Statement 2 Zeitalter der "Künstlichen Intelligenz"

Elisabeth.Guentner.Uni-Sbg, 3. April 2011, 10:44

 

Seit dem denkwürdigen Duell "Jeopardy" gegen "Watson" steht fest, dass das Zeitalter der "Künstlichen Intelligenz" nicht mehr länger auf sich warten lässt...

In einem Kopf an Kopf Rennen zwischen Mensch und Maschine ließ der Supercomputer Watson seinen menschlichen Gegnern kaum eine Chance. Die Menschheit wurde erstmalig in der Geschichte von der künstlichen Intelligenz besiegt. Ein Meilenstein in der KI-Forschung.

Fasziniert vom Phänomen der künstlichen Intelligenz möchte ich mich in meinem Statement genauer damit auseinandersetzen.

The future of machine itelligence

Abbildung: Zukunft der KI, Quelle: http://hplusmagazine.com/2009/03/20/future-machine-intelligence/ (01.04.2011).

Ziel ist es dabei einen Überblick zum breiten Forschungsgebiet der künstlichen Intelligenz zu geben, welches sich in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll entwickelt hat und das Web der Zukunft und somit unser aller Leben verändern wird.

Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ weckt Emotionen: Bei dem Gedanken schießen mir augenblicklich Bilder von intelligenten Robotern aus Science-Fiction-Filmen durch den Kopf, die versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen. Im eigentlichen Sinne hat diese Assoziation aber natürlich sehr wenig mit der KI-Forschung zu tun.

intelligente Roboter

Abbildung: Intelligente Roboter, Quelle: http://www.roboticrevolutions.com/?p=41 (01.04.2011).

Was steckt also wirklich hinter diesem Begriff? Welche Eisatzgebiete hat künstliche Intelligenz und welche Chancen und Risiken sind mit dieser sehr jungen Technologie verknüpft?

Forschungsbereich: KI

Für den Begriff „Künstliche Intelligenz“ oder kurz KI (engl. Artificial intelligence oder AI) gibt es bis heute keine allgemeingültige Definition (vgl. Ertel 2009: 1). Prinzipiell handelt es sich bei der KI um einen Teilbereich der Informatik, mit interdisziplinären Charakter, denn es bestehen Überschneidungen zu den Gebieten Psychologie, Philosophie, Linguistik und Neurowissenschaften. Der Forschungsbereich lässt sich in verschiedene Teildisziplinen untergliedern. Zu den den wichtigsten Arbeitsgebieten zählen z.B. die Verarbeitung natürlicher Sprache, Expertensysteme, Deduktionssysteme, Robotik und Bildverstehen (vgl. Quelle).

Der Begriff „artificial intelligence“ wurde 1955 von dem Informatiker John McCarthy geprägt (vgl. Quelle). Er definierte das Ziel der KI-Forschung wie folgt: „Ziel der KI ist es, Maschinen zu entwickeln, die sich verhalten, als verfügten sie über Intelligenz.“ (Ertel 2009:1) 

Eine der ersten Arbeiten, die sich mit maschineller Intelligenz beschäftigte, war jedoch jene des englischen Mathematikers Alan Turing. In seiner revolutionären Arbeit „Computing Machinery and Intelligence“ entwickelte Turnig bereits 1950 ein Testverfahren, um festzustellen, ob eine Maschine ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen hat (vgl. Quelle).

Turing-Test

Der Turing-Test verläuft nach folgendem Muster: Ein menschlicher Fragesteller unterhält sich über einen Bildschirm (ohne Sicht- und Hörkontakt) mit zwei ihm unbekannten Gesprächspartnern. Einer der Gesprächspartner ist dabei ein Mensch, der andere eine Maschine. Beide Kommunikationspartner versuchen in Folge den menschlichen Fragesteller zu überzeugen, dass sie denkende Menschen sind. Am Ende des Tests muss der Fragesteller aufgrund der geführten Dialoge entscheiden, welcher der beiden Gesprächspartner die Maschine war. Kann der Fragesteller keine Entscheidung treffen bzw. entscheidet er sich falsch, hätte die Maschine den Turing-Test bestanden und wäre nach Turings Ansicht „intelligent“ (vgl. Quelle).

Turing-Test

Abbildung: Turing-Test, Quelle: http://www.funtcha.net/?Blog&nr=2 (01.04.2011).

