Mobile Business Kein Verzicht auf kabelgebundenes Internet

paul.kapeller.uni-linz, 17. Jänner 2014, 14:37

Nach meiner Recherche lassen sich keine wissenschaftlich belegten Gründe für zukünftige Notwendigkeit von kabelgebundenem Internet aus der Sicht von Usern feststellen. Jedoch möchte ich im Folgenden aufzeigen, welche Risiken mobile Internetnutzung, mobiles Banking und LTE generell mit sich bringen.

 

Mobile Internetnutzung

Wie der Beitrag von Galileo zeigt, stellen auch Smartphones, Tablets etc. ein potentielles Angriffsziel für Hacker dar. Im Grunde gibt es die gleichen Möglichkeiten wie für ein kabelgebundenes Gerät.

Android und Windows Phones waren zwar aufgrund ihres offenen Betriebssystems das Primärziel für Hacker. Zum Beispiel können User auch gefälschte Apps downloaden, die ungewollt Informationen an den Hacker freigeben. Aber seit heuer, sind auch iPhone-Nutzer nicht mehr vor Angriffen sicher. Es wurde demonstriert, wie ein Virus im Safari Browser dem iPhone mitteilt, sämtliche Informationen für den Hacker freizugeben. Hier die Quelle.

 

LTE

Long Term Evolution verschlüsselt die Daten zwischen Endgeräten und Antennen, als auch zwischen Antennen und Basisstationen. Daher wird die Sicherheit gegenüber anderen mobilen Technologien erhöht. Damit kann LTE als genauso sicher wie ein kabelgebundenes Netzwerk betrachtet werden.

Wie hoch ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass ein LTE-Netz ausfällt? Die Ergebnisse einer Studie einer Bundesbehörde der USA legen nahe, dass mit $ 650,- eine ganze Stadt lahmgelegt werden könnte. Jede Radiofrequenz kann geblockt werden, sobald ein Transmitter ein Signal mit der selben Frequenz und genug Stärke sendet. Anscheinend ist LTE aber besonders anfällig, da Kontrollaufgaben weniger als 1 % des gesamten Signals ausmachen. Ein Teil dieser Aufgaben stellt die permanente Synchronisation dar, die LTE anwendet um Daten auszutauschen. Wird diese gestört, findet gar kein Austausch mehr statt. Dieses Risiko stellt, in Anbetracht der raschen Verbreitung von LTE in den nächsten Jahren, eine immanente Gefahr dar, zumal möglicherweise Autos, medizinische Geräte oder Kameras LTE nutzen werden.

 

Mobile Banking

Um mit dem Smartphone sichere Bankzahlungen tätigen zu können, müssen sehr viele Punkte beachtet werden. Aufgrund der hohen Anzahl werde ich hier nur die wichtigsten erwähnen. Zum Beispiel sollten TAN oder PIN nicht als getarnte Telefonnummern gespeichert werden, da manche Apps Zugriff darauf haben bzw. bei Diebstahl leicht auf diese Daten zugegriffen werden kann. Eine der wichtigsten Sicherheitsrisiken stellt der mobile TAN dar. Dieses Verfahren sollte bei mobilem Banking nicht angewandt werden. Auch freie WLAN-Netze und eingeschaltetes Bluetooth stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Falls ein mobiles Endgerät verloren geht, sollte man die Möglichkeit haben, über Fernzugriff die Daten zu löschen. Schließlich stellt der Man-in-the-Mobile-Angriff ein immanentes Risiko dar. Sobald ein User anfängt mobile Banking zu nutzen, setzt diese Attacke an. Im Browser öffnet sich ein Fenster, dass eine Software für die Nutzung installiert werden müsse. In Wahrheit handelt es sich um eine gefälschte App, die Bankdaten wie TANs etc. abfängt. Wahrscheinlich tragen diese Risiken und die für den normalen User komplexen Anforderungen an sicherem Banking dazu bei, dass sich Personen nicht vorstellen können auf Kabel zu verzichten.

 

User werden sich immer mehr bewusst, dass Hackangriffe auf mobile Endgeräte drastisch zunehmen. Außerdem kann LTE nicht für eine permanente Verbindung garantieren, was bei einigen Aktivitäten, zum Beispiel in Unternehmen, unerlässlich ist. Letztlich stellt es für jeden von uns ein Risiko dar, seine Bankgeschäfte über mobile Netzwerke zu tätigen, sofern man sich nicht gründlich mit den Sicherheitsaspekten auseinandersetzt. All dies untermauert meiner Ansicht nach das Ergebnis der Studie, dass sich momentan immer weniger Personen vorstellen können, auf kabelgebundenes Internet zu verzichten.

 

 

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