Webkommunikation Logodesign durch Crowdsourcing - Theorie
susanne.aichinger.uni-linz, 19. Juni 2013, 15:26
Sich über eine Plattform im Web ein Logo (oder auch anderes) grafisch gestalten zu lassen, fällt im weitesten Sinne unter Crowdsourcing. Im Raster von Malone (What, Who, Why, How) lassen sich Designwettbewerbe wie folgt definieren und beschreiben:
What | Who | Why | How | |
Create | Design | Crowd | Money, Glory | Contest |
Decide | Winner | Management | Money | Individual Decision |
(Q1)
Wie funktionierts?
Man kann sich Logos, Websites, Drucksorten etc. designen lassen. Die Plattformen verdienen meist mittels einer Fee. Kreative können sich teilweise mittels kleiner Prüfung (zB Design eines Logos für die Plattform) anmelden. Es gibt unterschiedliche Plattformen, wobei diese Plattformen sehr populär sind:
Die Plattform http://www.jovoto.com/ fällt hier deutlich heraus. Erstens kann nicht jedeR einen Auftrag einstellen – nur nach Rücksprache mit jovoto.com. Die Projekte sind zudem meist weitreichender (ganze Kampagnen), die Community kann mitbestimmen und die Kosten sind zudem höher (Q2).
Qualitätskriterien
Auf den meisten dieser Plattformen werden kreative Dienstleistungen zu Dumpingpreisen angeboten und stehen daher unter großer Kritik. Der Berufsverband der Kommunikationsdesigner hat hier Qualitätskriterien erarbeitet, die von Designplattformen erfüllt werden sollten:
- Keine Übernahme von Haftungsrisiken
- Keine Abtretung von Rechten allein schon durch die Teilnahme
- Respektvoller und fairer Umgang mit den Teilnehmern und deren Leistungen (Preisgeld für mind. Drei TeilnehmerInnen, Honorierung für Nutzung, Namensnennung)
- Die Jury ist bekannt und mindestens zur Hälfte mit Designern besetzt (Q3)
Diese Qualitätskriterien zeigen die drei Kernproblembereiche bei diesen Wettbewerben auf: Rechte, Honorar & Entscheidung. Von den oben genannten Plattformen (nicht einmal jovoto) werden alle diese Kriterien erfüllt.
Folgende zwei Logos habe ich in den letzten drei Monaten in unterschiedlichen Kontexten benötigt:
Aufgabe 1: Welches Logo wurde von über Designplattform, welche durch „analogen“ Prozess designt?
Wie funktioniert das ganze jetzt in der Praxis? – Hier geht’s weiter!
Quellen:
Q1: Malone, T., Laubacher, R., Dellarocas, Chrysanthos; The Collective Intelligence Genome, MITSloan Management Review, Spring 2010, Vol. 51 (3)
Q3: http://www.bdg-designer.de/design-wettbewerb-das-geht-auch-fair
philipp.allerstorfer.uni-linz, 19. Juni 2013, 20:15
Würde beides nicht ausschließen. Nike zeigt dass man mit Crowdsourcing ein tolles Logo bekommen kann; die gezeigten Beispiele sprechen eher für den Profi. Eines ist klar: wer 29,99 für ein Logo bietet, der bekommt ein Logo das sehr wahrscheinlich nicht recht viel mehr wert ist.
philipp.allerstorfer.uni-linz, 19. Juni 2013, 20:16
...und die damit verbundene rechtliche Unsicherheit gibts dazu - sogar gratis.