Webkommunikation Aufgabe 5: Argumente einer Debatte um die Krise der Tageszeitungen
Thomas.Hahn.Uni-Linz, 6. Juli 2014, 17:24
In Aufgabe 5 dürfen wir uns mit dem Thema Argumente einer Debatte um die Kriese der Tageszeitungen beschäftigen.
Auf dieser Seite werden die Aussagen von Jeff Jarvis und Mario Sixtus analysiert, wobei ich zugeben muss, dass mir beide Autoren bis heute unbekannt waren. Diese beiden Autoren wurden ausgewählt ,da sie sich in ihrer Kernaussagen, nämlich, dass es die Zeitungen als Printmedium nicht mehr lange geben wird, sehr ähnlich. Somit eigenen sie sich ideal für eine Gegenüberstellung.
Jeff Jarvis - Journalisiten sind Dienstleister, keine Monopolisten
Zum Author (Q1)
Jeff Jarvis ist ein amerikanischer Journalist, schreibt für diverse Zeitungen und ist Lehrer für Journalismus an der City University of New York und führt einen eigenen sozialkrischen Blog. Bekannt wurde er durch das Buch What would Google do? im Jahr 2009.
Zur Aussage (Q2)
Jeff Jarvi schreibt davon, dass die Journalisten früher ein Monopol in Bezug auf die Veröffentlichung von Nachrichten hatten. Seit dem Zeitalter des Internets sei das nicht mehr der Fall, da jetzt jedes Individuum selbst entscheiden kann, was, wann und wo es etwas postet. Aber das Internet biete den Journalisten auch eine Chance, die Beziehung zur Öffenltichkeit zu ändern.
Da heute von jedem User Content produziert werden kann, so sei es die Aufgabe der Journalisten, den Content und dessen Authentizität zu überprüfen.
Was die heutigen Geschäftsmodelle in Bezug auf Journalis muss betrifft, so ist er der Meinung, dass eine Beziehung nicht mehr zur Masse aufgebaut werden sollte sondern zum Individuum. Die Aufgabe für die Journalisten soll sein, die verfügbaren neuen Quellen zu nutzen und entsprechend zu verarbeiten.
Er ist der Meinung, dass Printmedien untergehen werden und vergleicht dies mit Pferden. Früher haben die Menschen Pferden geliebt, jedoch waren sie im Vergleich zu Autos ökonomisch und ökologisch nicht für die Dauer bestimmt. In Bezug auf die Printmedien bedeutet das wohl, dass es heute zwar noch eine Menge an Menschen gibt, die Zeitungen lieben, jedoch wird dies nicht von Dauer sein, da beispielsweise eBooks viel kostengünstiger zu produzieren und zu vertreiben sind.
Mario Sixtus - Revolutionen sind unangenehm
Zur Autor (Q3)
Mario Sixtus ist dein deutscher Journalist und arbeitet in Berlin als freier Autor. Er beschäftigt sich mit Themen wie Internet, Netzkultur und Netzpolitik und hat diverse Auszeichnungen für seine Werke erhalten.
Zur Aussage (Q4)
Mario Sixtus schreibt in seinem Text darüber, dass aktuell ein interessantes Phänomen zu begutachten gibt. Die Anzahl derer, die eine Zeitung als Printemedium kaufen bzw. konsumieren, sinkt während die Anzahl journalistischen Text in diesen Medien steigt, die darüber berichten, wie wichtig Printmedien sind.
Er erwähnt, dass nach wie vor von Journalisten gerne auf das Rieplersche Gesetz zurückgegriffen wird. Dieses Gesetz besagt, "dass kein gesellschaftlich etabliertes Instrument des Informations- und Gedankenaustauschs von anderen Instrumenten, die im Laufe der Zeit hinzutreten, vollkommen ersetzt oder verdrängt wird." (vgl. Q5)
In diesem Zusammenhang weißt aber Sixtus daraufhin, dass dieses Gesetz erstens aus dem Jahr 1913 stammt und zweitens diese Aussage schon mehrmals widerlegt wurde. Genau wie dieses Gesetz falsch sei, so lägen auch heute jene Journalisten falsch, die sich der Meinung sind, dass das Printmedien im digtalen Zeitalter noch eine Zukunft haben.
