches dann? Wo fange ich an? In dieser Situation nimmt man(n) einfach mal Bewährtes: Wikipedia gibt mir den ersten Wink: "Als Social Software werden Systeme bezeichnet, die die menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit unterstützen. Das Schlagwort "Social Software" hat sich um 2002 in Zusammenhang mit neuen Anwendungen wie Wikis und Weblogs etabliert; der Begriff kann aber auch bereits vorher existierende Dienste umfassen. Den Systemen ist gemein, dass sie Aufbau und Pflege Sozialer Netzwerke und von Communities unterstützen und weitgehend mittels Selbstorganisation funktionieren." Wikipedia Definition "Social Software"

Ok, das klingt schon plausibel, aber das kann ja doch nicht alles sein: Ich habe schon im BTX in der ERDE (Elektronische Rede und Diskussions Ecke) diese Erfahrungen gemacht, und das ist schon beinahe 20 Jahre her und derzeit bin ich sicher 50% meiner Wachzeit, respektive 90% meiner Lernzeit online, habe verschiedenste Communities zu verschiedenesten Themen und sei es so was profanes wie das gemeinsame Meistern einer Lehrveranstaltung. Nach längerere Recherche auch in neuen Special Interests wird mir klar: Social Software nutze ich schon seit ich das erste Mal online war.

Wie siehts nun aber mit den Blogs aus? Die Idee finde ich ja fast schon revolutinonär: "Einfachstes Publizieren für Jedermann!" Weg vom Broadcast, hin zur reziproken weltumspannenden Kommunikation. Klingt gut, mal suchen und schauen. Vorerst mal ernüchternd. Was ich bis jetzt gesehen habe sind Myriaden von Selbstdarstellungen. Teils in verblüffend künstlerischer Qualitäten, teils gleichsam die Superlative der Trivialität, Kanarienvogeltagebücher und Rilkeverschnitte. Da gabs auch Informatives und Meinungen zum Tag, oder auch nur Schminktips.

Eines habe ich noch nicht erkannt, wie funktioniert dieses "neue" Kommunikation? Wie finde ein Kanarienschicksal, so sehr es mich interessiert oder die tiefschwarzen Gedanken einer 15jährigen Punklady? Und wenn ich gleich- oder andersgeartetes publiziere, wen will ich eigentlich erreichen? ...oder will ich das eigentlich gar nicht?

Fragen über Fragen. Die von mir körperlich und virtuell besuchten Lehrveranstaltung "Nutzung Interaktiver Medien" wird mir da hoffentlich ein wenig weiterhelfen, zu begeistern war und bin ich ja allemal. Morgen früh freue ich mich mal auf meine Papierzeitung - Touch and Feel - sozusagen, da ist mir dann für eine Weile das Schicksal des Kanarienvogels nicht so wichtig, wenngleich ... Ich denke ein wenig weiterverfolgen werde ich das schon.....

Mal sehen!

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Mittwoch, 29. März 2006, 21:47
ja, weitersehen..
.. ist eine gute Einstellung, denn auch die Lehrveranstaltung wird nicht all Ihre Fragen restlos klären können, oder doch? Wenn es eine Hoffnung darauf gibt, dann durch die Community.

Zahlreiche Versuche das Phänomen Social Software einzuordnen, sind in den diversen Weblolg bereits zu lesen. Interessant sich auch die ebenso zahlreichen Verweise auf Quellen aus dem Internet. Ginge man all den Fäden und den darauf folgenden Fäden usw. nach, so wäre genug Stoff für den Rest des Semesters gegeben. Das ist gelebte Social Software, sanft angestossen durch die formalen Erfordernisse der universitären Ausbildung.

Aber wer will die Berge an Information überhaupt bewältigen? Kompetenzen sind nicht nur auf der Seite der Autoren gefordert, sondern zunehmend auch bei den Rezipienten. Der Pluralismus fordert! Doch es ist ein Irrglaube, dass ein Volk, welches allein durch ein Selektiv an womöglich staatstragenden Medien, besser - in welchem Sinne immer - informiert ist. Bequemer, ja.

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