Podcasting
Montag, 14. November 2005

Eröffnungsbeitrag zum Thema Weblogs

Seit Anfang 2002 haben sich Weblogs ihren Platz im Internet und in der öffentlichen Kommunikation erobert. Viele glauben, das Weblogs eine Art Tagebuch sein soll. Dem muss aber nicht so sein. Thomas Burg, Direktor des Zentrums für Neue Medien an der Donau-Universität Krems, antwortete auf die Frage, was ihn denn treibe, ein Weblog als tägliches Journal zu führen:"Um ein Tagebuch geht es mir überhaupt nicht. Als ich damals, im März 2002, mein erstes Weblog eingerichtet habe, suchte ich für mich einfach nach einer Möglichkeit, Quellen und Ressourcen, die ich im Internet gefunden hatte, in einer Art annotierten Bibliografie abzulegen und für mich überall her zugänglich zu machen. Dafür hat sich die Blogsoftware extrem gut geeignet."1 Meiner Meinung nach haben soziale Netzwerke einen hohen Nutzen für die universitäre Ausbildung. Weblogs als Social Software-Anwendungen erleichtern auf jeden Fall den Aufbau und die Pflege universitärer Beziehungen. Möglich ist dies durch die Veröffentlichung von Texten, Gedanken und Kommentaren für andere Studenten. Weiters können die Leser die Einträge kommentieren und auch selbst auf ihren eigenen Weblogs verlinken. Dadurch kann eine fachliche Konversation und Diskussion entstehen. Ich persönlich habe noch keine Erfahrungen mit Weblogs gemacht. Trotzdem erwarte ich mir einiges davon. Ich werde mit Hilfe meines Weblogs meine Gedanken besser strukturieren können. Außerdem bin ich schon sehr gespannt, ob das Feedback zu meinen Beiträgen meinen Erwartungen entsprechen wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch kurz auf das Thema Weblogs in der Praxis, welches im Rahmen der Lehrveranstaltung vom 3. November 2005 behandelt wurde, eingehen. Ich möchte dabei die Kommentare von Herrn Mag. Michael Schuster, Projektleiter von twoday.net, erwähnen. Twoday.net ist einer der ersten und grössten Weblog-Dienste im deutschen Sprachraum. Dieses Portal entstand 2002 und hat inzwischen ca. 35.000 User. Das Unternehmen Knallrot wollte damals zeigen, dass Weblogs sinnvoll und ausbaufähig sind. Jeder Beitrag in twoday.net wird im Schnitt 2 - 2,5 mal kommentiert. Mag. Michael Schuster sprach auch über die Entwicklung und den Einsatzbereich dieses Tools. So können Weblogs etwa überall eingesetzt werden. Man muss sich jedoch sehr genau anschauen, wie dies geschehen soll. Der Nutzen soll im System entstehen, also durch die große Menge an Menschen bzw. Usern.
Prof. Mag. Mittendorfer fragte auch nach dem Unterschied zu Foren. Die Antwort diesbezüglich war sehr interessant. Ein Weblog ist als Wohnzimmer anzusehen, in dem man selbst bestimmt, wie alles aussieht. Ein Forum ist als eine Art Party zu betrachten, auf die man eingeladen ist. Technisch gesehen gibt es zwischen beiden Formen
keinen Unterschied, da es sich jeweils um ein Content Management handelt.

Abschließend möchte ich noch kurz auf einen Beitrag im Internet mit dem Titel "Social Software - eine Emanzipation?" eingehen.2 Darin wird gesagt, dass die neuen sozialen und gesellschaftlichen Formate durch die Verwendung von Social Software nicht hoch genug geschätzt werden können. Der Verfasser erinnert an dieser Stelle an den Einsatz von Social Software in Geschäftsprozessen und in der politischen Kommunikation. In der Lehrveranstaltung wurde von Re-Inventing Internet gesprochen, also Neuentwicklung des Internets durch Weblogs. Social Software hat zur Gruppenbildung geführt. So ist eine demokratische Abstimmung über dieses Medium möglich. Die Emanzipation läßt sich auch daran erkennen, dass es weltweit bereits 31,6 Millionen (Stand: April 2005) Blogs gibt. Die meisten europäischen Blogger gibt es in Frankreich. Die Entstehung dieses neuen Mediums hat bereits zu einem Einbruch der Zeitungsleser geführt. Dies betrifft jedoch nur die 15 - 22jährigen.



Quellenverzeichnis

1 vgl. http://www.weiterbildungsblog.de/archives/whats_in_it_for_me.pdf, Abruf: 12.11.2005
2 vgl. http://randgaenge.net/gems/Texte/html/SoftwareEmanzipation.html, Abruf 13.11.2005

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