Er beschreibt weiters, dass es zwar Printmedien in den nächsten Jahren noch geben werde, aber diese eine untergeordnete Rolle spielen würden. Als Gründe dafür führt Sixtus fünf Gründe an, nämlich:
- Ökonomie und Ökologie
- Die Schnappschuss-Probematik
- Das Gemischtwaren-Paket
- Die Problem-Vererbung
- Ignoranz und Arroganz
Fazit: Krise der Tageszeitungen: Ja oder Nein?
Grundsätzlich kann ich mich mit den Aussagen beider Autoren identifizieren. Meiner Ansicht nach ist Jarvis eindeutig mehr über auf Printmedien fokussiert, Sixtus geht es um den Journalismus als Ganzes.
Ich bin ebenso der Meinung, dass es Printmedien in den nächsten 10 Jahren schwer haben werden. Es ist wirklich so, dass die genannten Gründe von Sixuts sehr plausibel erscheinen. Ich möchte nochmals zwei Punkte explizit aufgreifen.
Der erste Punkt betrifft die Finanzierung. Da sich Zeitungen auch fianzieren müssen und im Verhältnis zu digitalen Medien teuer in der Herstellung sind, wird das über lang oder kurz ein Problem werden. Mir ist klar, dass sehr viele Zeitungen heute schon, allerdings nur ergänzend, digitale Ausgaben ihrer Zeitung produzieren. Wenn man davon ausgeht, dass eine Offline-Version genau so viel kostet wie eine Online-Version, stellt das nicht das Probelm dar. Die Herausforderung liegt darin, abzuschätzen bzw. den Trend zu beobachten, wie viele Menschen jedes Jahr weniger ein Printmedium kaufen bzw. abonnemieren.
Der zweite Punkt betrifft die Aktualität. Printmedien sind in der Regel einen Tag alt. Da wir heute aber immer und überall online sind, wollen wir auch tagesaktuelle Nachrichten haben. Es ist jetzt schon soweit, dass es für viele Menschen nicht mehr ausreicht, die Nachrichten von gestern zu bekommen. Man informiert sich über das Internet heute und bekommt morgen die Informationen in Form des Printmediums erneut. Wenn man davon ausgeht, dass die Qualität der Information in beiden Medien (Online, Printmedium) die gleiche ist (was von Faktoren wie der Quelle und dem Zeitpunkt des Abrufes abhängt), so handelt es sich bei dem am nächsten erscheindenen Informationen im Printmedium um redudante Information.
Keine Frage, ich bin auch ein Mensch, der eine Printmedium aus verschiedensten Gründen bevorzugt. Es spielt natürlich auch die Länge des Textes eine wesentliche Rolle. Aus heutiger Sicht eigenen sich mobile Geräte zum Lesen kurzer Texte (Ausnahme Kindle), für längere Texte wird in der Regel das Printmedium bevorzugt. Allerdings ist es nicht nur die Frage aus Sicht der Konsumenten, die hier über ein Bestehen einer Zeitung entscheiden, sondern auch die Frage der Zeitungsinhaber nach einer entsprechenden Strategie, die ein finanzielles Fortbestehen der Zeitung ermöglichen wird. Dies wird in den nächsten Jahren sicherlich eine Herausforderung bleiben.
Quellen
Q1: Jeff Jarvis, http://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Jarvis, abgerufen am 1.7.2014
Q2: Journalisten sind Dienstleister, keine Monopolisten, Spiegel Online Netzwelt, http://www.spiegel.de/netzwelt/web/jeff-jarvis-journalisten-sind-dienstleister-keine-monopolisten-a-914915.html, abgerufen am 1.7.2014
Q3: Mario Sixtus, http://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Sixtus, abgerufen am 1.7.2014
Q4: Revolutionen sind unangenehm, Spiegel Online Netzwelt, http://www.spiegel.de/netzwelt/web/mario-sixtus-zur-zeitungsdebatte-revolutionen-sind-unangenehm-a-915281.html, abgerufen am 1.7.2014
Q5: Rieplersche Gesetz, http://de.wikipedia.org/wiki/Rieplsches_Gesetz, abgerufen am 1.7.2014
0 comments :: Kommentieren