Browser-Krieg Teil2

teresa.vieth.uni-sbg, 16. Mai 2011, 14:36

Der 2. Browser-Krieg

 

Der erste Browser-Krieg endete mit einem Sieg für Microsoft. Aus dieser Entwicklungsphase ging der Internet Explorer mit 90% Marktanteilen hervor. Danach entstand ein Stillstand bei Microsoft und die Entwickler brachten nach dem Internet Explorer6 keine Neuerungen auf den Markt, obwohl andere Unternehmen parellen dazu weiterarbeiteten.

Firefox gelang es dabei die Rückschläge aufzuholen und mit dem neuen Browser 2004 dem Nutzer neue Möglichkeiten zu bieten, wie zum Beispiel die FUnktion der "tabs" (= mehrere Fenster können im Browser geöffnet werden).

Im Jahr 2006 schaffte es dann Microsoft mit dem Internet Explorer7 nachzuziehen. Neuerungen und Innovationen gelangen vorerst aber noch nicht.

Umfragen zeigten, dass die Marktanteile von Microsoft erheblich geschrumpft waren und Firefox nun die Nase vorne hatte.

 

Doch statt dieser Niederlage nachzugeben schlägt Microsoft mit der 8. Version des Internet Explorers zurück, mit inhaltlichen Verbesserungen wie beispielsweise:

  • das Vorschlagen von ähnlichen Websites
  • die Optimierung der Suchfunktion durch Vorschläge etc.
  • neue "Webslices" zeigen die neuesten Themen und Angebote mit visuellen Elementen
  • Registerkartengruppen sind das Gegenstück zu den "tabs" beim Firefox
  • die Suchfunktion durch Strg+F (durchsucht die komplette Seite nach Schlagwörtern) ist möglich
  • die Privatsphäre wird gesichert durch den neuen "inPrivate"-Modus
  • ist an die Webstandards angepasst (vgl. Burchard 2009:2)

 

 Daraus resultiert zwar ein wesentlich besserer Internet Explorer als sein Vorgänger, doch kann dieser gerade erst mit der Konkurrenz mithalten.

"Während der IE7 nur ein notdürftig aufpolierter, aber innerlich veralteter Browser war, ist der Nachfolger ähnlich schnell wie die Konkurrenz und bringt frische Innovationen mit, die er anderen voraus hat. Firefox hat zwar mehr Sexappeal, auch dank seinen vielen Erweiterungen. Aber mit dem IE8 steigen im neuen Browserkrieg die Chancen für Microsoft. Wer gerne mit dem IE8 surft, sollte auf jeden Fall das Update machen." (Burchard 2006:3)

Als größter Konkurrent kann hier Firefox betitelt werden, wie auch die folgende Graphik der alternativen Browser zeigt:

 

 

Doch obwohl der Internet Explorer nun erheblich aufholen konnte, gelang es ihm immer noch nicht die Produkte anderer Firmen wie: Firefox, Opera und Chrome zu überholen, da diese bereits ausgereifter/schneller waren und viele Funktionen dem Nutzer bereits bieten konnten, die der Internet Explorer noch nicht hatte. Mit dem Internet Explorer9 wollte Microsoft diese Diskrepanz nun überwinden und erneut eine Vorreiterrolle einnehmen.

Laut DiePresse.com berichten "Cnet" und "Computerworld", dass vor allem die Geschwindigkeit beim Verarbeiten von JavaScript verbessert werden soll. Zudem will Microsoft in Zukunft größeren Wert auf Standards setzen (vgl. Breuss 2009:o.S.).

 

Dabei sollte folgende Vorgehensweise umgesetzt werden:

"Eine weitere Möglichkeit, um die Geschwindigkeit zu erhöhen ist die Einbindung der Grafikkarte. Diese soll bei der Berechnung des Seitenaufbaus helfen und damit Ladezeiten erheblich reduzieren. Die Energie, die Microsoft in den neuen Browser investiert, zeigt, dass der Hersteller den neu entflammten Browser-Krieg ernst nimmt. Firefox etwa kann dem IE [Internet Explorer] immer mehr Marktanteile abnehmen, in Österreich hat der Mozilla-Browser diesen sogar schon überholt." (Breuss 2009:o.S.)

 

Weitere Informationen über die Rückkehr vom Internet Explorer und welche Anwendungen verbessert wurden kann im Welt Online Artikel: "Microsoft heizt den Browser-Krieg an" nachgelesen werden.

