Mario's Zuhause
Kritische Erfolgsfaktoren von eLearning in Unternehmen
Erste Beiträge über eLearning in diesem Weblog gab es bereits von zwei Kolleginnen. Diese Beiträge bieten einen guten thematischen Einstieg und Erklärungen.

Hier die Links dazu:

eLearning (Nicole Nadschläger)

eLearning (Caroline Gerstlohner)


Auch wenn in diesem Beitrag nicht die Beschreibung von E-Learning an sich im Vordergrund steht (siehe bereits verfaßte Beiträge), sondern die kritischen Erfolgsfaktoren in Unternehmen, soll zu Beginn kurz der Begriff nochmals mittels zwei sich ergänzender Definitionen erklärt werden:

„eLearning bedeutet die Möglichkeit zum selbständigen Lernen mit Hilfe der digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien. Als Sammelbegriff umfasst eLearning ursprünglich alle Formen elektronisch gestützten Lernens wie netz- und satellitengestütztes Lernen, Lernen per interaktivem Fernsehen, CD-ROM, Videobändern etc. Mehr und mehr wird der Begriff jedoch hauptsächlich für Internet- und Intranet-basiertes Lernen benutzt.“

Ergänzend ist anzumerken:

„eLearning ist eine ZUSÄTZLICHE technisch basierte Methode für Wissen und Lernen und ERGÄNZT die klassischen Methoden der Aus- und Weiterbildung.“

In diesem Beitrag möchte soll aber die Frage beantwortet werden, auf welche Faktoren bei der Einführung und Umsetzung von eLearning-Konzepten besonders berücksichtigt werden sollen.


KRITISCHE ERFOLGSFAKTOREN

In der Einführungsphase sollte auf eine genaue Zieldefinition Rücksicht genommen werden. Darüberhinaus müssen Routinen spezifiziert werden, die sowohl den Erfolg des Systems messen werden, aber auch bei der Implementierung Voraussetzung sind. Die Einbeziehung des Top-Managements ist für den Erfolg essentiell. Einerseits für die bessere Durchsetzung des Systems und andererseits kann auch die Unternehmensleitung eigene Beiträge mittels eLearning im Unternehmen verbreiten. Themen- und Zielgruppenbestimmung bzw. später die Auswahl der Schulungsinhalte müssen bereits am Anfang geklärt werden, um die spätere Gestaltung des Systems dem Bildungsbedarf anzupassen. Innerhalb des Betriebes sollte auch viel Wert auf Kommunikation gelegt werden, um eine hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern zu schaffen. Als ein nicht zu unterschätzender Faktor sollte die jeweilige Lern- und Weiterbildungskultur des Unternehmens in Betracht gezogen werden. Man muss sich die Frage stellen, ob das Unternehmen überhaupt über eine wissensorientierte Kultur verfügt?

Wichtige Kriterien für den Einsatz von eLearning sind aber nicht nur in der Einführungsphase zu berücksichtigen. Jede einzelne virtuelle Schulung muss auf Faktoren Rücksicht nehmen, die sich unmittelbar auf die Effizienz von eLearning auswirken.

Hierzu gehört die Größe und der räumliche Verstreuungsgrad der Zielgruppe. Es ist zu beachten, dass je größer eine Gruppe und je „verstreuter“ die Teilnehmer sind, desto größer die Ersparnis eines eLearning-Seminars im Vergleich zu einer herkömmlichen Weiterbildungsmaßnahme.

Weiters muss jede Schulungsmaßnahme auf die IT-Infrastruktur abgestimmt sein. Es muss geklärt werden, ob im Unternehmen genügend Kapazitäten frei sind (z.B. Speicher oder Bandbreite), um bestimmte virtuelle Schulungsmethoden (z.B. Schulungsvideos) einzusetzen. Die IT-Infrastruktur darf aber nicht nur auf den EDV-Bereich begrenzt gesehen werden, da auch die Computerkenntnisse der Mitarbeiter, die zu einem gewissen Ausmaß für eLearning-Seminare Voraussetzung sind, in die Überlegungen mit einzubeziehen sind.

