Webkommunikation Aufgabe 4: Eco's Aussagen aus dem Interview
Thomas.Hahn.Uni-Linz, 6. Juli 2014, 14:01
In Aufgabe 4 dürfen wir uns mit Umberto Eco's Aussagen beschäftigten.
Umberto Eco ist ein berühmter Kritiker, Essayist und Semiologe. Neben diversen Auszeichnungen, zahlreichen Beiträgen zur Kultur- und Literaturwissenschaft ist er für seine Romane bekannt. Das Werk, mit dem ich Robert Eco dientifizere, ist Name der Rose, wobei ich hier gestehen muss, dass lediglich die Verfilmung gesehen habe. (Q1)
Hier dazu das Video (Dauer ca. 1h):
Untenstehend finden sich ingesamt drei Aussagen Umberto Eco's, die dem Video entnommen wurden und transkribiert wurden.
Erste Aussage Umberto Eco's zum Thema Regeln in der Gesellschaft aus der Stelle 03:09-03:48
„Gewisse Regeln sind nicht absolut, gewisse Frauen tragen Schleier, die Japaner machen beim Essen Geräusche die bei uns als ungezogen gelten. Regeln sind also nicht absolut.“...
„Es gibt Regeln die verhindern dass man betrügt, oder die Pistole zieht und auf ihn schießt, das ist sehr wichtig.“
Mit diesen beiden Aussagen erwähnt Herr Eco zwei wichtige Punkte. Regeln ermöglichen einerseits ein soziales und friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft. Andererseits gibt es kulturelle Unterschiede, so dass eine Regel in einer Region sinnvoll sein kann, wogegen diese Regel in einer anderen Region verpönnt sein könnte. Als Beispiel wird hier das Land Japan gebracht, wo Geräusche gemacht werden, die bei uns als ungezogen gelten. Von klein auf lernen wir durch Erfahrung und Nachahmung, was in der Gesellschaft erlaubt ist bzw. toleriert wird. In dem jungen Alter, wo wir den Umgang mit anderen Menschen im sozialen Kontext lernen, machen wir uns aber verständlicherweise die wenigsten Gedanken darüber, dass es hier kulturelle Unterschiede gibt.
Bezieht man diese Aussage auf das Internet, so steht Gestalter internationaler Homepage vor der Herausforderung, genau auf diese Aspekte zu achten.
Zweite Aussage Umberto Eco's zum Thema Internet aus der Stelle 14:40-15:07
"Was nun ist das Internet? Man könnte meinen, es sei eine praktische Liste, denn es enthält alle Webseiten zu einem gewissen Thema. Aber es ist auch potentiell unendlich, das heißt, wenn jemand jede der Millionen Seiten anklickte, wären die ersten bereits wieder verschwunden und durch andere ersetzt, wenn er am Ende angelangt wäre. Theoretisch kann man also bis in alle Unendlichkeit im Internet surfen."
Herr Eco spricht hier von einer Liste des Internets. Er argumentiert, dass man nie die Möglichkeit hat, den kompletten Inhalt des Internets zu durchforsten, da es während dem Surfen seiten verschwinden und neue Seiten hinzukommen. Dieser Aussage kann ich nur bedingt zustimmen. Es ist korret, dass sehr viele Websites entstehen und auch wieder verschwinden. Dies belegt beispielsweise eine im Web öffentlich zugängige Statistik. Im Jahr 2011 waren es ca. 300 Millionen Webseiten (Q2), im Jahr 2012 bereits 634 Millionen Webseiten (Q3). Womit ich mich nicht ganz einverstanden erklären, ist, dass es unmöglich wäre, alle Seiten durchzusehen. Mal abgesehen davon, dass dies eventuell aufgrund des Zeitfaktores in einem Menschenleben nicht zu schaffen wäre, kann man sehr wohl tote Webseiten auffinden. Es gibt dafür die sogenannte Web Back Maschine. Hierbi handelt es sich um ein Archiv, dass sämtliche Webseiten bis in Jahr 1999 zurück archiviert. Dies funktioniert auf Basis eines Crawlers, der alle öffentlich zugänglichen Webseiten herunterlädt und archiviert.
Dritte Aussage zum Thema Kommunikation aus der Stelle 52:32-52:55
"Wir definieren uns über das Ausmaß an Kontakt den wir mit anderen haben. [...] Wenn uns auf der Straße niemand anschauen oder ansprechen würde, wenn man uns isolierte, [...] stürben wir womöglich. Das Gegenüber ist also sehr wichtig für uns."
Diese Aussage ist bezogen auf das physische Gegenübertreten mehrere Menschen und die soziale Beziehung untereinander. Bezieht man diese Aussage auf die Kommunikation im Web, so ist diese nicht mehr korrekt. Die Wichtigkeit des physischen Gegenübers von der Eco spricht, verliert aus verschiedenen Gründen im Web einen großen Teil. Warum? Bei der Kommunikation im Web kann man inform eines Chats beispielsweise auf Gestik, Mimik, Emotionen und Tonintonationen verzichten, da der Inhalt im Vordergrund steht. Auch bei E-Mails kann man Informationen inform eines geschriebenen Textes weitergeben. Um beim Beispiel Chat zu bleiben, kann man hier davon sprechen, dass es zumindest teilweise Emotionen über die sogenannten Emoticons übertragen werden können.
Quellen
bereits verlinkte Quellen
Q1: Biografie von Umberto Eco, http://www.umberto-eco.de/umberto-eco/umberto-eco.html, abgerufen am 29.6.2014
Q2: Internet 2011 in numbers, http://royal.pingdom.com/2012/01/17/internet-2011-in-numbers, abgerufen am 29.6.2014
Q3: Internet 2012 in numbers, http://royal.pingdom.com/2013/01/16/internet-2012-in-numbers, abgerufen am 29.06.2014
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