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Aktualisiert: 2012.01.31, 14:19 |  login | 
Mittwoch, 6. April 2011

Internet Protocol Version 6

Eines der Themen der vergangenen Sitzung war das Internet Protocol Version 6, kurz IPv6, das über kurz oder lang den aktuellen Standard IPv4 ablösen soll oder muss, da der Welt auf Grund des rasanten Wachstums und des Wandels des Internets ganz einfach die Adressen ausgehen. Es existieren jedoch weitere Gründe für die Einführung von IPv6. Da Janina Skibba und Sigrid Angerer hierzu umfangreiche Blogeinträge verfasst haben, sollen die Ergebnisse hier nicht noch einmal aufgerollt werden sondern es sei auf die Blogs der beiden Kolleginnen verwiesen - hier nur nochmals ein kurzes Video, das einen sehr guten Über- und Einblick bietet:




Und wie ist das dann mit der Privatssphäre?

Befassen wir uns unserer heutigen Situation und dem Netz der Zukunft, so steht immer auch die Frage nach (Daten-) Sicherheit und Privatssphäre im Raum. So ist dies auch in Bezug auf IPv4 und IPv6 der Fall. Zu Recht! Ist von Datenschutz die Rede, so steht meist Branchenführer Facebook im Mittelpunkt, dessen Chef Mark Zuckerberg für eine "zeitgemäßere" Interpretation der Privatsspähre einzutreten scheint. Oder aber Google, das Sinnbild der Datensammelkrake, die nach und nach die Welt erobert. Aber Apple? Dieses sympathische kleine Unternehmen aus Californien mit dem angebissenen Apfel, das Nischenprodukte für Individualisten, Grafiker, Filmemacher und andere kreative in liebevoller Handarbeit herstellt? Ja Apple!

Apple

Nach der beinahe Pleite in den 1990er Jahren ist Apple nach dem Mineralölkonzern Exxon heute das zweitteuerste Unternehmen der Welt, der Aktienkurs stieg im abgelaufenen Handelsjahr um 75% und mag man den Analysten Glauben schenken, wird diese Entwicklung auch anhalten. Kurz: Während es früher noch Flops aus dem Hause Apple gab, so scheint heute alles was in Cupertino CA ersonnen und in Asien, vornehmlich in China, zusammengebaut wird zu Gold. Die letzten Coups: iPhone und iPad (2) sorgen für sprudelnde Milliardengewinne. Apple "läuft auf Volldampf" und Steve Jobs kündigt für das laufende Jahr Neuheiten an - die Gerüchteküche brodelt im Sinne der Geschäftsleitung - aber Apples Marketingstrategie ist hier nicht das Thema.

Kurs Apple Aktie

(Kurs der Apple Aktie. Quelle: Handelsblatt)

Und jetzt das: Dunkle Wolken über Cupertino?! Obwohl schlechtes Wetter gemäß Firmensatzung gar nicht vorgesehen ist? Firmengründer und Übervater Steve Jobs ist erneut erkrankt und noch immer nicht wieder gesund und zurück an seinem Schreibtisch - diese Nachricht hatte die Wirtschaftswelt in Aufregung versetzt, ein Grund warum er sich die Vorstellung des iPad 2 nicht nehmen lies. Die radioaktive Wolke des havarierten Atomreaktors in Fukoshima droht die japanische Wirtschaft und damit Apples Zulieferbetriebe negativ zu beeinflussen, wenn auch das Unternehmen nicht von "unlösbaren Problemen" sprechen will aber wann wird in der Wirtschaft schon mit offenen Karten gespielt?

Wetter in Cupertino

(Wettervorhersage für Cupertino. Quelle: Eigene Darstellung.)

