Bei meiner Recherche nach weiteren kreativen Anwendungsbeispielen von QR-Codes bin ich zunächst darauf gestoßen, dass die britische Supermarktkette Tesco in Seoul nicht mehr nur ein paar ausgewählte Produkte des täglichen Bedarfs über QR-Codescanning von Plakatwänden in U-Bahnhöfen anbietet, sondern mittlerweile an der U-Bahn-Haltestelle "Seoulleung" einen kompletten virtuellen Homeplus-Supermarkt anbietet. In diesem virtuellen Supermarkt kann man zwar wie gewohnt durch die Gänge gehen, jedoch ist kein einziges Produkt zum Kauf vor Ort. Es werden, ähnlich den Seouler Plakatwänden in U-Bahn-Stationen, nur Fotos der Produkte auf Plakate gezeigt. Unter diesen Fotos befinden sich die QR-Codes. Diese können von den Kunden eingescannt werden und die Ware wird ihnen anschließend an den Onlinekauf zum gewünschten Liefertermin nach Hause gebracht. Momentan werden ca. 35.000 Produkte von Milch über Eier, Pasta-Saucen, Taschentüchern bis hin zu Digitalkameras angeboten. Die Lieferung wird durch Homeplus-Läden aus der Nähe des Kunden durchgeführt. (Q1)
Auch eBay hatte letzten Winter eine ähnliche Idee und eröffnete in London eine QR-Code Christmas-Boutique. Kunden konnten Produkte in einer Art Showroom betrachten und anfassen. An jedem Ausstellungsstück hing ein kleiner Zettel mit QR-Code darauf, den Kunden einscannen konnten, automatisch auf die eBay-Seite dieses Produktes gelangten und es so kaufen konnten. Kurze Zeit später eröffnete auch in Berlin ein stationärer eBay-Kaufraum.
Martin Tschopp, Geschäftsführer von Ebay in Deutschland: "Online oder offline - das ist nicht die richtige Art zu denken. Beide Bereiche werden künftig immer mehr verschmelzen. Der Handel sei insgesamt in einem radikalen Umbruch und wird sich in den nächsten drei Jahren mehr verändern als in den vergangenen 10 bis 15 Jahren."
(Q2)
Meine eigene krative Idee wäre nun, dass auch bei "normalen" Supermärkten und Boutiquen jedes Produkt mit einem QR-Code ausgestattet wird, um das Produkt online zu kaufen und es anschließend nach Hause liefern zu lassen. Anscheinend geht der Trend dahin, dass Kunden das Produkt zwar gerne angreifen oder zu mindest ansehen möchten bevor sie es kaufen, die Produkte jedoch trotzdem gerne nach Hause geliefert haben möchten. Deshalb wäre dies eine gute Lösung beide Bedürfnisse zu befriedigen.