Bei der technologischen Umsetzung eines eLearning-Seminars ist je nach Inhalt zu überlegen, ob Lernmanagementsysteme (interne oder externe LMS) zur Anwendung kommen sollen. Ein internes Lernmanagementsystem ist eine Spezialsoftware, die in die unternehmenseigene EDV integriert wird und selbst ausgestaltet wird. Da diese Variante für Klein- und Mittelbetriebe zu kostenintensiv sein könnte, besteht auch die Möglichkeit eine LMS-Software extern von einem eLearning-Anbieter auf bestimmte Zeit einzukaufen. Eine weitere Alternative wäre von einem Trainingsanbieter ein Seminar zu buchen, das Inhalte und Software bereits in einem Paket beinhaltet. Falls auf kein Lernmanagementsystem zurückgegriffen wird, können Präsenzveranstaltungen trotzdem mit Schulungsmaterialen auf CD-ROMs oder mit Intranetforen begleitet werden.

Als Praxisbeispiel für Anforderungen an eLearning sollen hier die drei Kriterien der eLearning-Abteilung der Siemens Business Services ausgeführt werden :

Ein Kriterium ist die Verfügbarkeit. Um bei der Anwendung von eLearning Erfolg zu haben muss eine moderne Technologie verwendet werden, die ausfallssicher und somit jederzeit und überall genutzt werden kann. Das eLearning-Angebot muss einen einfachen Zugang haben und einfach bedient werden können.

Ein weiteres Kriterium trägt den Namen „Markt und Wirtschaft“. eLearning macht nur dann Sinn, wenn sich für das Unternehmen das „time-to-market“ verkürzt, also die Zeit vom Bildungsbedarf bis zum Beginn einer Weiterbildungsmaßnahme. Weiterbildung soll im Idealfall just-in-time und on-demand erfolgen. Auch die Schulungsdauer an sich muss durch eLearning verkürzt werden. Insgesamt muss sich also für das Unternehmen im Vergleich zu traditionellen Aus- und Weiterbildungsmethoden eine Kostenersparnis ergeben.

Das dritte Kriterium sind die „Menschen“. Schulungen sollen durch eLearning individueller werden und sich so besser den Bedürfnissen jedes Teilnehmers anpassen. Weiters müssen virtuelle Schulungen attraktiv und motivierend gestaltet sein, d.h. die unterschiedlichen Darstellungen im Rahmen von Multimedia sollen voll in Betracht gezogen werden. Hier ist vor allem die Interaktion und die Kollaboration (z.B. Weblogs) herauszustreichen.


Abschließend ist zu sagen, dass bereits jetzt diese Erfolgskriterien mehr und mehr Anwendung finden und die eLearning-Programme für Unternehmen mehr und mehr an Attraktivität gewinnen. Bei allen Vorteilen muss man sich aber immer den Nachteilen bewusst sein und zur Kenntnis nehmen, dass eine Kombination mit Präsenzveranstaltungen oft die beste Lösung ist.


Quellen:

Feldmeiser, G. (Leitung eLearning – Siemens Business Services); eLearning Grundlagen – Kritische Erfolgsfaktoren
http://www.lrz-muenchen.de/services/schulung/dvseminar/e_learning1.pdf
Abruf 7.1.2004

Erfolgsfaktoren für eLearning
http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_139_erfolgsfaktoren_e_learning.html
Abruf 7.1.2004

Kompetenzzentrum eLearning Niedersachsen
http://www.elearning-zentrum.de/index.cfm?uuid=85D5B76034731D71A08F283C0389E328&o_lang_id=1&frameset=yes
Abruf 7.1.2004


Links zu den folgenden Beiträgen:

(2) Grenzen von eLearning

(3) Blended Learning.

... comment

 
mario.bolzer.linz, Mi, 21. Jan. 2004, 14:06
Blended Learning
Aufgrund der ausgehenden Definition von eLearning und aufgrund meiner Aussage im letzten Absatz möchte ich ergänzend dazu einen Beitrag zum Thema Blended Learning verfassen, der die Kombination von Präsenzveranstaltungen mit eLearning-Elementen erläutert!
P.S. Der Beitrag wird in morgen auf dem Beleglog veröffentlicht!

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