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Dienstag, 27. April 2010
MEDIASITE: 7 Todsünden der Kameratechnik
Wolfgang.Zelch.Uni-Linz, 13:53h
Hier sind zusammengefasst die 7 Todsünden der Kameratechnik aufgelistet. Man kann gerne über diese sieben Punkte diskutieren - es ist ja auch ein Blog - aber für das Projekt MediaSite sind diese Punkte wohl zutreffend.
1. Weißabgleich vergessen 2. Kein dynamischer Kontrast 3. Farb-Balance nicht eingestellt 4. Falscher Kamerawinkel und Winkelbruch 5. Falscher Zoom oder Personenposition im Bild 6. Wackler und Stör-Objekte 7. Aufnahme zu spät beginnen/stoppen/vergessen Todsünde 1: Weißabgleich vergessen Jede Kamera besitzt eine Linse. Diese passt sich an den gegebenen Lichtquellen an wie ein menschliches Auge. Um die Linse für die Aufnahme vorzubereiten, muss man einen Weißabgleich machen. Tut man dies nicht, so werden sämtliche Farben, Kontraste und Lichter nicht richtig abgefilmt. Tipp: Dies kann man ganz einfach machen, indem man vor der Aufnahme ein weißes Blatt Papier vor die Linse hält. Man muss sicher stellen, dass es auch ein echtes Weiß ist, da Lichtquellen dies beeinflussen könnten. Todsünde 2: Kein dynamischer Kontrast Unter "Dynamischer Kontrast" versteht man hier nicht, dass sich das Kontrastverhältnis an der Umgebung anpasst (was ebenfalls eine Todsünde ist!), sondern dass sich ein bewegendes Objekt auch genug von der Hintergrundumgebung abhebt. Tipp: Um dies zu umgehen, kann man entweder auf eine andere Kamera / Bild / Video schalten, oder das bewegende Objekt hoch konzentriert mit der Kamera verfolgen. So vermeidet man, dass ein Objekt in der Bewegung verschwimmt. Todsünde 3: Farb-Balance nicht eingestellt Darunter versteht man, dass kein Farbton zu stark hervorgehoben ist. Man kann sich darunter folgendes Bild vorstellen: Sie sehen gerade Werbung im Fernsehen - Waschmittel XY wird gezeigt, welches die Farben der Kleidung nicht verwäscht. Eine Frau zieht einen Pullover aus der Waschmaschine, welcher übertrieben rot strahlt. Hier ist wohl die rote Tonspur zu intensiv. Tipp: Es gibt viele Kameras, welche eine Auto-Tonwertkorrektur verwenden - wenn möglich einschalten. Alternativ kann man auch über die Lichttechnik viel wett machen. Todsünde 4: Falscher Kamerawinkel und Winkelbruch Verschiedenste kamerawinkel sind in diesem Video (ab 00:41) dargestellt. Nimmt man den falschen Winkel, so fühlt sich das Publikum nicht angesprochen. Ein Winkelbruch kann nur bei mehreren Kameras entstehen. Geht beispielsweise eine Person von links nach rechts und man schaltet dabei auf die zweite Kamera, so muss diese so positioniert sein, dass die Person ebenfalls von links kommt und nicht von rechts. Tipp: Den objektiv richtigen Winkel gibt es nicht. Wenn das Kamerapersonal oder die Regie den Winkel als unangenehm empfindet, wird ein anderer Winkel genommen - also eher eine "Gefühlssache". Todsünde 5: Zoom und Personenposition im Bild Da man für ein ruhigeres Bild die Kamera möglichst weit weg positioniert (um einen kleineren Drehungs-Winkel zu erhalten), muss man meist zum zentralen Objekt heranzoomen. Nach dem Zoom soll das Zentrum des Bildes auch mit dem zentralen Objekt oder Person gefüllt sein. Hierfür gilt die "Rule of Thirds" (~Regel der Drittel), welche besagt, dass man eine Balance des Bildes erhält, wenn man sich das Bild gedrittelt vorstellt und den Fokus in die Mitte legt. Hier ein Beispielbild: Tipp: Der Zoomvorgang selbst sollte anfangs langsam heran-/herauszoomen, dann schnell die Zoomdistanz überwinden und wieder langsam abflachen, um keine unerwünschten Überraschungen (Effekte) zu erzeugen. Todsünde 6: Wackler und Stör-Objekte