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Freitag, 23. Jänner 2009, 18:57

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Montag, 10. Dezember 2007

Morsecode und Morsealphabet


1. Was ist ein Morsecode?
2. Morse-Alphabet und Morse-Merkregel
3. Geschichte des Morsens
4. Einsatzgebiet des Morsecodes
5. Steganographie
6. Morsen und Morsen lernen
7. Resümee
8. Quellen


1. Was ist ein Morsecode?

Mit einem Morsecode können Buchstaben und Zeichen übermittelt werden, indem ein konstantes Signal ein- oder ausgeschaltet wird. Dieses Signal kann sein
- ein Tonsignal,
- ein Funksignal
- ein elektrischer Impuls mit einer Morsetaste über eine Telefonleitung, mechanisch, optisch (z.B. blinkendes Licht) oder
- ein Signal, das mit jedem sonstigen Medium erzeugt wird, mit dem zwei verschiedene Zustände (EIN - AUS) eindeutig dargestellt werden können.

Man kann in diesem Zusammenhang auch von "Morsetelegrafie" sprechen (vgl. Wikipedia (a), o.J.).

Der Morsecode verwendet drei Symbole:
- Punkt (·) (gesprochen als Dit)
- Strich (-) (gesprochen als Dah) und
- Pause ( ) (gesprochen als "Schweigen") (vgl. Wikipedia (a), o.J.).

Die Länge eines Punktes (Dits) bestimmt die Geschwindigkeit, mit der gesendet wird, und ist grundlegende Zeiteinheit:
- Ein Punkt (Dit) dauert 1 Einheit.
- Ein Strich (Dah) dauert 3 Einheiten.
- Die Pause zwischen den Punkten und Strichen eines Zeichens dauert 1 Einheit (also ein Dit).
- Die Pause zwischen zwei Zeichen dauert 3 Einheiten (also ein Dah).
- Die Pause zwischen zwei Worten dauert 7 Einheiten (sieben Dits).
- Zum Löschen des vorhergehenden Wortes sendet man 8 Punkte (acht Dits) (vgl. Netzmafia, o.J.).

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2. Morse-Alphabet und Morse-Merkregel

Ein Morsecode verwendet also drei Zeichen, mit denen jeder einzelne Buchstabe, Sonder- und Satzzeichen, Ziffern oder Signale dargestellt werden können. Eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben gibt es nicht. Die "Null" wird im Handschriftlichen zur Unterscheidung durchgestrichen, damit Verwechslungen mit dem Großbuchstaben "O" ausgeschlossen werden können. Im Nachfolgenden sind Beispiele für Buchstaben/Ziffern angeführt:

A
· —
K
— · —
1
· – – – –
B
— · · ·
P
· — — ·
3
· · · – –
O
— — —
D
— · ·
=
– · · · –

Der Platz reicht hier leider nicht aus, um die gesamte Zeichentabelle abzubilden, für Interessierte sind jedoch alle Zeichen in der folgenden PDF-Datei abgebildet. Es gibt außerdem eine einfache Merkregel, mit der man sich die Codes der einzelnen Buchstaben merken kann (vgl. Wikipedia (a), o.J.). "Jede Silbe im zugehörigen Merkwort steht für ein Signal. Dabei bedeuten Silben, in denen der Vokal "O" enthalten ist, einen Strich (langes Signal) und alle anderen Silben einen Punkt (kurzes Signal)" (Wikipedia (a), o.J.).

morsealphabet und morse-merkregel (pdf, 112 KB)

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3. Geschichte des Morsens

Die Technik des Morsens geht auf Samuel F.B. Morse zurück, einen US-amerikanischen Erfinder, Professor für Malerei, Plastik und Zeichenkunst. Er baute 1833 den ersten brauchbaren elektromagnetischen Schreibtelegrafen, der mit einem Code aus zehn Ziffern arbeitete.

Um Buchstaben erweitert wurde 1838 der Code durch Alfred Lewis Vail, einem Mitarbeiter Morses. Der Code bestand aus Zeichen mit drei verschiedenen Längen und unterschiedlichen Pausen. Dieser Code wurde um 1844 auch bei amerikanischen Eisenbahnen und Telegrafenunternehmen betrieblich eingesetzt.

