Transparenz und virtuelle Identität

Der "ideale" Markt im Modell der Volkswirtschaftslehre setzt "Transparenz" in dem Sinne voraus, dass alle handelnden Akteure vollständige Informationen über alle marktrelevanten Daten besitzen.

Das Internet bietet zweifellos das Potential, die Markttransparenz zu verbessern, wenn man etwa an Preissuchmaschinen wie Geizhals.at - oder in technisch noch perfektionierterer Art - an die Versprechen des Semantic Web denkt. Aber - wird dieses Potenzial genutzt - ist dieser Einfluss tatsächlich so eindeutig?

Als Kontrapunkt könnte man der These der Markttransparenz den "gläserner Konsumenten" entgegenstellen - mit der Hypothese, dass nicht der Marktteilnehmer über vollkommene Information über den Markt verfügt - sondern genau umgekehrt der Markt über "vollkommene" Informationen über dem einzelnen Marktteilnehmer. Die Entwicklung vom One to One Marketing zum One to One Pricing ist schon eingeleitet.

Auch auf das Markenmanagement in Unternehmen hat die Transparenz des Internets Auswirkungen. Mein Blogeintrag handelt von den dadurch entstehenden Herausforderungen für Unternehmen. Lese mehr dazu...

Bezüglich der Thematik des "gläsernen Konsumenten" hab ich in meinem Blog auch eine kurze Bestandsaufnahme hinsichtlich des Datenschutzes dargelegt - Markttransparenz im eCommerce aus der Sicht des Konsumenten

Auch im Social Commerce spielt Transparenz eine große Rolle. Konsumente informieren sich mittels Internet über das Produkt der Begierde. Sind schon Kommentare und Bewertungen von anderen Kunden sichtbar, wird damit die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst. In meinem Blog behandle ich die Auswirkungen dieser Tatsache für den Konzern Nestle, der den Schritt hin zu einem transparenten Online Marktplatz gewagt hat. https://collabor.idv.edu/stefanieendfellner/stories/41181/

Die EU bemüht sich den Datenschutz ihrer BürgerInnen ernst zu nehmen und verabschiedete 2009 eine RL, welche die Möglichkeiten des Many-to-One bzw. One-to-One Marketing erheblich einschränkt. Ein dementsprechender Passus wurde in das heimische TKG im § 96 Abs. 3 aufgenommen und eigentlich müssten etliche Websitebetreiber informieren, wenn diese Cookies einsetzen welche personenbezogene Daten speichern/verarbeiten. Dieser Artikel befasst sich mit dieser Thematik aus der Sicht eines juristischen Laien.

Ein paar Betrachtungen zum On- und Offlinehandel und was Markttransparenz damit zu tun hat.

Wenn man vom "idealen Markt" spricht kommt man unweigerlich  zur neoklassichen Marktgleichgewichtstheorie, welche u.a. voraussetzt, dass Konsumenten vollkommene Information über die Beschaffenheit und Nutzenstiftung jedes Gutes besitzen und alle Akteure die Preise für alle Güter kennen. Lässt man nun die oft in der Realität herrschenden Informationslücken und unvollkommene Information außer acht, so kann man sich auch die Frage stellen, ob Preissuchmaschinen wie Geizhals.at das Potential der Kundengewinnung steigern?

Als Beispiel dazu habe ich in meinem Blogbeitrag die Faktoren für die Kundengewinnung im Mobilfunkbereich herangezogen. Der Mobilfunkbereich gehört zu den komplexesten und unüberschaubarsten Märkten, wo sich die Frage stellt, ob Markttransparenz einen Einfluss auf die Kundengewinnung bzw. auf die Wechselkosten haben würde.

Ich habe mir die Frage gestellt wie Suchkosten und Markttransparenz im Web zusammenspielen. Diese beiden Komponenten sind eng miteinander verknüpft. Ändert sich die eine Komponente, so ändert sich auch die Andere.

In meinem Blog hab ich mir über das Thema Suchmaschinen und Markttransparenz ein paar Gedanken gemacht.

Interssante Ansicht von Sascha Lobo