Wackler kann man ganz einfach mit einem Stativ umgehen. Aber auch dann kann ein Wackler entstehen, wenn man am Stativ ankommt, oder Objekten ausweichen muss. Diese Objekte nennt man "Stör-Objekte" (Menschen, Säulen, Gegenstände,...). Es sind also alle Objekte, welche unerwünscht zwischen Kamera und Zielobjekt / -person sind. Tipp: Durch vorangehende Planung und gute Positionierung der Kamera kann man Stör-Objekte leicht vermeiden. Wackler hingegen durch "Absichern" des Stativbereiches (Stühle aufstellen oä). Todsünde 7: Aufnahme zu spät beginnen/stoppen/vergessen Die ultimative Todsünde ist natürlich, wenn man die Aufnahme vergisst. Natürlich auch wenn man vergisst diese rechtzeitig zu starten (Man verpasst wichtige Teile) oder zu stoppen (Dies führt meist zu unprofessionellen Pannen). Tipp: Entweder ein klares Start-Signal an Lehrkräfte geben (Regie oder Kamerapersonal), oder kurz vorm "logischen Anfang" bereits aufnehmen (und im Nachhinein wegschneiden). Ich hoffe ich konnte hier alle Punkte auch gut vermitteln und so dem Projekt MediaSite weiter helfen. Ich wünsche viel Erfolg! ... link (0 comments) ... comment MEDIASITE: Lichttechnik
Wolfgang.Zelch.Uni-Linz, 13:14h
Bei jeder Aufnahme ist das Licht ein wesentlicher Faktor. Das Licht beeinflusst die gesamte Atmosphäre der Aufnahme. Es ist hierbei im Wesentlichen das Zusammenspiel von Überbelichtung und Schatten, welches man ausbalancieren muss, um ein natürlich, angenehmes Licht zu erhalten. Schatten sind bei Aufnahmen ein absolutes NO-GO, da man wenig erkennen kann. Dies trifft auch auf eine überbelichtete Aufnahme zu, jedoch ist es schwerer zu viel Licht, als zu wenig Licht beim Dreh zu haben.
Vom Lichttypus unterscheidet man in: > Key-Light > Fill-Light > Back-Light > Natural Light Hierfür habe ich auch zwei Grafiken auf dieser Seite gefunden: Key Light: Dieses Licht richtet den "Lichter-Fokus" auf das zentrale Objekt bzw. Person. In unserem Fall ist dies eine Lehrkraft der Universität. Das Licht kommt hierbei aus der selben Richtung, aus der auch gefilmt wird. Das hat den Vorteil, dass man über dieses eine Licht steuern kann, wie hell die Aufnahme werden soll. Dieses Licht ist auf Kopfhöhe platziert, da man so die Augenhöhlen ausleuchten kann, ohne störende Schatten im Gesicht zu erzeugen. Fill-Light: Da das Key-Light von einer Seite belichtet, wird auf der anderen Seite des Objektes ein Schatten entstehen. Um diesen Schatten auszufüllen, gibt es das Fill-Light, welches eben nur die Aufgabe hat, den Schatten auszubessern. Diese Lichtquelle kommt ebenfalls aus Richtung der Kamera, jedoch von der Schattenseite des Key-Light. Back-Light: Vom Namen her kann man schon ableiten, dass dieses Licht hinter dem Objekt platziert ist - so ist es auch. Die Aufgabe des Back-Light ist es, ein sogenanntes "Highlight" bzw. Lichterrahmen an den Rändern des Objektes zu erzeugen. Dies hat eine enorme Wirkung, da so mehr Kontrast zum Hingergrund erzeugt wird, aber auch mehr Tiefe in die Aufnahme zu bringen. Natural-Light: Zum Unterschied der vorangehenden Lichtquellen ist das Natural-Light eine Quelle, die man nur bedingt kontrollieren kann. Der Vorteil dieser Quelle ist, dass man sich meist auf Reflektionen beschränk. Einerseits schafft dieses Licht ein natürliches Back-Light und je nach Kameraposition entweder ein Key-Light oder Fill-Light - jenachdem muss man das andere Licht ergänzen, wobei hier eine Reflektionsmatte ausreichend ist. In meinen Recherchen bin ich auch auf folgendes Youtube Video gestoßen, welches dieses Thema verdeutlicht: ... link (1 comment) ... comment ... older stories
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