Die unterschiedlich langen Pausen stellten jedoch ein Problem dar, weshalb Friedrich Clemens Gerke den Code abermals weiterentwickelte und ihn 1848 zur Inbetriebnahme der elektromagnetischen Telegrafenverbindung zwischen Hamburg und Cuxhaven umschrieb. So wurde auch das Morsealphabet entwickelt. Der Code von Gerke wurde nach abermaligen kleinen Änderungen 1865 in Paris auch standardisiert und später mit Einführung der drahtlosen Telegrafie als Internationaler Morsecode genormt (vgl. Wikipedia (b), o.J. und Wikipedia (a), o.J.).

Unter folgendem Link finden Sie einen Artikel vom 26. Dezember 2006 mit dem Titel "Dem Morse-Code droht das Vergessen". Hier wird die Thematik beschrieben, dass die Gefahr besteht, dass der Morse-Code langsam zur "toten Sprache" wird.
Koesch / Magdanz / Stadler, 2006: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,456961,00.html

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4. Einsatzgebiet des Morsecodes

Der Morsecode wurde bei Telegrafen bis in die 1960er Jahre eingesetzt, er wurde jedoch mit der Einführung von Fernschreibern aus den Telegrafennetzen verdrängt. Der Internationale Morsecode wurde in der drahtlosen Telegrafie eingesetzt. Im Funkbetrieb war er aufgrund der einfachen Handhabung lange Zeit bedeutsam, bis er jedoch auch hier ersetzt wurde. Im Seefunkverkehr wurde der Morsecode sehr lange eingesetzt, wurde jedoch 1999 mit der Einführung eines weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystems ersetzt.

Heute wird der Morsecode noch im Amateurfunk eingesetzt, hier waren Morsekenntnisse bis 2003 vorgeschrieben. Außerdem wird der Morsecode zu Unterrichtszwecken bei angehenden Fernmeldetechnikern eingesetzt. Der Morsecode begegnet uns heute auch in verschiedenen Melodien (ohne dass wir es meist wissen), zum Beispiel
- die Erkennungsmelodie der ZDF-Nachrichten enthielt früher den Code für "heute" oder
- ein SMS-Signalton bei Nokia-Handys entspricht den Morsecodes der Buchstabenfolge "S M S".

In Spielfilmen (z.B. "Der Staatsfeind Nr. 1") gibt es Szenen, die mit Morsecode-Tonspuren versehen werden. Morsecodes werden heute noch in der Luft- und Schifffahrt zur Identifikation von Funknavigationsanlagen verwendet. In der Seeschifffahrt finden Morsecodes noch teilweise Anwendung, so sendet beispielsweise der Leuchtturm von Kiel alle 30 Sekunden das akustische Zeichen KI. Weiters wird heute das Morsen auch zur Steuerung von Computern durch Körperbehinderte eingesetzt (vgl. Wikipedia (a), o.J.). Weitere Informationen, zum Beispiel wie Morsecodes heute in der Luft- und Schifffahrt eingesetzt werden, finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Morsecode.

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5. Steganographie

Der Begriff "Steganographie" leitet sich aus den griechischen Wörtern steganos (bedeckt) und graphein (schreiben). Im Unterschied zur Kryptographie, bei der eine Botschaft für nicht eingeweihte Personen unentzifferbar gemacht werden soll, bezeichnet Steganographie ein Verfahren, durch das die Existenz einer geheimen (möglicherweise auch chiffrierten) Botschaft überhaupt verheimlicht werden soll. Dazu werden Botschaften "verkleidet" (also in sichtbaren und unverdächtigen Objekten versteckt), sodass sie wie ganz normale Sendungen aussehen und nicht der Eindruck entsteht, dass es sich bei dem Text, Klang, Bild etc. um eine geheime Botschaft handelt (vgl. Thöing, 2002 und Schwendike, o.J.).