 

Im Kampf um den besten Browser rücken nun neue Aspekte in den Mittelpunkt:

"Bei dem heutigen Browser-Wettstreit geht es darum, wer Inhalte aus dem Netz - auch Videos, Bilder, Karten - fließender und stabiler darstellt. Das ist nicht so einfach. Zum Beispiel kann die Mischung aus verschiedenen Formaten und Programmiersprachen zu Abstürzen führen oder Einfalltore für Schadsoftware öffnen. Aktuell geht der Trend dazu, nach Möglichkeit auf Zusatzsoftware (Plug-Ins) wie etwas Adobe Flash zu verzichten und zum Beispiel Online-Videos direkt im Browser abzuspielen. Das soll der neue Web-Standard HTML5 ermöglichen, auf den auch der IE9 ausgerichtet ist." (Online unter www.welt.de )

Aber nicht nur der Firefox und der Internet Explorer von Microsoft stehen in einem andauernden Konkurrenzkampf, sondern auch Google-Chrome und Apple's Safari. In den USA konnte im Jahr 2010 der Safari Browser den Google-Chrome überholen.

Doch nicht nur auf dem Computermarkt ist ein Kampf entstanden, sondern auch hinsichtlich der Internetnutzung von einem mobilen Endgerät (z.B. Mobiltelefon). Bislang hatte Apple hier die Nase vorn. Die Daten in Bezug auf die Internetnutzung der Browser ist im Folgenden beschrieben:

"In der untersuchten Woche kam Google's Chrome mit 8,97 Prozent Nutzeranteil den Marktforschern zufolge auf den dritten Platz, hinter Firefox (28,5 Prozent) und dem weiterhin noch unangefochtenen Marktführer Internet Explorer von Microsoft mit 52 Prozent. Weltweit führt der Internet Explorer den Zahlen zufolge sogar mit 53 Prozent. Global hängt Google's Chrome Safari zum Teil mit bis zu 9,4 Prozent gegenüber vier Prozent für Apple's Browser ab. Für die Auswertung hat StatCounter den Besucher-Verkehr von über drei Millionen Websites ausgewertet." (Online unter: http://diepresse.com )

 

Aktuelle Situation

Zur Zeit kann von keinem "Sieger" oder "Verlierer" berichtet werden. Dennoch hat es Microsoft nicht geschafft die Vorreiterrolle erneut zu halten. In Europa verlieren sie sogar die Marktherrschaft. In einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nutzungshäufigkeiten konnte Firefox den Internet Explorer erneut überholen. "Nach den Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Statcounter wurde der Open-Source-Browser in Europa im Dezember von 38,1 Prozent der Surfer genutzt. Microsofts Internet Explorer rutscht auf 37,5 Prozent ab." (Saal 2011:o.S.)

Diesen Positivtrend konnte der Firefox allerdings nicht nur aus eigenem Antrieb schaffen. Vielmehr verhalfihm Google's Chrome zu dieser Entwicklung wie Marco Saal in seinem Artiekl festhält:

"Erwähnenswert ist, dass der Firefox am Microsoft-Browser vorbeiziehen konnte, ohne selbst relevante Zuwächse zu erzielen. Seine Marktführerschaft hat der Mozialla-Browser vielmehr dem Wettbewerber Google zu verdanken. Dessen im Herbst 2008 gelaunchter Browser Chrome hat seinen Marktanteil im Dezember 2010 im Vergleich zum Vorjahr von 5 Prozent auf knapp 15, Prozent gesteigert - vor allem zulasten des Internet Explorers. Der Firefox konnte seinen Marktanteil laut Statcounter-Boss Cullen dagegen stabil halten." (Saal 2011:o.S.)

Ebenso sieht Saal einen Grund im Negativtrend von Microsoft in der Intervention der Europäischen Kommission:

"Die Behörde hatte den Softwareriesen im März 2010 dazu verdonnert, Nutzern seines Windows-Betriebssystems mehr Freiheiten bei der Auswahl ihres Internet-Browsers zu bieten. Seitdem können Nutzer aus verschiedenen Browsern auswählen." (Saal 2011:o.S.)

 

Ausblick

 

Der Browser-Krieg konnte bereits in zwei Perioden unterteilt werden (den 1. und den 2. Browser-Krieg). Unser Referat zeigt die Entwicklung der Browser und die daraus entstandene Rivalität im Zeitverlauf auf. Dabei ist zu erkennen, dass mit diesen "Kriegen" auch gewisse Entwicklungsschritte im Userinterface Design vollzogen wurden. Der eigentliche "Krieg" besteht also darin, die Browser im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit zu steigern/verbessern und so den Konkurrenten zu übertreffen.

