V2X ein neues Kommunikationszeitalter

sarah.hinterreiter.uni-linz, 13. Jänner 2015, 18:54

Durch technische Fortschritte und die Unterstützung von mobilen Geräten wird es unserer Gesellschaft ermöglicht ständig und beinahe überall erreichbar zu sein, um mit unseren Mitmenschen zu kommunizieren. Es dauert nicht mehr lange, werden auch Autos und Verkehrsampeln miteinander kommunizieren.

Autos sind bereits technologisch voll ausgestattet. Kameras ermöglichen mehr Überblick. Durch Sensoren werden Daten übertragen und auch das Einparken verläuft beinahe automatisch, um nur einige Eigenschaften zu nennen. Wie sieht es jedoch mit weiteren Entfernungen aus? Dafür reichen Sensoren, die kaum mehr als einige Meter reichen, wohl kaum aus. Wäre es nicht wünschenswert bereits im Vorfeld informiert zu werden, wie man einen erst eben entstandenen Stau ausweicht, oder kann man Wartezeiten bei roten Ampeln verhindern?

Mit diesen und noch vielen anderen Fragen beschäftigen sich NXP (Next eXPerience) und Siemens. Die Zusammenarbeit von NXP, einem Technologieführer im Bereich „vernetzte Fahrzeuge“, und Siemens soll länderübergreifende Fortschritte in Sachen V2X erzielen. V2X ist die drahtlose Kommunikation zwischen Autos (vehicle to vehicle) und Infrastrukturelementen (vehicle to infrastructure). (Q1)

Bereits Ende 2014 konnten fünf mit V2X ausgestattete Honda auf einer Strecke von München über Wien bis nach Helmond getestet werden. NXP entwickelte dafür Chips und die dafür benötigte Software für die Fahrzeuge und Siemens stattete Verkehrsschilder, Ampeln und Verkehrshindernisse mit V2X-Funksensoren aus. Auch im Jahr 2015 soll ein Testprojekt mit den Niederlanden, Deutschland und Österreich starten. Mehrere tausende Fahrzeuge sollen mit der „Car to Car Technologie“ ausgestattet werden und eine Strecke von 1.300 km zurück legen. Neben den Kommunikationsinstallationen in den Autos wird auch die Infrastruktur dementsprechend präpariert um dementsprechende Informationen weiterzugeben. (Q4)

 


 


Welche Vorteile entstehen durch den Einsatz von Intelligent Transport Systems (ITS) wie V2X?


Durch Studien des Centre for Economics and Business Research und der Europäischen Kommission wurde festgestellt, dass durch kooperative Verkehrslösungen alleine in Europa jährlich tausende Verkehrstote vermieden werden könnten. Auch können mithilfe dieser Systeme Stauzeiten verkürzt werden und somit wirtschaftliche und ökologische Schäden verringert werden. Durch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastrukturelementen können Gefahren auf der Straße bereits im Vorfeld erkannt und an weitere Verkehrsbeteiligte weitergeben werden. Weiters wird dem Auto vermittelt ob sich ein Einsatzfahrzeug nähert oder eine Baustelle in unmittelbarer Nähe beginnt, noch lange bevor man diese Gefahren sieht. (Q1)

Günter Oettinger ist Politiker der CDU und Mitglied der Europäischen Kommission. Er plädierte in einer Rede am 04. Dezember 2014 ebenfalls für „Connected Cars“. Durch ITS wird der Straßenverkehr sicherer für alle Beteiligten. Durch das effiziente Fahren ermöglichen diese Systeme günstigeres Tanken und folglich einen nachhaltigeren Umgang mit der Umwelt. Oettinger spricht auch für die Autoindustrie, die durch die Entwicklung und die Installierung der Systeme den Kunden zusätzliche Eigenschaften anbieten können und somit ihre Profite steigern können. (Q3)



Herausforderungen und Chancen


Obwohl NXP, Honda und Siemens bereits konkrete Vorstellungen zum Thema V2X haben, ist die zusätzliche Zusammenarbeit von Politik, Autobahnbetreiber und Industrie von großer Bedeutung, um diese Initiativen europaweit umzusetzen. (Q1) So erwähnt Oettinger in seiner Rede folgende Punkte und welche Schritte für die Beteiligten in naher Zukunft gemacht werden sollten.

Eine der großen Herausforderungen für die Umsetzung eines einheitlichen Systems sind IT-Verbindungen. Es soll garantiert werden, dass neben 2G und 3G eine ständige Sicherheit durch V2X besteht, daher muss laut Günter Oettinger weiter an DSRC (dedicated short range communication) geforscht und investiert werden. Ziel ist es, dass Konsumenten dem System vertrauen und sich in ihrem Auto sicher fühlen. Eine Voraussetzung für die Kommunikation zwischen Autos und Infrastruktur ist ein europatweit einheitliches System, unabhängig von welchem Hersteller die Autos und die Infrastrukturelemente erzeugt werden. Im Februar 2014 gab es diesbezüglich bereits erste Schritte. Europäische Standardisierungs-Organisationen stellten erste Formen der Standardisierung vor. (Q3)

So verwendete Honda in der Testfahrt Ende 2014 bereits einen WLAN-ähnlichen Kommunikationsstandard IEEE 802.11p, der speziell auf die Anforderungen der Automobilindustrie zugeschnitten ist. Durch die V2K-Kommunikation ist man unabhängig von Mobilfunknetzen und somit vor Funklöchern sicher.

Durch die Verbundenheit und die dadurch entstehenden Datenmengen dürfen auf die Datensicherheit und eine gewisse Anonymität nicht verzichtet werden. Weiters sieht Günter Oettinger enorme Potentiale für neue Geschäftsmodelle auch vor allem für Dritte vor, welche eine neue Art von Service im „New Connected Ecosystem“ entdecken. Durch V2X können durch die allgegenwertige Verbundenheit neue Wertschöpfungsketten entstehen und folglich treten wiederrum neue Geschäftsmodelle auf. (Q3) Tatsächlich ist erst ab 2016 mit ersten Fahrzeugmodellen, welche diese Systeme integriert haben auf den Straßen zu rechnen. (Q2)

Im folgenden Video ist eine ähnliche Version der Kooperation zwischen Siemens und NXP dargestellt. Es handelt sich dabei um die V2X Umsetzung in den USA und wurde durch Volvo veranschaulicht.


(Q5)

Quellen:

Q1: Kommunizierende Autos für smarte Verkehrszukunft erreichen Wien
https://science.apa.at/rubrik/natur_und_technik/Kommunizierende_Autos_fuer_smarte_Verkehrszukunft_erreichen_Wien/SCI_20141117_SCI39471352421258850

Kommunizierende Autos
Q2: http://www.welt.de/motor/news/article134520065/Kommunizierende-Autos.html

Q3: The Connected Car
http://ec.europa.eu/commission/2014-2019/oettinger/announcements/speech-acea-connected-car_en

Q4: „Communicating Cars“-Testfahrt
http://www.honda.at/cars/honda-welt/news-events/2014-11-25-communicating-cars-testfahrt.html

Q5: http://www.youtube.com/watch?v=MIZ6Vco6Luo

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