STATEMENT Blockchains am Kunstmarkt

clara.schultes.uni-linz, 14. Dezember 2016, 15:11

 

Blockchains werden als eine sehr revolutionäre, zukunftsträchtige Technologie angesehen, welche mehr Demokratie bringen sollen, so auch Don Tappscott in seinem Kurzvortrag im Rahmen der TED-Konferenz. Zudem nannte er eine Reihe von verschiedenen theoretischen
Anwendungsfällen und -szenarien für Blockchains. Als praktisches Anwendungsbeispiel von Blockchains können jedoch bis jetzt nur Bitcoins als eine rein digitale Währung genannt werden.  (Vgl. Q1).

Wie auch Don Tappscoott ausführt, würde es durch Bitcoins zu großen Veränderungen und Revolutionen kommen, am Finanzmarkt, aber auch am Kunstmarkt - einem extrem intransparenten Markt. Die richtigen Kontakte und Netzwerken sind ausschlaggebend für einen Erfolg. Auf eine geringe Anzahl von SammlerInnen und KünstlerInnen entfällt ein immens großer prozentualer Marktanteil. Junge KünstlerInnen finden dabei nur sehr schwer Zugang zum Kunstmarkt. (Vgl. Q2)

Allgemein wird immer mehr Kunst online gehandelt. Der Kunstmarkt wuchs bis vor kurzem wie kaum ein anderer und auch Institutionen, Sammler und Kunstmarktplattformen beschäftigen sich bereits auf verschiedene Weisen mit Bitcoins.


Durch ein vermehrtes Aufkommen von Netzkunst und digitaler Kunst wie Musik, Fotos, Filme oder Computeranimationen steigt auch das Interesse des Kunstmarktes daran. Oft gibt es hier aber Probleme, wenn KünstlerInnen ihre digitalen Werke verkaufen oder auch als ihre eigenen kennzeichnen möchten. Charakteristisch für digitale Kunst ist, dass sie nach Belieben vervielfältigt werden kann. So werden die Grenzen zwischen Original und Kopie oftmals unklar. Der Unterschied lässt sich häufig nicht leicht feststellen. (Vgl. Q3)
Mithilfe von Blockchains lässt sich jedoch ermitteln, ob Kunstwerke echt sind. Kunstfälscher sind ebenso im Internet anzutreffen, wo sie auch Echtheitszertifikate fälschen. Die Lösung hier ist, dass KäuferInnen bei Vertragsabschluss eine Kopie der digitalen Signatur erhalten, welche die Echtheit des Werks bestätigt. Diese Signatur lässt sich dann online in Echtzeit überprüfen. Die Blockchain erlaubt es  KäuferInnen, die gesamte Kette von Echtheitszertifikaten zu überprüfen, statt nur auf ein einzelnes Zertifikat des vorherigen Besitzers vertrauen zu können. (Vgl. Q4)
Einige Unternehmen wie das Berliner Start-up ascribe.io oder Monegraph aus New York entwickeln Systeme innerhalb der Blockchain-Technologie und bieten Dienstleistungen für Kunstschaffende an, um professionell ihre digitalen Dateien managen zu können. Dazu gehören unter anderem Funktionen wie das Registrieren, Archivieren oder auch Übertragen von Eigentum, usw. Dazu wird jeder einzelner Transfer eines Werkes aufgezeichnet. Somit bleibt zu jedem Zeitpunkt klar ersichtlich, wer die UrheberInnen eines Werks sind. Digitale Kunst kann übertragen, ausgeliefert sowie verliehen werden, ohne dass der Anspruch der UrheberInnen verloren geht. Außerdem kann der Standort des Werkes im Internet protokolliert werden, sodass seine Geschichte festgehalten wird. Käufer können somit immer zurückverfolgen, wie der Weg eines digitales Kunstwert im Internet ausgeschaut hat. (Vgl. Q3)

 

Monegraph

 

Monegraph Everywhere (Q5)

Das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien ist das erste Museum, das ein digitales Kunstwerk (Bildschirmschoner in limitierter Auflage), welches dezentral authentifiziert wurd, mit Bitcoins für seine Sammlung über die kuratierte Online-Plattform/-Galerie cointemporary.com angekauft hat. (Vgl. Q6) Diese Plattform bietet temporäre Kunstwerke zu einem festen Bitcoin-Preis an, unabhängig vom aktuellen Wechselkurs. (Vgl. Q7)

 

Fazit


Zu bemekren ist, dass Don Tappscott generell in seinem Kurzvortrag bei der TED-Konferenz nur positive Aspekte von Bitcoins anspricht. Trotz alledem gelten Bitcoins besonders bei SammlerInnen am Kunstmarkt als risikobehaftete Währung, der man allgemein noch mit Skepsis gegenüber steht. Bleibt gespannt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf den Kunstmarkt und die digitale Kunst haben werden.



Quellen:
Q1: https://www.youtube.com/watch?v=Pl8OlkkwRpc (zuletzt aufgerufen am 13.12.2016)
Q2: Tapscott, A./Tapscott D. (2016): Die Blockchain-Revolution: Wie die Technologie hinter Bitcoin nicht nur das Finanzsystem, sondern die ganze Welt verändert. Kulmbach: Plassen Verlag
Q3: http://www.zweiblog.com/2016/06/7-aufregende-anwendungen-der-blockchain-technologie/ (zuletzt aufgerufen am 13.12.2016)
Q4: https://www.wired.de/collection/tech/mit-der-bitcoin-blockchain-die-echtheit-von-kunstwerken-ermitteln (zuletzt aufgerufen am 13.12.2016)

Q5: https://monegraph.com/ (zuletzt aufgerufen am 13.12.2016)

Q6: http://www.mak.at/jart/prj3/mak/data/uploads/downloads/presse/2015/Harm_van_Dorpel_d.pdf (zuletzt aufgerufen am 13.12.2016)
Q7: http://www.annettedoms.net/2015/09/bitcoin-blockchain-diskussion/ (zuletzt aufgerufen am 13.12.2016)

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