Aufgabe 2: Datenbanken bilden eine der Schlüsseltechnologien des Webs: Wissen heisst Macht, Wissen heisst Geld

marlene.siegl.uni-linz, 29. April 2013, 21:42

Datenbanken im Web

In diesem Beitrag greife ich das Thema Datenbanken im Hinblick auf Überwachung und Datenschutz auf. Ich gebe euch einen Überblick über Vorratsdatenspeicherung und gehe auf das Thema Datenschutz im Alltag ein.

 

Vorratsdatenspeicherung - Informationen im Überblick

Bei der Vorratsdatenspeicherung handelt es sich um eine durch die EU Richtlinie 2006/24/EG erlaubte Speicherung von Verbindungsdaten aller Menschen im Lande. (Q3) Nicht nur in Österreich wird diese Speicherung erlaubt, sondern auch in den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, in Frankreich, Rumänien, Tschechien, Schweden und Ungarn.

Für eine Dauer von sechs Monaten werden Aufzeichnungen über Telefon- und Internetverbindungen abgespeichert. Die Daten können durch eine gerichtliche Anordnung bei Verdacht auf schwere Strafdaten eingesehen werden. Bei Telefonverbindungen werden Rufnummern des Anrufers und des Gesprächspartners sowie Daten über SIM, IMSI und IMEI und der Standort der Personen, Datum, Uhrzeit und Dauer der Gespräche gespeichert.

Beim E-mailverkehr werden Namen die Art des Internetanschlusses, Login Daten, IP Adresse u.v.m von Sender und Empfänger abgespeichert. Die Daten werden am Ende der Vorratsspeicherungsfrist gelöscht, mit Ausnahme jener Daten die abgerufen und gespeichert wurden (Q1).

Durch die Vorratsdatenspeicherung sind auch private Daten wie z.B. die Krankenakte oder das Religionsbekenntnis von Menschen abrufbar. Dies verstößt zwar gegen die Grund- und Freiheitsrechte von Menschen, ist aber seit 1. April 2012 gesetzlich erlaubt. Die Behörden erhoffen sich dadurch eine einfachere Verfolgung von Straftaten (Q2).

Detaillierte Informationen über die Art der abgespeicherten Daten finden Sie auf der Homepage der Österreichischen Datenschutzkommission (http://www.dsk.gv.at/site/7713/default.aspx) (Q4).

Unklar ist, wie es in Österreich mit der Vorratsdatenspeicherung weitergeht. Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat im Juni 2012 Klage von mehr als 11.000 BürgerInnen beim Verfassungsgerichtshof eingebracht (Q5).

 

Was kann man gegen die Vorratsdatenspeicherung tun?

Persönlich bin ich wie etliche andere EU Bürger nicht begeistert von der Idee, dass meine privaten aber auch beruflichen Daten theoretisch ständig abrufbar sind. Vor allem deshalb, weil es ja nicht nur jene Bürger betrifft, die in Verdacht zur Ausübung einer Straftat stehen sondern auch alle anderen. In diesem Zusammenhang fällt mir der bekannte Satz „Big Brother is watching you“ gleich wieder ein. Zudem gibt es Möglichkeiten, die Datenspeicherung zu umgehen. In einem Artikel im Standard vom 2. April 2012 wird erwähnt, dass durch die Software „Tor“ und für Smartphones  entsprechende Applikationen der Speicherung entgegen gewirkt werden kann. Außerdem werden nur E-mail von Providern mit einem Jahresumsatz größter als 227.000 Euro gespeichert, d.h. das Benutzen von kleineren Providern oder außereuropäischen Anbietern wäre eine Möglichkeit die Vorratsdatenspeicherung zu umgehen (Q6).

 

Datenschutz im Alltag

Auch in alltäglichen Situationen werde ich immer wieder mit dem Thema Datenschutz konfrontiert. Vor ein paar Wochen wollte ich mich zum Beispiel in meinen Google Email-Account einloggen und werde dazu aufgefordert, zum Schutz meines Accounts meine Telefonnummer bekannt zu geben. Ich bin nicht gerade davon überzeugt, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme zu meinen Gunsten handelt, sondern eher dazu noch mehr Daten von mir zu bekommen.

 

(Bildquelle: Screenshot vom eigenen Gmailaccount, Marlene Siegl)

Ich bin auch immer wieder verwundert wie treffend die personalisierten Werbungen teilweise sind. Vor kurzem habe ich einen Kurzurlaub im Internet gebucht und schon stolpere ich ständig über Urlaubsangebote und passende Werbungen dazu im Internet.

 

(Bildquelle: Screenshot vom eigenen Facebook Account, Marlene Siegl)

Firmen wie Zalando nutzen Cookies um exakte Werbemaßnahmen zu treffen. Man braucht nur einen Artikel kaufen oder in den Warenkorb legen, wird man schon von Werbeeinschaltungen die ähnliche oder gleiche Artikel betreffen bombardiert.

Was genau mit den Daten der Besucher und Kunden von Zalando passiert, findet Ihr unter folgendem Link auf der Homepage von Zalando (Q7):

 

Zalando

Zum Thema Telefon und Internetverbindungen möchte ich noch sagen, dass ich selbst jedes Mal schlucke, wenn ich mir den Einzelgesprächs- und Verbindungsnachweis bei meinen Handyrechnungen ansehe und wirklich detailliert schwarz auf weiß sehe, welche Rufnummer (zumindest die ersten paar Ziffern) wann angerufen bzw. per SMS kontaktiert wurde. Vor ein paar Jahren  war das noch ganz anders. Beim Telefonanbieter Max Mobil wollte ich nähere Informationen zu meiner Handyrechnung haben. Damals hatte der Mitarbeiter von Max Mobil all meine gesendeten SMS auf seinem Bildschirm. Ich wollte dazu weitere Informationen, die mir mit der Begründung „das darf ich Ihnen aus Datenschutzgründen nicht zeigen“ vorenthalten wurden. Dabei fragte ich mich wie viel Sinn es macht, meine Daten vor mir selbst zu schützen. Oder wurde ich vor meinen Daten geschützt?

 

Liebe KollegInnen und Kollegen, mich interessiert natürlich was Ihr zur Sicherung eurer Privatsphäre bzw. eurer Daten macht?

 

Quellen:

Q1: Online: Video über Vorratsdatensicherung

Q2: Online: Homepage von AK Vorrat

Q3: Online: EurLex

Q4: Online: Homepage der österreichischen Datenschutzkommission

Q5: Online Netzpolitik.org

Q6: Online: Artikel im Standard: Was man über Vorratsdatenspeicherung wissen muss

Q7: Online: Datenschutz bei Zalando

Die Online-Quellen wurden das letzte Mal am 23.04.2013 aufgerufen.

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