Seit den 1950er Jahren hat sich in Bezug auf die KI-Forschung jedoch vieles getan. Die Rechenkraft heutiger Computer erreicht eine erstaunliche Leistungsfähigkeit, wodurch das Eisatzgebiet der KI vergrößert wurde. In vielen Bereichen unseres Alltags hat sich künstliche Intelligenz erfolgreich etabliert. Die Einsatzgebiete der KI reichen von intelligenten Suchmachinen bis hin zur Robotik.

Schwache und starke KI

Beim Thema künstlicher Intelligenz muss grundsätzlich zwischen schwacher und starker KI unterschieden werden. Während es bei der schwachen KI darum geht, Systeme zu entwickeln, die Informationen aufnehmen, verarbeiten und darauf basierende intelligente Leistungen simulieren, geht es bei der starken KI darum, menschliche Fähigkeiten wie Nachdenken und Problemlösen nachzubilden(vgl. Quelle). Der Unterschied liegt also darin, dass schwache KI lediglich Intelligenz simuliert, während starke KI wirklich intelligent ist. Anwendungen aus dem Bereich der schwachen KI begegnen uns täglich, wie beispielsweise Suchmaschinen, Expertensysteme, Navigationssysteme, Übersetzungssysteme sowie Sprach- und Zeichenerkennung. Starke KI hingegen zielt darauf ab, dass Computer eigenständig nachdenken und Probleme lösen. Die starke KI hat nichts mehr mit Simulation zu tun sondern markiert den Übergang zur eigenständigen intellektuellen Leistung. (vgl. Quelle)

Zukunft der KI

Die Frage, ob es Computern in Zukunft möglich sein wird über eine Form von Bewusstsein bzw. Selbstbewusstsein und über Emotionen zu verfügen, wird in der Wissenschaft stark diskutiert. Der Computerexperte und Zukunftsforscher Ray Kurzweil ist der Meinung, dass innerhalb der nächsten 30 Jahre künstliche Intelligenz an menschliche heranreichen oder dieses sogar übertreffen könnte. Seine Prognosen leitet Kurzweil aus der Entwicklung des technischen Fortschritts ab. Kurzweil spricht von dreidimensionalen Chips, die zukünftig sogar aus biologischen Molekülen konstruiert werden könnten und die Grundlage für künstliche Intelligenz liefern (vgl. Quelle). 

Fazit

Blüht uns Menschen also eine Zukunft a la Terminator, in der wir uns gegen wild gewordene intelligente Maschinen währen müssen? 

Laut Kurzweil wird das nicht der Fall sein: „Es wird keine Invasion intelligenter Maschinen geben, die uns ersetzen. Maschinen erledigen schon jetzt hunderte Dinge, die früher die Aufgaben von Menschen waren, auf dem Niveau menschlicher Intelligenz oder darüber hinaus.“ (Quelle

Weitaus schwieriger zu beantworten ist für mich die Frage, inwieweit sich die Menschen dabei ihre Unabhängigkeit bewahren. Wie der Film 2056: Unser Leben in der Zukunft zeigt, wird das gesamte Leben von Computern überwacht und kontrolliert. Für mich persönlich ein Horrorszenario der anderen Art.

Dennoch, mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz sind unzählige Chancen verbunden, die schon jetzt Realität sind: Expertensysteme helfen Ärzten bei der Diagnose von Krankheiten, intelligente Suchmaschinen durchforsten das Internet nicht nur starr nach dem Suchbegriff, sondern auch nach inhaltlich verwandter Information und Sprachprogramme können Schrift in gesprochene Sprache umwandeln (vgl. Quelle). 

Quelle

Ertel, Wolfgang (2009): Grundkurs küstliche Intelligenz. Wiesbaden: Wieweg+Teubner.

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Backlink zum Connector "Künstliche Intelligenz"

Carla.Stenitzer.Uni-Sbg, 6. April 2011, 09:57

Wirklich ein sehr interessanter und vor allem umfangreicher Artikel zum Thema Künstliche Intelligenz! Ich habe gesehen, dass du dich bereits beim zugehörigen Connector verlinkt hast. Der Vollständigkeit halber und damit man auch von diesem Beitrag zu anderen Beiträgen findet, die sich mit demselben Thema beschäftigen, hier der Link zum Connector "Künstliche Intelligenz".

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kognitive Robotik

magdalena.portisch.Uni-Sbg, 3. Juni 2011, 10:05

Zum Thema künstliche Intelligenz bin ich in meinem Blog näher auf "kognitive Robotik" eingegangen!

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