Es gibt mehrere Arten von Steganographie, wie auf dieser Übersicht zu erkennen:

Arten der Steganografie: linguistische und technische Steganografie

Quelle: Breetzmann (a), 2000

Weitere Informationen zu Steganographie finden Sie hier:
Thöing, 2002: Link und Breetzmann (b), 2000: Link

Der Grund, warum ich das Thema Steganographie hier kurz erwähnen wollte, ist, weil sich beispielsweise Semagramme (also Bilder oder Schriften, in denen eine Botschaft in einem winzigen Detail versteckt ist, vgl. Breetzmann (c), 2000) sehr gut dafür eignen, um einen Morsecode zu verstecken. Ein Beispiel für einen versteckten Morsecode finden sie hier (Breetzmann (c), 2000). Weiters konnte ich ein Beispiel ausfindig machen, bei dem das britische Nationalarchiv Dokumente aus dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte, auf denen Codes zu erkennen sind, die von deutschen und anderen Spionen benutzt wurden, um Botschaften aus Großbritannien zu schmuggeln. Beispielsweise wurden Morsecodes in einfach gefertigten Modezeichnungen für Damenbekleidung versteckt (siehe nachfolgendes Bild). In diesem Bild befindet sich der Morsecode in den Stickereien der Kleidung und konnte entziffert werden: "Stündlich erwartbare große Verstärkungen des Feindes von Arras" (vgl. Rötzer, 2006).

Quelle: Rötzer, 2006

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6. Morsen und Morsen lernen

Ludwig Koch, ein deutscher Psychologe, publizierte 1936 eine der wirksamsten Morse-Trainingstechniken, die er auch anwendete. Das Grundprinzip basiert auf der Bildung von Reflexen. Die Morsezeichen werden direkt mit hoher Geschwindigkeit gelernt, wodurch verhindert wird, dass im Gehirn Übersetzungstabellen gebildet werden. Langsamer gegebene Morsezeichen klingen musikalischer anders als schnell gegebene. Anfangs werden zwei Zeichen ausgesucht, die nicht ähnlich klingen. Diese werden dann fünf Minuten mitgeschrieben. Hat man 90 % der Zeichen richtig mitgeschrieben, hat man diese bereits dauerhaft gelernt (vgl. Wikipedia (a), o.J.).

Weitere Informationen zur Koch-Methode und Tipps zum "Morsen-Lernen" gibt es unter folgendem Link: http://www.df2ok.privat.t-online.de/afu01a.htm

Außerdem gibt es im Internet die Möglichkeit, Texte in Morsecode zu "übersetzen" bzw. das Morsen zu lernen. Wer Lust hat, das einmal ausprobieren, kann dies auf folgenden Homepages machen:
http://www.scout.ch/peter&paul/morse.htm (Hugentobler, o.J.)
http://www.nlcrew.de/waas/morsen/ (Struß, o.J.)

Hier noch zwei Videos, auf denen man Morsecodes hören und "Morser" sehen kann:
http://de.youtube.com/watch?v=K_yUv1PFLqQ
http://de.youtube.com/watch?v=3tfsaAuSV1E

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7. Resümee
Für mich war es sehr interessant mich mit der Thematik des Morsens zu beschäftigen. Ich habe vor dem Kurs "Nutzung interaktiver Medien" noch nie davon gehört, doch ich finde, es ist eine ausgeklügelte Technik der Verschlüsselung.