 

Nüchtern betrachtet kann demnach von einer einfachen Konkurrenzsituation gesprochen werden, die solange bestehen bleibt bis ein Monopol entsteht. Daher kann davon ausgegangen werden, dass auch noch weitere "Kriege" folgen werden.

Einige Anbieter, wie beispielsweise Apple, haben bereits im Bereich des Mobilfunks einige Fortschritte erzielt (iPhone) und nehmen eine Vorreiterrolle im HInblick auf das Surfen im Internet ein. Im Gegensatz zum Einstieg in das Internet über den COmputer werden hier vorzugsweise so genannte Applikationen eingesetzt. Ob sich diese allerdings für den Computergebrauch durchsetzen halten wir, vom derzeitigen Stand der Dinge aus, als unrealistisch.

Wir dürfen also gespannt sein welche praktischen Neuerungen, beim Kampf um die Nutzer, unser Internetleben versüßen werden.

 

Quellen

Burchard, Hans von d. (2009): Der Internet Explorer ist nun so gut wie Firefox. Im Internet online unter: http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article3117718/Der-Internet-Explorer-ist-nun-so-gut-wie-Firefox.html (Stand: 1.4.2011).

Breuss, Daniel (2009): Internet Explorer9: Neue Munition für den Browser-Krieg. Im Internet online unter: http://diepresse.com/home/techscience/hightech/microsoft/522665/Internet-Explorer-9_Neue-Munition-fuer-BrowserKrieg (Stand: 10.4.2011).

o.A. (2010): Browser-Krieg: Google Chrome in USA vor Apple. Im Internet online unter: http://diepresse.com/home/techscience/internet/577494/BrowserKrieg_Google-Chrome-in-USA-vor-Apple-Safari (Stand: 15.4.2011).

Saal, Marco (2011): Browserkrieg: Firefox stößt Microsofts Internet Explorer von Thron. Im Internet unter: http://www.horizont.net/aktuell/digital/pages/protected/showRSS.php?id=97198&utm_source=RSS&utm_medium=RSS-Feed (Stand: 3.4.2011).

5 comments :: Kommentieren

Browser-Krieg1

teresa.vieth.uni-sbg, 16. Mai 2011, 14:38

Mehr zur Entstehungsgeschichte und dem 1. Teil des Browser-Kriegs ist auf dem Blog von Tobias Fruehauf zu finden.

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Browserkrieg und HTML 5

robert.markus.uni-sbg, 18. Mai 2011, 14:54

Ich finde eure Blogbeiträge sehr interessant, besonders den Ausblick auf die aktuelle Situation. Die Entwicklung des neuen HTML 5-Standards heizt den Konkurrenzkampf auf dem Browsermarkt sicher noch an, wenn man sich allein schon betrachtet, welche unterschiedlichen Wege die Hersteller bei einzelnen Features einschlagen. Außerdem mischen auch andere Unternehmen mit, wie Adobe (Flashplayer). Ich habe mich in einem Statement mal speziell damit auseinandergesetzt, vor welchen Problemen die in HTML 5 angedachten Verbesserungen deshalb stehen könnten. Vielleicht gibt euch das noch neue Impulse, falls ihr an diesem Thema weiterarbeiten wollt.

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Browser-Kriege und Web-Technologien

Janina.Skibba.Uni-Sbg, 24. Mai 2011, 16:17

Basierend auf eurer interessanten Präsentation habe ich mich mit Browser-Kriegen und der Entwicklung neuer Web-Technologien auseinandergesetzt. Den Beitrag dazu findet ihr hier.

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Statement zu "Browserkrieg"

Sigrid.Angerer.Uni-Sbg, 29. Mai 2011, 00:17

In meinem Statement beschäftige ich mich mit dem Browserkrieg bzw. mit Google Chrome und dem Betriebssystem Chrome OS, ausgehend von der Präsentation vonTeresa Vieth und Tobias Frühauf.

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Statement 4

Katharina.Achleitner.Uni-Sbg, 29. Mai 2011, 15:15

Anknüpfend an Theresa Vieth's und Tobias Fruehauf's Präsentation in der vergangenen Lehrveranstaltung beschäftige ich mich im Rahmen meines 4. Statements mit dem "Kampf um die Mobile-Browserkrone".

 

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