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Bezugnehmend auf das Statement, mit dem Thema "The Long Tail" möchte ich in meinem Kommentar nochmals eingehen.

Das zentrale Buch zum Thema wurde von Chris Anderson verfasst (mit dem Titel: The Long Tail - Why the future of business is selling les of more):

Quelle: http://www.spiegel.de/img/0,1020,735489,00.jpg)

Wie bereits imStatement von Herrn Mittendorfer beschrieben, sieht die zentrale Graphik dieser Thematik wie folgt aus:

Quelle: http://blogs.idc.com/ie/wp-content/LongTail_01.jpg

Als zentrales Element sieht Anderson in seinen Ausführungen die Verbreitung von Nischenprodukten, besonders im Medien- und Kommunikationssektor.

"Seine These: Die Zukunft insbesondere der Medien- und Unterhaltungsindustrie liege in der breiten Befeuerung von Nischenmärkten, während die Konzentration auf Mainstream und Megaseller eine Strategie von gestern sei. Möglich und profitabel, so Anderson, wird diese Entwicklung durch das Internet und die damit verbundenen Technologien." (Pohl 2006:o.S.)

Das 'Mainstream' Publikum bietet zwar einen großen Markt an Vertriebsmöglichkeiten, doch bleiben eben jene Menschen unberührt, die sich für alternative Inhalte und Themen interessieren. Ein großer Vorteil dieser Theorie ist es meiner Meinung nach, das Vertriebsspektrum zu erweitern und durch ein differzierteres Angebot einen höheren Absatz zu erzielen auf kostengünstigen Vertriebswegen:

"Das Netz bringt erhebliche Kostenvorteile mit sich. Das digitale Warenhaus besteht aus Festplatten, die jederzeit problemlos erweiterbar sind. Die Aufnahme eines neuen Produkts benötigt kaum mehr als ein paar zusätzliche Einträge in der Datenbank. Und gegebenenfalls etwas Platz in einem der kostengünstig zu betreibenden Warenlager, im Falle rein digitaler Produkte jedoch nicht einmal mehr das: Einen digitalen Song durchs Netz zu schicken kostet den Verkäufer so gut wie nichts." (Pohl 2006:o.S.)

Diese Art der Vermarktung zieht 3 Wirkmechanismen mit sich, wobei ich auf eine hier näher eingehen möchte:

Die Demokratisierung der Produktion

Als zentrales Element kann das sogenannte 'Pareto Prinzip' genannt werden (80-20-Regel). Diese besagt:

"Oft verwendet man [...] die Pareto Verteilung als Erklärung, warum man mit 20% der Produkte 80% des Umsatzes macht, oder das man mit einem Aufwand von 20% 80% unserer Produktivität ausmacht." (Meisel 2009:28)

Dies ist ebenso eine zentrale Erkenntnis in Bezug auf die Vermarktung von Nischenprodukten. Ob die Regel demnach bei eben diesen Produkten über das Internet noch zutrifft ist fraglich.

Doch "laut Anderson entstehen Paretoverteilungen unter den folgenden 3 Bedingungen:

1) Vielfalt (es gibt eine breite Auswahl an Artikeln)

2) Ungleichheit (einige Artikel sind qualitativ hochwertiger als andere)

3) Netzwerkeffekte wie etwa Mundpropaganda und ein bestimmter Ruf, wodurch die Qualitätsunterschiede deutlich zutage treten"

(Anderson 2006:48; zit.n. Meisel 2009:29)

Diese drei Bedingungen lassen sich nun in Beziehung setzen zur Theorie des Long Tail:

"Laut Anderson verändert der Long Tail daher die 80% zu 20% folgendermaßen:

1) Das Angebot wird größer

2) Weil die Produkte (dank den Empfehlungen) so leicht zu finden sind, verteilt sich der Umsatz gleichmäßiger auf Hits und Nischenprodukte

3) Weil für Nischenprodukte im Großen und Ganzen die gleichen wirtschaftlichen Gesetze gelten, kann man auf allen Ebenen der Popularität Gewinn erzielen."

(Anderson 2006:157; zit.n. Meisel 2009:30)

Quellen:

Anderson, Chris (2008): Long Tail. Why the Future of Business is Selling Less of More. New York: Hyperion.

Meisel, Florian (2009): Nischenmarketing als Strategie im Electronic Commerce. Norderstedt: Grin Verlag.

Pohl, Gerrit (2006): Der Long Tail. Das dünne Ende der Ladenhüter. Online im Internet unter: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,447490,00.html. Stand: 09.06.2011.

Da sich dein Beitrag mit dem Thema der Nischenproduktion beschäftigt, habe ich ihn mit dem passenden Connector verlinkt. Dort kannst du auch andere Statements finden, die sich mit demselben Thema auseinander setzen.