Weblog von Stefan Hötzmanseder
Dienstag, 25. Januar 2005
RFID und Datenschutz
Die Radio Frequency Identification oder kurz RFID wird in einem Beitrag von Daniel Goergen von der FHTW Berlin anhand einer Shockwave Präsentation sehr anschaulich erklärt.

Ein Mikrochip, der in etwas ganz Alltägliches, wie etwa Kleidung, eingearbeitet ist, dient hier dazu, alle herstellungs- und logistikrelevanten Schritte zu vereinfachen. Sender und die entsprechenden Empfänger kommunizieren über Funk ständig miteinander, sodass ab dem Zeitpunkt der Produktion das System immer genau weiss, wo sich das entsprechende Produkt gerade befindet, das geht bis hin zum Kunden, der es kauft und mit nach Hause nimmt.

Es ist offensichtlich, dass diese Systeme für Produzenten, Lieferanten, Verkäufer etc. viele Vorteile bieten. Man kann zu jedem Zeitpunkt genau feststellen, was mit dem jeweiligen Produkt passiert. Diebstahlschutz ist ebenso gewährleistet wie eine automatische Inventur, Verkaufspersonal kann eingespart werden usw. Eine Negativseite die sich hier aber geradezu aufdrängt ist die Privatsphäre des Einzelnen. Ist dieses System ein weiterer Schritt hin zum vielzietierten "gläsernen Menschen"?

Fakt ist, dass sich der Mikrochip auch nach dem Zeitpunkt des Kaufes in dem vom Kunden erworbenen Produkt befindet, d.h. der Hersteller gewinnt hier Einblicke in das Privatleben des jeweiligen Kunden. Nun gäbe es sicher die Möglichkeit, diesen Mikrochip zu deaktivieren, als Laie müsste man sich jedoch darauf verlassen, dass diese Deaktivierung auch wirklich und unwiderrufbar stattfindet.

Ohne jetzt ein Horrorszenario zu spinnen, erscheint mir diese Vorstellung nicht sehr beruhigend. Man stelle sich nur die Frage, wie privat unser Privatleben noch ist? Ich denke hier an die Chipkarte, auf der alle medizinischen Daten gespeichert werden, an die mögliche Ortung von Mobiltelefonen, an die Videoüberwachungen in vielen Städten..., diese Aufzählung könnte man noch weiter betreiben.

Natürlich existieren Gesetze, die Privatsphäre garantieren sollen, leider kommt es aber immer wieder zu "Umgehungen" dieser Gesetze.

Persönlich halte ich solche Systeme für bedenklich, ich möchte ganz einfach nicht, dass jemand weiss, welche Unterwäsche ich trage oder sich meine medizinischen Werte ansieht, weil ich ein Hemd in Übergrösse kaufe.

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