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Freitag, 3. Mai 2013
Freitag, 3. Mai 2013
Aufgabe: Interpersonelle Kommunikation
Beziehungsaspekt der Kommunikation
Nachdem vermehrt die über die Existenz der Metakommunikation im Web diskutiert wurde, habe ich mir die folgende Frage gestellt: "Welche Rolle nimmt der Beziehungsapsekt, der laut Paul Watzlawick Kommunikation bestimmt und als Metakommunikation gesehen wird, im Web ein?"Da sich mein Kollege Alexander Voura in seinem Statement bereits näher mit dem 5 Axiomen auseinander gesetzt hat, möchte ich an dieser Stelle auf die Ausführungen zum 2. Axiom in seinem Blog verweisen. Während also der Inhaltsaspekt reine Sachinformationen enthält, drückt der Beziehungsaspekt aus, wie der Sender seine Botschaft verstanden haben will und in welcher Beziehung er sich zum Empfänger sieht. Dieser Aspekt ist deshalb so bedeutend, da er Einfluss darauf hat, wie der Inhalt zu interpretieren ist und ist für das gegenseitige Verständnis notwendig. Wichtig für das Funktionieren ist, dass auf beiden Ebenen Einigkeit über den Inhalts- & Beziehungsaspekt herrscht. (vgl. Q1)
(vgl. www.kommdesign.de)
Ausgehend davon, drückt die Art wie wir sprechen in Zusammenhang mit unserem Tonfall, Mimik und Gestik unsere Einstellung dem anderen gegenüber aus und lässt daher Rückschlüsse auf den Beziehungsaspekt zu. (vgl. Q2) Folgendes Beispiel soll den Beziehungsapsekt genauer illustrieren:
Der Lehrer Meyer betritt das Klassenzimmer und schmeißt das Klassenbuch auf das Lehrerpult, während er brüllt: ?Es ist viertel nach elf.?
Der Inhaltsaspekt beinhaltet lediglich die Zeitangabe 11.15 Uhr.
Erst der Beziehungsaspekt lässt Schlüsse und Interpretationen bezüglich der ?wahren Aussage? des Herrn Meyer zu (z.B. ?Ich habe keine Lust auf Euch!?)
(vgl. Q3)
Die Beziehungsaspekte die wesentlicher Bestandteil der Kommunikation sind, sind instabil also kontextabhängig. Sie sind je nach Kommunikationspartner und Situation unterschiedlich. So können z.B. kulturelle Unterschiede zu Beziehungskonflikten führen. Gerade im Web kann dieser wichtige Teil der Kommunikationsbotschaft leiden. Homepages richten sich an eine Menge verschiedener Kommunikationspartner und somit kommen je nach Partner unterschiedliche Beziehungsaspekte zum Tragen. Für den einen mag etwas interessant und geschmackvoll erscheinen, für den anderen wiederum langweilig und stillos. Gerade auch weil im Web dem Zugang zu verschiedenen Seiten nur wenig Grenzen gesetzt sind, treffen Menschen aus unterschiedlichsten Kontexten aufeinander. Aus diesem Grund ist es schwierig Standards für Beziehungsbotschaften zu definieren. Beziehungsbotschaften können im Web mittels folgender Elemente gesendet werden (Q4):
- der Jargon (Sprachstil und Wortwahl)
- die Farben
- die Typographie
- die Grafiken
- die Anordnung von Informationen
- die Hervorhebung von Informationen (was ist wichtig/unwichtig?)
- die visuelle Ausgestaltung
Meiner Meinung nach zeigt sich, dass sich der Beziehungsaspekt besonders im Web neuen Herausforderungen gegenüber sieht. Kritisch für den Beziehungsaspekt im Web ist, dass sich Kommunikationspartner zum Teil anonym gegenüber stehen, aus unterschiedlichen Kontexten kommen und auch Botschaften gleichzeitig an mehrere Empfänger gesandt werden. Wie auch schon von meinen Kollegen im Rahmen der Emoticons diskutiert, sind selbst diese von kulturellen Unterschieden geprägt und senden so, je nach Person unterschiedliche Beziehungsbotschaften. Meiner Meinung nach ist die Gefahr einer nicht erfolgreichen Kommunikation im Web größer als im "realen Leben".
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Quellen:
Q1: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_WatzlawickQ2: http://www.germanistik-kommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/1/1_05.html#anker1_05c
Q3: http://www.uni-due.de/edit/lp/kommunikation/watzlawick.htm
Q4: http://www.kommdesign.de/texte/kommunikation1.htm
Q5: http://www.uibk.ac.at/psychologie/mitarbeiter/leidlmair/seminararbeit_sprache_und_kommunikation_im_internet.pdf
Link
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