iOS 4.3 und IPv6

Eine der dunklen Wolken heißt auch für Apple IPv6. Im C´T Magazin 3/2011 wird die Frage gestellt: Ist IPv6 privat genug? Es geht darum, dass iPhones, iPods und iPads IPv6 fähig sind, sofern sie iOS Version 4.0 und höher verwenden, ebenso wie Android Geräte mit Version 2.1 und höher, bei der Erzeugung ihrer ID aber ihre eindeutig zuzuordnende MAC-Adresse verwenden und diese nur geringfügig ergänzt wird. Da Smartphones und Tablets in der Regel höchstpersönliche Geräte sind, kann folglich nicht nur ein Gerät sondern auch eine Person identifiziert werden. Diese Problematik ist jedoch nicht IPv6 zuzuschreiben sondern den Herstellern der Betriebssysteme, denn mittels Privacy Extensions lassen sich zufällige Interface identifier erzeugen. Während diese Funktion bei Windows automatisch aktiviert ist, lässt sie sich bei anderen Betriebssystemen wie Linux oder MacOS zuschalten. Obwohl auch Android und iOS über diese Funktion verfügen, fehlte in der Benutzeroberfläche die Möglichkeit zur Aktivierung, diese war bei iOS nur mittels Jailbreak möglich.
Anfang März 2011 hat Apple nachgebessert und Version 4.3 von iOs veröffentlicht, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Die Geräte verwenden nun automatisch keine feste Hardware-ID mehr sondern wechselnde, zufällig generierte Adressen, wie auch bei Apple unter dem Stichwort Networking nachzulesen ist, wenn auch laut den Experten von Heise noch immer nicht ganz auf der Höhe der Zeit, da sich auf RFC 3041 statt auf RFC4941 berufen wird.
Damit bleibt Android zunächst das einzige Betriebssystem, bei dem die Privacy Extensions nicht standardmäßig aktiviert sind oder einfach aktiviert werden können sondern ein root-Zugriff zur manuellen Aktivierung notwendig ist.
Auch so genannte Digital Natives stoßen hier bisweilen an ihre Grenzen, geschweige denn von Personen, die neue Kommunikationstechnologien einfach nutzen wollen, ohne sich tiefgründig mit allen Details der Technik auseinandersetzen zu wollen. Denn in erster Linie sollen Smartphones das Leben erleichtern statt für immer neue Aspekte zu sorgen, die auch beachtet werden müssen. Es ist daher notwendig, dass keine zu hohen Anforderungen an die Nutzer gestellt werden sondern hohe Sicherheitsstandards sollten eben der Standard sein. Die belegt, dass Privatssphäre kein Thema von gestern ist sondern eines für heute, morgen und übermorgen.
Hurricane Electrics fasst hier nochmals alle Infos zu iOS 4.3 und Sicherheit zusammen:




 

Datenklau?

Ist damit aller Ungemach in puncto Datensicherheit von Apple vom Tisch? Keineswegs. Mitten in die Ostertage platzte ein Bericht über einen Vortrag von Alasdair Allen und Pete Warden auf der Where 2.0, demzufolge Apple-Geräte mit UMTS Standortdaten sammeln, speichern und diese bei der Synchronisation mit einem Computer unverschlüsselt auf der Festplatte ablegen. Ein offizieller Kommentar von Apple liegt bisher nicht vor, Steve jobs bezeichnete die Informationen in einem Brief an einen erbosten Kunden jedoch als "falsch". Thomas Kranig, der Leiter des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht, hat inzwischen eine Erklärung von Apple gefordert und betont: "Wir können mehr, als nur den Zeigefinger heben." Wie bedrohlich eine Strafzahlung von maximal 300.000€ auf einen Konzern wirkt, der allein im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von sechs Milliarden UD-Dollar erwirtschaftet hat, sei dahingestellt.
Die Daten werden, soweit bisher bekannt, nicht übertragen, da sie jedoch nicht verschlüsselt sind, kann sie jeder auslesen, der Zugriff auf die Geräte hat. In seinem Blog bietet Pete Warden das Programm iPhoneTracker zum herunterladen an, mit dem sich das eigene Bewegungsprofil visualisieren lässt. Das Video zeigt als Beispiel eine Zugfahrt von Washington DC nach New York:






Washington DC to New York from Alasdair Allan on Vimeo.

Ein umfangreicher Beitrag von Allan und Warden bietet Antworten auf viele Fragen, er kann und wird aber nur der Anfang einer breiteren Diskussion sein können, in der sich die Gesellschaft mit Fragen der Sicherheit und des Umgangs mit Daten auseinandersetzen muss. Weitere Informationen dazu, wie die Daten gefunden wurden und was man damit anstellen kann, lassen sich in dem eingebundenen Video finden, hier diskutieren Alasdair Allan und Pete Warden miteinander:



Alle Verlinkungen wurden am 26. April 2011 überprüft. Der Autor übernimmt keine Verantwortung für die verlinkten Inhalte.

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Connector

Da du dich mit dem Connector IPv6 beschäftigt, habe ich im Connector Collector auf deinen Blog verwiesen. Ich beschäftige mich in meinem Blog auch mit IPv6, ich zeige nicht die negative Seite des Internetprotokolls, sondern mögliche zunkünftige Nutzungsmöglichkeiten!

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weiterer Beitrag zu IPv6

da sich auch mein Beitrag mit dem Thema IPv6 und der Haltung von Apple (und auch Google) beschäftigt, hier der LINK

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