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8. Quellen

Breetzmann, R. (a) (2000). URL: http://www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/bs/lehre/wise0102/progb/vortraege/rbreetzmann/einf.html (2007-12-10)
Breetzmann, R. (b) (2000). URL: http://www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/bs/lehre/wise0102/progb/vortraege/rbreetzmann/index.html (2007-12-10)
Breetzmann, R. (c) (2000). URL: http://www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/bs/lehre/wise0102/progb/vortraege/rbreetzmann/semagramme.html (2007-12-10)
DF2OK (o.J.). URL: http://www.df2ok.privat.t-online.de/afu01a.htm (2007-12-10)
Hugentobler, M. (o.J.). URL: http://www.scout.ch/peter&paul/morse.htm (2007-12-10)
Koesch, S. / Magdanz, F. / Stadler, R. (2006). URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,456961,00.html (2007-12-10)
Netzmafia (o.J.). URL: http://www.netzmafia.de/skripten/morse.html (2007-12-10)
Rötzer, F. (2006). URL: http://www.heise.de/newsticker/meldung/77672) (2007-12-10)
Schwendike, E. (o.J.). URL: http://www.erwin-schwendike.de/stegano.htm (2007-12-10)
Struß, H. (o.J.). URL: http://www.nlcrew.de/waas/morsen/ (2007-12-10)
Thöing, C. (2002). URL: http://www.kuno-kohn.de/crypto/stegano.htm (2007-12-10)
Wikipedia (a) (o.J.). URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Morsecode (2007-12-10)
Wikipedia (b) (o.J.). URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_F._B._Morse (2007-12-10)
YouTube: (a) (2006). URL: http://de.youtube.com/watch?v=K_yUv1PFLqQ (2007-12-10)
YouTube (b) (2007). URL: http://de.youtube.com/watch?v=3tfsaAuSV1E (2007-12-10)

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Sabine.Hinterdorfer.Uni-Linz, Dienstag, 11. Dezember 2007, 22:03

Dein Beitrag,

Hallo Andrea,

Ich finde deinen Beitrag wirklich sehr interessant und du hast meiner Meinung nach die Thematik sehr gut und verständlich aufbereitet.
Ich habe gar nicht gewußt, dass die Morse Sprache heute noch Verwendung findet - ich kernne sie nur aus alten Kriegs- und U-Bootfilmen!
Ich stelle mir das Erlernen jedoch sehr schwierig vor, denn ich weiß noch wie lange ich gebraucht habe bis ich in der Schule das Stenographieren kappiert hab!

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melanie.edermayr.Uni-Linz, Mittwoch, 12. Dezember 2007, 12:54

Hallo Andrea!

Ich hab auch nicht gewusst, dass diese Thematik noch so aktuell ist. Du hast sehr gut eine Verbindung zwischen der ursprünglichen Morsezeichenverschlüsselung zur aktuellen hochmodernen Verschlüsselung gefunden. Außerdem hast du das ganze verständlich erklärt und vor allem auch gut dargestellt!

Vielleich magst du ja auch auf meinem Weblog vorbeischauen? Ich habe über anonymes Surfen geschrieben (unter: /0555354/stories/17959/ ).

lg Melanie

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melanie.edermayr.Uni-Linz, Donnerstag, 13. Dezember 2007, 16:26

ja die software ist kostenlos für JAP bzw. JonDo (wie's jetzt heißt), manche Dienste kosten etwas, runterladen kann man es unter: https://www.jondos.de/de/download

da steht dann auch genau, was wieviel kostet!

lg melanie

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Marion.Strasser.Uni-Linz, Donnerstag, 13. Dezember 2007, 18:35

Morsecode! Wirklich interessantes Thema, das du interessant und übersichtlich erklärt hast. Morsen, dachte ich immer, war vorallem früher ein sehr wichtiges Mittel der Kommunikation, jedoch wurde mir durch deinen Beitrag bewusst, dass es noch heute von großer Relevanz ist. Wie Melanie finde ich, dass du die Verbindung zwischen Morsecode und der heute hochmodernen Verschlüsselungen wirklich gut dargestellt hast.
Weiters gefällt mir der Link zum "Wie lerne ich Morsen?" Ich stelle mir das Erlernen von dem Alphabet sehr schwer vor und glaube, dass vorallem das Übersetzen von den gehörten Zeichen extrem viel Übung bedarf.
Ein wirklich sehr interessanter Beitrag!

Vielleicht hast du auch Lust auf meinem Weblog vorbeizuschaun. Ich habe das Thema Telekommunikation behandelt.

Lg Marion

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Julia.Habich.Uni-Linz, Donnerstag, 3. Jänner 2008, 18:35

du hast deinen beitrag super verständlich geschrieben. werd ich gleich mal meinen pfadfinder-kids ans herz legen ;)

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