Propaedeutikum Aufgabe 3 Geschäftsmodelle des E-Business - Das Geschäftsmodell "Sharing" im Web

rainer.kroisamer.uni-linz, 29. April 2014, 18:23

 

Inhalt:

1. Einführung in Geschäftsmodelle

2. Das Geschäftsmodell "Sharing"

3. Geschäftsmodelle der Sharing Economy am Beispiel von Airbnb

 

 

 

1. Einführung in Geschäftsmodelle

 

Ein Geschäftsmodell, also die modellhafte Abbildung von logischen Zusammenhängen in Organisation die einen Mehrwert für Kunden einerseits, und Ertrag für die Organisation andererseits erzeugen (Q1), lässt sich sehr gut anhand eines Business-Models-Canvas1 beschreiben:

 

Business-Model-Canvas

 

Das Business Model Canvas setzt sich aus folgenden neun Elementen zusammen2 (Q2):

 

Kundensegmente 

Wertangebot

Kanäle

Kundenbeziehungen

Einnahmequellen

Schlüsselressourcen

Schlüsselaktivitäten

Schlüsselpartnerschaften

Kostenstruktur

 

1,2 Das Business Model Canvas wurde von Dr. Alexander Osterwalder und Prof. Yves Pigneur und 470 weiteren Menschen aus 45 Ländern gemeinsam entwickelt. Siehe zur Veranschaulichung und Erklärung der 9 Elemente offensivgeist.de

 

 

2. Das Geschäftsmodell "Sharing" 

 

Sharing economy

 

Ein Geschäftsmodell dem das Sharing, also das Teilen statt besitzen zugrunde liegt, wird Neudeutsch auch als "Share Economy" bezeichnet. Auch auf der letztjährigen CeBIT in Hannover war das Thema Share Economy eines der großen Themen. Der Trend weg vom Besitzen und hin zum Nutzen wurde dabei schon vor über 15 Jahren von Walter Stahel in seinem Buch "Performance Economy" vorausgesagt. (Q3) 

Collaborative Consumption oder collaborative economy sind andere Begriffe die das selbe Phänomen beschreiben. 

Sehen sie im Folgenden ein kurzes Video zum Thema Share Economy:

 

 

In Zeiten von immer knapper werdenden Rohstoffen und budgetären Grenzen im täglichen Leben ist es durchaus nachvollziehbar dass sich der Trend zum Teilen immer größerer Beliebtheit erfreut. Es macht ja auch Sinn. Wozu etwas kaufen und besitzen, wenn es letztendlich nicht rund um die Uhr genützt wird. Denken wir an unser Auto, wenn wir es täglich von und zur Arbeit fahren und dabei 2 Stunden am Tag nützen. Die restlichen 22 Stunden parkt es in unserer Garage, für die wir auch noch viel Geld bezahlen. 

Beispiele für Sharing-Modelle gibt es einige. Denken wir unserem Beispiel folgend an Car Sharing, das sich mittlerweile mit den Anbietern Car2go, Zipcar (Carsharing) und Flinkster (leider nur) in der Bundeshauptstadt etabliert hat. 

Job sharing, media sharing, cpu sharing, revenue sharing, time sharing sind allesamt Schlagworte zum aktuellen Thema des Teilens in unserer Gesellschaft und Wirtschaft.

Dass die Ökonomie des Teilens keine Modeerscheinung zu sein scheint, sondern eine ernstzunehmende kulturelle Erscheinung ist, an der sich Millionen Menschen weltweit beteiligen, zeigt unter anderem die Deutsche Studie "Deutschland teilt" der Universität Lüneburg, wonach jeder vierte Deutsche schon einmal Gegenstände von anderen Personen gemietet hat anstatt diese zu kaufen. (Q4)

 
Konsum 2.0

Interessant ist auch der Begriff Konsum 2.0 (Q4), abgewandelt von "Web 2.0", also das interagieren von Nutzern im Web. Umgewandelt auf den Konsum bedeutet dies so viel wie das gemeinsame Nutzen von Gütern zur Zweckerreichung für viele bei gleichzeiter Investitionsminimierung einzelner. 

  

 

3. Geschäftsmodelle der Sharing Economy am Beispiel von Airbnb

 

Im folgenden beschreiben wir ein Beispiel eines Geschäftsmodelles der zuvor erarbeiteten Share Economy unter Verwendung des zuvor beschriebenen Business-Model-Canvas.

Airbnb ist ein Portal auf dem weltweit private Übernachtungsmöglichkeiten - vom Sofa über das Zimmer bis hin zur kompletten Dachgeschoßwohnung - gebucht werden können. Also eine Art Hotelreservierungsportal für Couchsurfer, aber eben ganz individuell und für jedes Budget. 

 

Die Business-Model-Segmente von Airbnb:

 

Kundensegmente

Die Kundensegmente umfassen im Allgemeinen reisende Personen. Private Reisende, gemeinhin Touristen, Studenten und berufs- und Geschäftsreisende. 

 

Wertangebot

Das Wertangebot charakterisiert sich neben dem eigentlichen "Unterkunft geben" durch die Individualität der Übernachtung sowohl in Lage und Ausstattung, als auch in budgetärer Hinsicht. Nicht genützte private Einrichtungen werden so zu Einnahmequellen umfunktioniert.

 

Kanäle 

Als Kanäle bedient sich Airbnb der Bannerwerbung in Werbenetzwerken, Affiliatemarketing, virales Marketing, der Sozialen Netzwerke und vor allem des PR. (Q5) 

 

Kundenbeziehungen

Airbnb unterhält Beziehungen zu seinen beiden Kundengruppen: Unterkunftsgeber (Vermieter) und Mieter (Reisende).

 

Einnahmequellen 

Die Einnahmequellen für Airbnb ergeben sich aus der Provision die vom Vermieter und Mieter bei Abschluss einer Buchung eingehoben wird.

 

Schlüsselressourcen

Schlüsselressourcen sind einerseits die Seitenbetreiber und Designer (Mitarbeiter), andererseits  die tausenden von Unterkünften die auf der Platform verfügbar sind mit den zugehörigen Nutzern (Anbieter und Reisende).

 

Schlüsselaktivitäten

Zu den Schlüsselaktivitäten gehören neben dem Betreiben und Warten der Platform, das ständige Erweitern des Angebotes durch Marketingaktivitäten und Markenwachstum.

 

Schlüsselpartnerschaften

Wichtige Partnerschaften und Beziehungen bestehen für das Unternehmen mit Steuerbehörden in ihren Kernmärkten. (Q5)

 

Kostenstruktur

Die Kosten teilen sich auf in Wartungs- und Betriebskosten der Plattform, Mitarbeiter und Marketing. 

 

 

  

 

 

 

 

  

 

Quellennachweise (29.4.2014): 

Q1: Gabler Wirtschaftslexikon 

Q2: Offensivgeist.de

Q3: Factory-magazin.de

Q4: reset.org 

Q5: kenontek.com

Bild 1

Bild 2

 

1 comment :: Kommentieren

sehr interessant

nicole.gebeshuber.uni-linz, 5. Mai 2014, 10:26

hey,

also ich finds total gut, dass du anfangs das Geschäftsmodell einmal generell erklärst und es dann anhand eines Beispiels etwas veranschaulichst! So wird das Ganze etwas greifbarer!

LG Nicole

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