Statement zu "Richtung 2000"
teresa.vieth.uni-sbg, 18. März 2011, 20:42
Meiner Ansicht nach ist eines der zentralen Aspekte im Beitrag „Richtung 2000“ die Darstellung einer allein lebenden Person, die außer bei der Arbeit keinen Kontakt zu anderen Menschen hat. Diese Prognose empfinde ich als nicht zutreffend, da gerade die Technik und das Internet neue Formen der Kommunikation bieten und Menschen miteinander vernetzen, das heißt „in Kontakt bringen“. Global gesehen können die verschiedensten Menschen miteinander in Verbindung treten. Sodass Interaktion auf verschiedene Arten, Weisen durch unterschiedliche Funktionen stattfinden kann:
„Nach wie vor zählen die E-Mail-Funktion, das Chatten oder die Teilnahme an Foren zu den meistgenutzten Internetanwendungen. 82 Prozent der Onliner senden und empfangen wöchentlich E-Mails, 30 Prozent nutzen Instant-Messaging-Dienste wie ICQ, MSM Messenger oder AIM, und ein Viertel tauscht sich in Gesprächsforen, Newsgroups oder Chats aus.“ (Fisch/Gscheidle 2008:356)
Aber nicht nur „alt bewährte“ Formen der Internetkommunikation verbinden die Menschen, sondern auch neue Formen im Web 2.0.
„Zu den bekanntesten Mitmachangeboten gehören die Onlineenzyklopädie Wikipedia, die Communitys MySpace, StudiVZ sowie das Videoportal YouTube. Diese Web-2.0 Angebote „leben“ von der Beteiligung der Nutzer, da die dort zu findenden Inhalte von den Nutzern bereitgestellt werden. Dieser so genannte user-generated Content ist also integraler Bestandteil solcher Angebote.“ (Fisch/Gscheidle 2008:356)
Das bedeutet also auch, dass die besprochene Vorschau falsch lag, denn nicht die Vereinsamung sondern die Vernetzung und der Austausch unter den Menschen ist gewachsen und bietet mehr Raum und Möglichkeiten sich über Themen auszutauschen, sich zu organisieren und Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Das folgende Video beschreibt die Chancen, die ein soziales Netzwerk für den einzelnen Nutzer haben kann:
http://www.youtube.com/watch?v=6a_KF7TYKVc&feature=related
Ein weiterer Aspekt, der mir gefehlt hat war, dass der Mann im gezeigten Film eher lustlos und eintönig gewirkt hat. Ein Lächeln oder eine emotionale Aufregung (positiv) konnte nicht erkannt werden. Was hier also meiner Meinung nach außer Acht gelassen wurde ist der Umstand, dass man auch mit technischen Anwendungen oder der Rezeption eines Filmes den so genannten „Flow-Effekt“ erleben kann. Dieser wird vorwiegend als positiv erlebt.
„Der amerikanische Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi erforscht seit Jahrzehnten den so genannte Flow-Zustand. Der Begriff beschreibt das lustbetonte Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit, wenn die Anforderungen einer gestellten Aufgabe perfekt mit den eigenen Fähigkeiten übereinstimmen und „alles auf einmal wie von selber geht“.
Das Flow-Phänomen haben viele Menschen schon erlebt, wenn sie beim Lesen, beim Sporttreiben oder beim Musikspielen in einen emotional fliessenden Zustand versetzt werden, totale Kontrolle über die Situation verspüren und die Zeit wie aufgehoben scheint.“ (Beusch/Cassani 2007:58)
Dies kann auch bei der Benutzung von technischen Geräten und ebenso im Internet (bei Web 2.0 Angeboten) zustande kommen.
Dieses Erleben kann also auch bei Tätigkeiten passieren die im Beitrag „Richtung 2000“ erläutert/gezeigt werden. Somit kann festgehalten werden, dass die dargestellte wahrnehmbare Welt durchaus lustvoller sein kann, als sie beschrieben/vorhergesagt wurde.
Quellen:
Beusch, Bruno/Cassani, Tina (2007): Games als Lifestyle-, Marketing- und Werbemedium. In: Marketing Games, Jg. 2007, o.Hnr., S.58-61.
Fisch, Martin/Gscheidle, Christoph (2008): Mitmachnetz Web 2.0: Rege Beteiligung nur in Communitys. In: Media Perspektiven, Jg. 2008, H. 7, S.356-364.
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