Aufgaben Der Code der Jugendlichen
christoph.poetscher.uni-linz, 21. Mai 2014, 20:20
Wie auch bereits Hr. Forstner in seinem Beitrag (Q1)festgestellt hat, bin auch ich der Meinung, dass die Jugend durch Ihre Codes versuchte und noch immer Versucht sich von der etablierten Kultur des „Normalen“ abzugrenzen bzw. mit dieser sogar bewusst auf Konfrontationskurs zu gehen (Q2). Auch die Bestimmung wer zu diesen „Normalen“ zählt ist auch bereits Teil der jeweiligen Jugendkultur oder – Szene(Q2).
Soziologisch betrachtet, sind Szenen soziale Netze in denen sich Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenfinden (Q2). Diese ähnlichen Interessen führen meist bereits zu Gemeinsamkeiten wie ähnliche Freizeitgestaltung, Musikvorlieben, (Kleidungs-)Stile, politische oder religiöse Einstellungen, Sprache usw. (Q2).
Diese Gemeinsamkeiten der Szenen, können auch als Codes der jeweiligen Interessensgruppen verstanden werden. Eine offensichtliche Ausprägung dieser Codes stellt, wie auch schon im Beitrag von Hrn. Eller beschrieben (Q3), die Sprache der Beteiligten dar. Der Spiegel veröffentlichte zur Veranschaulichung dieses Sachverhaltes die Entwicklung der Jugendsprache für bestimmte Begriffe von 1900 bis nach 2000 (Q4):
Auch die politische Einstellung der jeweiligen Szenen können im weitesten Sinne als Code angesehen werden: waren es in den 1960er- und 1970er-Jahren noch die „Make Love – not War“-Ambitionen(Q2), ist bei den Jugendlichen in der heutigen Zeit eine zunehmende Politikverdrossenheit zu beobachten (Q5).
Ein Punkt der in meiner Betrachtung noch keine Berücksichtigung gefunden hat, ist die Frage, was mit einem Code der Jugendlichen passiert, wenn die Beteiligten dem Jugendlichen-Alter entwachsen: einerseits entwachsen die Menschen ihren Codes und der Code stirbt in seiner bisherigen Form langsam aus. Anderseits kann der Code mit den Menschen mitwachsen bzw. mit ihnen die Zeit überdauern. Ein gutes Beispiel für diesen Umstand kann bei näherer Betrachtung der oa. Tabelle („Entwicklung der Jugendsprache“ ) beobachtet werden: anhand des verwendeten Wortschatzes kann auf das Alter der Person rückgeschlossen werden (dies kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen).
Als Resümee möchte ich festhalten, dass die Jugendlichen sich (in den meistne Fällen) immer von vorherigen Generationen unterscheiden möchten und hierfür versucht unterschiedlichste Unterscheidungsmerkmale - in Form von Codes in den verschiedensten Erscheiungsformen - zu etablieren. Manche dieser Codes bleiben bestehen, die meisten davon verschwinden wieder.
Q1: http://collabor.idv.edu/webkommAF/stories/48742/
Q2: http://jugendkultur.at/wp-content/uploads/Jugendkultur-Guide.pdf
Q3: http://collabor.idv.edu/meineMeinung/stories/48725/
Q4: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/von-knorke-bis-gaga-die-entwicklung-der-jugendsprache-a-557237.html
Q5: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/JUGENDALTER/Politisches-Interesse.shtml
Zeitliche Veränderung der Sprache
christoph.michelmayer.uni-linz, 24. Mai 2014, 19:01
Interessant finde ich auch dein Bild zum Thema Entwicklung der Jugendsprache, indem man die verschiedenen Wortänderungen zu den verschiedenen Einstellungen ablesen kann. In meinem Blogbeitrag bin ich ähnlich an die Thematik der Jugendsprache herangegangen und habe das Jugendwort 2013 sowie weitere nominierte Wörter der heutigen Jugendlichen darin zusammengefasst. Ich bin ebenso der Meinung, dass Sprache im Bezug auf die Jugendsprache einen sehr wichtigen Teil darstellt, worauf ich auf diesen Bereich speziell etwas ausführlicher eingegangen bin.
Feedback
christa.leitner.uni-linz, 30. Mai 2014, 17:32
In deinem Beitrag kann ich Aussagen bzw. Zusammenhänge zu meinem Blogbeitrag ziehen.
Diese Gemeinsamkeiten der Szenen, können auch als Codes der jeweiligen Interessensgruppen verstanden werden.
Ich habe vesucht die Codes der Jugendlichen anhand derer Musikzugehörigkeit zu analysieren. Also genaus das was du der jeweiligen Interessensgruppen zuschreibst.
...einerseits entwachsen die Menschen ihren Codes und der Code stirbt in seiner bisherigen Form langsam aus...
Ich finde, dass Jugendliche eine Art Selbstfindungsphase durchmachen. Hier werden Codes ausgereizt und mit Überzeugung gelebt. Dies ist sicherlich auch durch Unsicherheiten geprägt. Als Erwachsener nimmt die Bedeutung dieser Codes einfach ab.
Abgrenzung des Normalen
markus.moser.uni-linz, 4. Juni 2014, 18:10
Ich stimme dir in diesem Punkt zu, möchte aber verdeutlichen, dass es auch andere Jugendgruppen gibt. zB die Konservativ-Bürgerlichen-Jugendlichen.
Gruppierungsversuche und wo ist hier die Grenze?
dieter.boehm.uni-linz, 5. Juni 2014, 06:45
Ich finde deinen Ansatz hinsichtlich "Kategorisierung" der Jugendlichen nach Jugendsprache oder auch nach politischer Einstellung sehr interessant. Letzteres hab ich ebenfalls als Gruppierungsmerkmal herangezogen, auch mit dem Hintergrund, dass über Politikverdrossenheit diskutiert wird. Ist diese wirklich gegeben oder zeigt nicht gerade die abgehaltene EU-Wahl, dass doch auch bei Jugendlichen Interesse an der Thematik besteht (siehe Wählerschicht der GRÜNEN und der NEOS).
Was beim Vergleich deiner Ausarbeitung und meiner Abhandlung meiner Meinung ins Auge sticht ist die Vielfältigkeit der Gruppierungen, die die Fragestellung zum Thema aufwirft. Es gibt kein "richtig" und kein "falsch", es gibt unterschiedliche Zugänge und speziell der, die Jugendlichen über deren Sprache zu kategorisieren (auch mit historischem Hintergrund), finde ich als Erweiterung zu meinem Blog als intereressante Ergänzung.
Codes - Sprachschnipsel die wieder verschwinden
julia.ferrari.uni-linz, 2. Juli 2014, 23:10
Entgegen der Aussagen aus dem Statement möchte ich festhalten, dass meiner Meinung nach Codes nicht einfach so entstehen und wieder verschwinden und das mit dem Alter zusammenhängt. Ich denke es hängt eher von der Person ab und von den Umständen. Denn als Jugendlicher ist es vielleicht noch cool, verrückte Ausdrücke zu verwenden. Wenn man dann aber später in einer Bank arbeitet, sollte man solche Ausdrücke eventuell nicht mehr verwenden. Es gibt aber durchaus Personen, die ihr Leben lang die Sprache der Jugendlichen beibehalten, denn es gibt Branchen, in denen das nicht so eng gesehen wird.