Propaedeutikum Shareconomy ? Wissen ist nicht das einzige, das mehr wird, wenn man es teilt.

susanne.aichinger.uni-linz, 29. April 2013, 22:21

Lange war Wissen wohl das einzige, das mehr wird, wenn man es teilt. Mittlerweile gibt es viele Plattformen im Internet, die zeigen, wie man durch Teilen Geld verdient. Zu Beginn möchte ich allerdings zuerst Businessmodelle im Web beschreiben um dann ein Beispiel , die Plattform AirbnB, die dem Sharing Trend entspricht, detailliert zu beschreiben.

Systematisierung von Businessmodellen im Web

Erik Schlie, Jörg Rheinboldt und Niko Waesche beschreiben in ihrem Buch “Simply Seven - Seven Ways to Create a Sustainable Internet Business” eine Möglichkeit Businessmodell im Internet zu systematisieren.

Die erste Form ist Online-Handel (retail). Damit sind Plattformen wie Amazon, Zalando & Co gemeint. Sie nutzen den „Long-Tail“ um mit Nischenprodukten, die im analogen Markt nur schwer zu bekommen sind, viel Geld zu verdienen. Probleme dabei sind vor allem hohe Versand- und Retourenkosten für die BetreiberInnen der Plattformen (Q1; Q3). Zudem geraten große Unternehmen, die Amazon, immer wieder in die Schlagzeilen aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen (Q2). 

Ein weiteres Businessmodell im Web sind Provisionen (commissions). Das bekannteste Unternehmen in diesem Bereich ist Ebay. Über Plattformen im Web werden AnbieterIn und NachfragerIn miteinander vernetzt, es wird etwas verkauft und das Unternehmen bekommt dafür eine Provision. Logistik, Produkthaftung und ähnliche Probleme sind bei dieser Form nicht relevant – das übernehmen die NutzerInnen selbst. In diesem Bereich können Renditen von bis zu 30 % erwirtschaftet werden (Q1; Q3).

Werbung (advertising) ist das dritte Geschäftsmodell – hier gibt es nicht viel zu sagen – Facebook und Google beweisen, wie erfolgreich man mit Werbung sein kann (Q1; Q3) . Die Werbung funktioniert umso besser, je ausgeklügelter die dahinterliegenden Datenbanken sind mit denen die Zielgruppe treffsicher gestaltet werden kann.

Auch Abonnements (subscriptions) sind eine Form von Geschäftsmodell im Internet. Second-Life, als eine der ersten Plattformen die auf diesem Modell basierte, ist mittlerweile zwar nicht mehr erfolgreich, Unternehmen wie Spotify und verschiedene Dating-Plattformen zeigen aber, wie man mit Abos Geld verdienen kann (Q1; Q3).

Durch den Vertrieb von Lizenzen (licence sales) verdient vor allem Apple im Internet Geld. Mit der Verbreitung von iTunes und dem AppStore können Programme bzw. Lizenzen weltweit verkauft werden. Auch Amazon mit dem Kindle-Store wird lt. Den Autoren zu diesem Bereich gezählt (Q1; Q3).

Als letzte Form, die bereits entwickelt ist, kann „Freemium“ oder „service sales“ bezeichnet werden. Dazu zählen Plattformen wie XING oder Skype, ein Teil der UserInnen bezahlt und nutzt besondere Features und die anderen können es gratis nutzen (Q1, Q3). Wie hier allerdings die Abgrenzung zu Spotify basiert ist mir nicht ganz klar.

Die Autoren erwähnen auf Ihrer Website auch eine siebte Form von Geschäftsfmodell – „financial risk“. Dabei werden von Anbietern Finanzprodukte gekauft und an KundInnen weiterverkauft. Dieses Modell wurde identifiziert, bislang gibt es aber noch keine „Erfolgsgeschichte“ (Q3).

 Airbnb - Teile deinen Lebensraum

Die Plattform Airbnb fällt, nach der vorigen Definition unter das Geschäftsmodell Provisionen und auch unter den neuesten Trend des Sharings. UserInnen aus der ganzen Welt haben die Möglichkeit ihre Wohnung, oder Teile ihrer Wohnung über diese Plattform Fremden anzubieten. Die Art und Weise kann sehr flexibel erfolgen, beispielsweise können nur bestimmte Tage buchbar sein, wenn man selbst auf Urlaub ist. Die Plattform verspricht ganze Urlaube zu finanzieren, in dem man das eigene Heim vermietet, wenn man nicht da ist. Preise legen die VermieterInnen selbst fest. Airbnb bekommt pro Buchung eine Provision  der VermieterInnen von 3 % - die MieterInnen zahlen 6-12 %. Die Website verdient also an beiden Seiten und ist sehr erfolgreich.

Hier eine Werbevideo dieser Plattform:

 

Airbnb wurde 2008 gegründet, im Jahr 2009 wurden rund 100.000 Nächtigungen über die Plattform gebucht. 2013 könnten bereits 100 Millionen Übernachtungen über Airbnb gebucht werden – das würde einem Umsatz von etwa einer Milliarde Dollar entsprechen (Q4). 

Q1: http://www.brandeins.de/magazin/digitale-wirtschaft/von-perlen-und-luftblasen.html

Q2: http://www.taz.de/!114252/

Q3: http://www.simplyseven.net

Q4: http://orf.at/stories/2175844/2165666/

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